Phänomen Großstadthunde
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Was mir nicht gefällt ist, dass hier die Leine als Indikator für rücksichtsvolles oder rücksichtsloses Verhalten angesehen wird. Wie Piflo schon schrieb, ist es das nicht!
Wir waren einmal in 10 Jahren eine Beißerei verwickelt, und da waren meine Hunde an der Leine und der andere Hund auch. Und es passierte auf´m Dorf (es ging nicht von meinen Hunden aus - es war eine Hovawarthündin, die wohl meinte, wir befänden uns in ihrem Hoheitsgebiet. Ihr Frauchen konnte sie nicht halten).
Möglich, dass die Situation in Berlin tatsächlich anders als als in anderen (auch kleineren) Städten. Ich habe von mehreren nichtberliner Hundeleuten gehört, dass sie ganz erstaunt waren, wie stressfrei und entspannt es hier mit den Hunden läuft.
Ich spüre einen deutlichen Unterschied zwischen Berlin und Umland (wo die Hunde meistens angeleint sind, wenn sie überhaupt spazierengehen) - und wie ich schon mehrmals schrieb, fühle ich mich hier sicherer, meinen Hund auch mal abzuleinen.An großen Straßen, am Ku-Damm (allerdings war ich noch nie mit den Hunden dort, dafür gab es keinen Anlass - ich wohn ja eh da bzw. im angrenzenden Kiez), an Ampeln, bei Radwegen, wenn es voll ist etc. leine ich sie aber auch an. Und auch manchmal, wenn mir ein anderer Hund entgegenkommt, je nachdem, wie die Situation ist.
Aber irgendwie wiederhole ich mich nur. Manche verstehen´s, manche nicht - ist wohl einfach so.
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Zitat
Was sagen denn die immer/fast immer-leinenlosen konkret zu der Geschichte von terriers4me weiter vorn in diesem Thread?Wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, dass euer Hund doch mal anders reagiert als ihr gewohnt seid oder das er ausnahmsweise doch mal nicht hört?
Glaubt ihr, euer Hund kann Straßenverkehr selbstständig realistisch einschätzen (Geschwindigkeit von herankommenden Fahrzeugen, Gefährlichkeit derselben)?
Wisst ihr, ob eure Haftpflichtversicherung den Schaden übernehmen würde, wenn euer Hund an einer Straße mit fließendem Verkehr ohne Leine unterwegs war und einen Unfall verursacht?
Die Fragen würden mich auch sehr interessieren, insbesondere letztere.
Wahrscheinlich würde die Haftpflicht nachhorchen, ob irgendeine Sorgfalt vernachlässigt wurde, oder? (Das gilt wahrscheinlich überall, wo die Leinenpflicht bestanden hätte.)
Trotzdem muss ich, ob der Gesetzesdiskussion eine Lanze für die Berliner brechen - im Gegensatz zu "uns" in NRW brechen sie nicht unter Garantie ein Gesetz, wenn sie irgendwo in der Stadt oder in einem städtischen Park ableinen. In NRW (nahezu in allen großen Städten) haben Hunde in bebauten, bewohnten und / oder umfriedeten (eingezäunten) Gebieten an der Leine zu laufen.
Große Hunde müssen außerhalb des eigenen Grundstückes und innerhalb von bebauten Ortschaften immer angeleint sein (20/40 Regelung). Kleine Hunde haben zwar keinen grundsätzlichen Leinenzwang, aber die Einschränkungen in der Stadt Essen führen beispielsweise dazu, dass sie faktisch auch überall angeleint sein müssen (Fußgängerzonen, Straßen und Haupteinkaufsbereiche "mit vergleichbarem Publikumsverkehr", Parks, öffentliche Grünanlagen anderer Art usw. usf.).
Da das Ursprungsbeispiel Köln ist, würde ich stark annehmen, dass auch dort nahezu eine generelle Leinenpflicht besteht. Natürlich verstoßen hier ständig Leute gegen diese Gesetze, da wenigstens in Parks abgeleint wird, insofern weder OA noch Polizei dort auftauchen. Dahingehend findet man vermutlich keine Diskussionsgrundlage, weil es wohl kaum irgendwo besser oder schlechter ist gegen Gesetze zum selben Themengebiet zu verstoßen ...
Ich empfinde das Ableinen von Hunden in Spielstraßen, zwischen Wohnhäusern und mit großem Abstand zu befahrenen Straßen in Parks o.ä. auch nicht grundsätzlich verwerflich - mache es ja selber. Aber in Fußgängerzonen, auf Bürgersteigen direkt neben befahrenen Straßen?
Hier sind die Gehwege bestenfalls 2,5 Meter breit und das Ausweichen wird durch Gebäude rechts und der Straße links des Gehweges behindert. Dort gehört der Hund m.E.n. angeleint.
