Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil III

  • Zitat

    Da Milo bald 5 Monate wird, muss ich wohl langsam in diesen Thread wechseln:)
    Ich habe auch gleich die erste Frage. Seit einigen Tagen fällt mir auf, dass Milo sich auf unseren Spaziergängen öfter als gewöhnlich hinhockt. Kann das schon markieren sein in dem Alter? Er muss nicht öfter raus als sonst oder so, aber wenn wir dann mal draußen sind pieselt er öfter als sonst


    Ja ist es

  • Das wäre mir persönlich von der Entwicklung her am liebsten und ist auch so vom Schnitt her die Empfehlung, die ich von verschiedenen Tierärzten und Trainern bekommen habe. Wenn ich Bliss kastrieren lassen wollen würde, würde ich also bis dann warten. Es sei denn, es liegt ein Problem vor und es geht nicht später...

  • In unserem Junghundekurs war letztens ein Malamute da zum gucken. Also mit HH zum gucken was wir da tun. Trainerin sagt denen wann der nächste Kurs voraussichtlich beginnt und die meinten passt, denn nächste Woche ist er 9 Monate und wird gleich kastriert... ich hab in etwa Augen gemacht wie Orangen.

  • Ich hatte das auch schon mal geschrieben.


    Zitat

    Und erwachsen ist der Hund im Zweifel eh erst nach der 3. Läufigkeit und ich finde, das Recht, erwachsen zu werden, sollte man sozialen Lebewesen lassen.


    Zuletzt auch auf nem Vortrag von Sophie Strodtbeck wieder gehört.

  • Hummel: Hm, ich hatte verschiedene Seiten durchgelesen, da wurde dann immer gesprochen von "aus aktuellem Wissensstand könne man mit Sicherheit sagen... ." Blablubb.


    Ja, bezüglich überhöhtes Krebs-Risiko hatte ich auch mal was gelesen...


    Im Forum hier gibt es ja auch einige Erfahrungsberichte - auch viele, wo es heißt, dass die Hunde auch so 'richtig erwachsen' geworden sind.


    Murmelchen: Ja, gut... ;) Aber es ist eben ein Beispiel für - Hochrisiko - und der Hund ist ja evtl. auch Risikobehaftet mit dem Gesäugeproblemen... - jedenfalls wird das immer so dargestellt...


    Welpen schließe ich bei uns absolut aus, da sie ein Mischling ist und es meiner Meinung nach nicht so schön ist, einem ehemaligen Straßenhund ein zu Hause zu geben... und dann noch die Vermehrung zu unterstützen.
    Obwohl sie ein wirklich liebes Wesen hat und es ein wenig schade ist, aber es gibt einfach auch unzählige andere ebenso liebe Hundewesen.


    Also ich werde auf jeden Fall die erst Hitze abwarten...

  • Zitat


    Im Forum hier gibt es ja auch einige Erfahrungsberichte - auch viele, wo es heißt, dass die Hunde auch so 'richtig erwachsen' geworden sind.



    Naja, Hunde können trotz hormoneller Missstände auch so richtiges Verhalten lernen. Aber das ist nun wirklich nicht damit zu vergleichen, wie es mit Hormonen wäre. Allein schon das Selbstbewusstsein ist ein anderes. Ich sag ja nicht, dass Kastration zu verteufeln ist - im Gegenteil ich bin kein grundsätzlicher Gegner - aber man darf nicht schönreden, was man dem Hund damit antut. Es ist ein Teil der Persönlichkeits-Definition die genommen wird. Um trotzdem stabil zu sein, braucht es dann so viel mehr und manchmal ist es auch nicht zu kompensieren. Das ist Fakt. Wenn es Vorteile hat, die das überwiegen, ist es ja auch okay. Muss man sich nur bewusst machen. Man nimmt deutlich (!!) mehr als nur Sexualhormone, man nimmt Identität und Selbstbewusstsein. Zumindest im ersten Moment bei den meisten Hunden. Ich hatte Kastraten - und Pepe zB war ein super klarer Hund trotzdem. Heißt nicht, dass es nicht trotzdem geht - nur dass mir das nicht falsch ausgelegt wird.

