Rückruf neu aufbauen

  • Bei uns wird der Rückruf mit Pfeife zu 80% belohnt.


    Nur rufen/pfeifen wenn man 99,9% sicher ist dass der Hund kommt.


    Nach dem Kommen werden meine Hunde nicht an die Leine gemacht.


    Wenn der Hund zögerlich kommt gibt es keine Belohnung. Dann wird nochmal gerufen und dann belohnt.


    Beim Pfiff hocke ich mich hin dass meine Hunde auch auf große Entfernung sehen dass ich gerufen habe.


    Grüße Bernd

    • Neu

    Hi


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    • Ganz wichtig ist, daß Ihr ihn erstmal nur ruft, wenn Ihr tausend Prozent sicher seid, daß er kommen wird, damit er keinen Erfolg mehr hat mit Nichthören. Also, wenn er quasi schon auf dem Weg zu Euch ist. Und das kann man auch unterwegs machen, weil die Gefahr, daß er dann doch noch abschwenkt, dann gegen Null geht.


      Ich hab das so gemacht, daß ich z.B. den Namen des Hundes gerufen habe, Hundi wird aufmerksam, dreht sich rum, trabt an, und dann das Abrufkommando rufen. Und dann halt den Super-Jackpot, wenn er da ist.


      Die Pfeife würd ich daheim konditionieren, einfach beim abendlichen Füttern, wenn er schon danebensteht: Pfiff, Napf hinstellen. Will heißen, für jeden Pfiff gibt´s den Jackpot=Futterschüssel. So lernt er ganz schnell, daß Pfiff was Gutes bedeutet. Nach 1-2 Wochen würd ich dann mal, wenn er im Nebenzimmer ist, pfeifen, und testen, ob er schon kommt, und dann den Napf hinstellen. Nächster Schritt: irgendwann tagsüber pfeifen und Napf hinstellen (muß ja dann nicht gleich die ganze Tagesration sein, wenn man weiterhin nur abends füttern will, aber schon so, daß es sich weiterhin für ihn lohnt, auf Pfiff zu kommen). Wenn das klappt, hat er den Sinn des Pfiffs offenbar verstanden, dann kann man kleine Ablenkungen im Haus dazunehmen (z.B. einer kuschelt oder spielt (nicht zu wild, sosnt zu große Ablenkung) mit dem Hund, der andere pfeift und füttert gleich, wenn Hundi kommt. Kommt er nicht, wars dafür noch zu früh - dann nochmal weiter mit dem vorherigem Schritt).


      Unterwegs, wenn er erst aufs zweite Mal kommt oder so, würd ich nur ein kurzes verbales "Fein" oder so nehmen zum Loben. Schon Loben, denn er macht ja, was Ihr wollt, aber den Jackpot oder Leckerli generell gibt´s nur, wenn er sofort reagiert. Ich halte es nicht für praktikabel, draußen erstmal auf den Rückruf zu verzichten, bis er sicherer sitzt..... :-) Ihr könnt ihn dann auch etwas mehr motivieren, wenn er gerade schon kommt, indem ihr z.B. dann schon lobt, während er unterwegs ist: "Ja feiiiiiin, komm her, ja soooo is gut!" oder, wie bei mir für Bossi, ein anfeuerndes "Heyaaaaa!" und Klatschen (wenn grad keiner sonst zuhört aufm Feld *hust...) - wirst sehen, der legt dann nochmal richtig an Tempo zu beim Herkommen, wenn Du ihm so das Feedback gibst, daß es toll ist, was er grad macht.


      Allgemein würde ich unterwegs ein bißchen Spaß mit ihm machen - mal was Kleines suchen oder so, wenn er das gern macht, oder ne kleine Unterordnungsübung mit viel Spaß und Leckerli, sodaß der Hund mitnimmt, daß es mit Euch unterwegs immer Spaß gibt. Dann wird er sich auf Dauer von alleine mehr nach Euch umdrehen, denn es könnte ja sein, daß Euch wieder was Tolles eingefallen ist, wofür´s Leckerli gibt. Dadurch schwächt sich auch das "Überlegen" ab, obs sich lohnen könnte, gleich zu reagieren, sondern er kriegt die Einstellung "Juhu-Fraule pfeift, gleich passiert was Tolles", und der Hund denkt gar nicht mehr erst nach, ob er sich in Bewegung setzt, sondern tut es einfach.


      Und wie immer halt alles erstmal ohne Ablenkung, dann etwas mehr etc., und nicht rufen, wenn man nicht sicher ist, daß er echt gleich kommt. Klar, irgendwann muß man nen Schritt weiter gehen, und austesten, ob´s unter Ablenkung schon klappt - aber dann halt nur einmal, und dann wieder mit weniger Ablenkung, um das zu festigen, auch wenns geklappt hat. Also nicht ständig die Anforderungen hochfahren, sondern auch wenns schon klappt, aus einfachen Situationen abrufen, beestätigen, wieder laufenlassen. Bei meinem Terrier z.B. hab ich dann einfach mal abgerufen, um mit ihm ne Runde zu zergeln, und dann wieder laufen geschickt. So hat er gelernt, daß es bei mir toll ist, daß ich ihn nicht rufe, um Spaß zu beenden, und dadurch, daß ich auch mal gerufen hab, wenns grad langweilig war, die Anforderung nicht dauernd hochgeschraubt, sondern ihm die Möglichkeit gegeben, einfach zum Erfolg (Zerrspiel) zu kommen.


