Hund beisst und wird erschossen
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Hilfe! Vor knapp 3 Jahren habe ich meinen Schäferhund Mix Yaco auf der Strasse gefunden. Er irrte mindestens 4 Monate allein durch die Dörfer in Andalusien, wo ich auf dem Land wohne. Er ist sehr lieb und umgänglich mit Menschen und meinen beiden Hunden, die Katze hat er auch akzeptiert. Seit einer Beisserei mit den Nachbarhunden, die auf die Ziegen des Bauern aufpassen, ist er wie ausgewechselt. Er greift fremde Hunde an und will kleine Hunde totschütteln. Er zieht wie verrückt an der kurzen Leine, wenn wir an seinen "Feinden" vorbei müssen und das müssen wir immer auf dem Weg zum Auto. Ich versuche, ruhig auf ihn einzuwirken, um ihm Sicherheit zu geben. Aber er rastet mittlerweile völlig aus. Ich habe ihn immer frei laufen lassen und er orientiert sich an mir. Das kann ich nun nicht mehr tun, weil immer jemand um die Ecke kommen kann. Die Reviergrenzen sind bei uns auf dem Land nicht ganz klar. Ich will jetzt eine Maulschleife ausprobieren, die ihm saufen und hecheln gestattet. Einen passenden Maulkorb habe ich nicht gefunden. Bisher hat er alle Modelle abstreifen können und er schaut mich sooooo traurig an.
Alle Nachbarn haben Hunde und der Bauer droht, ihn zu erschiessen, sollte er noch mal seine Hunde beissen.
Wer weiß Rat? Ich möchte Yaco unbedingt behalten. - Vor einem Moment
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Hi,
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Moin,
warst Du bei dem Angriff denn dabei? Wie ist es dazu gekommen? Oder bedrohen die Hunde des Bauern Deinen Hund weiterhin? Fixieren, anstarren, angreifen? Kann es sein, das er zu den Ziegen wollte und es deshalb zu einer Keilerei gekommen ist?
Ansonsten, warum leinst Du ihn nicht an, wenn Du zum Auto gehst und jemand vorbei kommen könnte? Natürlich ist ein Maulkorb eine gute Idee, allemal für die Sicherheit der kleinen Hunde, es wird schon ein Exemplar geben, das ihm passt.
Maulkörbe muss man dem Hund aber schmackhaft machen, nicht kaufen und aufsetzen, sondern ihn mit Leckerchen daran gewöhnen und ihm beibringen, das sie positiv verknüpft werden. Du wohnst in Andalusien, das ist sicher nicht so einfach wie bei uns hier, aber gibt es nicht auch Tierbedarfsläden, in denen man mal probieren kann, welcher Maulkorb passt? Die Schlaufen sind, glaub ich, nicht so der Hit.
Erst mal
Sundri -
Hallo Sundri, danke für die Antwort. Nein, ich war bei der Beisserei nicht dabei. Jedenfalls hatte Yaco Wunden und bekam wohl Prügel vom Bauern, denn er reagiert seither sehr ängstlich ihm gegenüber. Die anderen Hunde machen immer einen Aufstand, weil man nah am Ziegenstall vorbei muss und sie befinden sich auch in einer höheren Position, weil wir bergauf müssen. Klar ist Yaco angeleint, aber kaum zu halten. Hinzu kommt, dass man mit dem Bauern nicht reden kann, Hunde sind für ihn nur Sachen.
Falls die Maulschlaufe nix taugt, werde ich noch mal auf Maulkorbsuche gehen.Mich würde interessieren, ob Yaco aus Verunsicherung oder Frust nun auch auf kleine Hunde losgeht.
Beruhigt es ihn, wenn ich verbal andere Hunde wegschicke oder wird er dadurch noch aggressiver, um mir dabei zu helfen?
Habe gelesen, dass ich wohl andere Hunde ignorieren sollte. Aber auch, dass ich ihm Sicherheit geben muss. Sicherheit durch Gelassenheit?
Was mache ich, wenn er mich fast umhaut an der Leine? -
Ah, na ja, ich sag das mal so, mein Lucas ist ein sehr souveränder ruhiger Hund, aber wenn man ihm blöd kommt - und keifende Hunde findet er blöd, dann geht er durchaus ab..... und es liegt an mir, das hinzubekommen.
Ich hoffe immer nur, das die anderen Hunde ebenfalls an der Leine sind. Ich versuche ihn durch lange Leckerchen abzulenken, versuche seinen Blick zu blocken - stelle mich dazwischen. Das hilbt bei ihm nicht sehr, er ist sehr eigenständig und legt sich hinter Pferdeanhängern auch mal auf den Boden um zu sehen, wo der Feind ist.
Sehr kluger Hund.....
