Bitte um Hilfe! Mein Hund zerrt an der Leine :(

  • Hallo Ihr Lieben,


    bin neu hier bei euch :)
    Ihr habt sicher schon sehr sehr viele solche Beiträge gelesen und gehabt und vielleicht geht es euch schon auf die Nerven :p aber mein Hund zerrt sehr an der Leine.
    Mein Hund Sammy ist eine unkastrierter, 15 Monate alter American Staffordshire Terrier.
    Ich beschäftige mich sehr viel mit Ihm und eigentlich ist es der liebste und treuste "Kampfschmuser" überhaupt.
    Zu Hause ist er ruhig und folgsam, macht nichts kaputt und hört aufs Wort.
    Aber wenn ich mit Ihm rausgehe verändert er sich total.
    Er zerrt an der Leine hört nicht mehr auf mich, wenn ich Ihn rufe kommt er nicht. Alles ist wichtiger wie ich.
    Wenn andere Hunde vorbei laufen ist es ganz besonders schlimm.
    Ich bin schon oft wegen Ihm hingefallen, habe mir fast eine Schulter ausgekugelt und habe mir schon den Ringfinger gequetscht bis er blau angelaufen ist.
    Ich war bei so viele Hundetrainer, jedoch hat nicht sehr viel gebracht, einige wollten Ihn gar nicht trainieren weil er ja angeblich "SO GEFÄHRLICH IST" .Auf Leckerlis oder Spielzeug reagiert er gar nicht wenn ich ihn damit ablenken möchte.
    Er zeigt jetzt kein aggressives Verhalten, jedoch habe ich die Befürchtung dass es mal genau in diese Richtung ausahtet.
    Es hat alles damit angefangen, als er von dem Nachbarsdackel gebissen worden war. Ich weis jetzt nicht ob es vielleicht an dem Bissvorfall liegt, dass er sich so verändert hat.
    Über eine baldige Antwort würde ich mich sehr freuen.
    MFG
    Christina

  • Hallo!
    Was habt ihr denn schon wie lange probiert? Kann er frei laufen? Wieviel Bewegung hat er am Tag? Wird's generell besser, wenn ihr eine Weile unterwegs seid?
    Hat er Kontakt zu anderen Hunden?
    Mein hund ist da sicher kein Paradebeispiel, aber wir üben auch erst seit wenigen Wochen. Und die oben genannten Fragen kommen eh :)

  • Hallo danke für die schnelle antwort :)
    mit der Bewegung kommt es immer drauf an, da ich ja nicht die Zeit stoppe :p
    aber er hat am Tag mindestens sein 3,5 Stunden auslauf, da es eine Terrier ist muss ich mich ja viel mit ihm beschäftigen.
    Frei rumlaufen lassen kann ich Ihn leider nicht, da er ja als Kampfhund in Baden-Württemberg gilt und ich ihn gesetzlich nicht ableinen darf :(
    Aber er hat eine schleppleine mit der kann er zumindesten etwas herumtollen. :)
    Es wird aber trotzdem nicht besser.
    z.B ich laufe mit ihm schon eine 1 Stunde und wir spielen und er ist eigentlich schon K.O aber wenn ein Hund vorbeiläuft ist er wieder auf 200%.
    Er hat eine Schäferhund Freundin mit der er oft spielt jedoch ist es bei dieser Hunderasse schwer weil viele hundehalten solche hunde meiden und denken er sei gefährlich also kann er nicht so viel Hundekontakt haben. Was ich sehr schade finde :(

  • Wie übt Ihr denn ?
    Möchte mir vielleicht etwas abschauen :p
    Wenn es Hilft
    Ich will meinen Hund vor dem Stachelwürger bewahren :´(
    Habe auch schon viel ausprobiert habe auch schon mit "Stop &Go" trainiert, also mit stehen bleiben und dann weiter, wenn er sich beruhigt hat.
    Ich lasse Ihn auch immer Platz machen (zumindestens versuche ich es) wenn ich sehe dass ein Hund sich nähert oder ihn etwas verstören könnte.
    Damit er eine Ruheposition annimmt aber es verbessert sich einfach nichts :(
    So trainiere ich schon seit dem Bissvorfall also schon seit 7 Monaten.

