Hallo,
ich habe eine dreizehnjährige Husky-Mix Hündin, die seit Juli an Epilepsie leidet.
Ich hole mal aus:
Seit ca. 2 Jahren ist die Dame inkontinent. Ging langsam los, dann immer schlimmer. Wurde therapiert mit Caniphedrin, als das nicht mehr half, Incurin (half gar nicht) und schließlich Damiana D13 (half super für ein halbes Jahr - danach half überhaupt nichts mehr). Seit ca. 1 Jahr fing sie an, schlecht zu laufen. Rutschte hinten immer weg, hatte treppab Probleme. Habe Ultraschall, Blut alles checken lassen, Röntgen etc. Auch wegen der Inkontinenz.
(Das war bis dato in Kombination mit der Hinterhandschwäche das Größte Problem. Wir wohnen unterm Dach, meine arme Maus hat viele Treppen zu gehen und wiegt 30 kg). Tierarzt stellte Spondylosen fest und vermutete einen Zusammenhang mit der Inkontinenz (da es evtl. auf Nerven drückt). Trixie bekam daraufhin PhenPred. Das half so leidlich, bis sie im Juli plötzlich so schlecht lief, dass ich dachte, ich müsste einen finalen Besuch beim Tierarzt machen. Sie rutschte alle zwei Meter in sich zusammen, kam kaum hoch etc. Tierarzt hat ihr eine Kortisonbombe verabreicht und seitdem hatte sie damit nie mehr so große Probleme. Ich habe gehört, dass bei Spondylosen immer dann Probleme auftauchen, wenn wieder ein Bereich verknöchert, weil die Tier dann Schmerzen haben. Schätze mal, wenn das stimmt, hat sich jetzt einfach länger keine solche Knochenbrücke gebildet.
Ich war ja schon froh...
Und dann kam der Tag im Juli, als sie ihren ersten Anfall hatte. Man denkt ja, der Hund stirbt, wenn man das vorher noch nie gesehen hat.
Ihre Anfälle sehen wie folgt aus: Immer aus einer Ruhesituation heraus. Sie liegt auf ihrem Platz und schläft und plötzlich geht es los: wildes Zucken, starkes Speicheln, einkoten und einnässen, auf die Zunge beißen, mit den Läufen rudern. Dauert immer so zwischen 60 Sek und maximal 2 Minuten. Das Herz schlägt wie wild. Dann hört es auf, sie ist noch ca. 2 Minuten im Ruhemodus und nicht ansprechbar, danach kommt sie zu sich. Guckt so nach dem Motto: "Hä -was war los?". Dann ist sie wackelig auf den Beinen, hat Hunger wie verrückt, kommt zwischen 20 Minuten und 3 Stunden absolut nicht zur Ruhe (läuft auf und ab, will sich nicht legen). Ich geh dann mit ihr raus, fütter ihr was (nicht zu viel) und sitze es halt aus.
Bin nach dem ersten Anfall natürlich sofort zum TA. Blutuntersuchung und Ausschlussdiagnostik wurde gemacht. Wie so oft: Nicht die Leber, nicht die Niere, kein Zucker, nicht die Schilddrüse. Vermutung: evtl. Gehirntumor.
Therapie: erst mal keine. Anfalltagebuch führen und abwarten. Weitere Diagnostik (CT, MRT) wurde eher nicht empfohlen, da Trixie schon fast 13 war (Narkose) und gesagt wurde, dass es eh nix bringt, weil ich gegen einen Tumor ja sowieso nichts machen könnte. Und schweineteuer ist es ja auch. Wir wohnen ca. 150 km von der nächsten CT/MRT Möglichkeit weg und sind jetzt auch nicht die reichsten.
Also hab ich erst mal abgewartet. Es hat sich ein Rhythmus von ca. 10 Tagen eingependelt. Man konnte echt die Uhr danach stellen. Damit konnte ich leben, der Hund auch. Dazwischen war sie ja ok. Nach den Anfällen war sie (die Erholungsphase mal nicht mitgerechnet) eher fitter als vorher.
Seit zwei Wochen hat sich das Intervall aber verkürzt. Erst auf acht Tage, und dann hatte sie vergangenen Montag vormittag einen Anfall, Dienstag vormittag einen Anfall und Dienstag nacht auch. Termin beim TA hab ich morgen (endlich). Seit dem letzten Anfall ist sie merklich desorientierter, steht in der Wohnung und schwankt, die Beine rutschen weg. Sie mag ungern auf ihrem Platz liegen, läuft mir nach (zeigt im Grunde ein typisches Aura Verhalten). Sobald ich die Treppe mit ihr unten bin und wir laufen draußen, ist alles ok. Da merkt man kaum, dass sie ein Problem hat. Sie löst sich, schnuppert, interessiert sich für Kaninchen, andere Hunde etc. Kaum ist sie oben, denkt man, sie ist der kränkste Hund. Seit Dienstag nacht hatte sie keinen Anfall mehr. Hab ihr in meiner Verzweiflung (musste leider MI und heute voll arbeiten) Bachblüten Notfall Tropfen ins Wasser... Aber sie zuckt ständig rum, schwankt hin und her und zeigt eben die beschriebenen Aura Verhaltensweisen. Im Grunde warte ich auf den nächsten Anfall....
Ja und jetzt (endlich) meine Frage: Die Ärztin hat mir schon am Telefon gesagt, dass wir es jetzt mit Epi - Medis versuchen müssen (das ist hier in der Gegend Phenobarbital - Luminal). Naja, mein großes Problem ist: Der Hund läuft eh schon nicht gut die Treppen (ich halte sie vorsichtshalber fest), wiegt 30 kg, wir wohnen unter dem Dach. - Und wenn man so quer liest, steht überall, dass diese Medikamente supermatt machen und die Hunde z.T. überhaupt nix mehr checken und kaum laufen können, bis das Zeug richtig eingestellt ist. Das klappt bei mir vielleicht mal zwei, drei Tage -aber unmöglich 6 Wochen. Mein Mann steigt mir jetzt schon aufs Dach, von wegen, langsam wäre es mal gut und ob es nicht langsam beser wäre etc. ...und ich muss arbeiten an 3 Tagen in der Woche voll.
Soll ich es versuchen? Gibt es noch andere Möglichkeiten?
Ich möchte meine Trixie nicht einschläfern lassen, solange sie noch Spaß am Leben hat. Für mich sind die Kriterien ausschlaggebend: Sie geht gerne Gassi und schleppt sich nicht nur durch die Gegend. Sie frisst mit Appetit, sie trinkt. Sie löst sich draußen. (Naja - die Inkontinenz ist halt auch eine Alterserscheinung. Ist zwar lästig, weil sie inzwischen Windeln trägt. Aber was solls. Wasch ich mich halt zu Tode mit Einlagen und dem ganzen Mist- mach ich gerne. Hat sie verdient!!! ) . Sie ist dabei.
Wenn ich ihr jetzt Luminal gebe, was dann? Und was, wenn ich es nicht tue?
Hab Diazepam daheim (hab ich einmal eine Tube während eines Anfalles gegeben: Ergebnis = 0), hab Futter auf Getreidefrei umgestellt, etc.
Weiß grad einfach nicht mehr weiter und würde mich über andere Meinungen freuen.
Ganz liebe Grüße
Natalie