Hund reißt Reh
-
-
Da ich meinem Hund schon mal ins Maul geguckt habe, bin ich mir sicher - er ist ein Raubtier
Und bei Sichtkontakt mit einem Reh ( Hund ist immer an der Schlepp) und meinem Hund knallt das Gehirn durch - da arbeite ich ehrlich gesagt nicht immer mit positiver Bestärkung... Das Thema ist mir zu ernst
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich arbeite im Moment der Sichtung ehrlich gesagt überhaupt nicht mit meiner Hündin. Egal was ich mache: Es dringt eh nicht in ihren Kopf durch. Ich müsste so massiv gegen sie gehen, dass ich sie eigentlich direkt abgeben müsste, weil ich ihr Vertrauen nie wieder bekommen würde.
Was das Raubtier angeht: 2 Mal im beinahe Blutrausch gesehen... ich denke mehr Raubtier kann es nicht sein.
-
Man kennt doch seinen (erwachsenen) Hund? Bei einem Junghund würde ich nichts riskieren und in solchen Gebieten immer anleinen. Aber bei einem älteren Hund.
Unsere vorherige Hündin hat alles bis Kaninchengröße gejagt. Kaninchen hat sie aber nicht gekriegt. Größere Tiere fand sie einfach nur spannend und hat geschaut. Sie liebte Ziegen und Pferde und Kühe und Rehe. Aber die saß wirklich immer nur aus weiter Entfernung da und hat geschaut. Auch wenn die dann gerannt sind, wollte sie nicht hinterher.
Wenn ich also meinen Hund wirklich kenne und schon häufiger erlebt habe, wie er auf Rehe etc. reagiert, kann ich meinen Hund ruhig in so einem Gebiet ableinen, wenn er gehorcht und den Weg nicht verlässt. Man muss sich ja nicht sklavisch an alle Gesetze halten. Ich gehe auch nachts, wenn weit und breit nichts und niemand zu sehen ist, bei rot über die Ampel.
Aber wenn ich auch nur entfernt unsicher bin oder wenn ich noch nie erlebt habe, wie mein Hund auf Rehe reagiert, weil wir z.B. noch keine getroffen haben bisher, würde ich anleinen und gut.Und ich finde immer komisch, wie schnell Menschen mit Begründungen kommen wie: ja, aber dieses und jenes ist doch viel schlimmer als in diesem Fall z.B. der hetzende Hund. Find ich immer komisch. Man kann ja immer was finden, was schlimmer ist. Geh ich demnächst klauen, morden ist schließlich schlimmer und klauen daher dann ja doch irgendwie ok.
Ich will nicht, dass meine Tiere andere Tiere töten oder auch nur hetzen und dadurch evtl. schwer verletzen. Und wenn das nur durch anleinen (oder bei meinen Katzen durch in der Wohnung halten) geht, dann muss das eben so sein.
-
Zitat
Äh, ja was ich sagen wollte:
Viele Jäger haben ihre eigenen Hunde auch nicht unter Kontrolle. Also, erst mal vor der eigenen Türe kehren...
Hä? Also müssen erst Mal alle Jäger sich absolut korrekt verhalten, ehe Du das auch machst?
Es ist doch völlig wumpe wer wie mit seinem Hund umgeht und was Nachbars Lumpi so treibt. (Und es ist gleich völlig egal, was Nachbars Katze so anstellt)
Man selbst ist erst Mal nur für seinen eigenen Hund und dessen Tun verantwortlich. Und da es von selber nicht gut zu funktionieren scheint, gibt es halt entsprechende Gesetze, die einem noch mal erzählen, wie man sich zu verhalten hat. Ob man die nun bricht oder nicht, ist einem selbst überlassen (ich folge z.B. auch nciht immer und überall dem Leinenzwang in der Brut- und Setzzeit und breche auch noch andere Regeln)
Aber schön reden oder nach faulen Entschuldigungen a la 'Nachbar Katze tut s auch' suchen ist echt ein bisschen albern. -
Zitat
In einigen Ecken ist es nunmal normal dass der Hund im Naturschutzgebiet seinen Freilauf hat.
