Agitraining: Schnüffeln und Überforderung?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich poste es nochmal hier rein, hier sind ja mehr Agileute:


    Ich habe mal eine Frage an euch.
    Ich trainiere wöchentlich in einem Verein Agility. Dort sind auch alle nett, auch die Trainer.
    Es gibt Fortgeschrittene, die schon eine Weile dabei sind, auf Turniere gehen und Anfänger, die sind aber in unserer Fortgeschrittenengruppe dabei.
    Ich selbst würde mich immer noch als Anfänger bezeichnen, da meine Hunde zwar die Geräte beherrschen, aber die Abstimmung im Parcour nicht rundläuft, ich habe noch wenig Ahnung vom guten Führen, was dort aber leider nicht so ausreichend trainiert wird.
    Jetzt ist es bei meiner älteren Hündin ( 5 jahre alt) immer so, dass wir laut Trainer den aufgebauten ganzen Parcours laufen sollen. Ich setze meine Hündin ab und will starten, am Anfang ist sie auch aufmerksam, wenn ich dann aber den Parcours weitermache, dann kommt es mitunter vor, dass sie auf dem Boden Leckerlis sucht, weil sie da zum Beispiel vorher eines gefunden hat, dass ein anderer verloren hat. Dann macht sie das jedes Mal, sie sucht ständig nach Leckerlis, sie ist sehr verfressen....ich kann sie dann schon wieder motivieren, mitzumachen, aber es passiert immer mal wieder, dass sie nach drei Hindernissen vor läuft, bei einem Sprung weiterläuft nach aussen und dann dort schüffelt.
    Ich möchte, dass sie auf mich achtet und ich für sie wichtiger werde, aber ich denke, das erreiche ich nur, wenn nach so einem Start die Bestätigung für sie früher kommt. Ich habe manchmal den Eindruck, dass sie dieses Schnüffeln und Suchen macht, weil sie die Motivation nicht so lang hat und glaube, so ein ganzer Parcour, das packt sie noch nicht.
    Dauernd werden aber solche ganzen Parcoure aufgestellt, am Ende werden nochmal einzelne Sequenzen geübt, aber mich und wohl auch meine Hündin überfordert dieser ganze Parcours...also nicht vom Laufen her, das geht, aber vom Führen her ist es eben oft holprig.


    Wie ist das bei euch, wie trainiert ihr, wie läuft es bei euch ab?
    Für die Anfänger wird sich schon Zeit genommen, aber gestern sollten auch Anfänger diesen Parcour ( war ein schöner leichter Parcours, aber eben ein ganzer) laufen, und keiner der vier Anfängerhunde hat dies geschafft, viele sind schon nach der ersten Hürde weggerannt vom Besitzer und haben erst Mal ein paar Runden gedreht...meiner Meinung nach passiert das aus Überforderung oder unklaren Anweisungen und zu wenig Bestätigung für den Hund, oder eben zu lange Trainingseinheiten...meint ihr nicht auch?


    Jetzt, wie kann ich das ändern, ich kann für mich nächstes Mal sagen, ich trainiere nur Sequenzen, ich denke, das würden die Trainer zulassen, aber bei den ganz neuen Anfängern, da geben eben die Trainer Anweisungen und ich bin ja keiner, meine aber, man müsste es mit den Anfängern langsamer angehen...wie kann ich das anbringen, ich möchte dort niemanden vor den Kopf stoßen, würde aber gerne das vorschlagen, meint ihr, das ist vermessen, so einen Vorschlag zu machen? Die Trainer haben ja alle Erfahrung, ich nicht so lange, aber finde trotzdem, dass so ein Parcour viel zu viel Input ist und nicht gut gehen kann.