Du hast eine lange zielgerichtete Arbeit vor Dir, das steht fest und wenn der Bauer (so sind die Spanier *pfuideibel* jedenfalls zu viele) schießt, dann bleibt Dir nur, Deinen Hund zu sichern. Lucas kommt übrigens auch aus Andalusien. Ich weiß, was Du meinst, mit Deiner Aussage.
In jedem Fall nehme ich ihn kurz und ins Fuß, je länger die Leine, desto mehr Schwung kann er holen und das vermeide ich gern. "Fuß" ist auch ein Arbeitskommando, aus dem darf er sich nicht entfernen - Arbeiten lenkt auch ab. Ich kenne die Maulschleifen nur als Halti, an denen man den Hund, zusätzlich zur Befestigung am Halsband, führt und auch nur dann, um den Blick von keifenden Hunden abzuwenden und ihn bei Dir zu halten? Dafür können sie hilfreich sein, in der Übergangszeit zum Arbeiten miteinander.
Kann auch sein, das er so bleibt, immerhin ist er wohl durch die Beißerei traumatisiert worden und ich kann sein Verhalten verstehen. Lass ihn nicht mehr allein laufen, das ist der erste Schritt, wenn Du kannst, geh woanders spazieren - oder such Dir Menschen mit Hunden mit denen er klar kommt, zum gehen, damit er Kontakt haben kann.
Sundri
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Hallo LaEla,
Die Maulschlaufe wird nichts taugen, denn entweder kann der Hund damit hecheln, trinken und beissen, oder er kann alles zusammen damit nicht. Damit die Schlaufe funktioniert, muss sie die Schnauze so umfassen, dass der Hund den Fang nicht genügend öffnen kann um zu hecheln. Wenn Du Deinem Hund wirklich helfen willst, kaufe ihm einen vernünftigen Maulkorb, der gross genug ist, keine Maulschlaufe.
Du wirst den Maulkorb dann gebrauchen, wenn der Hund in grossem Stress ist. Die Maulschlaufe, die verhindert, dass er vernünftig atmen kann, wird höchstens für zusätzlichen Stress sorgen, denn wenn ein Hund stark gestresst ist, muss er hecheln und trinken können, alles andere ist Tierquälerei. Investiere in einen guten Maulkorb. Diese hier sind nicht allzu teuer und wirklich zu empfehlen:
'Normaler' Baskerville: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41xmLJaf58L.jpg
Baskerville Ultra: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51QmkMtHWML._SL1500_.jpg
Metallmaulkorb: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51oiVrvM-PL.jpgEvtl. könnte Euch auch ein Ledermaulkorb (http://ecx.images-amazon.com/images/I/61n%2…HL._SL1500_.jpg helfen, für Hunde, die es aber wirklich ernst meinen, sind diese jedoch kein Hindernis, das sie davon abhält, einen gezielten Biss zu setzen. Hätte ich einen Hund an der Leine, von dem ich weiss, dass er es ernst meint, würde ich die Finger von einem Ledermaulkorb wie diesem lassen.
Wenn Du Yaco nicht halten kannst, übe an der Leinenführigkeit - ein Hund kann das nicht einfach so - und benutze ein Führgeschirr, an dem Du die Leine an der Brust befestigen kannst und welches sich bei Zug zusammenzieht, so wie dieses hier: http://ecx.images-amazon.com/images/I/71J4SApHFLL._SL1500_.jpg. Denk daran, die Leine nicht nur da festzumachen, sondern den Hund am Halsband oder dem Ring am Rücken zu führen, wann immer es geht. Eine Alternative wäre das Halti, wobei ich persönlich davon gar kein Fan bin. Ich habe schon zweimal miterleben müssen, wie Hunden damit schwere Verletzungen beigebracht wurden...
ZitatMich würde interessieren, ob Yaco aus Verunsicherung oder Frust nun auch auf kleine Hunde losgeht.
Beruhigt es ihn, wenn ich verbal andere Hunde wegschicke oder wird er dadurch noch aggressiver, um mir dabei zu helfen?
