Das erste Mal alleine...

  • Hallo euch allen,


    bevor ich gravierende Fehler mache, frage ich euch lieber vorher. ;)


    Ich habe meinen Hund hier im Forum bereits kurz vorgestellt. (https://www.dogforum.de/4-mona…oviel-erlebt-t183637.html)
    Nun sind wir grade auf einem guten Weg zur Stubenreinheit, gestern vrelief ohne irgendwelche Unfälle, aber wir waren auch ab 13 Uhr bis 19 Uhr den ganzen Tag unterwegs. Dennoch, ich bin stolz auf meinen kleinen Superman.


    Heute morgen hat er auch versucht alles rauszudrücken was in ihm steckte. :omg:
    Kurz zur Info, für die, die die Vorstellung nicht lesen möchten: Er hatte ein schlechtes Leben vorher, hatte Angst vor allem und jedem. Hatte Magen-Darm-Probleme und wurde geschlagen wie getreten. :nein: Er brauchte einige Tage bis er sich traute mal zu freuen (Schwanz wedeln). Spielen fällt ihm bs heute schwer, außer mit mir fällt es ihm schwer sich fallen zu lassen.


    In den nächsten Wochen möchte ich mit ihm anfangen das Alleine-Sein zu trainieren. Da ich irgendwann wieder arbeiten gehen werde, möchte ich dass er darauf vorbereitet ist einige Zeit alleine zu sein. (Werden ca 2-3 Stunden am Tag).


    Solange die Stubenreinheit nicht gefestigt ist und er noch nicht richtig angekommen ist, möchte ich damit auf keinen Fall anfangen, aber man kann sich ja schon im Vorfeld informieren.


    Bisher hat sich rausgestellt, seine Bezugsperson bin ich, er mag meinen Mann sehr, aber ich denke er fühlt sich von mir verstanden und dadurch sicherer. Er ist mein Schatten, den ganzen Tag. Er mag mit meinem Mann nicht rausgehen, wenn er bemerkt das ich nicht mitkomme. Er hat ein völliges Unverständis dafür das er sein Geschäft auch mal ohne mich erledigen soll. Bin ich nicht anwesend, wenn es rausgehen soll, gibt es keine Probleme. Mein Mann stelle gestern lächend fest - Familienhund? Vom Charakter ja, in seiner Ansicht - gehört er zu dir. ;)
    Verlasse ich den Raum, tut er das auch. Gehe ich auf Toilette, schaut er mir zu, gehe ich schlafen, schläft er auch... u.s.w. Ich finde es ja schön, ich mag das sehr, aber mir ist auch bewusst dass seine starke Bindung zu mir in der Zukunft gewisse Problemchen mitsich bringen kann.


    Im Auto bleibt er für den Weg zur Bank, Apotheke, tanken alleine. Solange ich außer sicht- bzw. hörweite bin, ist er auch ruhig und entspannt. Bekommt er mich aber nahe das Autos mit fipst und jauelt und bellt er, fordert mich zurück.


    Nun überlege ich wie ich es angehen sollte. Bei meiner Tochter habe ich auf das Weinen welches als Meckern galt, versucht nicht zu reagieren, oft gewartet bis sie sich beruhigt hatte, somit haben wir irgendwann das alleine schlafen unserer Tochter in eine super Bahn gebracht. Natürlich gehe ich zu ihr, wenn ich höre das es ein "anderes Weinen/Ruf" ist. (Ja ich vergleiche Kleinkind-Erziehung oft mit Hundeerziehung) :mute: Viel loben, euphorische Reaktionen auf gutes Verhalten, Vertrauen aufbauen und halten...


    Wenn ich meinen Hund das erste mal alleine in der Wohnung lasse, wollte ich ihn vorher auspowern, füttern und noch eine Kau-Beschäftigung dalassen, sodass er müde, sat und zufrieden ist. Bei den erste Malen wollte ich es sehr kurz halten, mich auf die Teppe setzten und schauen was passiert und dann den Zeitraum verlängern. Aber was tu ich wenn er jauelt, fipst - weint? Wenn ich sofort zurück gehe, dann hat er damit ja erreicht was er wollte, oder? Wenn ich ihn aber weinen lasse, verliere ich dann nicht sein Vertrauen, schmerzt ihn das nicht in seinem kleinem Herz?


    Als Vorbereitung lasse ich ihn zur Zeit morgens in seine Bettchen, wenn ich das Brot für mein Kind mache. Da ich seiner Stubenreinheit noch nicht trau, schläft er an der langen Leine am Bett. Hole ihn dann, wenn das Brot fertig ist, lobe ihn wenn er lieb gewartet hat (heute hat er gefipt, vllt aber weil er mal musste?!) und nehme ihn mit um meine Tochter zu wecken, dann gehen wir gemeinsam raus und bringen meine Tochter zur Kita.