  • Bei einer Kastration gehen dem Hund wesentlich mehr als nur Sexualhormone verloren, das beeinflusst das komplette Verhalten. Je später kastriert wird, desto besser. Ich muss mich bei unseren Kunden immer zurückhalten, habe mich da nicht einzumischen, aber ich würde mal ganz dreist behaupten: 90% aller Kunden, die ihren Hund kastrieren lassen (und zwar sobald wie möglich) haben sich weder darüber informiert noch besteht Indikation. Es wird gemacht, weil es gemacht wird. Hunde sind eben soziale Lebewesen und durch eine Kastration nimmt man ihnen unendlich viele Chancen, sich auf persönlicher Ebene zu entwickeln. Kastration bedeutet mehr als "Hund zeigt weniger sexuelles Verhalten/markiert nicht mehr/bespringt nicht mehr/reagiert nich auf läufige Hündin/ist nicht mehr läufig/kann keinen Nachwuchs mehr zeugen/...". Kastration bedeutet auch Einschränkung der Persönlichkeitsentwicklung. Ich frage mich in letzter Zeit auch öfter, wie so ein Trend entstehen konnte. Die meisten unserer Kunden kommen mit dem Argument "Dann wird der mal ruhiger" o.ä., eigentlich würde ich dann gerne fragen, ob sie ihren Sohn/Tochter auch kastrieren lassen würden, damit der in der Zeit von 13-17 Jahren "ruhiger" wird... Das ist jetzt auf niemanden hier im Thread bezogen, ist nur so ein genereller Gedankengang von mir zum Thema Kastration, der mir immer wieder durch den Kopf geht...


    In unserer Tierarztpraxis wird Kastration der Hündin (oder des Rüden) nie empfohlen, um gesundheitliche Risiken einzuschränken, weil das völliger Quatsch ist. Wenn eine Hündin Probleme bekommen sollte mit Gesäuge, extremen Scheinschwangerschaften, Pyo o.ä., kann man immer noch über eine Kastration nachdenken, dann ist nichts verloren. Die meisten Hündinnen, die unkastriert bleiben (und das ist ja leider nur noch die Minderheit), kommen aber ganz gut damit zurecht. Eine Hündin muss auch keine Welpe gehabt haben, um irgendwelche gesundheitlichen Risiken zu reduzieren, das ist Blödsinn. Die meisten Hunde, die wir einschläfern müssen, auch intakte Hündinnen, sterben an irgendeiner Krebserkrankung, die durch eine Kastration nicht tangiert worden wäre. IdR Tumore an den inneren Organen. Zweithäufigster Grund ist Leber-/Nierenversagen. Intakte Hündinnen mit handfesten Problemen aufgrund ihrer Intaktheit haben wir extrem selten in der Kundschaft. Evtl. hilft dir das weiter bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Kastration.


    Sofern keine medizinische Indikation besteht, die eine frühe Kastration notwendig macht, würde ich bei Hündinnen so viele Läufigkeiten wie möglich abwarten, 3 Läufigkeiten sind ein guter Richtwert.
    Bzgl. Persönlichkeitsentwicklung finde ich übrigens Frühkastraten immer wieder interessant (und oft genauso traurig, welcher Tierarzt macht sowas?!). Unser Zwerg fing mit 5 Monaten an, jeden Frühkastraten (damit meine ich wirklich früh, bevor er auch nur ansatzweise sowas wie pubertär geschweigedenn erwachsen war, meist Rüden) zu rammeln wie blöd, wenn ich ihn nicht gestört habe. Und die Frühkastraten haben sich verhalten wie Welpen: Ein rammelnder Hund? Geil, spieeelen!!!! Mir hat da auch viel im sozialen Verhalten gefehlt. Das Verhalten war bei Hunden weit über ein Jahr immer noch so welpig, die haben Grenzen anderer Hunde gar nicht wahrgenommen, bis es geknallt hat. Sicherlich kann man auch solchen Hunden Sozialverhalten beibringen, aber mit Mehraufwand und vieles geht dem Hund dadurch verloren.

  • Hummel: Ich hab's auch nicht so gesehen, dass Du jetzt totaler absoluter Gegner bist. :)


    canchih: Ochja, bei unserer ist ja noch richtig Welpen, bzw. Junghundverhalten da - da besprang sie sone französische Bulldogge(sie hat mittlerweile eine Schulterhöhe von ca. 57cm) - und was macht sie - sie duckt sich weg und macht sich ganz klein. Also wenn das ihr Leben lang so bleiben sollte - neeee danke! Etwas selbstbewusster könnte sie durchaus werden.


    Die Tierärztin bei der ich war empfiehl halt nach der 1. Läufigkeit - sie meinte bei Frühkastraten seien sie eben oft länger Welpenhaft und verspielt - manche wöllten das eben... - wenn man denn ein "Blödchen" haben wolle...(so ähnlich hat sie es ausgedrückt - war aber nett gemeint, nicht runtermachend!).


    Bei dem "Wöllten" dachte ich auch so "Oh man, man designed sich jetzt seinen Hund"...


    Ist das mit der Kastration echt erst 'ein Trend'? Ich dachte irgendwie, dass besonders Hündinnen oft kastriert wurden... ...
    warum weiß ich jetzt allerdings auch gerade nicht. ;D

  • Würdet ihr alle die Hündinnen kastrieren als den Rüden,also wenn man Päärchenhaltung hat?

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