Hund reißt Reh

  • Der Lurcher der Eltern meines Ex (sorry für die vielen Genitive ;-) ) hatte bei denen auch schon fast zwei Jahre gewohnt und dann war nachts mal das Tor offen und er hat das halbe Dutzend Schafe, das sie besassen, erlegt. Der Hund war ansonsten eine totale Schlaftablette - nur der Kater hat wohl geahnt, was in dem Hund steckt, denn der hat von der ersten Sekunde an einen riesigen Bogen um den Wuff gemacht, obwohl fleissig an einer Zusammenführung geübt worden war.
    Wir waren alle fassungslos und entsetzt, als das passiert ist (die Schafe waren ja auch heissgeliebte Haustiere) und der Hund hat leider bis zum Ende seiner Tage kompletten Leinenzwang. Yorkshire, wo das passiert ist, ist Schafgebiet; ein Schafe tötender Hund geht da leider gar nicht.

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    Hi


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    • Zitat

      Ich frage mich gerade, was das für ein Hund gewesen ist, der allein ein Reh getötet hat.


      Es gibt einen Grund, warum im Naturschutzgebiet Leinepflicht ist. Dort soll eben die Natur geschützt werden und genau solch Vorfälle sollen verhindert werden.
      Wenn es irgendwie geht, vermeide ich Naturschutzgebiete, denn ich hasse es, mit meinem Hund im Wald an der Leine zu gehen.


      Man merkt im Laufe der Zeit, auf was der eigene Hund abgeht (hier sind es Eichhörnchen, Mäuse und Kaninchen - Gott sei dank alles Kritter, die nicht weit laufen, sondern schnell Schutz suchen) und dann hat man entweder einen wirklich gut sitzenden Rückruf, oder nimmt den Hund an die Leine an Orten, wo man merkt oder weiss, dass da evt. was kommt.


      Nachdem wir von dem Vorfall Kenntnis bekommen haben, ist uns eingefallen, dass wir ein wenig zuvor einen ziemlich gestressten Hundehalter samt Akita an der Leine ziemlich schnellen Schrittes haben weglaufen sehen. Wir gehen davon aus, dass es wohl dieser Akita war. Sicher bin ich aber nicht. Vor allem find ich es auch krass, dass er dann einfach angehauen ist, ohne auf den Förster zu warten...

    • Zitat

      Kann man das irgendwie durch das allgemeine Verhalten des Hundes abschätzen, ob in dieser Richtung Gefahr bestünde?


      Ich denke schon, dass man, wenn man seinen Hund gut kennt, Prognosen wagen kann.
      Von meiner Hündin kann ich mir nicht vorstellen, dass sie die vollstänidge Verhaltenskette zeigt. Ich denke nicht, dass sie bei einem Reh zubeißen würde (Natürlich kann ich dies aber nicht mit letzter Sicherheit sagen.).
      Ein Reh wäre einfach zu groß für sie und als Vorstehhund ist sie natürlich auch nicht auf eine derartige Wildschärfe selektiert.
      Bei Kaninchen zum Beispiel bin ich mir da weniger sicher. Da könnte ich mir vorstellen, dass sie die totschüttelt und bringt - ähnlich wie sie mir auch Ball oder Frisbee bringt. Aber ein Reh ist einfach zu groß.
      Für Hühner z.B. interessiert sie sich nicht besonders. Schon gar nicht für die größeren Hähne. Da hat sie einfach zu viel Respekt. Mal hinterherlaufen - vielleicht. Das wars dann aber auch schon und auch dies nur halbherzig.


      Selbstverständlich lass ich sie aber trotzdem nicht frei im wildreichen Gebiet rumlaufen.

    • Ich glaube die wenigsten Menschen trauen ihren Hunden das zu, allerdings darf man einfach nicht vergessen dass der Hund immer noch ein Raubtier ist und immer noch seinen Instinkt hat. Jeder Hund hat Jagdtrieb, nur mehr oder weniger ausgeprägt!
      Ich denke die wenigsten Hunderhalter können es vorher erkenn, sollten aber WENN es passiert die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.
      Wenn ich mir z.b. ein Jagdhund ins Haus hole dann muss man damit rechnen dass er das tut wozu er gezüchtet wurde.
      Durch meine eigenen Tierschutzhunde habe ich viel Kontakt zu anderen Haltern, gerade zu Podenco, Galgo und Greyhound Haltern. Und ich muss ganz ehrlich sagen, auch hier sind Menschen dabei die diese hochqualifizierten Jäger über den Tierschutz geholt haben und keine Ahnung hatten was da auf sie zukommt. Bis es dann passiert ist, Hund jetzt Hase, Reh oder Fasan und tötet! 95% der Halter sind danach geheilt, Andere leider nicht, deren Hunde laufen immer noch offline. Für mich unverantwortlich, es geht schließlich nicht nur um das Wild sondern auch um die Gefahr für Menschen. Gerade ein Windhund legt im Jagdtrieb sehr schnell große Distanzen zurück und landet auf der, für andere Hund weit entfernten, Straße.
      Meine zwei Podi & Galgo Mixe würden ohne zu zögern töten und haben das Beide schon getan. Nein, die Hunde waren nicht offline und hatten Gelegenheit zu hetzen, sondern haben die Kaninchen oder Fasane an der Leine im Umkreis von 3-8m gewittert und zugeschlagen. Wenn sie die Chance hätten ein Reh zu hetzen und das so in die Enge zu treiben dass es nicht entkommen kann, dann würden sie auch dieses töten. Dafür sind sie gemacht, das ist ihr Job, damit soetwas nicht passiert gibt es Freilauf nur auf eingezäunten Flächen.