Das ist in den Naturschutzgebieten von denen ich spreche nicht so. Die Gebiete sind mit einem grünen Schild gekenntzeichnet, welches unter anderem auf die Leinenpflicht für Hunde hinweist (andere kenne ich nicht). Die Polizei, die bei uns patroullierte schaute nur danach, ob die Hunde an der Leine sind oder nicht - unabhängig davon ob ein Hund nun Jagdtrieb hat. Zu Beginn der Wildschonzeit wurde auch im Wald kontrolliert. Hundebesitzer mit problemlosen, jagdfreien, freilaufenden Hunden mit perfekt sitzendem Rückruf nervt das, und Hundebesitzer mit einem unsicheren Hund sind froh darüber.
Es ist vermutlich ähnlich wie mit dem Tempolimit beim Autofahren. Jeder, der sich nicht daran hält, hat seine eigenen guten Gründe etwas schneller zu fahren. Diese Gründe können unter Umständen von jemand anders schon wieder negativ gewertet werden. Für Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme gibt es eben kein geeichtes Mass. Deshalb gibt es gesetzliche Regeln und Strafen, um die Wahrscheinlichkeit für Unfälle auf ein Minimum zu reduzieren.
-
-
Zitat
Zu #196:
Was sprichtdagegen, sich ans Gesetz zu halten? Oder fändest Du es ok, dass, so Dein Hund doch mal ein Reh hetzt, dass er vom Jäger geschossen würde?
Fände ich nicht ok und da ich die Jägerschaft kenne und weis wie die sich verhalten, würde es auch sehr groben Ärger geben. Bin mir sicher der betroffene Jäger würde nicht mehr jagen gehen (können).Hier bei uns haben wir keine Anleinpflicht im Wald. Zuätzlich sollte man erwähnen das die Jäger angehalten sind KEINE Hunde zu schießen...das Argument der Hund könnte ja hetzen zählt nicht zumal die meisten Rehe von nicht kontrollierbaren Hunden der Jäger gehetzt werden. Meistens hängen die uns an den Hacken und wenn man seinen Hund nichtmal von anderen HUnden abgerufen bekommt...
Zusätzlich werden wie gesagt lustig Fleischabfälle entsorgt und die Rehe noch extra angefüttert. Aber alles natürlich gell Fred...Ach ja nochwas...Du bist ganz sicher nicht derjenige der entscheidet ob die Natur eine Hauskatze braucht oder nicht.
-
Zitat
Zu #196:
Was sprichtdagegen, sich ans Gesetz zu halten? Oder fändest Du es ok, dass, so Dein Hund doch mal ein Reh hetzt, dass er vom Jäger geschossen würde?
Nein, das fände ich absolut nicht ok. Denn wenn das "doch mal" passiert, dann kannst du dich drauf verlassen, dass das eine absolute Ausnahme war. Meine Hunde wildern nicht unkontrolliert durch die Gegend, auch wenn sie nicht bedingungslos abrufbar sind und ich sie trotzdem an bestimmten Stellen ableine.Wenn es einmal in zig Jahren zu so einer Ausnahme kommt (die z.B. auch passieren kann, weil der Karabiner gebrochen ist oder mir die Leine aus der Hand rutscht), dann erwarte ich, dass man in einem modernen Land wie Deutschland eine andere Möglichkeit findet, als meinen Sozialpartner/mein vollwertiges Familienmitglied zu erschießen.
Das wird dem Stellenwert, den Hunde hier und heute für ihre Menschen haben, absolut nicht gerecht.Ich würde jedem Jäger, der sowas mit meinem Hund macht, die Hölle heiß machen, und zwar sowohl auf jursitischem wie auch auf öffentlich-medialem Weg.