  • hallo, liebe christina,


    das gleiche problem hatte ich auch mit meinem 30kg schweren hund! auch finger gequetscht usw.
    ich würde auf jeden fall eine andere hundeschule bei dir suchen, denn wie das buch von dirk lenzen sagt: jeder hund kann gehorchen lernen. ich galube, das habe ich sogar hier im forum gefunden.
    vielleicht versuchst du beim gassi gehen immer wieder, ihn zwischendurch, ohne dass irgendwas ist, ihn zum absitzen zu bringen und wenn er das macht, dann kriegt er erst seine belohnung und das immer wieder. ich weiß, es ist mühsam, aber er braucht die zeit anscheinend.
    und dass er gebissen wurde, ist natürlich besonders schlimm und diese angst sitzt in ihm.
    wenn andere hunde auf euch zukommen, würde ich in größerem abstand an ihnen vorbeigehen, damit er sich sicherer fühlt.
    ich habe mich den leuten von der fa. animal-drops anvertraut und beraten lassen. die machen bachblütenmischungen, auch gegen angst usw. mein leon ist inzwischen etwas leichter zu führen und er regt sich nicht mehr so auf, wenn er einen rüden trifft......:)
    ansonsten viel, viel üben. ich halte auch viel von homöopathischen mitteln und es gibt tierärzte, die sich darau spezialisiert haben.
    alles zuasmmen wird dir helfen. Lass ihm und dir einfach zeit!


    ich wünsche dir auf jeden fall, dass es bald besser wird:)


    liebe grüße,
    Johanna

  • ich lasse meine drei auch sitzen wenn sie abdrehen wollen. sonst halte ich 75 kg nicht. mag manchmal komisch aussehen aber so bekomme ich ihre aufmerksamkeit und blickkontakt und ich kann auf sie einwirken.
    gegen zerren - ich kannte mal einen jäger , der hatte immer eine dünne rute in der hand und hat sie dem hund vor die brust " gehauen" wenn er zerren wollte.
    also - es war kein stock und kein schlagen , der hund hatte sicher keine schmerzen.
    wenn meine mal ziehen wollen lasse ich das leinenende vor dem kopf hin und herpendeln. aber diese methode wird bei dir wohl nicht reichen.

  • Hallo,
    wir haben einen 14 Monate alten Labrador und wir arbeiten an dem selben Problem.
    Am Anfang dachte ich es gibt kaum ein Vorankommen und im Moment freue mich bei vielen Spaziergängen wie schön entspannt ich mit dem Großen gehen kann.
    Also als erstes habe ich mir ein Halti angeschafft. Damit kann ein Hund beim Ziehen einfach nicht so eine Kraft aufbringen. Es funktioniert wie ein Halfter beim Pferd. Man kann es auch mit Halsband oder Geschirr machen, aber da ich echt nicht viel Kraft habe und immer mit dem ganzen Körper arbeiten wollten, damit ich nicht mitgeschleift werde, habe ich mich fürs Halti entschieden. Das ist viel besser als Stachelwürger etc und tut dem Hund nicht weh.
    Nun aber zum eigentlichen Training. Es gibt ein paar Methoden:
    Jedes Mal stehen bleiben, wenn der Hund zieht.
    Jedes Mal die Richtung wechseln, wenn der Hund zieht.
    Das Leckerchen vor die Schnautze halten oder über den Kopf, aber wenn er nicht auf Leckerchen reagiert, wird's auch nicht funktionieren.
    Also am Anfang auf jeden Fall nur üben, wenn man alleine ist, keine Hunde, keine Menschen in der Umgebung. Also einfach jedes Mal stehen bleiben, wenn er zieht. Vielleicht ein kleiner kurzer Ruck um die Spannung von der Leine zu nehmen. Ich bin dann einfach einen Moment stehen geblieben und habe gewartet bis er ruhig wurde, also aufgehört hat sich in jeden Richtung zu strecken und zu schnüffeln. Kurzes Lob und weiter gehen.
    Ja, das geht nicht wirklich schnell vorwärts und ist auch echt nervig manchmal.
    Ich habe auch angefangen jeden Blickkontakt, auch wenns es manchmal echt lange gedauert bis es soweit war zu loben. Mich auch mal beim Spaziergehen irgendwo hinsetzen und den Hund zu streicheln, wo er es besonders mag, als wären wir zu Hause.
    Ich habe erst drinnen und später draußen angefangen den Hund am Fuss gehen zu lassen. Also wird die Leine immer kürzer beim Gassi gehen. Erst nur für eine kurze Strecke, wenn nicht gezogen wurde ein großes Lob und ein Leckerlie.
    Später unterwegs, wenns ruhig war, Sitz, Platz, Bleib geübt.
    Wenn ich die Leine dann von eine kurze Strecke Fuss in die lange Leine gelassen habe, habe ich "OKAY" gesagt. Bedeutet jetzt darfst du schnüffeln und die Leine in voller Länge nutzen.
    Bei der Begegnung mit anderen Hunden arbeiten wir noch.
    Ich finde es manchmal leichter stehen zu bleiben, den Hund Sitz machen zu lassen, mich daneben zu stellen und zu Loben, wenn er sitzen bleibt. Er ist dadurch ruhiger geworden und ich auch.
    Diese Fortschritte haben schon ein/zwei Monate gedauert, also keine Wunder erwarten und sich einfach über jeden Fortschritt freuen und wenn es nur ein Blick ist.
    Versuch es doch einfach mal jeden Spaziergang als eine kleine Traningseinheit zu sehen und es ist auch wirlich Arbeit für dich aber auch für den Hund.

