Mobbingopfer - wie kann ich meinem Hund helfen?

  • Hallo. Ich habe ab und zu das Problem dass meine fast 2-jährige Labbi-Mix-Hündin gemobbt wird und ich nicht weiß ob ich mich richtig verhalte oder was ich eventuell tun kann.
    Es äußert sich so, dass meist ein Hund beginnt meine Hündin anzubellen und zu zwicken und dann gesellen sich noch welche hinzu und alle tun das Gleiche. Wenn meine Hündin weg rennt rennt die Meute bellend hinterher. Wenn sie sich auf drn Rücken hinlegt (tut sie meistens) umzingelt die Meute sie und zwickt immer wieder bellend auf sie ein.
    Es kommt nur manchmal vor. Hab das Gefühl je nachdem was so für Hunde zusammen kommen.
    Achso das passiert übrigens bei Hundetreffen, wir organisieren uns über eine Facebook Gruppe. Sowas kennt ihr bestimmt.


    Letzten Freitag war wieder mal so ein Szenario. Die Besitzer haben ihre Hunder mit wenig Erfolg abgerufe . Ich habe mich dann vor sie gestellt und die Hunde teilweise etwas weg geschubst oder körperlich abgedrängt.
    Nun weiß ich nicht ob ich sie dadurch noch unsicherer mache.


    Habt ihr ein Tipp für mich? Hat noch jemand einen Hund der öfter gemobbt wird?


    Meine Hündin ist sehr unterwürfig und teilweise etwas überdreht. Vielleicht liegts daran...?

  • Ich frage mich, warum man einen unsicheren Hund gezielt so eine große Gruppe aufbürdet mit dem Bewusstsein, dass er gemobbt wird.
    Er kommt offenbar in Gruppen nicht klar, warum muss man ihn da reinstecken?
    Natürlich wird das schwächste Glied gerne gemobbt. Ich persönlich würde meinem Hund das nicht zumuten. Bin aber auch kein Freund von groß angelegten Gassigruppen.


    Wieso suchst du dir nicht einen Gassipartner, wo dein Hund sich gut mit versteht, der Souveränität ausstrahlt und sich dein Hund dran orientieren kann.

  • Es ist ja nicht immer so, nur hin und wieder. Vielleicht mal alle paar Monate. Da muss echt ein gewisse Konstellation gewisser Hunde zusammen treffen. In der Regel klappt es ja unter den Hunden.
    Ich finde solche Runden ganz schön, weil die Hunde da ausgelassen toben können. Ich treffe mich ja trotzdem auch mit einzelnen Hu den. Im Rudel treffen wir ubs vielleicht alle 2-3 Wochen.


    Vielleicht gibt es noch eine Idee außer vermeiden.

  • Na, die anderen Hunde haben immensen Spaß daran auf so einem "Opfer" rumzuhauen.


    Ich bin keinesfalls der Meinung das du solche Gruppen meiden müsstest. Nur sollten ganz klare Regeln vorherrschen.
    Wir laufen auch oft in einer großen Gruppe spazieren. Fast täglich mit fünf Hunden, oft mit 7-8 Hunden und jeden Sonntag mit bis zu 26 Hunden.


    Es klappt immer alles gut, allerdings haben wir gerade in unserer Riesengruppe auch alles an Charakteren dabei. Vor allem sehr souveräne Hunde. Klingt bei euch nicht so. Meiner Erfahrung nach hat ein sehr souveräner Hund gar kein Interesse daran auf einem so viel "schwächeren" Hund rumzumobben.


    Ich an deiner Stelle würde meinem Hund den Schutz geben den er braucht. Also den anderen eine super klare Ansage machen das sie deine Püppi, vor allem wenn sie zu dir kommt und Schutz sucht, in Ruhe zu lassen haben.
    Das erfordert aber auch das alle anderen HH ihren Hunden ganz klare Ansagen machen. Es ist natürlich schwierig, mal als bsp. 5 überkandidelten Kötern die's witzig finden deine zu ärgern glasklar zu machen das sie das sofort sein zu lassen haben. Also müssen die anderen Halter dir da schon zu Hilfe kommen und auch mal ein wenig auf ihre Hunde achten.


    Ich weiß das es immer wieder Halter gibt die das alles nicht so eng sehen, vor allem dann, wenn ihre Hund die Mobber sind und nicht die gemobbten. Da fallen dann Aussagen wie "deine muss ja auch mal lernen sich zu wehren", "die spielen doch nur", "mein Gott, ist deine empfindlich", "das klären die unter sich, das muss man mal laufen lassen".
    Ähem ja..... :roll:
    NEIN!!


    Ich bin schon der Meinung das man gewisse Sachen mal laufen lassen kann, das kommt aber immer darauf an wer da wie aneinander gerät und es geht GAR NICHT das man etliche auf einen gehen lässt. Also sprich mit den anderen Haltern. Sie müssen ihre Hunde da zur Räson bringen bevor die ganze Meute auf deiner rumhaut.


