Junghund dreht durch..... Kastrationschip?

  • Solch ein pupertäres Rotzlöffel Verhalten verfestigt sich aber ganz schnell, wenn der Hund damit Erfolg hat.


    Eigentlich gehört solch ein Hund in den nächsten Wochen an die Leine und wirklich streng in "Unterordnung". Ich würde da auch wirklich raten sehr gut aufzupassen, dass es nicht mal böse mit eurem anderen Hund escaliert.


    Freilauf für den Rotzlöffel wäre für mich ein No-Go derzeit

  • Moin,


    ich passe schon auf, grade weil Lou so ein geduldiges Schaf ist, ich lasse die beiden nicht allein.... wenn ich weg muss, nehme ich den Kleinen einfach mit, muss er halt in der Box im Auto warten. Zum Glück ist`s kein Sommer mehr ;) ein Problem weniger.


    Heute gings gleich ans Üben, die erste Auseinandersetzung "lass meinen Hund in Ruhe" hatten wir ja schon gleich zu Hause, die zweite draußen, knapp 20 mtr. vom Haus weg.... da gab`s Leine, ohne ein Wort, bis zum Feld, sind schon einige Meter. Dann ging`s, er startete noch einen Versuch - klare Ansage - Kasernenhofton (Gott wie ich das hasse) - aber er ließ meinen Hund in Ruhe, bis zum Schluß. Täuschte noch mal an, bekam verbal eines auf die Nase und dann war Ruhe.


    Warum keinen Freilauf mehr? Er hört ja und lässt sich aus jeder Situation abrufen - bislang. Ich denke mal, solange das so ist, muss er nicht an die Leine. Heute auch, uns kam ein fremder Hund entgegen, da hab ich ihn angeleint und kurz genommen, der Andere ging mit seinem Hund (Lou und er mögen sich nicht) einen Bogen über den Sportplatz und alles war gut, als Cooper bellte, gabs nen Stups und gut wars. Stups deshalb, weil ich ja zwei Hunde in der Situation kurz führen muss, ging gut, hinterher durfte er wieder frei laufen.....


    Ich lass den ja nicht pöbeln nur weil es ihm in den Sinn kommt.


    Ach ja, der Trainer, wie schon gesagt, darüber müssen wir nicht reden, abgesehen davon ist er toll und macht einen guten Job, aber wir müssen nicht immer einer Meinung sein. Er darf gern Ratschläge verteilen, ich jedenfalls ordne sie für mich in sinnig oder unsinnig ein. Mein Kind belässt es auch erst mal so, auf die Gefahr hin, das es so bleibt - falls man die Hormone weg nimmt, meinte sie spontan "Ne, nie nicht, keine gute Idee."


    Mal sehen, wie er sich die nächsten Tage benimmt. Ist halt anstrengend, das Tier :verzweifelt:


    Sundri

  • Die Leine war nicht so von mir gemeint, weil er nicht hoert, sondern dass du ihn eingrenzen und besser massregeln kannst WENN er denn Palaver machen moechte.
    Sei es poebeln oder den anderen Hund plattmachen wollen.


    Das Problem ist, dass sobald er schon durchgestartet und am Horizont ist du nicht mehr die Handhabe hast schnell und zackig einzugreifen.
    Wenn er weg ist hat er schon Erfolg gehabt, weil er aus deinem Dunstkreis verschwunden ist. ;)


    Wenn du sagst ihr koennt beide nicht vollstaendig gleich erziehen stimmt das. Aber zumindest das Raumeingrenzen per Leine koennt/solltet ihr gemeinsam durchfuehren.


    Ich hatte ein aehnliches Problem, allerdings mit Jagen. :smile:
    Freilauf ja, aber sobald das kleinste Anzeichen von Durchstarten da war gabs Leinenknast, bis der Hund wieder in Gedanken vollstaendig bei mir gewesen ist.
    Um anfangs das Durchstarten nicht erfolgreich werden zu lassen war sie an der Schlepp und wurde bei "Fehlverhalten" auf die 2m - Leine umgeschnallt. Heute laeuft sie frei, aber sobald ihr Koerper "spricht" wird angeleint. Durch die Sicherung anfangs mit der Schlepp hat sie geschnallt, dass sie nicht durchstarten KANN und deshalb macht sie es nicht mehr. Stattdessen hat sie gelernt innezuhalten und Wild nur anzuzeigen.
    Hat ganz schnell gefruchtet, nur musst du immer mit den Augen beim Hund sein und blitzschnell reagieren.


