Wirrwarr im Dschungel der Erziehungsmethoden

  • Ich habe nur gefragt, weil hier einige sehr exakt sind mit der Wortwahl. Dem "normalen Menschen" ist positiv und Strafe zusammen recht paradox. Positiv meint nur, es wird etwas hinzugefügt. Was dann entweder verstärkt (positive Verstärkung) oder eben hemmt (positive Strafe). Eine Wasserflasche, ein Brüll, ein Zwicken... alles das wäre hinzugefügt, hemmt aber. Daher... positive Strafe.


    Mir persönlich ist diese Namensgebung total schnurz egal, nur sind hier im Forum deswegen schon einige Missverständnisse aufgekommen, weil viele davon ausgehen, dass nur in korrekten Termini geschrieben wird - das war eigentlich nur der Grund fürs Nachfragen. Nix für ungut! :smile:

  • Zitat


    Und ja ich habe kein Verständnis für Zeigen und Benennen, wo der Hund über all ran darf.
    Oder der Hund kurz vor mein Agressiven Hund steht und ein Klick kommt und dann da raus eine halbe stunde rum gelabert wird.
    Und ich nicht weiter komme


    Wo darf denn der Hund bei Z&B "überall ran"?
    Ich glaube, du hast die Methode nicht ganz verstanden - normalerweise steht man da weder Leuten im Weg, noch lässt man ungefragt seine Hunde überall hinrennen.


    Zitat


    Und würde man nur entschleunigen wollen, würde der Anfangspost anders lauten. So allerdings steht da Verzweiflung in dicken und fetten Lettern.


    Ich stehe gerade n bisschen aufm Schlauch, was du mit diesem Satz meinst.


    Zitat

    Das kann gut sein, der Ausdruck "positive Strafe" ist mir nicht geläufig (und klingt auch seltsam^^) :ops:
    Ich dachte halt an so Sachen wie ein Nutzung einer Wasserflasche oder Werfschellen oder so. Es wird dem Hund halt keine Gewalt angetan, aber es ist eindeutig ein Negativreiz. Für mich wäre das jetzt halt nicht so der Weg, es geht da eher so bis zur seltenen verbalen Unfreundlichkeit bei mir, wenn ich das dann doch mal für angebracht halte.


    Ich hab aber jetzt vorher nicht von expliziter Gewaltausübung (Stromhalsband, Zwicken) oder Anschreien des Hundes bis er sich klein macht, das wäre dann bei mir schon in der nächsthöheren Kategorie die ich jetzt mal "gewaltsame Hundeerziehung" label. Ich denke sowas war aber auch von keinem hier angedacht.


    Das kann man sich ganz gut merken - positiv wie +, was tut ein +? Es fügt etwas hinzu :p
    Positive Strafe = Man fügt etwas dem Hund unangenehmes hinzu - zum Beispiel mit ner Wasserspritze, Wurfschellen, o.A.
    (Was für mich auch schon Gewalt ist.)

  • Ich sag ja nicht das alle das bei Zeigen und Bennen so sind.
    Ich habe nur gesagt das ich diese Ausnahmen nicht mag.
    Und ich mag niemand der nur seine Methode hochlobt und als andere ist Tierqulerei und ja so was hatten wir auch hier ...

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    Ich sag ja nicht das alle das bei Zeigen und Bennen so sind.
    Ich habe nur gesagt das ich diese Ausnahmen nicht mag.
    Und ich mag niemand der nur seine Methode hochlobt und als andere ist Tierqulerei und ja so was hatten wir auch hier ...


    Dann magst du aber nicht die Methode nicht, sondern die Leute, die sie falsch ausüben ;)

  • Zitat

    Ich habe nur gefragt, weil hier einige sehr exakt sind mit der Wortwahl. Dem "normalen Menschen" ist positiv und Strafe zusammen recht paradox. Positiv meint nur, es wird etwas hinzugefügt. Was dann entweder verstärkt (positive Verstärkung) oder eben hemmt (positive Strafe). Eine Wasserflasche, ein Brüll, ein Zwicken... alles das wäre hinzugefügt, hemmt aber. Daher... positive Strafe.


