Lola wurde heute gebissen =(.

  • Danke dir, Sjerri, für die genaue Beschreibung =). Mein Freund hat es schon erfolgreich getestet, mir ist seither kein fremder Hund mehr begegnet, ich meide gerade die Wege, wo viel los ist... hoffe aber, dass wir uns auch bald wieder an unsere Lieblingsplätze trauen.

  • Hi Carina,


    wie geht es Lola denn?


    Gestern morgen sind wir (Hunde und ich) einem Hund begegnet ohne Mensch, da fiel mir Dein Thread wieder ein. Unter anderem weil ich an meine Situation damals mit meinem Rauhaardackel-Mix dachte. Meine größte Angst war, das dieser fremde Hund auf die Straße rennt, um mich oder die Hunde machte ich mir keine Sorgen, also drehte ich langsam um und blieb dann auf einem großen Parkplatz stehen um den Kerle vorbei zu lassen.


    Was ich Dir unbedingt raten würde, wäre ein Hundetrainer - wie oben erwähnt. Nicht unbedingt wegen dem Hund, sondern wegen Dir. =)


    Darüber hinaus würde ich Dir empfehlen Dich mit dem Wesen Hund noch vertrauter zu machen, was Körpersprache und Psychologie betrifft bspw. Dazu gibt es beispielsweise auch zahlreiche Videos auf diversen Plattformen und natürlich Bücher. Schau Dir die Hunde hinter den Gartenzäunen an da bist Du dann sicher und überlege Dir was sie Dir mitteilen. Nicht jedes Bellen bedeutet Angriff, oft heißt es nur: Ich bin hier, ich habe Dich gesehen. Alles gut.


    Der Hund ist ein jetzt auf-gleich-Denker. Kein Hund läuft rum mit der Absicht auf einen Hund zu treffen um anzugreifen. Dazu ist er gar nicht in der Lage. ;) Möglicherweise kommt er in eine Situation wie der Border Collie in der er sich nicht anders zu helfen weiß, weil er es nicht anders gelernt hat und im Herrchen selbst offensichtlich Aggressionspotential steckt (er hat ja nach Deinem Hund getreten).


    Weißt Du wie sich ein Rudel Hunde verhält, wenn es auf ein anderes trifft? Ja glaubst Du denn die würden sich Hals über Kopf auf eine Beisserei ein lassen? Never, das könnte beide das Überleben kosten.


    Was ich damit sagen will, wenn ein Hund auf Dich zu läuft, hast Du jede Möglichkeit die Oberhand über diese Situation zu gewinnen. Du hast es auch beim Border Collie geschafft und das war eine wirklich schwierige Situation, weil der Hund aus dem Nichts auftauchte.


    Du siehst doch schon was ein Hund, der auf Dich zu läuft von Dir bzw. Lola will. Steht er nur da und bellt nach vorne? - Was erst mal nur so viel bedeutet wie hier bin ich. Läuft er schnell aber noch kontrolliert auf Dich zu? - um mal zu gucken was bei Euch so los ist? Oder rennt er wirklich wie von der Tarantel gestochen mit gestelltem Rückenfell auf Dich zu? - Hier gibt's gleich Ärger?


    Weisst Du, der Hund hat immer nur das im Gedanken, was er gerade tut. Wenn Du nun also da stehst und ängstlich bzw. unsicher reagierst, beeinflusst das alle 3 Situationen negativ.


    Deine Hündin geht auch nicht raus mit den Gedanken, Mist, jetzt werde ich gleich angegriffen. Den Angriff hat sie längst vergessen - sie wird möglicherweise daran erinnert in einer ähnlichen Situation oder am gleichen Ort, weil sie das so verknüpft hat und durch Deine Reaktion.


    Gehst Du aber bestimmt nach vorne mit festen Schritten und einem lauten, aber nicht gebrüllten "Hau ab" "Ab mit Dir - sofort" oder wie auch immer, steht der Dir fremde Hund vor einer völlig neuen Situation - er muss also seine Reaktion überdenken und wird - wenn es auch nur der Bruchteil einer Sekunde ist - innehalten. Deshalb ist es wichtig weiter bestimmt zu sein mit Deinem "Hau ab" und was Dir so einfällt. Wenn Du dazu noch eine große, bunte Plastiktüte immer wieder nach vorne schleuderst, wirst Du Eindruck machen.


    Eine Linie habe ich dabei nicht im Kopf ich habe lediglich den Gedanken im Kopf: Du wirst meinen Hund nicht beißen! Wenn der Hund vorwärts bellend und rückwärts gehend langsam den Rückzug anpeilt, gehe ich auch nach vorne, weil ich dann weiß das ich ihn habe.


    Meine Hündin habe ich seit 4 Jahren und den Rüden seit eineinhalb. Keiner von beiden ist gebissen worden. "Körperkontakt" mit fremden Freigängern hatte ich nur zwei mal. Das eine war eine Schäferhündin und das andere eine Labrador Dame aus der Verwandtschaft, als ich dachte mal so eben locker und easy mit den Hunden auf ihre Koppel zu ihren Pferden zu laufen. :ops:


    Hunde sind höchst soziale Wesen. Wenn Du es anderen Hunden verbietest an Deinen ran zu kommen, machtst Du Deinen Hund nicht asozial, sondern Du gibst ihr das was sie braucht. Schutz und Sicherheit.


    Du hast eine gute Hündin, sie bleibt hinter Dir stehen wenn Du die Leine auf den Boden legst. Meine würden das nicht tun, die Hündin würde hinter mir bleiben und der Rüde würde sich freuen "Yeah Action".


    Es geht bei der ganzen Geschichte also nicht darum, aggressiv zu werden oder wütend. Sondern einfach nur bestimmt und fair. Nein, hier bin ich, keinen Schritt weiter. Sieh in den anderen Hunden keine Bestie, das sind sie nicht und haben sie auch nicht verdient. Und denk daran, viele Hundebesitzer lieben ihren Hund genau so wie Du und passen deshalb gut auf ihre Vierbeiner auf. Also nicht überall lauert die Gefahr. ;)


    Gehe langsam, im Schlendergang, renne nicht im Laufschritt, steck Dir Kopfhörer in die Ohren und höre Musik oder telefoniere mit jemanden wenn Du raus gehst.


    So, püh das war ein Roman. Ich hoffe ich konnte Dir Mut machen. Möglicherweise habe ich auch einfach zu reden, weil ich einen Hund habe, der aufgrund seiner Vorgeschichte aggressiv war und ich so ziemlich alle Reaktionen kenne. Aber ich bin mir ganz sicher, das Du das auch kannst.

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