Stadthund nach Umzug
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Hallo ihr Lieben,
ich bin im Moment ein wenig verzweifelt und hoffe auf ein paar Tipps oder einfach nur aufbauende Worte
Wir sind vor fast 3 Wochen mit unserer Hündin umgezogen. Sie lebt seit Ende des letzten Jahres bei uns und kommt aus Rumänien, ist ca. 2 Jahre alt. Sie hatte schon vorher häufig Schiss in ihr unbekannten Situationen; hat sich dann z.B. in Leinenpöbeleien geäußert oder Züge anbellen.
Nun sind wir also mit unserem unsicheren Hund plötzlich nicht mehr auf den ruhigen ländlichen Feld- und Waldwegen, wo sie rennen und spielen kann und wo man oft niemanden trifft, sondern mitten in der Großstadt. Natürlich wohnen wir so, dass es noch grün drumherum gibt – das sind allerdings hauptsächlich Stadtparks und noch ein paar Weinberge. In den Parks ist super viel los, lauter Jogger, Mountainbiker und Familien mit kleinen Kindern. Dazu muss ich sagen, dass unsere Hündin zeitweise gern jeden begrüßen würde und man sie daher dann bei entgegenkommenden Menschen jeglicher Art entsprechend kurz halten muss. Generell ist sie vorher fast immer an der Schleppleine gelaufen (Freilauf war sehr begrenzt dank starkem Jagdtrieb, den wir noch nicht so ganz im Griff haben), nun muss oft eine 2m-Leine reichen. Das alles stresst sie sehr, die Ohren sind angelegt und es macht ihr wohl ungefähr so viel Spaß, wie mirWas nicht heißt, dass es nicht auch schöne Momente gibt, aber die "stressigen" überwiegen leider im Moment. Noch dazu kommt, dass sie wie schon erwähnt Angst vor Zügen und Bahnen hat. Wir kommen aber täglich an Straßenbahnen vorbei oder müssen unter Bahnbrücken herlaufen und würden sie eigentlich auch gern daran gewöhnen, in Bahnen mitzufahren, da sie bald wahrscheinlich mit zu meinem Freund auf die Arbeit kann und dann auch Bahn fahren muss.
Es ist ja nicht alles negativ, nur manchmal ist es schwer, sich die positiven Dinge vor Augen zu führen wenn man mal wieder am verzweifeln ist
Zum Beispiel hat sie ganz am Anfang in der neuen Wohnung (EG in einem Haus mit 8 Wohnungen) ständig angeschlagen, wenn jemand auch nur draußen vorbeigelaufen ist. Sie hatte dann auch immer eine üble Bürste. Das macht sie jetzt schon gar nicht mehr und die fremden Menschen draußen scheinen ihr nicht mehr so Angst zu machen :) Auch mit den Bahnen ist es schon viel besser geworden. Wir haben eigentlich immer Paste dabei oder andere Leckerlies, über die sie den jeweiligen "Stressfaktor" (ob Bahn oder anderer Hund) vergisst. Damit ist es eigentlich nie ein Problem. Nur wenn man sie mal nicht schnell genug rausgeholt hat, dann legt sie wieder voll los.
Ich weiß selbst, dass ich einfach noch viiiieeel mehr Geduld haben muss und sie ja auch schon tolle Fortschritte gemacht hat, aber wie gesagt, im Moment macht das Spazieren gehen nicht so richtig Spaß... Man ist nur noch damit beschäftigt,nach möglichen "Gefahren" Ausschau zu halten oder um sich zu schauen ob nicht ein wahnsinnig schneller Radfahrer angefahren kommt und so Sachen. Habe schon überlegt, mir ein Auto anzuschaffen, damit man an ruhigeren Orten Spazieren gehen kann, aber im Moment fehlt es da noch ein bisschen am Geld...
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen auf dem Gebiet
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Hab gerade mal für dich gesucht
https://www.dogforum.de/vom-la…zum-stadthund-t87886.html
Ich hatte mit Luna auch Probleme, als wir mitten ins Ruhegebiet gezogen sind und da gab es ein paar Tipps.
Die ersten Wochen waren für beide Hunde doch sehr anstrengend, aber es wurde besser, immer ein bisschen mehr.Konkrete Fragen beantworte ich gerne, aber so allgemein finde ichs schwierig.