    Ach Gott, wiedermal ein riesen Text. Aber ich wollte versuchen keine Informationen auszulassen.


    Danke euch schonmal für eure Antworten (Bin ebenso offen für Kritik, denn es soll ja in erster Linie dem Hund gut gehen - das geht nicht ohne Kritik aufzunehmen)


    Mliet

  • Solange er dich auf Schritt und Tritt verfolgt, hast du wenig Chance, das Alleinbleiben ordentlich aufzubauen. Ein Anfang wäre es, mal die Tür vor ihm zuzumachen (allein schon, wenn du ins Bad gehst). Er muss dich nicht überall hin verfolgen, das kann sich zu einem ordentlichen Kontrollwahn auswachsen. Er muss lernen, auch mal irgendwo ruhig liegenzubleiben, obwohl du nicht in unmittelbarer Nähe bist. Sonst brauchst du mit dem Training gar nicht erst anfangen, das wird ihn überfordern.


    Wenn er das beherrscht, ist dein Gedanke mit Auspowern und Beschäftigung genau richtig (direkt vorher füttern würd ich nicht, gerade junge Hunde können dann möglicherweise nicht einhalten). Dass er anfangs weint, ist wahrscheinlich, er scheint ein massives Problem mit Trennungen bzw. bereits einen Kontrollzwang zu haben. Wenn du aber dann schwach wirst und zurückgehst, wenn er weint, bestätigst du ihn in eben diesem Verhalten. Nutze jede noch so kleine Ruhepause, gehe wieder rein, beachte den Kurzen nicht und benimm dich ganz normal. Die Zeiträume, die du draußen verbringst (und vielleicht mal zu etwas kommst wie Post holen und lesen, Müll rausschaffen etc.) kannst du dann nach und nach steigern. Evtl. kannst du eine Kamera aufstellen, um zu überwachen, was er tut, wenn du das Haus ganz verlässt und nicht mehr in Hörweite bist (früher oder später wird er kapieren, dass du direkt hinter der Tür bist und sich anders verhalten als wenn du ganz aus dem Haus bist ;))

  • Einstein ist wirklich putzig und ich finde es schön, dass Du so verliebt in Deinen Hund bist. =)


    Aber er ist 4 Monate alt, hat wenig gutes erlebt und ist gerade mal ne Woche bei Euch. Ich würde ihn nicht überfordern mit Sitz, Platz, Aus, alleine bleiben und auspowern. Er ist ja noch ein Baby und für ihn sind ne viertel Stunde um den Block schon riesen viel Eindrücke die er erst mal verarbeiten muß.


    Schläft er wirklich nie? Rennt er Dir den ganzen Tag hinter her? Der muß doch auch mal müde sein?

  • Vor allem würde ich nicht alles auf einmal trainieren. Mach das was dir am wichtigsten ist die nächsten 4 wochen verstärkt und dann erst die weiteren Trainingsschritte.
    Also ich würde ihn an deiner Stelle zuerst mal öfters mit deinem Mann spazieren gehen lassen. Er braucht zwei Bezugspersonen denen er vertraut (das habe ich z.B. falsch gemacht und so ist meiner viel zu viel auf mich fixiert).


    Dann trainiere das alleine bleiben im Haus /z.B. Bad oder Briefkasten. Nur kurze Sequenzen, die aber oft am Tag, damit es für ihn vollkommen normal ist wenn du für zwei, drei Minuten nicht da bist. Dann im nächsten Monat sind es dann schon 3, 4 oder 5 Minuten. Dann ist vielleicht das meiste schon gut trainiert. Die längeren Phasen der Abwesenheit würde ich erst im 5 oder 6 Monat angehen.


    Wie gesagt, ich spreche aus Erfahrung und würde, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte dies alles so machen :smile:

  • Hallo Darius,
    danke, den Gedankengang das er die Beine zusammenkneifen muss, hatte ich gar nicht. Ansonsten war mein Vergleich zur Erziehung meiner Tochter gar nicht so falsch. Bei ihr habe ich auch die Atempausen genutzt um zu ihr zu gehen, so hat sie nicht ihr brüllen mit meinem Wiederkommen verbunden.


