Suche einen großen, gesunden Familienhund
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Ich wäre da etwas vorsichtig, nach nur 15 Minuten solch einen Hund haben zu wollen (dann würde ich etliche Rassen haben wollen, weil ich die toll finde). Du hast nur einen von vielen Beardies kennengelernt. Es gibt aber auch andere, die - warum auch immer - nicht so toll sind. Und ob Beardies zu dir / euch passen, solltet ihr auch erstmal rausfinden. Bücher sind gut, erzählen aber gerne nur die Sonnenseiten, wie manche Züchter leider auch. Vielleicht solltet ihr euch trotzdem erstmal belesen (Bücher und Internet, da im Internet gerne Erfahrungsberichte sind, z.B. die HP über meine Hündin http://maddy-cool.jimdo.com/ Von da aus kann man auch zur Seite meiner vorigen Hündin); Beardietreffen besuchen; verschiedene Züchter besuchen; vielleicht auch in ein Beardieforum gehen u.s.w.
Und nun zum Bearded Collie:
Es sind tolle Hunde.Jetzt kommt das ABER:
- Gesund sind Beardies beileibe nicht mehr, wie gerne gesagt wird. Autoimmunkrankheiten sind so sehr auf dem Vormarsch bei ihnen, daß schon eine Studie darüber gemacht wird.
Hier kann jeder gemeldete Fälle von Krankheiten in einer Datenbank ersehen (leider auf englisch) http://www.beaconforhealth.org/Yearly-Reports.html- Ängstlichkeit bis hin zur Panik wird auch ein immer größer werdendes Problem, was nicht immer an mangelnder Prägung bzw. falsche Reaktion des Menschen liegt (habe Beardies kennengelernt, die eine super Prägung hatten, aber trotzdem völlig panisch waren).
- Beardies werden gerne als leicht zu erziehen dargestellt. Ja, lernen tun sie leicht. Nur, wenn sie ein Kommando ausführen sollen, kann es gerne mal zu Diskussionen kommen, weil Beardie der Meinung ist, daß dieser Befehl gerade fehl am Platz ist. Das ist aus ihrem Hüte- bzw. Treibhunderbe, wo sie selber Entscheidungen treffen mußten. Fälschlicherweise wird das immer als Sturheit ausgelegt. Mir persönlich gefallen Hunde, die auch mitdenken, ist aber nicht für jedermann.
- Das leichte Erlernen kann zu einem Fluch werden, da auch Blödsinn leicht erlernt wird. Ebenso kann ein Beardie besonders schnell Fehlverknüpfungen herstellen (z.B. erschreckt sich, während die Glocken läuten und hat seitdem Angst, wenn es läutet).
- Beardies brauchen körperliche und geistige Auslastung, dann liegen sie auch drinnen herum, ohne daß man sie bemerkt. Die Grenze zwischen Über- und Unterforderung ist fast fließend.
- Nicht zuletzt die Fellpflege. Es gibt Beardies mit harschem Fell, so wie es sein soll, die pflegeleicht sind (meine erste Hündin brauchte ich nur alle 4 Wochen zu bürsten und selbst dann war nichts verfilzt). Dann gibt es Beardies mit weichem Fell. Die muß man öfter bürsten. Manche muß man jeden Tag bürsten (was sehr zeitaufwändig ist, wenn das Fell weich ist), andere alle paar Tage. Es gibt auch welche, die haben zwar etwas weicheres Fell, brauchen aber trotzdem nicht dauernd gebürstet zu werden (meine jetzige Hündin bürste ich alle 2 Wochen). Gegen die Länge des Fells kann man notfalls was tun (was man aber bitte keinem Züchter sagen sollte), bei der Struktur des Fells kann man nichts tun, außer, man sucht sich Linien, die festeres Fell haben.
- Durch das lange Fell und weil ein Beardie die Natur und Freilauf liebt, bleibt das ein oder andere im Fell hängen. Kletten bringen einen zuweilen in den Wahnsinn, wenn sie so schön das Fell zerzausen und man sie nicht richtig rauskriegt. Jetzt im Herbst wird der halbe Wald mitgenommen, der dann zu Hause verteilt wird. Hat der Beardie Matschpfoten, was sehr häufig passiert, da Beardies kleine Wildschweine sind, dann muß man entweder die Pfoten waschen oder man wartet, bis alles trocken ist. Dann sind die Pfoten größtenteils wieder sauber, man hat aber dafür eine Wanderdüne in der Wohnung. Man darf da also nicht so ein Reinlichkeitsfanatiker sein. Bei Regen riechen sie gerne penetrant nach Hund, wenn sie naß sind. Ein mir bekannter Züchter hatte mal erzählt, daß er die Interessenten erstmal abschreckt und nur negatives aufzählt, wobei dann auch erwähnt wird, wie das mit einem nassen Hund und z.B. Auto ist und wie die Interessenten das fänden. Das würde schon mal ein wenig die Spreu vom Weizen trennen.
