Mein Welpe und die Straßenbahn :(
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Hallo zusammen,
ich möchte euch gern die aktuelle Situation mit mir und meinen Welpen beim Straßenbahnfahren erläutern und hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben.Kurz zu meinem Welpen: Ole wurde am 02. April geboren und ist somit 15 Wochen alt. Er ist ein reinrassiger Mini-Aussie. Seine Mama ist eine sehr zurückhaltende scheue Hündin und der Papa ein gestandener Schmusebär. Wir haben ihn am 29.6. von der "Züchterin" (war keine geplante Zucht, sondern ein "Unfall") abgeholt.
Zu uns: Ich bin Mitte 20, berufstätig (Büro) und lebe in Köln zusammen mit meinem Freund (ebenfalls Mitte 20, berufstätig) sowie unseren Katzen
in einer Mietwohnung. Ich nehme Ole jeden Tag mit ins Büro, dazu muss ich morgens sowie abends mit der Straßenbahn fahren (ca. 30 Min. einfache Strecke ohne Umstieg). Nun habe ich Ole also vom ersten Tag an direkt mitgenommen für 1-2 Tage dann war er wieder einige Tage zu Hause (während mein freund krankgeschrieben war) und nun seit ca. 1 Woche kommt er wirklich jeden Tag mit zur Arbeit. Ich hatte leider keine Möglichkeit ihn langsam an die Sache heran zuführen :/ .
Nun zu meinem Problem: das Straßenbahnfahren! Ole mag das überhaupt nicht er ist total gestresst und hat Angst, was sich zu Anfang (bei der ersten Fahrt) in Zittern und Fiepen äußerte und mittlerweile in Fiepen/Jaulen/Bellen übergeht. Seit 2 Tagen geht er nicht einmal mehr mit mir bis zur Haltestelle (Weg von 500m) sondern setzt sich auf dem Weg dahin stur auf den Popo und bewegt sich keinen Millimeter. An der Leine "zerren" hilft nur bedingt und ist glaube ich auch generell für's gegenseitige Vertrauen nicht so gut
Leckerchen/Spielzeug sind für ihn an dieser Stelle total uninteressant.
Wenn ich ihn dann bis zur Haltestelle getragen/gezerrt
habe bellt er - klingt für mich nach Protest. In die Bahn selbst steigt er "freiwillig" ein. Ich muss ihn also nicht reintragen o.Ä. Da aktuell Ferien sind, ist es glücklicherweise nicht sooo voll. Ich setze mich meistens ans Ende, wo mehr Platz am Boden ist und weniger Durchgangsverkehr. Die 30 Minuten Bahnfahrt sind dann nahezu durchgängig von Fiepen/Jaulen/ ab und zu Bellen durchzogen. Auch hier Ablenkung durch Spielzeug/Leckerli max. für 10 Sek. möglich. Ich habe es bisher so gehalten, dass ich Fiepen/Jaulen ignorieren, wenn's zu laut wird oder er bellt dann eben ihn ermahne. Anfangs habe ich auch versucht in auf den Schoß zu nehmen, das ändert aber nichts.
Was ich allerdings beobachtet habe - sobald ein anderer Hund dabei ist (den man ja mal zufällig in der Bahn trifft) ist er ruhig. Er orientiert sich dann wohl an de anderen, also denke ich mir im Allgemeinen kann Bahnfahren so schlimm nicht sein. Auch wenn andere Fahrgäste auf ihn zu kommen und mit ihm spielen dann reagiert er positiv. Auf mich reagiert er aber gar nicht
ich habe das Gefühl, er hasst mich dafür, dass ich ihn jeden Tag in dieses Bahn-Ungeheuer schleppe. Ich bin dadurch natürlich auch gestresst, versuche aber mein Bestes um mich zu entspannen, da sich das ja auch auf den Hund überträgt. Ist aber natürlich nicht so einfach, denn die anderen Fahrgäste haben ja auch nicht immer Verständnis dafür dass mein Hund so einen Terz macht.
Hat irgendjemand einen Ratschlag für mich, was ich tun kann?