    Hallo BonnysSam,
    Sitz kannte er schon, war nur noch nicht gefestigt. Platz ist mir persönlich derzeit nicht wichtig, der ist so klein, im Gras denkt man so oder so, er liegt. ;)
    Nein Spass, ich werde darauf achten dass ich nicht zuviel will. Auspowern und allein bleiben ist ja wie ich sagte, für die Zukunft angedacht, nachdem er Vertrauen in sein neues Leben hat, angekommen ist, einen Rhytmus kennt und Selbstsicherheit hat. Ich möchte das Stück Selbstsicherheit was er dank der letzten Woche hat nicht zerbrechen weil ich ihn jetzt schon alleine lassen will. Ich habe mit allem bis zum Februar 2015 Zeit. Ich wollte mich nur früh genug schlau machen.
    Und ja, er schläft, aber immer nur da wo ich bin. Verlasse ich den Raum registiert er dass sofort und folgt mir. Er scheint nicht tief zu schlafen außer Nachts neben meinem Bett und ebenso beim kuscheln am Abend in meinem Arm. Da ist er so tiefenentspannt, dass er Schnarcht wie ein alter Mann. Meine Mutter bekam am Telefon schon lachkrämpfe so laut war er. Seine Gesichtszüge und Zunge entgleiten ihm völlig.
    Tag läuft er mir auf schritt und tritt nach. Heute habe ich ihn das erste mal "gezwungen" auf seiner Decke zu bleiben wärend ich in der Wohnung unterwegs war (putzen & Kochen). Da ich keine kleinen Pfotenabdrücke auf dem Boden beim wischen wollte hab ich ihn einige Male zurück auf seine Decke geschickt und mit "bleib" abgespeißt. Irgendwann gab er 20-30 Minuten lang auf und schlief - und ich hatte keinen Schatten!! :D
    Aus muss er übrigens kennen, da er mit unserer Katze zu stürmisch ist. Die Katze will gern, hat aber Angst wenn der Wauz zu schnell zu ihr will. Trab noch akzeptiert aber Welpengalopp verurscht Fluchtinstinkte.


    Hallo Maleni,
    genau davor hatte/habe ich Angst, dass ich eben nicht die wichtigen Schritte mache bzw. falsch mache. Heute habe ich meinen Mann mit meinem Kind die Abendrunde gehen lassen. Auch die Nachtschicht gehört meinem Mann - da er so früh zur Arbeit fährt. Was ich aber nun vermehrt mache ist, dass mein Mann die Leckerein gibt, ebenso das Futter, und ich werde versuchen mir Abends immer mal was vorzunehmen, sodass Einstein keine Wahl hat außer meinen Mann.
    Selbst wenn ich auf den Balkon gehe, drückt der Kleine sich die Nase an der Scheibe platt um zu wissen wo ich bin.


    Ich bin ja geschmeichelt dass ich scheibar so toll für ihn bin, aber wir beide, er wie auch ich müssen mal durchatmen. :)

  • Das was Du schreibst klingt wirklich vernünftig. Du gibst dem kleinen Mann Schutz und Sicherheit und konsequent bist Du auch. Das sind eigentlich schon die grundlegendsten Dinge die man braucht zur Hundeerziehung - meiner Meinung nach. :gut:


    Eine Kleinigkeit im Umgang mit der Katze würde ich gerne noch anmerken. Ein "Aus" ist ein Signal zum Abbruch einer Handlung bzw. Situation und sicherlich sehr wichtig. Dabei lernt der Hund jedoch nicht, wie er sich das nächste Mal in der gleichen Situation verhalten soll. Für Einstein ist es zu komplex zu begreifen, das "Aus" bedeutet er soll sich langsam nähern. Verstehst Du was ich meine? ;)

  • Oh, das stimmt. Er bleibt immer wie angewuzelt stehen und schaut zw. mir und Katze hin und her. Einige male sagte ich sogar "laaangsaaam" - gebranntmarkt durch mein Kind, denke das wäre sinnvoller beizubehalten. Woher er sich generell an die Katze und sie an ihn gewöhnt haben. Das Biest von Katze kam auf die Idee auszunutzen, dass wir Einstein immer mit "Aus" zurückpfeifen, also hat sie angefangen ihn zu provozieren. Aber wir sind ja nicht blöd, wer provoziert muss die Konzequenz tragen. Ich werd den Teufel tun und meinen Hund mit einem Aus sünen, wenn die Katze doch dich treibende Kraft war. :)


    Generell üben wir zur Zeit nur das Abrufen, denn das verschlechtert sich zunehmen mit der Selbstsicherheit die er gewinnt. Nicht gravierend, aber ich hätte gern den Grundstein gelegt.


    Stubenreinheit sind wir in Tag 3 der Unfallfreiheit. :)



    Er ist so ein toller Kerl, ich bin so froh das ich ihn habe!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!