    Mir persönlich ist diese Namensgebung total schnurz egal, nur sind hier im Forum deswegen schon einige Missverständnisse aufgekommen, weil viele davon ausgehen, dass nur in korrekten Termini geschrieben wird - das war eigentlich nur der Grund fürs Nachfragen. Nix für ungut! :smile:


    Hab mich auch in keinster Weise angegriffen gefühlt!
    Danke für die Aufklärung! =)

  • Die TS hat nicht nur ein Problem mit dem Hund.
    Sie ist außerdem noch durch zig andere Meinungen verunsichert, sie schreibt selber von Verzweifelung. Dass das ihr Ausweichen von anderen Hunden kein reines "Entschleunigen" ist, sondern eben aus der Not geborenes Verhalten, kann man deutlich lesen.

  • Zitat


    Dann magst du aber nicht die Methode nicht, sondern die Leute, die sie falsch ausüben ;)


    Das eine auch, abe rich selber würde sie nicht anwenden.
    Aber wen andere Leute das gern machne bitte schön so lange mich niemand da mit nervt oder aufträngt oder das Tier quält ?
    Ist mir das egal was andere mit ihren Hund machen

  • Zitat

    Die TS hat nicht nur ein Problem mit dem Hund.
    Sie ist außerdem noch durch zig andere Meinungen verunsichert, sie schreibt selber von Verzweifelung. Dass das ihr Ausweichen von anderen Hunden kein reines "Entschleunigen" ist, sondern eben aus der Not geborenes Verhalten, kann man deutlich lesen.


    Ja, das habe ich auch gelesen. Den Zusammenhang verstehe ich allerdings immer noch nicht.
    Ist doch gut, dass sie erstmal ausweicht (besser, als auf Teufel komm raus irgendwie durch die Situation kommen zu wollen) - nur mit Ausweichen allein wird sich das Problem allerdings auch nicht geben, das hat sie ja schon festgestellt.

  • Ich denke auch, dass man vieles auf den jeweiligen Hund abstimmen muss.
    Ich kann gar nicht allgemein beschreiben "Ich arbeite jetzt so und so", weil meine Arbeit mit dem Hund einfach allgemein davon abhängt, welcher Hund mir da gerade gegenüber steht, was für Intentionen er in seinem Verhalten hat, wie er allgemein charakterlich ist und wie meine Beziehung zu dem Hund ist.


    Generell sagen mir die Grundsätze von "Trainieren statt dominieren" oder auch die Lind art - Arbeitsweise sehr zu.
    Ich bin ein Freund von Zeigen und Bennen, von Konditionierter Entspannung, vom Geschirrgriff, U-Turn-Signalen, Markerwörtern, Clicker...
    Und trotzdekm möchte ich irgendwo noch auf mein eigenes, ganz persönliches Bauchgefühl hören dürfen.
    Wenn mein Bauchgefühl mir sagt "So, nun ist ne Grenze echt überschritten", dann gesteh ich es mir auch zu den Hund körperlich abzublocken, anzuticken damit er wieder mit dem Kopf zu mir kommt, böse Anzugrummeln wenn er Mist vor hat, oder oder oder und bin dort nicht völlig darauf versteift "ja bloß über positive Bestätigung zu arbeiten, damit man den neuen "ethischen Normen" der Hundeerziehung entsprechend handelt".
    Wobei man auch da ganz klar sagen muss: Das ist angepasst an den jeweiligen Hund und das muss es auch sein.
    Mit meiner polterköpfigen, unsensiblen Landseerdame kann ich viel eher mal "ein erstes Wort" sprechen und sie anranzen mit einem "Doofe Nuss du", ohne das die das auch nur im entferntesten stört, als mit meinem hochsensiblen, "Ich will es dir bloß recht machen"-Hundchen, wo ich viel viel mehr darauf achten muss, möglichst jede Strafe zu verhindern.


