Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert
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...und wieder dreht es sich nur um den Hund.
Was ist, wenn der Mensch keine Freude an diesem Leben hat?
Natürlich muss man solche Hunde nicht einschläfern, aber man darf sich auch nicht die rosa Traumwelt ausmalen, dass ein solcher Hund nach ein paar Monaten im Tierheim (mit idealer Trainer-Betreuung) schon den richtigen findet, der das alles hinnimmt und händeln kann.Die Tierheime sind voll von solchen Problemfällen, die seit vielen Jahren im Zwinger sitzen und auch in diesem Zwinger sterben werden.
Nur mal ein kleiner Blick ins Münchener Tierheim...
Rottweiler Comar geboren 2003 wartet seit 2004 im Zwinger... glaubt man wirklich, dass der Hund nach 11 Jahren noch eine Chance hat?
Du sagst es....
Es ist ja nicht so, als ob es keine Stellen gibt... Es gibt ja sehr wohl Menschen, die Problemhunde aufnehmen. Es gibt auch Menschen, die die wirklichen Psychos aufnehmen..
Aber für beides nur begrenzt. Sehr begrenzt.Und schaut man sich die Vermittlung mal an: die Wenigsten nehmen einen Hund, der ein paar Baustellen mitbringt. Und damit meine ich Baustellen wie Nichtalleinebleiben können, ständiges Kläffen... Die, die schüchtern sind und eben nicht auf fremden Besucher Schwanz wedelnd zulaufen...
Alleine da geht es ja schon los...
Zum Großteil sitzen solche Hunde nicht 2-3 Monate im TH.. Nicht 1 Jahr... Sondern deutlich länger.
Für Viele sind das schon Probleme, die sie im Alltag nicht managen wollen/können..
Es wird der unkomplizierte Begleiter im Alltag gesucht.Nehme man dann Hunde, die Konflikte mit Menschen zB mit Abschnappen lösen.. Die, die die Zähne öfter zeigen... Die vielleicht 1x gebissen haben.
Die, die nicht unbedingt dazu geeignet sind, in hochfrequentierten Gassigebieten zu laufen.Alles machbar, alles händelbar, nix wo man jetzt mit Riesenmnagement den Alltag leben muss...
Für Hans-Otto, der nen Kumpel sucht, der neue Leute kennen lernen will? Will er nicht. Passt nicht.
Familie, mit 2 Grundschulkindern? Könnte klappen, kommt aber für Familie nicht in Frage.
Ommi Helga, die nach dem Tod des Dackels auf der Suche ist? Nee, also ihr neuer Hund soll ja nett zu ihr sein und zu ihren Skatschwestern...
Junges Paar, erster eigener Hund: dann doch bitte was Unkomplizierteres..
Junges Paar, Hundeerfahrung vorhanden, auf der Suche nach Zweithund... Zu kompliziert, was sich sofort harmonisch ins Gespann einfügt, passt besser...Und so kommen unzählige Menschen, wo man sagt, "Hey, das könnte passen, mit etwas Engagement, wenn sich die Leute an die Regeln halten.."
Nur: für - ich formuliere es mal so - den 0815Hundehalter außerhalb von DF und co, hört es beim Zähnezeigen doch schon auf....
Nicht umsonst landen so viele Hunde im TH, denen das Drohverhalten aberzogen wurde, bis es eskalierte.Ein Hund, früher im DF, sitzt jetzt seit 3 Jahren ca. in einem TH und wird resozialisiert. Vermittlungschancen gleich Null...
Ein ehemaliger Kundenhund sitzt seit 1 Jahr im TH... Weil die Familie ihn mit Kind einfach nicht behalten konnte, obwohl es nie zu einem Beißvorfall kam. Dennoch war ihnen das zu heikel. Chance auf Vermittlung? Gleich null...
Beides Hunde, die nicht zu den Psychos zählen...Wer also bleibt für solche Hunde?