ZitatEin Grund, warum das in der Stadt so gut funktioniert ist, dass die Hunde einfach viel mehr Reize gewohnt sind und ihnen gegenüber nicht mehr so empfänglich sind.
Eine Sache der Gewöhnung.Dakota ist in der City aufgewachsen, mitten drin. Sowohl in dieser Stadt geboren, als auch aufgewachsen. Klar kann sie deswegen starken Verkehr ausblenden und nimmt Menschenmassen am HBF hin, weil sie gelernt hat diese auszublenden. Trotzdem bedeutet das nicht, dass sie sich nicht dennoch mal erschreckt oder den Straßenverkehr als solchen richtig einschätzt. Allerdings wage ich zu behaupten, dass sie auch kein Hund wäre, den irgendwer dicht an der befahrenen Straße frei hinter sich herlaufen lassen würde.
Reizempfänglich ist sie übrigens in sehr hohem Maße. Immer noch. Auch im Bezug auf Menschen. Wenn wir im Park mal 5 Minuten niemanden treffen, dann ist die nächste Begegnung wieder irre spannend. Gewöhnung ist eben nicht alles.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass diese Diskussion hinfällig wäre, wenn es innerhalb der Städte deutlich mehr Möglichkeiten gäbe Hunde freilaufen zu lassen. Dann würden sich die Argumente, die teilweise Bequemlichkeit (Händefrei, kein Leinenchaos), teilweise Notwendigkeit darstellen (nirgendwo sonst Freilauf) aushebeln.
Da bei uns Hunde aber faktisch -immer- angeleint sein müssten, finden Hundehalter eben Mittel und Wege die Leine eben doch mal abzumachen, ohne gleich die Stadt zu verlassen. Ob das nun an der Straße oder im Park ist, wird dann wohl doch "Geschmackssache" sein. (Ganz unabhängig davon, wie ich selbst dazu stehe.)
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Kerstin zumindest du verstehst mich :)
Ich habe vorher an der Grenze zum Wedding gewohnt, nicht gerade ländlich. Aber auch dort gibt es Ecken die besser für Hunde geeignet sind und welche die weniger gut geeinet sind. Für mich ist das zum Beispiel auch wichtig bei der Wohnungssuche gewesen.Wenn's voll ist Leine ich an, wenn ich weiß, dass die Route garantiert hochfrequentiert ist nehme ich ne andere und muss mich nicht noch mit Hund durch wuseln. Da geh ich eben woanders lang. Und an einigen Strassen weiß ich das eben vorher.
Das man als Besucher mit Hund auch mal über den Ku'damm geht (oder zu den übrigen Sehenswürdigkeiten) ist doch klar. In einer fremden Umgebung und auf vollen Strassen würde ich dann aber immer anleinen. Das wäre auch mir zu unsicher.
Wohne ich in der Gegend und habe eine Wahl, muss man ja nicht die vollste Strecke nehmen. Den Hund mal mit zur Post nehmen oder in ein kleines Caffee ist doch noch was anderes. Habe ich meine Hunde bei und wohne dort, nehme ich ein ruhiges Caffee.
Ich habe das Gefühl es gibt für viele nur schwarz oder weiß. Das mag ich nicht, die Welt ist bunt und bewegt sich in vielen Nuancen.
Man sollte sich anpassen aber nicht verbiegen.
Ich kann mich und meine Hunde nicht in Luft auflösen und werde in der Stadt meistens Menschen begegnen, ganz sicher mehr als auf dem Land. Und deswegen meint hier eigentlich keiner an, wird aber auch nicht erwartet. In Berlin zumindest nicht, hier ist das normal. Aber trotzdem kann man ja rücksichtsvoll sein. Niemanden belästigen und den Hund Grundregeln beibringen wie zB nicht auf die Strasse laufen.Als Autofahrer nimmt man Hunde an der Strasse kaum noch war, es rechnet keiner damit dass ein Hund vor's Auto rennt. Das passiert einfach im Verhältnis so selten. Außerdem bin ich mit Auto genug damit beschäftigt auf den hiesigen Verkehr zu achten und in Zweifel auf Menschen die hier immer mal wieder zwischen den parkenden Autos raus springen.
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Zitat
Die Fragen würden mich auch sehr interessieren, insbesondere letztere.
Wahrscheinlich würde die Haftpflicht nachhorchen, ob irgendeine Sorgfalt vernachlässigt wurde, oder? (Das gilt wahrscheinlich überall, wo die Leinenpflicht bestanden hätte.))
Das gilt nicht nur wo Leinenpflicht besteht.
Es ist vollkommen egal was einzelene Städte für Regeln haben.
