Belohnungen muss man "auftrainieren"

  • Ich hatte ja auch schon öfter das Gefühl, eine Erwartungshaltung des Hundes bei einem bestimmten Kommando oder einem Lobwort ist erlernt. Ich hab mich schon öfter gefragt, ob die Art der Belohnung, die der Hund will und für die er dann auch etwas tut, tatsächlich vom Hund kommt oder ob es nicht antrainiert ist. Smilla z.B. ist verspielter, als sie verfressen ist, aber auch bei ihr ist es mittlerweile so, dass sie mich anguckt wie ein Auto, wenn sie für eine bestimmte Sache Futter erwartet (und darauf hinhibbelt), und ich wedel dann mit einem Spielzeug (das sie in neutraler Situation spannender fände als TroFu!).


    Hier schrieb Naijra was dazu:

    Zitat

    Super-Belohnungen wirken nicht einfach so, das muss man tatsächlich auftrainieren - ein entscheidender Punkt, den viele Leute vergessen. Da kommen da so Argumente wie "da könnte ich mit einem Schnitzel/Huhn wedeln, der würde nicht kommen". Der Stellenwert von Belohnungen ist nicht einfach fix, der verändert sich mit den Erfahrungen, die der Hund macht.


    Gut, da geht es nun um eine "Super-Belohnung". Aber es wirkt ja vermutlich auch im Kleinen. Auf der anderen Seite hört man immer: schau, was deinem Hund gefällt, das ist die beste Belohnung, was eher recht "fix" klingt, zumindest für mich. Wie ist eure Erfahrung?

  • Man kann Belhnungen aufwerten, definitiv, man kann Wertigkeitenund Prioritäten verschieben und man kann momentane Bedürfnisse stillen.


    Ein gutes Beispiel ist selbstbelohnendes Verhalten. Um dagegen anzukommen, muss man Belohnungen aufwerten, weil es keine bedürfnisorientiertere Belohnung als das selbstbelohnende Verhalten gibt.

  • Wie erhöht man denn die Wertigkeit einer Belohnung? Wie bringt man den Hund dazu, etwas wertvoller und wichtiger und einfach belohnender zu finden, als das anfangs der Fall ist? Ich merke ja selbst, dass es irgendwie funktioniert, aber was ist da der Hintergrund und wie fördert man das bewusst?

  • Das fragst du besser diejenigen, die das wirklich können und nicht mich. Ich bin eher der Typ, der einfach mal ein Leckerli präsentiert (auch so kann man es aufwerten, es zur Bedingung für das eigene Bedürfnis zu machen, ohne es aufzuzwingen - PREMACK)... ;)


    Belohnen ist halt nicht nur Kekse reinstopfen.


    Sorry. My 2 cents...

  • Was ähnliches hab ich letztens in einer anderen Gruppe gelesen.


    Mir fällt dazu folgendes ein:
    Mein Hund buddelt gern nach Mäusen. Unterbreche ich sie, kann ich ihr nen Keks, nen Superkeks geben oder eben das Ultimum, ich lasse sie wieder buddeln.
    So.
    Will ich dann also ein Leckerchen aufwerten, verbinde ich erstmal das Leckerchen direkt mit danach Buddeln, Keks+Buddeln.
    Das wertet das Leckerchen ungemein auf. :D


    Oder - ganz wichtig - ich "spiele" mit der Art des Keks Gebens: ich kann es dem Hund ganz lapidar in die Schnute stopfen. Lecker, aber na ja ...
    Ich kann es werfen … Futter in Bewegung ist nicht übel!
    Ich kann es verstecken … suchen, auch toll.
    Ich kann die Belohnung auch in größerer Menge platzieren, kombinieren (Kekse, Spieli, Buddelloch), dann mache ich was Anspruchsvolles mit dem Hund (Hasengucken oder UO) und schicke den Hund zur Belohnungsstation.
    Er darf sich dann aussuchen, was er will.
    Damit werte ich alle Belohnungen auf, weil sie mit Vorfreude, Aussuchfreude und Hinrennen (Bewegung) verbinde.


    Ich kann den Keks auch entwerten … indem ich ihn ungeschickt in die Schnute haue … :???:

  • Ich hoffe, dass ich dich richtig verstanden habe...


    In der ZOS, bekommt Blue als Belohnung den Jackpot.
    Sie sieht wenn ich ihren Futternapf mit besonderen Leckereien fülle, dann wird sie jedoch zuerst in die Suche geschickt. Nach korrekter Anzeige bekommt sie einen Doppelclick und die Ansage: "Jackpot".
    In dem Moment (darf sie) schießt sie raketenartig zum Futternapf und holt sich ihre Superbelohnung.
    Das 'aufzutrainieren' ging sehr schnell. :D

  • Danke BlueSusa und Sukiko. Muss ich noch mal in Ruhe drüber nachdenken, aber das macht auf jeden Fall Sinn, was ihr schreibt.


    So viele scheinen sich mit "Belohnungen aufwerten" ja dann aber doch nicht beschäftigt zu haben. Wobei es so vom Prinzip her klasse klingt: nimm was semi-tolles und durch Aufwertung überschlägt sich der Hund dennoch dafür :D

  • Die gleiche Frage kam kürzlich in einem anderen Forum auf, ich kopier einfach mal meinen dazu geschriebenen Text hier rein. Vllt trägts ja zum Verständnis bei.

  • Quatsch mit Soße - "auftrainieren".... Belohnung ist das, was der Hund gerade am Liebsten möchte!


    Wenn ich mit Biene arbeite, ist das definitiv Futter, gegal, in welcher Form.


    Arbeite ich mit Frieda - genauso.


    Arbeite ich mit Bossi draußen, sind ihm leckerli - naja, inzwischen nimmt er sie mal als kurze Bestätigung, aber wenn ich ihm ne richtige Freude für nen tollen Rückruf machen möchte, da muß was Anderes kommen, da kriege ich den mit nem heftigen Zerrspiel o.ä.


    Und wenn ich weiß, was der Hund in welcher Situation am liebsten hätte, muß ich ihm vorher nicht mittels "Auftrainieren" klarmachen, daß das, was ich ihm jetzt gebe, als Belohnung gedacht ist. Ist das jedoch der Fall, daß ich ihm das erklären muß, ist die von mir erdachte Beohnung definitiv keine für den Hund. Der Hund entscheidet, was für ihn eine Belohnung ist!

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