Ich werde auf jeden Fall jetzt zwischendurch immer mal wieder zur Haltestelle gehen und dort einfach mit ihm bleiben/spielen/etc ohne Bahn zufahren, ich hoffe dass er dann irgendwann zumindest den Weg dahin ohne Protest geht. Aber was kann ich in der Bahn machen?
Liebe Grüße und schonmal vielen Dank!
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Hi,
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Nimmt er in der Bahn Leckerlies (was besonders Leckeres: gekochtes Hühnchen, Hähnchenherzen, Fleischwurst, Käse...) oder Kauzeugs (Ochsenziemer, hartes Trockenfleisch, etc.)?
Bietest du ihm einen Rückzugsort in der Bahn? Wie verhält er sich, wenn du ihn auf dem Arm hast?
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Würde ihm sein frühstück immer nur noch in der Strassenbahn servieren und ebenso sein Abendbrot
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Nein er nimmt gar keine Leckerlis (die Trainerin in der Hundeschule sagte, dass ist normal, dass sie nichts fressen, wenn sie so gestresst sind). Wenn er ein bisschen runterkommt dann kann er sich vllt. für 10-20 Sekunden für getrocknetes Dörrfleisch begeistern (was er zu Hause abgöttisch liebt) oder auch für ein Spielzeug aber eben nur ein paar Sekunden und auch nur, wenn er eh schon ein bisschen runtergekommen ist.
Er kann in der Bahn zwischen meine Beine oder auch unter meinen Sitz, legt sich aber in der Regel neben mich auf den Gang. Wenn ich ihn auf dem Arm hab fiept er und "drängelt" willl mal rausgucken, dann wieder nicht. Also er ist genauso gestresst wie auf dem Boden.
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Zitat
Würde ihm sein frühstück immer nur noch in der Strassenbahn servieren und ebenso sein Abendbrot
Er kriegt sein Frühstück erst im Büro - in der Bahn rührt er sowieso nichts an und ich werde ihm da kaum einen Napf mit Fressen hinstellen können.
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Versuch mal ob Ole zur Ruhe kommt wenn du ihn soweit möglich unter der Sitzbank in der Straßenbahn platzierst und eventuell noch deine Beine davorstellst und ihn damit abschirmst.
Sonst wäre meine Idee auch gewesen ihn in der Straßenbahn zu füttern aber mein sensibler Hund frisst beim TA nichtmal die Fleischwurst. Ich kenne das also, dass vor Streß nicht mehr gefressen wird.
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Du musst ja keinen Napf hinstellen, sondern kannst die Futterration aus der Hand geben... wenn der Zwerg RICHTIG Hunger hat, frisst er vielleicht.
Mal was anderes: Ist er wirklich "gestresst" oder ist ihm vielleicht langweilig, will er wieder raus, drängelt und nervt eben um Aufmerksamkeit zu bekommen? Dass er sich der Bahn auf den Gang legt, spricht meiner Meinung nicht dafür, dass er so arg gestresst ist - er kann sich ja ausserdem anderen Leuten/Hunden widmen, etc.
Hat er vor der Bahnfahrt schon etwas erlebt? Also sich ausgetobt und gespielt?
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Puh, um ehrlich zu sein, klingt das für mich sehr nach purem Protest (und dadurch Stress). Denn wenn er tatsächlich Angst haben würde, dürfte er kaum auf andere Menschen und Hunde mit Ruhe reagieren.
Vielleicht versuchst du es, solange er noch so klein ist, mit einer einfachen Transportbox (die leichte, für kleine Hunde), in die er sich hinein legen kann. Rückzugsorte können Wunder wirken. Manchmal reicht auch eine Decke, an die er entsprechend gewöhnt ist, als Ruheplatz. (Konditioniert, indem er insb. Zuhause auch auf dieser Decke oder ähnlichen Decken / Boxen schläft und Ruhe halten lernt, das hilft beim Entspannen und eine leichte, kleine Decke kann man eigentlich immer mitnehmen. Da geht's dann am Ende eher um die Tatsache, dass da eine Decke ist, nicht darum, dass sie besonders weich und dick ist.)