Lassen wir es 50-100 Menschen sein.... Die aber ja meistens schon "belegt" sind.
Bei wieviel Hunden in Tierheimen oder bei Privatpersonen, die nicht ganz so unkompliziert sind???? 1000? 10.000?Und dann kommen wir zu den Psychos unter den Hunden...
Auch für die gibt es Stellen. Menschen, die sich ihrer annehmen. Das sind dann Endplätze. Eine WeiterVermittlung wäre schlicht und ergreifend verantwortungslos.
Die kann man aber wohl eher an zwei Händen abzählen. Und wenn es nur 100 wirklich gefährliche Hunde gibt, sind 10 Personen einfach zu wenig... Wenn sie denn gerade Platz hätten... Bleiben immer noch 90 Hunde über, die uU in Einzelhaft im Zwinger vor sich hinvegetieren.. Für 5,7,10 Jahre....Ein Jahr kann verdammt lang sein... Und dann 5 davon?
Es ist einfach Utopie zu glauben, dass Hunde mit einem Aggressionsproblem, in welchem Ausmaß auch immer, "nur" 1-2 Jahre warten müssten... Selbst das ist ewig.
Nicht, wenn die Vermittlung von Hunden schon scheitert, weil sie im falschen Bundesland leben. -
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Das Argument, dass man einen Hund nicht halten könnte, weil das Kind sonst keinen Besuch mehr empfangen könnte.
Klar, dreht ein Hund auch hinter verschlossener Tür noch durch oder gibt es keinen geeigneten Raum sieht die Situation nochmal anders aus.Das ist doch verquer, was hier läuft.
Es wurde geschrieben, dass ein Kind ja sich auch ausser Haus mit andern treffen kann....
Dann schrieb eine Userein, die als Kind mit einem gefährlichen Hund aufwuchs.
Und ich fragte in die Runde, wer eine Mutter kennt, die ihre 4 jährige Tochter fröhlich in einen Haushalt mit gefährlichem Hund zum spielen bringt (als Beispiel)Jezt schreibst du: "das Argument keinen Hund halten zu können, weil ein Kind dann kein Besuch......"
Das ist stille Post in Reinform.
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@Liv: ich bin zwar keine Mutter, aber ich antworte dir trotzdem, als Halterin eines Hundes, der ein Problem mit Menschen hat.
Und zwar mit einem ganz klarem NEIN.
Warum? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser... Ich müsste dem Halter zu 1000 % vertrauen. Denn ich vertraue ihm einen sehr verletzlichen, wehrlosen Menschen an.
Machen wir uns doch mal nix vor, wie vielen Hundehalterinnen fällt es schwer, ihren eigentlich problemlosen Hund mal dem Partner zu überlassen...
Hier im DF liest man oft genug die Ängste, was dann alles passieren könnte...
Da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es mit einem Kind anders wäre. Und packen wir dann nen gefährlichen Hund oben drauf...
Ich glaube nicht, dass ich da die Ausnahme wäre. -
Mein Terrier war anfangs extrem angst-aggressiv. Er wäre definitiv ein Kandidat für die Spritze gewesen.
Er hat gelernt, Konflikte zu vermeiden, und reagiert nur noch auf Bedrängung.Ein angstaggressiver Terrier wäre in meinen Augen ein "Hund mit Baustelle" (auch, wenn er "extrem angst-aggressiv" ist), kein Kandidat für die Spritze.
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Wir hatten Kinder zu Besuch. Der Hund wurde tatsächlich eingesperrt über diese Zeit und der Schlüssel war bei mir.
Man konnte das so zwar managen, aber mein Problem war, was das bei den Kindern angerichtet hat.