    Lein deinen zumindest bei Hundesichtung an und wenn er deinen Hund auch angeht. Er muss das als Konsequenz fuers Auf-dicke-Hose-machen verknuepfen und damit du einfach sofort eingreifen kannst.
    Und wenn er dann mal nen ganzen Spaziergang an der Leine ist, weil er immerwieder an deinen Hund moechte dann ist das halt so.
    Nur Versuch macht ihn klug. ;)


    Ja, das ist anstrengend. Gerade wenn man eh schon viel Arbeit ansonsten investiert hat. Aber wenn es ein Mal richtig gelernt ist und sitzt gibt es allen Freiheit wieder.
    Mich hat das Anti-Jagd-Training 1 Jahr tagtaeglich, auf jedem Spaziergang begleitet. Oft in wildreichen Gebieten, um den Hund auch mal zu provozieren, damit es wirklich wirklich sitzt.
    Der Erfolg gibt mir Recht, deshalb haltete durch. :gut:

  • Mit Links kann ich dir auch nicht dienen, tut mir leid, aber

    Zitat

    Mein Hauptanliegen hab ich unterstrichen, kann doch nicht sein.... was hab ich zu meinem Kind gesagt "wenn 14jährige sabbern, wenn sie ein Mädel sehen, gibts doch auch keine Pille" sie lernen mit Frust umzugehen und genau das muss Cooper auch lernen.....


    das sage ich auch immer und finde es erschreckend, dass so viele Menschen genau diesen Punkt nicht reflektieren.
    Einem Hund nimmt man mit Kastration, egal welcher Art, wesentlich mehr als nur Sexualhormone. Man nimmt ihm die Möglichkeit, seine Persönlichkeit in allen erdenklichen Bereichen gesund zu entwickeln und zu lernen, Triebe kontrollierbar zu machen (was ja nicht nur den Sexualtrieb betrifft, sondern in vielen Bereichen relevant ist - Impulskontrolle, nicht mehr und nicht weniger). Wieso Menschen immer wieder glauben, sich dieses Recht herausnehmen zu können, nur weil es eben ein Hund ist "und man das so macht", frage ich mich jedes Mal, wenn wieder ein junger Rüde auf unserem OP-Tisch liegt und kastriert wird, "damit der mal ruhiger wird". Erfahrungsgemäß sind die meisten Kunden enttäuscht, wenn der Hund kastriert ist und eben nicht ruhiger wird oder Verhaltensänderungen in die gewünschte Richtung zeigt. Das allein dürfte verdeutlichen, dass Kastrationen mit solchem Ziel zwar in manchen Fällen sinnvoll, in den häufigsten aber Schwachsinn sind.
    Über dauerhafte Unfruchtbarkeit bei längerer Verabreichung von Kastrationschips weiß man noch nicht allzuviel, die Möglichkeit scheint aber gegeben. Mein Althund hatte eine Weile wegen gesundheitlicher Probleme einen Chip und ich stelle es mir anstrengend vor, wenn man mit Chip wirklich hormonelle Verhaltensprobleme kontrollierbar machen will: Es ist eben ein Chip, der sein Wirkpotential entfaltet, eine Weile aufrecht erhalt und dann flacht es wieder ab. Das merkt man dem Hund an. Ich finde es nervig, nicht nur für den Hund. Und wenn die Hormone das Verhalten tatsächlich so stark beeinflussen sollten, wäre es vermutlich noch stressiger.


    Ich finde den Hinweis mit der Leine gar nicht so schlecht, muss ich sagen. Natürlich verhält er sich gut im Freilauf, aber für mich hat das damit auch weniger zu tun. Ich finde, Freilauf ist eine der größten Freiheiten, die ich meinem Hund gewähre neben "Schlafen im Bett" und "Futter ständig zur Verfügung". Wenn sich meiner wirklich mal "aufführt" in welchem Bereich auch immer, denke ich zuerst darüber nach, in welcher seiner Freiheiten er nun eingeschränkt wird. Uneingeschränkte Freiheit gibt es für ihn nur dann, wenn es in allen Bereichen reibungslos läuft, weil er sich "benimmt". Das ist seine Belohnung. Sofern draußen irgendwas ist, was unangebracht ist, und sei es eine Kleinigkeit (vorausgesetzt ich weiß, dass er sich darüber bewusst ist, dass ihm das eigentlich nicht zusteht), schränke ich ihn in seinem Freilauf ein. Es muss ja nicht der ganze Spaziergang sein, aber wenn er sich etwas leistet, wandert die Leine erstmal 5-10min als Halsband und er darf sich im Fuß-Laufen üben. Das findet er scheiße, aber ich finde es scheiße, wenn er sich bewusst daneben benimmt und deshalb nehme ich ihm die Freiheit. Würde er sich 5x etwas leisten, käme er 5x an die Leine. Und wenn das am Ende den ganzen Spaziergang aus macht, dann ist das so.
    Sprich: Ich würde meinen Hund jedes Mal demonstrativ im Freilauf einschränken, indem er an der kurzen Leine laufen darf, wenn er meinen Ersthund mobbt oder sich sonstiges leistet. Ich kann meinen Hund auch durch verbale Ansagen davon abhalten, etwas zu tun. Aber langfristig rafft der, dass es eine verbale Ansage gibt. Konsequenz für den Hund? Im Prinzip keine. Daher wähle ich lieber eine Konsequenz, bei der er deutlich merkt, dass sie ihn großartiger einschränkt als nur "für den Moment kann ich nicht mobben". Sondern mehr nach dem Motto "für die nächsten 10 Minuten ist für mich der Spaß erstmal gelaufen". Bei uns ist das effektiver, vielleicht funktioniert es bei euch auch besser, wenn ihr ebenfalls so einen habt, der sofort kapiert und sich entsprechend verhält.