Ja, Beardies sind tolle Hunde - wenn man denn weiß, wie man sie zu nehmen hat. Ich möchte meine nicht mehr missen. Doch ob ich noch(mal) einen Beardie nehmen würde? Wohl eher nicht. Die Rasse hat sich für mich zu sehr verändert, daß die Züchter, die für mich infrage kommen, immer weniger werden (aber wenn diese Züchter Welpen haben, könnte es doch sein...). Auch das mit den Krankheiten, die immer häufiger auftreten, läßt mich vorsichtig sein. Trotz allem bin und bleibe ich Fan von Beardies. Das sind halt schon besondere Hunde.
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Hi
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Ich würde zu einem gelassenen, in sich ruhenden mittelgroßen Hund raten. Vielleicht ein Chow Chow?kommt darauf an, ob ihr eher aktiver seid und mehrmals in der Woche sportlich unterwegs (dann ist der Chow nicht optimal, der liebt die Ruhe)dann würde ich zum Labrador tendieren. Oder ein kleinerer Schäfer Mix, gibt wirklich sehr liebe, auch wenn sie nicht den besten Ruf haben. Sonst würde mir noch der Airedale Terrier einfallen.
Zum Thema Nanny dogs: die am staffs, staff Bull und bullterrier waren Hunde der ärmeren Bevölkerung in England Anfang des 19 Jhd, die, während die Erwachsenen arbeiten waren, auf die Kinder im Hof bzw Straße aufgepasst haben. Nebenbei befreiten sie Haus und Hof von Ratten.
Neufundländer riechen aufgrund ihres dichten Fells ziemlich stark, auch Bobtails sind nicht ohne -
Zitat
Hallo lieber Themenstarter,
zur geeigneten Rasse kann ich dir weniger sagen, aber hier mal ein paar Denkanstöße in puncto Hundehaltung:
=> ein Hund kostet zunächst einmal Geld (Futter, Steuer, Versicherung, Hundeschule), im Krankheitsfall eventuell auch sehr viel Geld, deswegen müsstet ihr in der Familie mal das Budget ausrechnen, was denn so monatlich für einen Hund übrig wäre (auch für eventuelle Sparrücklagen für Kranheitsfälle oder Krankenversicherung)
=> ein Hund, vor allem ein Welpe, macht Arbeit, je nach Rasse und Veranlagung sehr viel Arbeit in puncto Erziehung, sinnvolle Beschäftigung und Auslastung
- dazu gehört neben normalem Gassigehen und Füttern des Hundes auch voraussichtlich der Besuch einer Hundeschule (Grunderziehung, Hundesport, anderweitige Beschäftigungsarten wie Nasenarbeit etc.), ihr müsstet dann in der Familie klären, wer was mit dem Hund macht (wobei die grundsätzlichen Dinge ja alle Familienmitglieder betreffen sollten) und wer welche Aufgaben regelmäßig übernimmt=> weitere Punkte:
- wer geht morgens/mittags/abends mit dem Hund raus (ganz normales Gassi/normale Löserunden)?
- wohin mit dem Hund bei Krankheit/Urlaub? Gibt es Personen, die im Notfall wirklich einspringen können, oder besteht ggf. die Möglichkeit eines Sitters/einer Hundetagesstätte/Hundepension (=> Kostenfaktor beachten)? Soll der Hund mit in der Urlaub (=> Reiseziele und Unterbringungsmöglichkeiten sind vor allem mit einem großen Hund stark zu beachten)?
-ein Hund kann natürlich, wenn er es gelernt hat, stundenweise alleine bleiben. Aber könnt ihr gewährleisten, ihn nicht stundenlang alleine zu lassen? Was ist mit Familienfeiern, Freunden, Partys, Disco, Kino, etc.?
- ein Hund wird alt (und eventuell auch krank => vermehrte Tierarztbesuche = Kostenfaktor), ihr müsst euch im Klaren sein, dass sich Dinge im Leben ändern (z. B. der Auszug von Zuhause, Ausbildung, Studium, Beruf) und ob das für euch alle mit dem Hund auch in Zukunft machbar bleibt; also, bei wem bleibt der Hund letztenendes/wer ist bereit den Hund dauerhaft bei sich zu behalten, wenn die Kinder ausziehen? Sind ggf. die Eltern bereit, den Hund komplett zu übernehmen?Äh ja, das nur schon mal so für den Anfang
Fazit: ein Hund braucht Zeit und Platz, nicht nur in eurem Alltag, sondern in eurem Leben!
Du redest mir aus der Seele Juuule. Die TE hat innerhalb von 15 Minuten! entschieden, sich einen "großen" Hund anschaffen zu wollen, weil sie bei einer Bekannten einen 4jährigen verspielten Bearded Collie kennengerlernt und für sich entschieden hat: Ich will auch einen Hund! Und wenn einen Hund, dann soll er "GROß" sein.