Habe gelesen, dass ich wohl andere Hunde ignorieren sollte. Aber auch, dass ich ihm Sicherheit geben muss. Sicherheit durch Gelassenheit?Ob Dein Hund aus Verunsicherung, Frust oder einem ganz anderen Grund auf kleine Hunde losgeht, ist, ohne den Hund gesehen zu haben, fast unmöglich. Ich behaupte, dass weder ignorieren, noch die anderen Hunde wegschicken, das Problem verbessern werden. Im ersten Fall erfährt der Hund keine Handlungsalternative zu seinem jetzigen Verhalten, im zweiten fühlt er sich im schlechtesten Fall dazu verpflichtet, Dir zu helfen und hört erst recht nicht auf damit. Die Lösung könnte darin liegen, anderen Hunden so grossräumig wie möglich auszuweichen. Beobachte Deinen Hund genau: wann beginnt er in die Leine zu springen wenn er einen anderen Hund sieht? Wie gross muss die Distanz sein, dass er es nicht tut? Wann ist er noch ansprechbar? Wann nimmt er noch Futter aus Deiner Hand? Wann befolgt er noch Kommandos (die er gut kennt)? Arbeite mit diesen Distanzen und bring Deinem Hund bei, dass es sich lohnt, sich mit Dir sofort abzuwenden und wegzugehen, wenn ihr auf einen anderen Hund trefft. Spielt Dein Hund mit Bällen? Kannst Du ihn mit Futter belohnen? Wenn ja, nutze dies aus. Wichtig ist, dass Du Deinem Hund eine gute Alternative für sein aggressives Verhalten gibst. Du kannst ruhig vor anderen Hunden wegrennen mit ihm und ihn dann, wenn er sich etwas beruhigt hat und ihr aus der 'kritischen Zone' hinaus seid, belohnen. Gelassenheit ist sicher nie verkehrt, aber Ignorieren wird in diesem Fall nichts bringen.
Viel Erfolg!
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Die Sache ist doch ganz einfach: Dein Hund hat nicht auf das Grundstück des Nachbars zu gehen. Egal ob er nun verträglich ist oder nicht.
Fertig.
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Hallo Lonelydog, Belehrungen über Selbstverständlichkeiten in diesem Ton helfen nicht weiter. Wie ich erwähnt habe, gibt es bei uns auf dem Land keine festen Grenzen oder Zäune, alle Hunde laufen querbeet und ich MUSS bei den Nachbarhunden vorbei, da der offizielle Weg direkt am Stall vorbeiführt. Auch ist Yaco angeleint, aber kaum zu halten, auch weil es steil und rutschig ist auf dem Schotter.
Liebe AnetteV: Danke für die ausführliche Antwort. Wenn die Maulschleife nix taugt, werde ich mir die Maulkörbe auf jeden Fall ansehen. Danke für die links. Hecheln und trinken ohne beissen soll laut Produktbeschreibung möglich sein. Gut, dass die Schlaufe nicht so teuer war, falls das Experiment danebengeht. Heute fliege ich wieder zurück von Deutschland nach Spanien zu meinen Hunden. Deine anderen Tipps werde ich berücksichtigen und berichten. Leckerchen und Spielen habe ich schon erfolglos ausprobiert. In die andere Richtung rennen, klappt nur manchmal. Ich traf mal einen Mann mit ebenfalls 3 Hunden auf einem sehr engen Wanderweg und alles verlief unerwartet friedlich. Wie geht das denn? War das ein Zauberer? -
Habe mir gerade die Maulkörbe auf den Fotos angesehen. Den 1. hatte ich schon zur Probe, hielt keine Minute. Ich brauche einen, der auf unseren Wanderungen auch das Trinken ermöglicht, und da war der aus Kunststoff schon ok, weil man eine Sprossse rausschneiden könnte. Vielleicht muss ich da noch einen Stirngurt dranbasteln. Ohne den ist das Ding sehr instabil.
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Nö, das war vermutlich fremdes Gebiet mit fremden Hunden und drei sind schon eine Übermacht, da sollte man als Einzelhund besser fein still sein.... wenn Du den Hund hast, den ich vermute, schätzt er die Situationen schon gut ein und schnell.... und ewig zickende Hunde wie die des Bauern werden dann auch schnell mal zu Erzfeinden.
Ansonsten, so ein Antizuggeschirr kann Wunder wirken, zumindest wenn er ansonsten Leinenführig ist und gut mit Dir läuft - das ist immer die 1. Voraussetzung - dann ist es für Krisensituationen eine gute Wahl. Ich hab das für meinen Diego (ähnlicher Mix) genommen, weil er über ein Jahr brauchte, draußen überhaupt auf mich zu achten und stetig - egal ob Leine oder nicht - nach jedem Vogel voll in die Halsung krachte. Ist ja auch nicht gut und am Geschirr zog er nur.... war einfach nicht ansprechbar.
Falls Du noch Zeit hast, schau sie Dir mal an. Bei Lucas und mir hilft Abstand, sofern ich den hinbekomme, was bei Ställen an denen man vorbei gehen muss, eben schwer ist. Da hilft eventuell noch zügig gehen, also schnellstmöglich vorbei oder, falls Du das Glück hast und er apportiert (vermutlich eher nicht?) dann könnte es helfen ihm beim vorbei gehen etws zu apportieren zu geben. Das lenkt ab.
Sundri
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Hallo nochmal, anderen Hunden ausweichen ist leider nur in den wenigsten Fällen möglich, da unsere Wege in den Bergen das nicht zulassen. Stehenbleiben und kurz halten ist vermutlich auch genau das falsche, das ist ja die Misere. Am besten wäre eine neue Wohngegend....
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