    Liebe Grüße,


    Silke

  • Wenn dir das Training nicht gefällt, bringe doch konstruktive!! Kritik direkt beim Trainer unter 2 Augen ein. Schildere ihm/ihr deine Empfindungen wie du es auch hier tust!
    Manchmal steht man eben ein wenig aufm Schlauch oder sieht die Probleme nicht. Ein Trainer sollte immer ein offenes Ohr haben für seine Schüler und Vorschläge überdenken und evtl ins Training integrieren.


    Wenn das nichts hilft und du dich nicht gut aufgehoben fühlst mit deinem Hund, dann schau dich doch mal nach Alternativen um!


    Bei manchen Teams kommt es nach wenigen Stunden von selbst. Viele Hunde sind verunsichert. Ich würde auch öfter bestätigen und kleinschrittig voran gehen. Keine großen Parcours. Das bringt nur Frust für die Teams, die damit einfach konzentrationstechnisch überfordert sind. Da braucht es aber eine ordentliche Anleitung während! des trainings!


    Rede doch mal mit deinem Trainer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man für euch kein schönes Konzept findet!


    vg

  • Ich habe viele Jahre Agility mit einem Podenco gemacht. Der war richtig gut, aber nur kurz aufmerksam dabei. Schnüffeln und herumschauen waren nach kurzer Zeit angesagt. Manchmal ist er einfach aus dem Parcour gelaufen um schnüffeln zu gehen.
    Ich habe mit ihm nur ein bis zwei kurze Sequenzen gearbeitet und maximal einen ganzen Parcour pro Training. So hat er wenig Training bekommen, war aber in der Zeit bei mir. Es hat sogar für Turniere gereicht.
    Anfangs war es für mich frustrierend. Ich wollte auch so viel Training wie die anderen, aber mein Hund hatte eben noch andere Interessen.
    Nicht jeder Hund ist für Agility so zu begeistern das man lange trainieren kann, oder es liegt daran das du ungeduldig wirst. Wenn der Spaß nicht da ist, lass es sein. Vielleicht gibt es einen anderen Sport für euch.
    Ich habe jetzt noch eine kleine Mix-Hündin die auch nicht viel Agility machen möchte. Sie verweigert sich einfach, obwohl sie richtig gut ist, trödelt durch den Parcour und zeigt einfach das sie nicht mag. Sie bekommt maximal einen Parcour pro Training. Den macht sie dann toll. Startet sie auf einem Turnier bekommt sie in der Woche vorher gar kein Training.


    LG Terrortöle

  • Ich kann gut verstehen, daß du als 'Anfänger' Scheu hast, deine Trainer zu kritisieren, die ja mehr Erfahrung haben als du. Nicht jeder kann damit souverän umgehen. Inwieweit das bei euch möglich ist, kannst nur du selbst beurteilen.


    Dein eigenes Training ändern und Verbesserungen für alle Anfänger erreichen sind zwei ganz verschiedene Dinge. Ich würde nicht alles auf einmal versuchen, sondern erstmal bei mir anfangen.
    Wenn du auf deine/n Trainer/in zugehst und ihm oder ihr darlegst, welche Schlussfolgerungen du aus dem Verhalten deines Hundes ziehst und wie du dein eigenes Training gestalten willst, kommt das wahrscheinlich besser an als wenn du gleich das ganzes Konzept 'anzweifelst' und Änderungen für alle einforderst. Als Führerin deines eigenen Hundes bist du ja ohne Zweifel für dich und deinen Hund zuständig. Aber von da zur Sprecherin für Alle ist ein zweiter Schritt, den du nicht gleich machen mußt.


    Wenn du dann Erfolg hast, wovon ich stark ausgehe, werden deine Trainer das bemerken und möglicherweise von selbst nachdenklich werden, deine Mitstreiter werden es ebenfalls bemerken und ihre Schlüsse daraus ziehen, und du kannst das Thema noch einmal - diesmal mit unwiederlegbaren Argumenten - bei deinen Trainern ansprechen, dann auch im Hinblick auf die anderen Anfänger in der Gruppe.


    Dagmar & Cara

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