Hund lahmt und hat panische Angst vorm Tierarzt

  • Wir haben ein riesen Problem mit unserem 8-jährigen Husky-Mix Manfred.
    Er lahmt hinten links sehr stark, läuft zeitweise nur auf drei Beinen, zum Aufstehen brauch er ewig lang.
    Das ist das "kleinere" Problem, ich werde morgen selbstverständlich gleich zum Tierarzt gehen, aber: Manfred hat seit einer Analdrüsenentzündung panische Angst vorm Tierarzt. Seit Jahren kann nur ohne Untersuchung geimpft werden, nur schnell die Spritze in den Hund und wieder raus. Mein Mann hat den Hund sonst im Griff, selbst er ist ratlos. Auch der Versuch mit dem Maulkorb scheitert, da er seine Schnauze so weit aufsperrt das da nix drüber passt. Die Tierärztin hat versucht es mit einer leichten Betäubung zu versuchen, aber er ist so hochgradig aufgeputscht, das er einfach nicht runterkommt und ich denke für die Untersuchung muss er ja sein Gangbild zeigen können.
    Kennt jemand das Problem und wie können wir dem Hund mit den Angstattacken helfen.

  • Erster Einfall:
    Maulkorb schon weit vor dem Termin drauf machen. Zu Hause wird er ja noch nicht das Maul aufsperren, oder?
    Zeit zum vernünftigen, positiven Aufbau des Maulkorbes ist ja jetzt leider nicht mehr...

  • Maulkorb Zuhause bereits drauf und dann muss er einfach durch beim TA.


    Mein früherer Pflegehund hat beim TA immer getan wie ein Irrer, aber auch er musste da durch, wenns um die Gesundheit geht, gibts bei mir kein Pardon.
    Meine Hündin hat gar keine Angst, sie mag unseren TA und die Leckerlies die sie von ihm bekommt.

  • Der Hund von Freunden tobte auf dem Tisch, aber ließ sich auf dem Boden stehend behandeln. Vielleicht wäre das ein Ansatz. Oder die TÄ könnte die Untersuchung und Behandlung eventuell sogar draußen vor der Tür durchführen? Das Gangbild kann sie ja sowieso nicht im Behandlungszimmer beurteilen.
    Auf Dauer könntest du auch über einen Wechsel der TÄ nachdenken. Neue Umgebung, neue Person, die nicht mit der schlimmen Erfahrung verknüpft ist.


    Dagmar & Cara

  • hey ...
    würde er denn beissen? oder tobt er einfach nur und will weg?
    euer TA wird ja wissen, wie der Hund sich gruselt, ich würde fragen, ob der TA bereit wäre,
    sich den Hund erstmal draussen in Alltagskleidung anzusehen. Vielleicht darf er ihn da auch anfassen?!
    Bei uns im Tierheim klappt das prima, wenn wir so einen 'Schisser' haben, zieht unsere TÄ ihren Kittel aus und wir machen alles was geht draussen. Klappt besser, als wenn wir sie mit Gewalt reinzergeln würden. :hust:

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Toben wie ein Irrer, das trifft zu, die Panik beginnt bereits beim Einfahren auf dem Parkplatz des Tierarztes.
    Die Analdrüsenbehandlung war für den Hund sehr schmerzhaft und langwierig, seit dem ist "der Ofen aus".
    Wir haben unsere Tierärztin schon nach Hausbesuchen gefragt, sie würde es auch tun hat aber abgeraten, da der Hund das Unangenehme dann mit seinem Zuhause verbinden könnte.
    Sicherlich bin ich zumindest mit Manfred manchmal inkonsequent, das hängt mit seiner schlimmen Welpengeschichte zusammen und das wir damals sehr um ihn kämpfen mussten mit seinen vier Wochen. Aber er hat noch nie gebissen, weder Menschen noch andere Hunde, aber sicher bin ich mir in dem Moment beim Tierarzt nicht, wenn er keine Fluchtmöglichkeit hat.
    Die Idee mit dem Tierarztwechsel ist vielleicht nicht schlecht, aber ich denke er wird vielleicht schon durch die Gerüche beim Arzt unsicher.

  • Das Lahmen könnt Ihr in aller Ausführlichkeit auch entspannt zu Hause auf Video aufnehmen und das dem TA dann zeigen.


    Ich habe als Physiotherapeutin häufiger Hunde behandelt, die sich beim TA als sehr "unwillig" bis panisch präsentiert haben. Es macht oft wirklich einen deutlichen Unterschied, ob man in "zivil" zu dem Hund nach Hause kommt, so wie ich dann gern auch nach dem Pferde-Patienten vorher riechend :lol: und auch etwas Zeit mitbringen kann - es wäre also durchaus einen Versuch wert, wenn der TA zu Euch nach Hause käme. Allerdings muss man sich dabei drüber im Klaren sein, dass eine weiterführende Diagnostik so natürlich nicht machbar ist, sondern nur eine gründliche Allgemeinuntersuchung.


    Die Sedierung erst in der Praxis zu geben, wenn der Hund schon total hochgefahren ist, ist das eine, aber es gibt doch auch noch die Möglichkeit, dass Ihr schon daheim vor dem TA-Termin etwas gebt und der Hund schon entspannt dort ankommt. Diese Option würde ich nochmal mit dem TA besprechen.


    LG, Chris

  • Hallo Chris, das mit dem Video ist ne super Idee!
    Mit der Sedierung zu Hause haben wir auch schon hinter uns, wir sollten den Hund dann im "Dämmerzustand", also nicht ganz weg zum Arzt bringen. Das Türaufmachen beim Arzt war wie die Auferstehung des Hundes, schlimm.
    Ich bekomme selber schon Zustände wenn ich daran denke, dass wir jetzt vielleicht öfters mal zum Tierarzt müssen, er wir ja bald 9 Jahre alt. Und auch die Sache jetzt kann ja durchaus eine längere Sache werden.

  • Ich kenne selbst einen Hund und sogar ein Pferd wo die sedierpaste die man zuhause gibt überhaupt nichts bringt . Nicht einmal die stärkste oder die höchste Dosis . Sobald der TA oder Hufschmied den Hof betreten hat , war alles wieder vorbei . Würde es auch vielleicht mal draussen auf neutralen Boden versuchen . Das bewirkt manchmal wunder .m


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