    • Zitat

      Aber sagt man nicht ohnehin hüten ist nur ne abgewandelte Form von jagen? Dann wäre es gerade bei ner Mix-Hündin ja nicht so abwegig dass sie eben auch mal umschaltet.



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      Ich meine damit nicht, dass es verwunderlich ist, dass dieser Mix das getan hat, sondern wollte darauf aufmerksam machen, dass es unangekündigt passieren kann. Der Hund hat ja vorher schon einige Male an den Schafen gearbeitet, ohne eins zum Abendessen mitnehmen zu wollen ;)

    • So groß sind Rehe nicht. Und gerade die Vorsteher werden inzwischen ja als Vollgebraichsjagdhunde geführt. Weimaraner, Deutsch Lang-/Kurz-/Draht-/Stichelhaar sind größentechnisch garantiert dazu in der Lage ein Reh an der Kehle zu packen, niederzuziehen und zu töten. Und ein Viszla sicherlich auch.


      Allerdings gehen viele Hunde auch gar nicht an die Kehle sonder verbeißen sich in die Keulen. Das Tier wird dann bei lebendigem Leib angefressen. Wer schon mal Bilder von gerissenen Rehen gesehen hat, weiß was ich meine.

    • Am gefährlichsten ist es, wenn Hunde im "Rudel" oder zu mehreren jagen. Da hätte ich dann richtig Sorge, daß einem Reh etwas passieren könnte.
      Die Hunde wissen instinktiv genau was sie tun müssen. Sie kreisen die Beute ein und treiben sie in die Enge, dann schlagen sie zu.
      Drum denkt bitte dran, wenn ihr mit mehreren Hunden im Wald unterwegs seid, bitte nicht alle Hunde ableinen.

    • Zitat

      Natürlich - Wild gibt es nicht nur dort, wo Leinenpflicht besteht. Aber bei vielen Rassen und Mixen ist der Jagdtrieb auch über Erziehung unter Kontrolle zu bekommen - dazu zählen auch stöbern, Spuren nachgehen und hinterherlaufen. Bei manchen Hunden geht es nicht... Ein Labbi zählt für mich zu den erziehbaren Exemplaren, vorausgesetzt, dass mit ihm dann im entsprechenden Alter kontrolliertes Dummytraining erfolgt und eine gute Grunderziehung macht.



      Seh ich genau so. Es muss ja auch nciht so sein, dass der Hund hinterher geht.
      Bei meiner ist es mittlerweile so, wenn sie Wild sieht zeigt sie das ganz deutlich über Ihre Körpersprache an (meistens entdekce ichs dann auch ganz schnell), ich lobe sie dann und wir gucken gemeinsam den Rehen hinterher.
      Denn meistens springen die Rehe auch wenn der Hund nciht hinterher rennt davon wenn sie ihn bemerken und er in einem bestimmten Radius zu nahe kommt. Erst heute morgen hatten wir ein tolles Erlebnis eine ganze (Herde? :???: wie nennte mann das bei Rehen??) war auf den Wiesen und ich hatte sogar Zeit zum Bilder machen! Bei uns sieht das dann so aus:


      Mathilda zeigt Wild an. Erst war da nur ein Bussard der aufflog aber dann sprang auch ein Reh auf. Auf dem Bild ist es nciht ganz so gut zu erkennen weil sie da nur den Bussard sieht, bei Rehen zeigt sie es deutlicher an, mit aufgestelltem Schwanz und Ohren und Spannung im ganzen Körper.


      Dann stehen wir da und sehen den Rehen zu.


      Ich habe mittlerweile sogar Zeit mit der Kamera rum zu spielen und wir beobachten die Rehe richtig. Das Bild ist natürlich ran gesoomt. So nah würden wir unbemerkt auch gar nciht ran kommen :D


      Heute haben wir mindestens 7-8 Stück gesehen.
      Es hat allerdings auch einiges an Arbeit gekostet bis Madame sich so gut unter kontrolle hatte. Man muss ja auch erst den richtigen Weg für sich und den Hund finden. Bei uns läufts mittlerweile so, Mathilda sieht Rehe und zeigt das an und ich lobe sie verbal, wir schauen hinterher bis sie weg sind und dann ibts ne Belohnung in der Form das ich nen Ball oder Leckechen in die entgegengetzte Richtunng werfe. Ich bilde mir ein so hat sie dann auch ihr Erfolgserlebnis nur das hetzen fällt halt aus.



      So eine Situation wie du beschrieben hast muss wirklich nciht sein, wir können unsere Hunde aber ja auch nciht immer an uns fesseln. Tu dir einen Gefallen und mache gezielt Antijagttraining, dann solltet ihr beide auch wenn dein Hund erwachsen ist weiter unbesorgt off-sine spazieren gehen können. Die Hand ins Feuer legen kann man natürlich nie. Auch wenn deiner jetzt noch keine Ansätze zeigt und du ihm das überhaupt nciht zu traust kann da ja noch einiges kommen. Meine hat erst mit 1,5 Jahren so richtig angefangen sich für Wild zu interessieren. Davor hat sie vll mal ein paar Vögel aufgescheucht wenn die auf Sicht waren. Aber stöbern zum Beispiel kam erst viel später.


      Ich wünsche euch weiter viel Spaß auf euren Spaziergängen! :gut:

    • Danke.


      Bisher ist Newton nur mal nem Raben hinterher, der dann aber natürlich direkt losgeflattert ist. Bei anderen Tieren war er bisher zwar neugierig, aber nachdem wir sie (an der Leine) angeguckt haben, hat er schnell das Interesse verloren. Aber er ist erst 6 Monate und ich glaube, dass sein Jagdtrieb noch gar nicht vollständig entwickelt ist.

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