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Ah danke :) Ich nehme an deine beiden Hunde sind mittlerweile ans Stadtleben gewöhnt? (Ist ja schon ein Weilchen her der Thread)
Naja ich bin einfach verunsichert ob die jetzige Vorgehensweise richtig ist. Ich versuche, sie an alles möglichst langsam heranzuführen, aber natürlich ist das im Vergleich zum "Dorfleben" vorher die totale Reizüberflutung! Und ich weiß nicht genau, wie ich die Angst vor den Bahnen bzw. das Bahnfahren an sich angehen soll. Es zu versuchen könnte die totale Katastrophe sein oder es besser machen... Wobei sie auch Angst vor LKW hatte, bis sie im Umzugstruck vorne mitfahren durfte (aus Ermangelung an anderen Möglichkeiten). Seitdem sind LKW nicht mehr so böse, nur noch in Situationen, in denen sie eh schon gestresst ist.
P.S. Unsere heißt auch Luna
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Hallöchen,
Als meine Hündin bei mir einzog vor zwei Jahren, ich wohne mitten in der Großstadt, kannte sie auch nichts. Ich hab sie auch an alles rangeführt. Nach einer Woche ist problemlos in die Bahn eingestiegen und an LKW und Trams läuft sie auch, je nach Tagesform, mal mehr mal weniger routiniert vorbei. Da ich eine sehr unsichere Hündin habe, muss ich ihr immer Sicherheit geben. Aber mittlerweile haben wir einen guten Rhythmus gefunden und sie hat sich gut eingelebt. Das wichtigste ist halt Zeit und Geduld.
Liebe Grüße,
irre36
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Mal eine ganz blöde Frage: warum geht ihr für den Anfang nicht früh morgens und spät abends raus, wenn noch nicht bzw nicht mehrsprachig viel los ist?
Für sie ist der Umzug alleine ja schon genug Stress, wenn dann noch das typische "Großstadt-Zeugs" (viele Menschen, Bahnen usw) dazu kommt, ists klar, dass sie überfordert ist. Wenn sie erstmal ein paar Wochen in Ruhe die Gegend kennenlernt und dann erst langsam an den vielen Verkehr (an Menschen, Autos und Öffis) herangeführt wird, tut sie sich sicher leichter.
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Zitat
Mal eine ganz blöde Frage: warum geht ihr für den Anfang nicht früh morgens und spät abends raus, wenn noch nicht bzw nicht mehrsprachig viel los ist?
Ein super Einwand. Meine Hündin bekommt noch heute ihre Riesenspassrunde am frühen Morgen. Da ist nicht viel los und man kann viele Sachen üben. Das hab ich einfach so beibehalten und das läuft wirklich sehr gut. Natürlich habe ich das Glück, dass sich das beruflich einfach gut organisieren lässt. Ich finde das für mich auch angenehmer, da kann ich auch entspannen. Das überträgt sich dann auch auf das Hundchen.
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Zitat
Mal eine ganz blöde Frage: warum geht ihr für den Anfang nicht früh morgens und spät abends raus, wenn noch nicht bzw nicht mehrsprachig viel los ist?
Sorry für den dämlichen Fehler - die Autokorrektur lässt Grüßen
Ich meinte natürlich "wenn nicht mehr so viel los ist". -
Zitat
Ah danke :) Ich nehme an deine beiden Hunde sind mittlerweile ans Stadtleben gewöhnt? (Ist ja schon ein Weilchen her der Thread)
Naja ich bin einfach verunsichert ob die jetzige Vorgehensweise richtig ist. Ich versuche, sie an alles möglichst langsam heranzuführen, aber natürlich ist das im Vergleich zum "Dorfleben" vorher die totale Reizüberflutung! Und ich weiß nicht genau, wie ich die Angst vor den Bahnen bzw. das Bahnfahren an sich angehen soll. Es zu versuchen könnte die totale Katastrophe sein oder es besser machen... Wobei sie auch Angst vor LKW hatte, bis sie im Umzugstruck vorne mitfahren durfte (aus Ermangelung an anderen Möglichkeiten). Seitdem sind LKW nicht mehr so böse, nur noch in Situationen, in denen sie eh schon gestresst ist.
P.S. Unsere heißt auch Luna
Jup, wir leben seit 5 Jahren hier.