Hier gebe ich auch den Beitrag von Emanula recht.
Hatte mal ne Freundin, die mich besucht hat und meine Tochter war 6 Wochen alt. Als sie sich von mir verabschiedet hat, meinte sie, ich bin mir sicher, dass ich jetzt auch bereit für ein Kind bin, die Kleine ist ja sooo süß.
Sorry, musste diesen Vergleich jetzt machen.
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Ich empfehle euch Hundeausstellungen zu besuchen und euch die Tiere live anzuschauen.
Ich fands aus den Büchern viele Hunde toll, live waren sie dann aber überhaupt nicht mein Geschmack. -
Na ja, zur Entscheidungsfindung in Bezug Hund (oder Kind) muss ich mal sagen, dass ja unterbewusst da meist schon lange was am rumoren war, wenn man sich 'plötzlich' für etwas entscheidet.
Ich wollte auch nie Kinder - dann lag das drei Tage alte Baby meiner besten Freundin auf meinem Schoss und BAMM fingen meine Hormone an durchzudrehen - a la Ally Mc Beal mit Träumen usw. Das war ganz schön anstrengend.Beim Hund wollte ich auch schon laaaange irgendwie einen haben - die eigentliche Anschaffung war dann wahnsinnig überstürzt (würde ich so auch keinem empfehlen) Klar, es gibt zu viele Leute, die sich in niedliche Welpen vergucken, einen kaufen und dann landet er, wenn er anfängt richtig anstrengend zu werden, mit nem knappen Jahr im Tierheim.
Aber es kann durchaus mal 'klick' machen, weil es einfach passt.Ich denke, die Eltern der/des TS werden da schon mit etwas mehr Überlegung rangehen.
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Wie wäre es denn mit einem Bernersennenhund? Ein netter Hund, der schon rassebedingt sicher gut mit euren anderen Tieren auskommt, ein guter Familienhund, wachsam, aber trotzdem nett zu Besuchern, verzeiht auch mal einen Anfängerfehler, groß ist er auch noch :)
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Ich empfehle euch Hundeausstellungen zu besuchen und euch die Tiere live anzuschauen.
Ich fands aus den Büchern viele Hunde toll, live waren sie dann aber überhaupt nicht mein Geschmack.Das würde ich auch empfehlen.
Aber auch das rein (Un)praktische im Alltag muss gut überlegt sein.
Ein Hund, den ich im Notfall nicht hochheben könnte oder einer, der nen kompletten Raum/Auto etc. füllt, käme für mich nicht in Frage. -
Zitat
Das würde ich auch empfehlen.
Aber auch das rein (Un)praktische im Alltag muss gut überlegt sein.
Ein Hund, den ich im Notfall nicht hochheben könnte oder einer, der nen kompletten Raum/Auto etc. füllt, käme für mich nicht in Frage.
Alles machbar. -
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Alles machbar.Klar.
Man muss das aber auch wollen.
DeYoshi, darf ich mal fragen, was genau dir an dem Hund, den du da kennengelernt hast, so gefallen hat?
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Das würde mich auch interessieren. War es das clownhafte Wesen oder eher das Aussehen?
Übrigens muß ich die Liste von den Nachteilen noch ergänzen:
- Beardies sind gerne laut. Das kann nervig werden und durch Erziehung kann man das zwar in den Griff bekommen, klappt aber nicht immer. Ruhige Beardies gibt es aber auch, sind aber eher die Ausnahme.
- Meine jetzige Hündin würde die Katze etc. nicht in Ruhe lassen. Da müßte man ständig hinterher sein, was nervig werden könnte. Denn meine Rübe hat Jagdtrieb wie blöd (Sicht und Fährte). Die vorige Hündin hatte keinen Jagdtrieb und hat mit fremden Katzen geschmust. Daß aber Beardies per se keinen Jagdtrieb hätten gehört in die Rubrik Märchen.
- Beardies mußten früher viel selbständig arbeiten. Wie gesagt, merkt man das heute noch daran, daß sie gerne "stur" sind und nicht sofort hören. Aber auch so sind sie gerne selbständig. Als meine jetzige Hündin Welpe war, mußte sie an der Schleppleine laufen, weil sie sich nämlich grundsätzlich aus dem Staub gemacht hat, wenn sie ohne Leine war. Der berühmte Folgetrieb der Welpen war an ihr vorbeigelaufen. Erst als das "Hier" saß, wagte ich es, sie laufen zu lassen. Auch heute noch geht sie gerne eigene Wege.Da ich die Rasse liebe, sage ich grundsätzlich bei Leuten, die nach der Rasse fragen und sich interessiert geben, erstmal die Nachteile. Es bringt nämlich nichts, wenn man Rassen (egal welche) in den Himmel lobt, die Leute dann aber nach einiger Zeit die Hunde wieder abgeben, weil sie nicht mit zurechtkommen.
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