Es mag zwar erstmal so aussehen, als wäre der Jäger in der Situation zur Tötung des Hundes berechtigt, aber da hat schon so mancher ein böses Erwachen erlebt was die vermeintlich sichere Rechtslage angeht. Und auch die öffentliche Meinung und den Imageschaden für die eigene Person als auch für die Jägerschaft sollte man nicht unterschätzen.ZitatUnd ich finde immer komisch, wie schnell Menschen mit Begründungen kommen wie: ja, aber dieses und jenes ist doch viel schlimmer als in diesem Fall z.B. der hetzende Hund. Find ich immer komisch. Man kann ja immer was finden, was schlimmer ist.
Es geht mir persönlich nicht um schlimmer oder weniger schlimm wenn ich Wildschaden durch Verkehr oder Landwirtschaft heranziehe, sondern darum, die Schäden durch wildernde Hunde in Relation zu setzen.Der Tod auf der Straße oder durch landwirtschaftliche Maschienen ist mit Sicherheit ebenso qualvoll wie der durch einen Hund, ich denk im Schnitt gibt sich das nicht viel. Den Aspekt kann man also bei dem "Was ist schlimmer" durchaus vernachlässigen.
Nur die Zahlen sind ganz andere. Wer mag, kann ja mal googeln, es sind jedenfalls deutlich mehr Tiere (aller möglichen Arten, auch solcher die Hunde nie bis fast nie erlegen, wie diverse bedrohte Vögel und Amphibien) die durch diese beiden Ursachen zu Tode kommen, als durch Hunde. Das macht diese Probleme für mich wesentlich relevanter.
Trotzdem wird um keins davon so ein öffentlichkeitswirksamer Aufriss gemacht wie um wildernde Hunde. Das ist alles traurig, aber wir wollen ja schließlich alle Auto fahren und Landwirtschaft muss auch sein, also tut man das eben so ab. Ist halt so, kann man nix machen.
Das alles heißt wie nicht, dass ich finde, dass irgendwelche Hunde (auch nicht meine eigenen) munter durch die Natur hetzen dürfen. Das muss man als vernünftiger Hundehalter verhindern und das gehört auch unter Strafe gestellt, dafür sollte es Konsequenzen geben.
Wie gesagt, ich wäre beim ersten Mal für Geldbußen und eventuell Verhängung von Leinen- und/oder Maulkorbzwang (wie es ja diverse Bundesländer mit der Einstufung als gefährlicher Hund bereits machen), bei wiederholten Vorkommnissen für Wegnahme des Hundes und je nach Schwere der Vorkommnisse auch für ein Hundehaltungsverbot für die betreffende Person.Nur erstens gehört der Hund nicht für seine Instinkte mit dem Tod bestraft, der ist genauso unschuldig wie das Reh.
Und zweitens gehört ein Hundehalter, dem sowas trotz aller Vorsicht eben "doch mal" passiert ebenfalls nicht mit dem Tod seines Hundes bestraft.Ich find's auch unmöglich, dass der Jäger in Ausübung seines Hobbys (denn die Berufsjäger kann man ja nunmal mit der Lupe suchen) solche Entscheidungen über anderer Leute Tiere treffen dürfen.
Ich bin Tierarzt, ich kann in Teufels Küche kommen, wenn ich einen Hund ohne vernünftige medizinische oder unter Umständen noch verhaltenskundliche (wobei ich zur Stellung einer solchen als Allgemeinpraktikerin eigentlich nicht qualifiziert bin) Indikation einschläfere.
Ein Amtsvet muss unter Umständen durch tausend brennende Ringe springen, bis er ein leidendes Tier erlösen lassen darf oder bis er ein aggressives Tier euthanasieren lassen darf, selbst wenn es schon erhebliche Vorfälle mit Schädigung von Menschen gegeben hat.Ein Hund kann einen Menschen satt krankenhausreif gebissen haben, es gibt immer noch Möglichkeiten für den Besitzer, gegen amtliche und sogar gegen gerichtliche Beschlüsse vorzugehen, er kann sich Sachkunde aneignen, Auflagen erfüllen und so weiter und kann dann den Hund in der Regel behalten, oder der Hund kann auf einem anderen Platz weiterleben (ob das immer so toll ist, ist ne andere Frage, aber keine für diesen Thread).