Mein grosser Sohn hat damals regelrecht Hass auf Hunde entwickelt. Von der Angst die er auch vor anderen Hunden in der Zeit hatte mal ganz abgesehen. Kam uns ein Hund entgegen oder zu nah hat er sich hinter mir versteckt, geweint und vor Angst gezittert. Das war erschreckend und traurig. Kinder sollten ein gutes Verhältnis zu Hunden entwickeln, wenn sie mit ihnen aufwachsen. Sie sollten Spass mit ihnen haben und ihnen vertrauen.
Mein Sohn hat jeden Morgen seine Tür nur soweit geöffnet,das er erstmal sehen und zu hören konnte ob der Hund in der Nähe ist. Er hat sich nur angespannt durch das Haus bewegt und blieb wie angewurzelt stehen, wenn der Hund zu nah kam.
Wo bleibt da die Lebensqualität für ein Kind? Zurückstecken, sich einschränken ist schön und gut, aber wo zieht man die Grenze dessen, was dann noch für ein Kind gut und zumutbar ist? Kann man überhaupt einschätzen, was das bei der Entwicklung eines Kind bewirkt? Mir persönlich ist und war das seelische Befinden meiner Kinder wichtiger wie das eines Hundes.
Mein Mann und ich haben damals lange darüber nachgedacht überhaupt nochmal einen Hund zu nehmen, letztlich haben wir uns dafür entschieden, weil wir unserem Kind diese Angst vor Hunden wieder nehmen wollten. Aber wie viele Eltern würden einem anderen Hund nach so einem Erlebnis wieder eine Chance geben?
Ich kenne viele Eltern die sich nie einen Hund holen wollten, weil sie mit aggressiven Hunden aufwachsen MUSSTEN. Nicht konnten oder wollten - mussten. Diese Leute sind die gleichen, die Rasselisten befürworten, Hundesteuer erhöhen würden und den Nachbarn anzeigen, weil der Hund bellt. -
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Kurzer Einschub: Magst du mal meinen Hund kennen lernen? Der ändert sicher gerne deine Erfahrungen!
Wenn ich so zwei, drei Wochen extra Urlaub brauche, melde ich mich nochmal bei dir
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Angstaggression kann irgendwann zu so einem derben Problem werden, dass die Spritze ins Haus steht. Das ist dann keine kleine Baustelle mehr.
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Richtig: "Kann"
Ist aber eher seltener so und war es in diesem Fall ja scheinbar auch nicht.
Solange NUR Angstaggression da ist, sollte man versuchen, an der Ursache der Angst zu arbeiten und (Selbst-)Vertrauen auf zu bauen.
Und nicht gleich zur Spritze greifen....Edit: von einer "KLEINEN" Baustelle schrieb ich nichts....
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Ich meinte nicht, das schwierige Hunde keine Lebewesen sind. Und damit wertvoll.
Hatte den Eindruck gewonnen, man dürfe aus moralischer Sicht nur Einschläfern, wenn es nicht mehr anders geht.
Ich bin aber der Meinung, wenn ein Hund ein aggressives Verhalten zeigt und die Familie probiert, daran etwas zu ändern, mit Trainerunterstützung....es wird schlimmer statt besser und es gibt keinen Platz, wo das Bauchgefühl sagt: Ja, da ist es gut.
Dann kann man diesen Hund gehen lassen.Unsere Malu schnappt auch bei Menschen und auch bei mir ab
Ehrlich gesagt habe ich das nicht als gefährliche Aggression gewertet...nachdem ich hier im Forum gelesen hatte, hab ich das einfach unter: Siekommuniziert mit dir und das ist auch ne Form von Vertrauen abgehackt.
War das etwa falsch? Sie hat das einmal gemacht, als ich ihr den Ball wegnehmen wollte...da haben wir dann geübt, das ist weg. Das andere Mal, als ich sie bürsten wollte und an den Unterbauch gekommen bin....aber im Ernst sie hat mir doch einfach nur gesagt, das sie das scheisse findet. Das ist doch in Ordnung???
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Du wirst ja wohl einen Unterschied zwischen diesem Verhalten und einem beschädigendem Beißen sehen?
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