    Vielleicht könnte man auch für die Situation auf dem Hundeplatz eine andere Möglichkeit finden? Ich weiß nicht, ob Hunde Platzverweis so genau verstehen können. In dem Moment ist das Geschehen, das für den Hund problematisch ist, ja gar nicht mehr präsent und so kann er ja auch nicht mehr im Geschehen anderes Verhalten lernen. Oder kann er die anderne Hunde trotzdem noch beobachten? Mein Hund rammelt zwar "nur" Frühkastraten, also nichts gefährliches, aber das geht natürlich auch nicht. Wenn er das tut, darf er neben mir absitzen für eine ganze Weile und nur zuschauen. Jedes Mal.
    Ich verstehe halt nicht, wie der Hund anderes Verhalten im "Spiel" lernen soll, wenn er so weit davon weg ist? Und die beste Möglichkeit, in irgendeiner Form zu trainieren, ist ja eigentlich die Hundeschule in einer kontrollierten Gruppe. Oder man muss ihn, wenn er es nicht lernen kann, zukünftig von solchen Gruppen ausschließen, wenn bestimmte Hundecharaktere mitwirken.

  • Moin,


    ja, das sehen wir dann wohl sehr ähnlich. ;) Kastration gegen Verhaltensweisen, die nicht sexuell motiviert sind, das höre ich hier auch oft - von "dann wird er ruhiger" bis hin zu "ach, dann ist er leichtführiger" ist alles dabei - nicht bei meinen Hunden, aber überhaupt. Ich halte das für fatal und oft genug für eine Ausrede um den Hund nicht entsprechend erziehen zu wollen oder müssen. Bei jungen Hunden finde ich das dazu nich gefährlich, weil sie nicht erwachsen werden können, ist wohl so wie bei den Kastraten im Mittelalter - die sind ;) dann auch nie wirklich erwachsen geworden. Komische Welt. Schlimm finde ich, wenn es unsichere Hunde trifft, die werden durch die Kastra meist richtig ängstlich und man tut ihnen damit gar keinen Gefallen. Ich hab Diego deshalb vorher auch chippen lassen um zu sehen, wie er sich verändert.


    Ich schrieb das ja schon, ich leine Cooper immer an, wen ich nicht vorhersehen kann, wie er reagieren wird. Bei allem lebenden was uns entgegen kommt, bei allen Fahrzeugen - überhaupt..... sicher ist sicher. Es gibt einige wenige Leut`s mit Hunden, die wir gut kennen, da lasse ich ihn machen, es gibt eine Hündin, die macht ihn rund bei ungebührlichem Verhalten - da lasse ich ihn - sie tut ihm gut und massregelt ihn - völlig korrekt. Genau das braucht er auch.


    Solange er so zuverlässig hört, wenn ich ihn rufe oder pfeiffe - solange darf er Freilauf haben. Heute Morgen hat er Gänse hoch gemacht, ich hab das bewusst zugelassen, zum einen haben sie ihn frühzeitig gesehen, zum anderen - jetzt sind alle fit und flugfähig, keine Notzeit - und er lernt "die können fliegen" - meist reichen bei einem klugen Hund, zwei, drei solcher Erfahrungen und er lässt das bleiben.