      Wichtig ist nur, daß ihr nie etabliert, daß mit dem Abruf der Spaß zu Ende ist, Hundi dann IMMER angeleint wird, oder immer nur angeleint wird, wenn da vorn ein Reh steht oder ein Hund kommt o.ä. - denn dann hast irgendwann einen Hund, der bei Abruf erstmal wegläuft, weil er keinen Bock hat auf Leine.... :-)


      Ich belohne auch heute noch immer und immer wieder den Rückruf - mit Spielen, Party, oder mal einfach nur verbal oder nem Leckerli, weil der auch für mich das wichtigste Kommando überhaupt ist (ok, nach dem Jagd-Abbruchkommando, aber das braucht man ja gsd net so oft....).


      Das mit dem Arme-Ausbreiten würd ich jetzt nicht machen - das macht Dich optisch breiter als Du bist, und wirkt eher bedrohlich als ungefährlich, wenn es der Hund so nicht kennt! Aber kleiner machen, nicht frontal stehen ist immer gut, oder gar wegrennen - und macht gleichzeitig Spaß, wenn Du nen Hund hast, der gerne ne Runde rennt.

    • Zitat


      Also, unsere Hundetrainerin sagte mal, dass sie den Rückruf als einziges Signal immer (!) belohnt. Alle anderen Signale belohnt sie variabel.


      Auf Dauer würde ich auch den Rückruf nur sporadisch belohnen, damit die Belohnung nicht langweilig wird.
      Und mit Essen würde ich sowieso nicht belohnen. Scheint ja auch nichts zu nutzen, wenn er sich aussucht, ob er das jetzt haben will und dann kommt oder auch nicht. Gibt es nichts, worauf er richtig scharf ist?

      Zitat


      für jeden Pfiff gibt´s den Jackpot=Futterschüssel. So lernt er ganz schnell, daß Pfiff was Gutes bedeutet.


      So lernt er ganz schnell, dass dem Essen eine prominente Bedeutung zukommt und dass man sich ggf. auch selbst damit belohnen kann - was gerade ein Labrador sowieso schon weiß. *g*
      Dann lässt er sich ggf. von einem Rattenkadaver nicht abrufen, weil er seinen Jackpot ja schon unterwegs gefunden hat - wozu dann noch zu Frauchen kommen?


      Seid Ihr eigentlich auch schon einmal mit einer ganz normalen Leine mit ihm gelaufen, so dass er gelernt hat, bei Euch zu bleiben oder durfte er sich immer entfernen (dank Schleppleine)?

    • @Patin: Er läuft in der Siedlung an einer normalen Leine (ein anderes Thema *ähem*), die Schleppleine kommt erst im Park dran. Auf Feldwegen darf er frei laufen (er entfernt sich nicht weit). Wir wohnen sehr ländlich. Da gibt es Wege, wo wir niemandem begegnen und Wanderwege, wo Fahrradfahrer oder auch andere Hunde unterwegs sind. Auf den Wanderwegen ist mir die Schleppleine lieber, damit ich ihn auch immer, wenn es nötig ist, schnell kontrollieren kann...


      Richtig scharf ist er nur auf seinen Tennisball, der muss auch immer mit, d.h.wenn wir die Leine raus holen läuft er los und sucht seinen Ball. Das hieße dann, dass ich ihm den abnehmen muss und ihn damit belohme, wenn er auf meinen Rückruf gehört hat? Ich bezweifle allerdings, dass es überhaupt irgendwas gibt, was den Labbi vom leckeren Kaninchenkadaver abhalten kann. Vermutlich nur, wenn ich selber einen aus der Tasche zaubere :D aber gut, da sind halt die Grenzen. Fangen wir erstmal klein an ;)

    • Zitat

      Richtig scharf ist er nur auf seinen Tennisball, der muss auch immer mit, d.h.wenn wir die Leine raus holen läuft er los und sucht seinen Ball.


      Süß. :D
      Aber den würde ich ihm nicht zur freien Verfügung geben, den soll er nur über dich bekommen.

      Zitat

      Das hieße dann, dass ich ihm den abnehmen muss und ihn damit belohme, wenn er auf meinen Rückruf gehört hat?


      Ja klar! Sobald er ankommt, bzw. bei dir angelangt ist, wirfst du ihm den Ball. Wenn er wirklich auf den Ball steht, müsste der Rückruf damit dann leicht zu üben sein.

    • Mit Ball kann man auch belohnen.


      Mit Pepper hab den Rückruf so trainiert : Lieblingsspielzeug heimlich eingepackt. Dann beim Spaziergang Pfiff und das Spielzeug in die entgegengesetzte Richtung geschmissen. Es darf allerdings kein anderer Hund in der Nähe sein.


      Jetzt dreht sie beim Pfiff sogar mitten im Sprung um ;-)


      Grüße Bernd

    • Der Ball taugt nur als Belohnung, wenn er den nicht immer zur Verfügung hat.


      Ansonsten würde ich in der Lernphase das neu aufgebaute Rückrugsignal immer belohnen - bei mir ist das Pfeife-Leberwurst. Und die Lernphase darf schon mal ein paar Monate dauern, und auch danach wird die Pfeife sehr sehr oft belohnt. Ausserdem gibts die tolle Belohnung für nichts anderes.


      Und ich würde mit einer ganz hohen Frequenz arbeiten, also sehr häufig belohnen. Wirklich häufig. Jackentasche mit Futter, immer wieder aufmerksamkeit einfordern und belohnen, im Minutentakt . Mal mit Spielen, mal mit Futter, aber halt wirklich oft. Nicht immer nur rufen, wenn er gerade schonnwas tolles entdeckt hat, sondern auch, wenn er eh gerade kommt, wenn er gerade neben dir ist, wenn er zu dir schaut.


      Auf keinen Fall darf Rufen heissen, der Spaß ist zu Ende.
      Und Rückruf heisst herkommen. Nichts anderes. Stell sitz etc hintenan oder üb es seperat. Erst das Kommen belohnen, dann Sitz fordern.

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