Rein rechtlich verletzt man seine Sorgfaltspflicht wenn man seinen Hund frei laufen lässt. Egal ob in Berlin oder in Hinterholzhausen. Verursacht das Tier einen Schaden und war ohne Leine unterwegs werden so gut wie alle Versicherungen nichts oder nur Kulanzbeträge entrichten. -
Zitat
Das gilt nicht nur wo Leinenpflicht besteht.
Es ist vollkommen egal was einzelene Städte für Regeln haben.
Rein rechtlich verletzt man seine Sorgfaltspflicht wenn man seinen Hund frei laufen lässt. Egal ob in Berlin oder in Hinterholzhausen. Verursacht das Tier einen Schaden und war ohne Leine unterwegs werden so gut wie alle Versicherungen nichts oder nur Kulanzbeträge entrichten.Ja, ja, das Internet ist verdammt geduldig und jeder kann hier als Fakten hinstellen, was er will, auch wenn es kompletter Unfug ist. Es ist nur so traurig, wenn der Unfug dann immer weitere Kreise zieht.
Es ist ausgemachter Blödsinn, dass so gut wie alle Haftpflichtversicherung nicht oder kaum etwas zahlen, wenn das Tier abgeleint war. Man muss einfach mal die Versicherungsbedingungen lesen... herrjesses.
Entnervte Grüße
Schnuffeltuchler -
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Wir haben einmal die Versicherung in Anspruch genommen, da war Verursacherin Berta auch ohne Leine. Die Versicherung hat anstandslos gezahlt, wobei der Schaden nun auch nicht so wahnsinnig hoch war.
Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass der Hund auch unangeleint versichert ist, und es ist sicher nicht verkehrt, die Versicherung zu fragen, was als fahrlässig angesehen wird und was nicht. -
Zitat
Das gilt nicht nur wo Leinenpflicht besteht.
Es ist vollkommen egal was einzelene Städte für Regeln haben.
Rein rechtlich verletzt man seine Sorgfaltspflicht wenn man seinen Hund frei laufen lässt. Egal ob in Berlin oder in Hinterholzhausen. Verursacht das Tier einen Schaden und war ohne Leine unterwegs werden so gut wie alle Versicherungen nichts oder nur Kulanzbeträge entrichten.Mag ja sein, daß ich gegen die Sorgfaltspflicht verstoße, dafür verhalte ich mich dem Tierschutzgesetz gegenüber konform, in dem ich dem Hund die Möglichkeit gebe, sich artgerecht - nämlich frei - zu bewegen.
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
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Zitat
Ja, ja, das Internet ist verdammt geduldig und jeder kann hier als Fakten hinstellen, was er will, auch wenn es kompletter Unfug ist. Es ist nur so traurig, wenn der Unfug dann immer weitere Kreise zieht.
Es ist ausgemachter Blödsinn, dass so gut wie alle Haftpflichtversicherung nicht oder kaum etwas zahlen, wenn das Tier abgeleint war. Man muss einfach mal die Versicherungsbedingungen lesen... herrjesses.
Entnervte Grüße
SchnuffeltuchlerUnd welche Qualifikationen weist du auf?
Und wenn man sich auf Gesetze beruft, sollte man diese auch kennen.
Das Tierschutzgesetz beinhaltet nicht einen Satz den man als "Hunde müssen frei laufen" interpretieren kann.
Und nein, auch §1 Abs. 1-3 sind nicht so zu interpretieren. -
Zitat
Was sagen denn die immer/fast immer-leinenlosen konkret zu der Geschichte von terriers4me weiter vorn in diesem Thread?
Dazu werde ICH mir doch, als Fremder, der weder Hund noch Halter kennt, kein Urteil erlauben. Jeder ist für seinen eigenen Hund verantwortlich und trifft Entscheidungen selbst. Mutmaßungen und Unterstellungen überlass ich anderenZitatWie hoch schätzt ihr das Risiko ein, dass euer Hund doch mal anders reagiert als ihr gewohnt seid oder das er ausnahmsweise doch mal nicht hört?
Gering.ZitatGlaubt ihr, euer Hund kann Straßenverkehr selbstständig realistisch einschätzen (Geschwindigkeit von herankommenden Fahrzeugen, Gefährlichkeit derselben)?
Warum sollte er das können? Dafür bin ich zuständig. Ich gefährde weder dritte noch meinen eigenen Hund. Dafür hab ich nunmal zwei Augen und nen Kopf, den ich VOR dem Spaziergang einschalten sollteZitatWisst ihr, ob eure Haftpflichtversicherung den Schaden übernehmen würde, wenn euer Hund an einer Straße mit fließendem Verkehr ohne Leine unterwegs war und einen Unfall verursacht?
Keine Ahnung. Wenn ich Schaden verursache stehe ich dafür gerade, mit oder ohne Versicherung. -
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Und welche Qualifikationen weist du auf?
Ich kann lesen.
Viele Grüße
Schnuffeltuchler -
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