    Heute kam er, ebenso wie gestern, kommentarlos ein Weilchen an die Leine, als er Lou anrempelte..... und dann gab es eine neue Chance. Ich denke das handhabe ich auch variabel, nicht den Rest des Spaziergangs, sondern ein Weilchen. Ich will ja durchaus auch, das er toben und spielen kann, damit er hinterher ein wenig ausgepowert ist. Und ja, nochmal rempeln - wieder Leine - bis er es begreift. Und wenn ich das 10 mal machen muss. Jedenfalls war heute nach dem ersten Mal nur noch ein Anranzer nötig und dann hatte Lou seine Ruhe und er machte sein Dinge, streifte Lou auch nicht mehr. Mal sehen, lässt sich auf den ersten Blick gut an.


    Och, soweit ich das beobachte, sind die Platzverweise für den betreffenden Hund, sobald er den Zusammenhang verknüpft (das dauert je nach Charakter ein Weilchen) sher wirksam. Das erste Mal muss ein jeder ja auch nur im Vorraum warten und kann den anderen beim Spielen zusehen.... das gibt schon mal große Empörung. ;) Und es braucht auch hier Geduld, da waren schon einige, die nach 10 Minuten das erste Mal vom Platz flogen, dann 5 Minuten später entgültig und wenn man sich dann Woche für Woche steigert - in der Spieldauer bis man es ohne Verweis geschafft hat, dann ist das schon was. Auch eine Lernerfahrung. Bei so auffälligen Hunden ist es auch so, das unser Trainer sie fortwährend im Auge hat um eben sofort, beim kleinsten Anzeichen, eingreifen zu können. In der gemischten Gruppe überlässt er es aber auch den souveränen Hunden, den Unfugen deutlich zu machen, wo es lang geht. Oft genug sind sie auch zu zweit und ja, wer nicht passt muss warten und darf nur zeitweise dazu, wenn es passt. Diese Spielgruppe ist ziemlich gut angeleitet und beobachtet, da hab ich bisher nie gezweifelt, dass das, was passiert nicht gut sein könnte.


    Warten wir mal ab, ein großer Pluspunkt bei Cooper ist jedenfalls, das er definitv sehr schnell lernt, ich glaub, wenn man den richtigen Weg hat, begreift er eben doch fix was man von ihm will.


    Sundi

  • Ein Hormonchip ersetzt keine Erziehung. Der Hund verhält sich einfach wie der letzte Arsch und daran wird auch ein Chip nichts ändern. Deine Tochter muss den Hund klar maßregeln, wenn er sich nicht angepasst verhält.
    Ich sehs gerade an meiner Hazel. Sie ist aktuell das zweite Mal läufig und versucht alle Hündinnen, die ihr zu nahe kommen zu beschränken und zu dominieren. Da gibts einmal ne glasklare Ansage. Funktioniert das nicht, dann läuft sie den Rest des Spaziergangs neben mir. Wir haben dafür auch ein Kommando, dass sie sich dann nicht mehr entfernen darf. Sie muss nicht jeden Hund freudestrahlend begrüßen, aber ich erwarte, dass sie sich ruhig und angepasst verhält, solange sie auch in Ruhe gelassen wird. Dafür ist aber keine Kastration nötig, sondern klare Ansagen von meiner Seite.

  • Ja, soweit waren wir ja schon, da sind wir uns einig. Eigentlich suchte ich ja einen gut verständlichen Link, in dem das noch mal erklärt wird, aber mittlerweile hab ich meine Tocher davon überzeugt, das sie es nicht in Erwägung zieht, *aufatem* von daher.... (ein, zwei Links hab ich ja auch bekommen - danke nochmal -)


    Jap, das kleine Arschloch...... probiert halt aus, was er kann und wie er damit durch kommt und fordert einfach Konsequenz ein. Aber die kann er haben. Gutes Benehmen find ich schon wichtig.


    Sundri

  • Zitat

    Wir haben eine Dalmatiner in der Gassigruppe, der sich auch so verhält, er ist bereist seit 2 Jahren kastriert.........


    Kenn ich auch so nen Fall. Dalmatiner der sich sofort auf devotere Hunde stürzt und sich benimmt wie der letzte Drecksack. Hat auch mehrfach versucht Nero zu vermöbeln auf dem Platz. Frauchen wollte Nero streicheln, da ist er auch komplett ausgerastet. Sehr sehr unsozialer wirklich super durchgeknallter Rüde.


    Ich denke auch, dass Kastration hier keine Lösung ist. Und Zucht auch nicht, aber das denkst du ja genau so ;)
    Argument ist doch ganz einfach dass der Hund mitten in der Entwicklung steckt und das Hormone da eine wichtige und auch grundlegende Rolle spielen (dürfen sollten).
    Hoffentlich findet ihr einen Weg, Maulkorb wenn Schlepp nicht geht? Dann kann er zwar immernoch körperlich deine Hunde angehen, aber sie nicht festhalten. Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist, aber mal so als Denkanstoß ?

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