Hallo liebe Foris,
ich bräuchte dringend euren Rat, weil ich sehr durcheinander bin und nicht weiß, was ich jetzt tun soll.
Ich war heute Abend in der Tierklinik, weil ich beigefärbigen Ausfluss bei meiner Hündin bemerkte (Eckdaten: DSH 3,5 Jahre). Der Tierarzt dort meinte, es wäre eine Gebärmutterentzündung und am besten sei eine Kastration. Ich habe "nur" ABs dagegen bekommen, dass sich keine Sepsis entwickelt, die eigentliche Vereiterung wird das nicht heilen. Das wurde gemacht, um Zeit zu gewinnen - damit ich den Hund nächste Woche bei meiner Haustierärztin kastrieren lassen kann.
Nun schwirren mir die Gedanken im Kopf rum. Muss man denn zwingend gleich kastrieren? Der TA meinte, 90% der Hündinnen würden wieder eine Pyometra kriegen und es bestehe immer die Gefahr, dass man es nicht rechtzeitig merkt. Außerdem würde man so dem Hund eine (dauernde) Antibiotika-Gabe ersparen. Er habe die Erfahrung gemacht, dass es trotz homöopathischem Aufbau und Co trotzdem immer wieder kommt.
Auch eine andere TA, mit der ich heute telefoniert habe (dazu später noch mehr), sagte, dass es eigentlich "grob fahrlässig" sei, bei sowas nicht zu operieren. Meine TÄ hat auch gesagt, dass dann am besten kastriert wird.
Bis gestern wollte ich den Hund nur im Notfall kastrieren lassen, einfach weil ich zu viel Angst habe, dass etwas schief geht bzw. sich die Kastration irgendwie negativ auf Gesundheit und Verhalten auswirkt. Nun habe ich aber heute diese Diagnose bekommen und ich überlege, ob es nicht vielleicht doch sinnvoll ist - auch in Hinblick auf ihre dauernden Scheinträchtigkeiten.
Es ist nämlich so, dass sie einen relativ kurzen Zyklus hat (alle 5 Monate läufig). Während der Läufigkeit ist sie dann schon schlapp, aber richtig schlimm wird es in den zwei Monaten danach wenn sie scheinträchtig ist. Sie ist dann müde, mag sich nicht bewegen...beim Spazierengehen schleicht sie hinter mir nach (wobei es schlechtere und bessere Tage gibt). Das heißt, sie ist 3 Monate schlapp (Läufigkeit + Scheinträchtigkeit), dann ist sie 2 Monate "normal" und fröhlich und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Ich weiß natürlich nicht, wie schlimm für sie das ist...aber ich finde das gar nicht schön, einen so "taurigen" und antriebslosen Hund zu haben und das über so einen langen Zeitraum.
Nun war ich jetzt in den letzten beiden Monaten bei einer homöopathisch versierten Tierärztin und habe verschiedene Globuli bekommen. Es hat bis jetzt keines gewirkt - wobei ich nun dazu tendiere zu sagen, dass es auch daran liegen kann, dass sie die Pyometra entwickelt hat. Also keine Ahnung, ob der Scheinträchtigkeit homöopathisch entgegengewirkt werden kann oder ob es nicht auch in der Hinsicht die einzige Lösung ist, sie kastrieren zu lassen.
Daneben hätte das natürlich auch den Vorteil, dass ich mir keinen Sorgen machen muss, dass uns am Spaziergang aufdringliche Rüden begegen und ich nie mehr am Hundeplatz wegen Läufigkeit und Scheinträchtigkeit pausieren muss (wie gesagt ist das ja doch die meiste Zeit vom Jahr in der sie schlapp ist).
Aber natürlich habe ich auch viele Bedenken - vielleicht könnt ihr mir da welche davon nehmen.
* Inkontinenz. Aber ich denke, da kann man medikamentös was machen, sollte es tatsächlich dazu kommen. Wobei ich auch schon gelesen habe, dass das, wenn der TA das richtig macht, nicht vorkommt. Stimmt das??