    Bei uns in der großen Gruppe gibt es das überhaupt nicht. Ich habe Hunde die eher in die Kategorie "Mobber" als in die Kategorie "gemobbte" gehören und ich hasse es. Es wird nicht gemobbt, schluss, aus, ende.
    Gerade Ares mit seinen jetzt fast sechs Monaten würde es ziemlich witzig finden immer wieder auf unseren kleinsten (Chi, Malteser Mix und Co.) rumzuhauen die das gar nicht lustig finden, das zwar auch klar kommunizieren, aber Ares nimmt das mal so gar nicht für voll.
    Also habe ich ihm einmal massiv klar gemacht das er das zu lassen hat und seitdem reicht ein "Ares, lass es!". Er darf natürlich weiterhin zu den kleinen hingehen und mal "nett anfragen" ob nicht einer zum Spiel bereit wäre (na gut, bei dem kleinsten darf er's nicht, den würde er evtl. aus versehen kaputt spielen, da gibt's das halt nicht) aber er darf nicht hingehen und anfangen iwas einzufordern. Das wird dann vorher von mir unterbrochen.


    Sera ist prinzipiell eine sehr nette Hündin, die es aber wahnsinnig witzig findet wenn zwei rumtoben das mitzumischen und das nicht nett sondern eher so Mobbermäßig. Sie schlägt sich denn auf eine Seite und fängt an dem gejagten in Hintern zu zwicken. Ja, nicht aggressiv, nicht mega böse. Aber ziemlich unfreundlich ist das schon und sie hat's, wie fast alle "Mobber" extrem gut drauf sich da nicht mit den falschen einzulassen. Auch das gibt es nicht. Spielen zwei miteinander hat sie da nicht zwischen zu funken. "Serrra! Lasss essss!!" und gut ist.


    Also, gib deinem Hund Schutz, besprich das mit deiner Gruppe. Laufen in so einer großen Runde bedeutet nun mal auch viel Konsequenz von allen und ein wachsames Auge auf seine/n Hund/e zu haben. Dann kann das auch ganz toll sein.


    Lg Tam

  • Es scheint sich ja nicht so "dramatisch" darzustellen, wie ich dachte. Alle paar Monate ist ja wirklich nicht die Welt. Da würde ich es dann auch nicht vermeiden.
    Was ich dann machen würde, spricht Tamaris ja schon an: Kommuniziere mit den anderen Hundehaltern. Ich habe auch einen Hund, der mit anderen Hunden seiner Rasse gerne ein "Mobber" wird. Wenn strategisch ein Hund von allen anderen gemobbt wird, dann ist Ende Gelände. Das gibt es nicht. Da wird klar abgebrochen. Ab einer gewissen Gruppengröße ist blocken eben auch schwierig, deswegen verständigt euch darauf, dass sowas nicht geht und man das nicht laufen lassen kann.


    Nimm deinen Hund in Schutz, sprich mit den anderen, dass sie ihre Hunde zurückrufen sollen und dann sollte sich das Ganze entspannen.

  • Zitat

    Ich habe auch einen Hund, der mit anderen Hunden seiner Rasse gerne ein "Mobber" wird.


    :lol: ....ach ich sehe gerade, du hast auch einen DSH, na dann verstehen wir uns ja. :roll:
    Ich liebe diese Köter, aber warum können gerade Schäfis manchmal solche Assis sein? ;)


    Ein Freund von mir macht sich immer über uns (also wir in einer speziellen Gruppenkonstellation) lustig. Er hat nen Staff aus dem Milieu der deswegen auch mit MK läuft, dann kommen wir mit den "Assi Schäfis" und ein anderer Freund mit nem American Bulldog, ne Freundin mit zwei Schäfis und nem Bulldog und noch zwei mit Bulldogge und mit Staff. Wenn wir alle zusammen laufen und unsere "nett aussehenden" Elo, Labbi, Terrier, Golden, die Zwerge etc. nicht dabei sind müsstest du mal die Reaktionen der Leute sehen.


    Wir werden von mitleidigen bis zu höchst erregten und abgrundtief bösen und vorwurfsvollen Blicken bedacht.


    Dann sagt mein Freund immer "Ja, ja. Da kommen wir wieder. Die Assis mit de "Kampfhunde"!! :D


    Ist bei uns schon so'n Running Gag. Bollerköppe und Schäfis, seit neuestem haben wir auch nen Dobi dabei. Wir sollten noch jemanden mit Rotti ins Boot holen um das Bild perfekt zu machen. :lol:


    Lg Tam


    P.S: Sorry für's OT, bin jetzt wieder ganz bei der Sache.

  • Du musst deine Hündin schützen also die anderen Hunde blocken. Denn den Hund muss dringend lernen das sie bei dir sicher ist!


    Ich bin auch der Meinung das du mit den anderen HH reden musst. Denn ab einer gewissen Anzahl an Hunden kann man einfach nicht mehr blocken.