Kira ist nie der Freund davon geworden, aber läuft artig mit, auch wenns ihr wenig Spaß macht.
Luna ist da lockerer, läuft auch in Menschenmengen über den Pferdemarkt mit, etc.Wichtig ist, dass du ruhig bist.
Du musst wissen, was du tust und dem Hund das Gefühl der Sicherheit geben.
Vertraut sie dir?
Haltet euch sonst einfach mal da auf, wo etwas mehr los ist, sie aber nicht in massiven Stress verfällt. Einfach hinsetzen und ein Buch lesen und ruhiges Verhalten bestätigen.Sie darf alles anschauen, soll sie sogar und merken, dass ihr nichts passiert.
So würde ich heute je nach Ängstlichkeitgrad vorgehen, erst 1min da sitzen, dann erweitern.
Viele Reize stressen und machen müde. Für mich muss Hund es aushalten lernen, aber bitte wohldosiert immer mit Blick auf den Hund.Wie in meinem Thread damals geraten wurde, stell dir vor, es wäre ein Welpe.
Nach und nach immer mehr kennen lernen, Stückchen für Stückchen.
Bestätigen und belohnen für gutes Verhalten und nie überfordern. -
Zitat
Mal eine ganz blöde Frage: warum geht ihr für den Anfang nicht früh morgens und spät abends raus, wenn noch nicht bzw nicht mehrsprachig viel los ist?
Ganz blöde Antwort: Auf die Idee bin ich einfach noch nicht gekommen. Manchmal ist man echt blöd
Ja, das wäre natürlich was. Im Moment machen wir es so, dass wir eine recht lange Runde (1 1/2h) machen und dann abends noch mal kurz durch den Park. Weil zu den Strecken, wo sie mal entspannen und an der Schlepp laufen kann, sind vom reinen Hin- und Rückweg schon so 1h weg von hier. Der Weg dahin ist aber zumindest noch erträglich vom "Verkehrsaufkommen" an Menschen, Hunden und Bahnen... Toll ist es z.B. wenn es regnet, dann ist der Park nämlich plötzlich leer, bis auf die ganz Harten, die dann immer noch Joggen gehen.
Maanu, ja, Sicherheit ist natürlich das Allerwichtigste. Man merkt auch richtig, wie sie sich quasi danach sehnt, "gesagt zu bekommen", was sie machen soll. Zum Beispiel habe ich anfangs ruhig bleiben bei Bahnen immer belohnt. Hab aber schnell gemerkt, dass der Erfolg davon total davon abhängt, wo sich die Bahn und der Hund gerade befinden und ob Luna nen guten Tag hat. Manchmal ist es zielführender, das ganze so wenig wie möglich zu beachten und ihr klar zu sagen, nein, weiter geht's. Das klappt sehr oft schon ziemlich gut. Sie schafft es auch immer besser, über Brücken zu laufen - zum Beispiel über 6-spurige Fahrbahnen, wo sie am Anfang total ausgerastet ist. Oder über Bahnstrecken (am besten allerdings, wenn kein Zug kommt :D). Man merkt ja wie gesagt, dass sie sicherer wird, aber natürlich war das so ziemlich das Komplettpaket an "alles ist anders und stressig". Und sie orientiert sich viel stärker an mir als vorher, da kommt dann immer so ein Blick, als wollte sie sich rückversichern: "So ist es gut, ja?"
Vielleicht probieren wir es am Wochenende mal mit kurzem Bahnfahren...
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Juhu, wir waren Bahnfahren, und alles hat wirklich ganz toll geklappt
Auch sonst läuft es schon viel besser. Straßenbahnen werden z.B. häufig ganz ignoriert auch wenn sie direkt vorbeifahren!
Allerdings zieht sie die erste Hälfte des Spaziergangs ziemlich rücksichtslos. Sie ist dann noch so aufgeregt und unkonzentriert... Auf dem Rückweg spätestens ist das Thema wieder erledigt. Oft ist unsere Reaktion auf ihr Ziehen in stressigen Situationen dann eine Mischung aus konsequentem Stehenbleiben und leicht ziehen lassen. Oder wäre es besser ganz konsequent zu sein und IMMER stehen zu bleiben, damit sie nicht damit durchkommt? Bin nur unsicher weil das auch ihren Stress natürlich stark vergrößert... Wäre dankbar für Tipps :)
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