* Verhaltensänderung: Sie ist jetzt nicht extrem aggressiv anderen Hunden gegenüber, aber vor allem an der Leine kann sie - besonders die anderen Weiber - schon anfahren, wenn ihr das Gegenüber nicht sympathisch ist. Da ich gelesen habe, dass dann die weiblichen, sanftmachenden Hormone fehlen, habe ich Panik, dass die dann noch dominanter wird.
* Das Fell. Gut, besser einen felltechnisch hässlichen Hund als einen kranken...aber naja.
Weiß jemand, ob das beim Schäferhund auch ein Problem ist oder eher bei den Langhaarhunden.
* Keine Ahnung, was da im Alter aufgrund der fehlenden Hormone noch so alles passieren kann.
Und dann bin ich außerdem hin- und hergerissen, bei welchem TA ich denn das durchführen lassen soll. Falls was schief geht werde ich mir wahrscheinlich ewig Vorwürfe machen, dass ich den Eingriff nicht lieber bei xy machen habe lassen. Oh Mann. Im Prinzip schwanke ich zwischen 3 Tierärzten.
Nr 1: Quasi meine "alte TA". Bei der war ich, seit ich den Hund vor 1 1/2 Jahren bekommen habe. Ich finde sie nicht schlecht, auch recht gründlich (wobei sie zum Zahnstein meines Hundes nichts gesagt hat, den TA Nr. 2 abgeschabt hat). Sie riet mir schon beim allerersten Impfbesuch, den Hund zu kastrieren. Die Dame ist halt auch irgendwie sehr "geschäftstüchtig" und für mein Empfingen teuer. Ich denke, von allen dreien würde ich bei ihr vermutlich am meisten bezahlen.
Nr 2: Meine "neue TA" bei der ich nun seit zwei Monaten bin, da sie ganzheitlich arbeitet und sich mit Homöopathie gut auskennt (wegen Scheinträchtigkeit). Da sie auch - im Gegensatz zu Nr. 1 - nicht jährlich impft, für Barf ist und nicht RC empfielt, dachte ich, dass ich von nun an lieber zu ihr gehen werde als zu Nr 1.
Allerdings ist bis nächste Woche am Montag auf Urlaub. Das heißt, ich kann frühestens am Montag einen Termin ausmachen und wer weiß, wann das dann erst geht.
Außerdem bin ich nun auch ein wenig skeptisch, ob sie es nicht hätte genauer nehmen müssen. Den Ausfluss hat meine Hündin seit kurz nach der Läufigkeit und darauf angesprochen meinte sie, dass es eigentlich noch zu früh für eine Pyometra sei, ich das aber beobachten solle (mir ist dann aber kein Ausfluss mehr aufgefallen und auch sonst nix). Und hätten ihre kinesiologischen "Austestungen" nicht auch darauf hinweisen müssen, dass sie sowas hat? Hmm
Nr 3: Die kenne ich nicht. Das heißt doch, ich war einmal vor Jahren dort mit meiner Ratte. Ich habe sie gestern in meiner Not angerufen, weil ich bei der anderen angerufen (also Nr. 2) hatte und es vom Band ertönte, dass sie Urlaub hat. Sie hatte dann aber gestern am Abend die Ordi voll und hätte den Hund erst morgen untersuchen können, weshalb ich eben heute in die Tierklinik bin. Die könnte ich auch fragen... keine Ahnung, aber das wäre unsere Vereinsärztin. Weiß jemand, was der Sinn von Vereinsärztin ist? Kriegt man da einen Rabatt oder so?
Hab schon von einigen gehört, dass sie gut sein soll.
Was würdet ihr tun, zu welchem TA würdet ihr wenn gehen?
Sorry für den langen Text und meine teils wirren Gedanken...ich bin nach der Diagnose noch total durcheinander und weiß nicht, was ich jetzt tun soll.