  • Vielen dank für die tipps :)
    Ich lasse natürlich meinem Hund zeit und mir selbst, ist aber nicht so leicht wenn man noch einen Wesenstest vor sich hat *seufz*
    Die ganze Situation hat sich über die Monate so festgefahren mit Ihm, dass ich schon selbst total gestresst bin wenn ich mit Ihm raus muss :( und ich weis dass es nicht gut, da ich mit meiner Angespanntheit das Fehlverhalten nur noch verstärke aber ist mit dem Entspannen und der Geduld immer leichter gesagt als getan aber ich gebe mir sehr viel mühe :)

  • Bitte keinen Stachelwürger!!


    Weißt du denn, warum er so reagiert? Unsere Hündin ist aufgeregt und frustriert, weil sie hin möchte aber nicht kann. Im Freilauf ist alles super, sie geht ruhig hin, schnuppert, wir gehen weiter. An der Leine hängt sie sich rein und kläfft...


    Ich habe drei Ansätze für uns, die ganz gut klappen.
    Das eine ist, dass mein Hund gemerkt hat, dass es sich lohnt, mir Aufmerksamkeit zu schenken. Das habe ich über Super-Leckerlie (mini Fleischwurst-Stückchen :lol: ) erreicht, die mal vor ihre Nase fallen, wenn sie mich anschaut. Damit haben wir vor 3 Wochen angefangen, inzwischen reicht ihr normales Trockenfutter dafür. Wir gehen meistens vormittags spazieren und sie bekommt dann weniger Frühstück. Jetzt sind wir soweit, dass sie immer wieder mal freiwillig ins Fuß kommt, auch im Freilauf. Sie mag gern ihr Futter suchen und freut sich riesig, wenn ich mal was irgendwo hin schmeiße. Auf unserer üblichen Runde setze ich mich auch mal irgendwo hin, lasse sie frei laufen und machen, was sie möchte (momentan auch mit Schlepp weil Läufig) und immer, wenn sie von sich aus zu mir kommt, gibts ne tolle Belohnung, Stöckchen fliegt, Leckerlie in die Schnute oder ne Runde rennen. Das klappt schon sehr gut inzwischen.