    Also ich würde euch gerne mal begegnen! Mich würdet ihr nicht mehr los und ich würde eure Hunde kaputt knuddeln! :lol:

  • Danke für eure Meinungen. Ich werde auf jeden Fall mit den anderen reden, dass Mobben konsequent geblockt wird. Ich glaube in manchen Köpfen herrscht noch die Meinung "die klären das schon". Aber Mira war zum Klären nicht mehr im Stande. Daher bin ich letzten Freitag auch eingeschritten.
    Ihr bestärkt mich darin es wieder zu tun. War eben nur unsicher ob es eventuell nicht gut für das Selbstvertrauen ist. Aber ich denke inso einer Extremsituation ist eben doch etwas anderes.


    Danke euch!


    Und übrigens dieses Kampfhunderudel würde mir auch erstmal bissl Angst machen ;-) Ich würde trotzdem fragen ob meine Hündin mit denen spielen kann. Wir haben nämlich super gute Erfahrungen mit "Kampfhunden gemacht.

  • Wir haben auch so eine "Spielgruppe". Eine Weile hat mein Hund auch versucht, den Labbi zu mobben (der war einfach zu freundlich...) und zu besteigen.


    Ich unterbinde das sofort. Erst verbal (Lass es!), dann pflücke ich ihn (unsanft) ab. Dann Auszeit, und wenn alles nix bringt, gehe ich.


    "Alle auf einen" unterbinden wir auch.


    Wenn die anderen HH es nicht einsehen und ihre Hunde nicht zurücknehmen, würde ich auf die Treffen ehrlich gesagt verzichten oder lieber zusammen spazierengehen, als Rumsteh-Party zu feiern.


    Man sollte ja auch nicht vergessen, dass auch die Mobber gefährlich leben, wenn sie das mal beim falschen versuchen! Und wenn deine Hündin sich doch mal wehrt, dann verstehen alle die Welt nicht mehr...

  • @ MIRA13 du hast das schon richtig gemacht. Hab auch einen Labbimix und zum ersten Mal so ein typisches Opfer. Sie ist wirklich eine sensible Mimose (und ich liebe sie dafür), aber manchmal ist es wirklich unnötig, weil ich weiß dass die anderen Hunde im Prinzip völlig verträglich sind. Wenn die Gruppe immer gleich ist und man sich kennt, kann man sich mit den Besitzern vielleicht absprechen, ich würde so disziplinierte Leute ja gerne einmal kennenlernen, wie Tamaris sie beschreibt. :D


    Ich wähle eben Hundebegegnungen selektiver aus und meide meistens größere Gruppen, bei denen ich weiß dass die Stimmung leicht kippen kann. Mein Hund soll Spaß haben, und den hat sie in so einer Gruppe eben nicht. Sie macht es den Hunden aber wirklich leicht, auf die Idee zu kommen sie zu hetzen. Anderen Besitzer werden teilweise wirklich von dem Verhalten beider Hunde überrascht.
    Sie fühlt sich wohl, wenn ich ihr nicht alle Begegnungen zumute, bzw. sie aus der Situation wieder raushole wenn es doch mal passiert. Und es stärkt ihr Selbstbewusstsein definitiv, wenn sie sich auf mich verlassen kann und ich sie nicht einfach der Meute überlasse oder sie sich von jedem Hund deckeln lassen muss. Sie kann unschöne Begegnungen mittlerweile schneller wieder abschütteln, und befürchtet nicht immer schon das Schlimmste.


    Nur wenn Futter im Spiel ist, hat sie komischerweise weniger Hemmung ihre Interessen darzustellen. :roll: Richtig locker ist sie mit „Freunden“ die sie kennt und mag, oder mit Welpen. Bei denen wird selber wieder total welpisch. Sie hat auch kein Problem mit kleinen Hunden, egal wie die sich verhalten. Bei kleinen Kläffern ist sie souverän und ich könnte schwören, fast schon belustigt.


    Zitat

    Ich weiß das es immer wieder Halter gibt die das alles nicht so eng sehen, vor allem dann, wenn ihre Hund die Mobber sind und nicht die gemobbten. Da fallen dann Aussagen wie "deine muss ja auch mal lernen sich zu wehren", "die spielen doch nur", "mein Gott, ist deine empfindlich", "das klären die unter sich, das muss man mal laufen lassen".


    Oder wenn man dann abbricht, zu tiefst beleidigt "der mag nicht spielen". Der Spaß hört meistens schnell auf, wenn man selbst den anderen Hund zurecht weist. Das ist dann plötzlich gar nicht mehr ok. Die Dynamik bei den Haltern ist da ja oft ähnlich. Wer sich nicht wehrt, mit dem kann man alles machen. Aber die Kränkung ist groß, wenn man ausspricht, dass man das nicht möchte. |)


    „Rumsteh-Party“ ist auch gut. Weil manche tatsächlich auf die Idee kommen, sich eine Stunde Fahrradfahren zu ersparen, wenn der Hund lustig mobben kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!