    Und zu dem "Wurfschellen etc. sind Gewalt" kann man nur sagen, dass das ganze wirklich vom Hund abhängt und man das definitiv nicht so verallgemeinern kann.
    Kennt ihr diese "Trainings-Disc"-Teile von Trixie? Die so schön klappern?
    So eins wurde neulich in unsere Hundegruppe geschmissen, weil ein Halter der Meinung war das Verhalten seines Hundes so abbrechen zu müssen. Einige Hunde haben sich erschrocken und das als negativen Reiz aufgefasst. Was macht Lena? Freut sich n Keks, rennt freudig drauf zu, nimmt es in den Mund und hüpft glücklich damit über die Wiese.
    Ich kann da im prinzip nur immer und immer wieder sagen: Der Bestrafte bestimmt was Strafe ist und nicht der Bestrafende.



    Ich denke, dass viele der "modernen Hundeprobleme" tatsächlich daher kommen, dass viele durch die ganzen Hundeshows, Bücher, Foren, etc. verunsichert sind und sich bemühen Techniken umzusetzen, von denen sie nicht überzeugt sind, die sie nicht beherrschen und vielleicht nicht einmal richtig verstanden haben, die nicht zum Hund passen, etc.
    Und ich denke, dass gerade das durch die vielen Verallgemeinerungen kommt, die man heute so antrifft und auch durch die ein oder andere sehr radikale Ansicht.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, vielleicht wurde es schon gesagt, dann entschuldige. Also ich würde mich von Leuten, die ihren Hund unterdrücken nicht verunscihern lassen. Der Hund gehorcht, wenn man ihn anbrüllt und auf den Rücken wirft, vielleicht schneller, aber das Interessante wäre, wie lange er gehorcht und wann er endgültig durchknallt. Ich halte nichts davon Hunde zu unterdrücken, dazu zähle ich anbrüllen und auf den Rücken werfen. Wasserspritzer finde ich auch nicht so toll, weil der Hund aus Angst vorm nächsten Spritzer lernt und nicht auf Basis von vertrauen. Vor solchen Erziehungsmethoden hab ich überhaupt keinen Respekt. Ich habe eher Mitleid und zwar für Hund UND HALTER. Wenn man seinen Hund so erzieht, dass er aus Verrauen reagiert braucht es immer länger, weil man natürlich auch immer an der Vertrauensbasis arbeiten muss. Und bei einem Hund das Jagen umzulenken, finde ich jedenfalls, ist sowieso eine Aufgabe die kaum ein Hundehalter hin bekommt. Das ist nunmal das Wolfserbe, das unsere Hunde haben. Ich apportiere z.B. mit meiner Hündin und kann sie auch damit ablenken, dann muss ich aber den Hasen zuerst gesehen haben, sonst ist alles zu spät. Ich schimpfe meine Hündin eigentlich nur, wenn sie was aufnimmt, was sie nicht soll, denn da kanns echt gefährlich werden, weil soviel Scheissdreck in den Büschen liegt. Dadurch weiß sie dass es dann wirklich ernst ist und lässt es auch fallen, ansonsten bin ich freundlich und konsequent und statt schimpfen flüstere ich auch manchmal, was bei ihr auch eine erstaunliche Wirkung hat. Früher hab ich auch viel mit Clicker gearbeitet. Ansonsten beschäftige ich sie gut, auch geistig, damit die Bindung gestärkt wird und es ihr Spass macht sich an mir zu orientieren. Ich habe mich mit sämtlichen Erziehungsrichtungen auseinander gesetzt und meinen eigenen Weg gefunden. Ich habe mich vor allem viel mit Hundekommunikation und Beschwichtigung auseiandergesetzt. Auf dieser Grundlage läßt sich gut mit meiner Hündin arbeiten. Aber sicherlich gibt es da auch Rasseunterschiede.

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