    Das zweite ist, dass ich für uns beide klar unterscheide, wann ich den vollen Gehorsam erwarte. Das differenzieren wir über Halsband und Geschirr. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, konsequent zu sein und keine Ausnahmen zu dulden. Daher, wenn ich nicht Bock hab, mich 100% auf den Hund zu konzentrieren oder einfach mal von A nach B will, kommt das Geschirr dran. Wenn sie am Halsband ist, hat sie bei mir zu laufen. Tut sie es nicht, geht's nicht weiter. Ich bleibe stehen und warte eine Weile. Kommt sie zu mir, gehts weiter. KOmmt sie nicht, drehe ich um und gehe ein paar Schritte in die andere Richtung. Klappt das nach mehrmaligem wiederholen auch nicht, gehen wir halt wieder nach hause. Ich hab auch festgestellt, dass es gut klappt, wenn ich nur kurze Einheiten mache. Wir gehen eigentlich nur durch Wald und Feld, müssen aber ab und zu ein paar Straßen überqueren. Dort übe ich dann für die 30m das ordentliche gehen am Halsband, danach kommt die Leine wieder ins Geschirr. Ebenfalls klappts besser, wenn der Hund vorher etwas rennen durfte. Wenn ich direkt aus der Haustür raus beim ersten Spaziergang am Tag die Leinenführigkeit erwarte, würd ich nie von der Stelle kommen. Deshalb scheuche ich sie vorher etwas im Garten rum, wenn wir z.B. morgens direkt irgendwo hin müssen.


    Und das dritte ist so'n Cesar Millan Ding - es passieren für den Hund nur gute Dinge, wenn der Hund ruhig-entspannt ist. D.h. wir sitzen auch mal 15 Minuten vor der geöffneten Haustüre bevor der Hund raus darf wenn er zu aufgedreht ist. Ich gehe vor, wenn er zieht, gehts wieder rein usw. Fetzt mir der Hund im Freilauf oder an der Schlepp davon, kommt er wieder an die kurze Leine bis er mir gezeigt hat, dass er auch anders kann. Bevor ich den Hund am Feld ableine und losfetzen lasse, muss er an einer bestimmten Stelle eine unterschiedlich lange Zeit sitzen usw.


    Bei Hundebegegnungen halte ich es so, dass ich Luna lobe, wenn sie den Hund bemerkt und sich nicht aufregt. Das klappt natürlich am besten wenn der andere Hund noch relativ weit weg ist. Je nach Situation und erkennbarem Anspannungsgrad schicke ich sie ins Sitz und lass sie schauen oder wir gehen ruhig weiter. Es gibt regelmäßig Leckerli wenn sie nicht zieht und ich ihre Aufmerksamkeit bekomme. Wenn sie sich dann doch in die Leine hängt ist halt schluss mit schauen und wir gehen mit einem "Nein!" weiter. Das klappt inzwischen so gut, dass wir eine Distanz von ca 5m schon ganz gut hinbekommen. Im Moment ist Luna läufig, da ist eh alles wieder anders, aber generell klappts gut und ich bin zufrieden mit der Entwicklung.


    Was ich unbedingt noch umsetzen möchte ist ein Auflösekommando. Das brauche ich auch für Sitz, Platz, Bleib...also dem Hund klar machen, dass das vorherige Kommando aufgehoben ist. Sonst entscheidet er selbst, wann "genug" ist. Das hab ich von Anfang an vernachlässigt und merke jetzt, wie doof das ist :pfeif:

  • hallo,


    was bei mir ganz gut hilft, wenn er wieder in dem "ich geh dahin wo ich will, auch wenn ich mich dabei erwürge"-modus ist (da ist er dann auch nicht ansprechbar), dass ich mich vor ihn positioniere und ihn rückwärts wegdränge (also hund ich vor mir und ich geh auf ihn zu, sodass er rückwärts gehen muss). sobald er mich anschaut oder auf ansprache reagiert, gibts lob und leckerchen.... das funktioniert bei uns ganz gut....


    wo wohnst du denn? eventuell kann man sich ja treffen, dann hätte er auch regelmäßigen kontakt... gerne auch per pn, wenn du es nicht öffentlich sagen möchtest.


    lg


    edit: sry, hab grad in deinem proflil die plz gesehen, dann klappt das leider nicht mit dem treffen...

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