Ehrlicher Weise muss ich sagen, dass ich den Protest-Knirps nicht durch Aufmerksamkeit belohnen würde, indem ich versuche ihn mit Futter oder Spielzug zu "guter Laune" zu überreden. Auch das Tragen und Locken führt unserer Erfahrung nach nur bedingt zum Erfolg. Auch das Hochheben ist, durch die körperliche Nähe, eine Art der Belohnung für viele Hunde.
Für das Weigern auf dem Weg haben wir eine relativ einfache Methode entwickelt - wir haben uns einmal die Zeit genommen das Thema auszusitzen. In deinem Falle wohl am Wochenende. Bei uns war es insb. das Einsteigen ins Auto. Nachdem Madame gekotzt hatte, weigerte sie sich einzusteigen. Also haben wir uns mit der Leine auf Zug hingestellt und dem Trotzkopf keine Möglichkeit gegeben sich der Situation zu entziehen. Im Auto lag etwas Futter, das war es (außer natürlich der Aufforderung einzusteigen, damit sie weiß, um was es geht). Und dann haben wir gestanden, bis es der Dame zu blöd wurde und sie dem leichten, aber vorhandenem Zug (sie konnte sich nicht hinlegen, durfte sich auch nicht anderweitig beschäftigen) nachgegeben hat. Punktum ist sie wieder anstandslos ins Auto eingestiegen.
Ein Welpe muss (leider?) lernen auch Situationen hinzunehmen, die ihm nicht zusagen. Oder Dinge zu tun, die ihm nicht gefallen. Spätestens beim Tierarzt versteht das jeder.
Also würde ich den Trotzzahn erst einmal mit sanftem Nachdruck dazu bekommen, dass er ihr auch auf dem Weg folgt, den er nicht mag. Das ist dann wohl eine Sache des größeren Dickschädels.
Das Schreien in der Bahn ... naja, den Mund kann man einem Hund schlecht verbieten. Wenn es Trotz ist, dann gilt auch hier wieder "Aussitzen". Mit einer Decke oder einer Box, die er als Ruheort kennt, könnte es für ihn leichter sein zu erkennen, dass von ihm Ruhe erwartet wird. Ist zwar im ersten Moment etwas umständlich, aber daran gewöhnt man sich und es kann sicher auch irgendwann wieder ausgeschlichen werden.
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Passt er in eine Tasche? Ich habe einen Hunderucksack - Mias Heiligtum
Sowas könntest du zu Hause positiv aufbauen und als Rückzugsort mitnehmen.
ZitatAuf mich reagiert er aber gar nicht
ich habe das Gefühl, er hasst mich dafür, dass ich ihn jeden Tag in dieses Bahn-Ungeheuer schleppe. Ich bin dadurch natürlich auch gestresst, versuche aber mein Bestes um mich zu entspannen, da sich das ja auch auf den Hund überträgt. Ist aber natürlich nicht so einfach, denn die anderen Fahrgäste haben ja auch nicht immer Verständnis dafür dass mein Hund so einen Terz macht.
Keine Sorge, er hasst dich nicht
Ich denke du hast das Problem an dieser Stelle schon gut erkannt. Du bist gestresst - der Hund merkt das und fiept - du bist noch gestresster, weil es könnte sich ja jemand beschweren - der Hund...
Ich kann verstehen, dass dir das Sorgen bereitet. Der Hund muss schließlich mit und einen anderen Weg gibt es nicht. Ich hatte am Anfang häufig das Problem, dass ich zuviel von meinem Welpen erwartet habe. Naja falsch ausgedrückt, das sie einfach ein Baby ist und Zeit braucht, wusste ich schon - nur habe ich mir viel zu viel Sorgen darüber gemacht was meine Umwelt denken könnte, wenn mal was nicht direkt klappt.Aber es ist so, dass "die Umwelt" das in der Regel als gar nicht so schlimm erachtet, wie es einem selbst gerade vorkommt. Und wenn mal einer meckert - ja dann sagst du halt es tut dir leid, der Hund ist noch jung und ihr arbeitet daran. Jeder vernünftige Mensch kann das verstehen und der Rest - egal
Also, auch wenn es schwer ist, versuch das ganze lockerer zu sehen!
Viel Erfolg! -
Vielen Dank für euer Verständnis und die Tipps, dass es kein Angststress ist sondern Langeweilestress, darüber hab ich so noch gar nicht nachgedacht!
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