Aber der Jäger darf in seiner Freizeit, ohne einen weiteren Nachweis von Sachkunde außer dem Jagdschein, ohne Zeugen, ohne Einspruchmöglichkeiten von Seiten des Besitzers oder anderer Parteien, so eine Entscheidung treffen?
Ist sozusagen Kläger, Richter und Vollstrecker in einer Person und zu selben Zeitpunkt? Und as wegen eines im Vergleich relativ nichtigen Vergehens wie der seinem Instinkt folgenden Tötung oder drohenden Tötung eines Tier's einer meistens nicht in ihrem Bestand bedrohten Art?Das ist meiner Meinung nach ein absoluter Anarchronismus.
_________________________________________________________________________
Zum Glück ist es bei uns in der Gegend auch so, dass eigentlich immer erstmal mehrfach gewarnt und auch mit Anzeige beim OA und Bußgeld gearbeitet wird. Ich weiß nur von einem Vorfall, wo ein Jäger in den letzten 10 Jahren bei uns im Kreis einen Hund geschossen hat - der Mann ist seinen Schein danach los gewesen, weil er eben doch nicht so eindeutig im Recht war wie er dachte...
Die Jäger die ich kenne, und das sind sowohl privat als auch beruflich bedingt nicht so wenige, sind da auch nicht so krass. Die meisten mögen Hunde, den meisten ist ihr eigener Köter auch schonmal oder auch schonmal öfter ausgekommen und hat Mist gebaut.
Und die meisten sind auch vernünftig und wissen, was für einen Ärger sowas geben kann und welchen Schaden man dem ohnehin schon schlechten Image der Jäger mit dem Abschuss von Hunden zufügt.
Daher würden die meisten (grade jüngeren) Jäger die ich im echten Leben kenne, nie einen Hund erschießen. Aber ein paar Betonköpfe gibts halt immer und im Internet zu polarisieren ist ja auch lustig. -
Zitat
Ich arbeite im Moment der Sichtung ehrlich gesagt überhaupt nicht mit meiner Hündin.
Probiers mal!
Dein Hund könnte doch prima ANZEIGEN!
Kann man ganz klasse erarbeiten. Die Hunde finden es klasse.
Selbstverständlich mit gesichertem Hund, falls der nicht abrufbar ist.... -
Ich arbeite mit ihr. Ist ja nicht so als würde ich nichts tun. Nur im Moment der Sichtung bringt das nichts. Ich kann erst dann etwas ausarbeiten, wenn sie wieder in der Lage ist was anderes Wahrzunehmen als "Beute". Ich habe keinen Vorstehhund, sondern einen Hund der sich auf die Weise Nahrung beschaffen will.
In einer Art zeigt sie mir schon an, das sie was gesehen hat und wendet sich dann mir zu. Aber das hat gedauert um das Verhalten zu erarbeiten. Aber wie gesagt: Das geht nicht wenn ihr Hirn gerade den Tunnelblick aufs Beutetier hat. -
Zitat
Das geht nicht wenn ihr Hirn gerade den Tunnelblick aufs Beutetier hat.
Doch, ich meine auch das geht!
Der Hund lernt dadurch seine Wahrnehmungskanäle wieder zu öffnen. Und wird auf Dauer ansprechbarer.
Ob der Hund nicht dennoch wieder Beute erlegen würde ist auf einem anderen Blatt. Aber er kann den TUNNELBLICK verändern, bzw. abbrechen.
Aber wurscht...mach anders, ist auch gut, ich experimentiere eben gerne und habe andere Erfahrungen...Zum Beispiel auch mit einem Jagdtterrier, der wirklich nur Beute wollte und sonst nüscht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!