Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • mayabear das ist natürlich auch sehr individuell. Bei Kiddo weiß ich mittlerweile, dass es größtenteils Frust ist. Da habe ich wie du am Anfang auch den Fehler gemach zu schnell wieder zurück zu gehen.

    Jetzt ist es so, dass er die ersten Minuten jammert (wurde in der Intensität von mal zu mal weniger), irgendwann resigniert er und macht sein Ding. Meistens legt er sich hin und beobachtet die Tür / döst oder er spielt mit seinem Spieli.

  • Unsere Madame hat uns gestern den gesamten Küchentresen leergeräumt :muede: selbst schuld, was lässt Frauchen auch die Kaustangenverpackung einfach rumliegen :wallbash:

    Naja, jemand hier im Forum hat mal gesagt, man solle sich zur Erziehung eine Riesenportion Humor einpacken - immerhin war sie eine Stunde gut beschäftigt :mrgreen-dance:

  • Meistens legt er sich hin und beobachtet die Tür / döst oder er spielt mit seinem Spieli.

    Kann man Rumdösen und das Beobachten der Tür denn auch schon als Erfolg bezeichnen?

    Ich hatte hier schon einmal geschrieben, dass meine Hündin gar keinen Mucks macht, wenn sie alleine bleibt. Am Anfang hat sie gebellt und gefiept, jetzt gar nicht mehr. Sie sitzt/liegt wach mit dem Rücken zur Tür, obwohl sie sich in ihre Box, auf einen Teppich oder auf die Couch legen könnte, und starrt Löcher in die Luft. Manchmal legt sie den Kopf zwar ab, aber die Augen sind immer geöffnet. Auch wenn wir mal 2 Stunden weg sind :fear:

  • Lala123 Es ist ja ein Prozess - auch mit Höhen und Tiefen - man sollte ja immer daran denken, wie man gestartet ist.

    Wir sind mit Bellen und Jaulen gestartet, Kiddo ist an der Tür hochgesprungen und war wirklich wie im Wahn...

    Da feiere ich natürlich die Erfolge, dass er sich mittlerweile sogar zum dösen auf die Seite legt.

    Ich erwarte keine Wunder in so einer kurzen Zeitspanne ABER natürlich sind wir noch nicht da, wo ich gerne hin möchte.

  • Wie lange lasst ihr eure Hunde in der Regel jammern/bellen, bevor ihr die Übung unterbrecht (wenn wir mal von ner Übungssituation ausgehen).

    Gar nicht. Weil mein Hund erstens nicht der Typ ist, der aufgibt und sich der Situation fügt, sondern im Ernstfall mehrere Stunden lang bellt - leider schon erprobt, als wir Ewigkeiten entfernt bei Freunden waren, als der Hund "eigentlich" noch alleine bleiben konnte.

    Zweitens will ich nicht, dass der Hund in die Situation kommt, aufgeben zu müssen, "weil eh keiner kommt", weil ich das fürs Vertrauen und die Bindung echt schlecht finde. Deshalb warte ich auch nicht "bis er still ist".

    Ist der Stress zu hoch, waren meine Trainingsschritte zu groß oder die Strategie nicht die Richtige oder... Was auch immer. Da macht es für mich im Training auch keinen Unterschied, ob es Trennungsangst oder Kontrollverlust ist. Der Stresspegel ist in beiden Fällen enorm und hindert den Hund zu lernen und positiv zu verknüpfen.

  • Ich sehe das genauso wie Spirelli und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Alleinbleiben übt man nicht nur durchs Alleinbleiben. Ich habe an ganz vielen kleinen Schrauben gedreht und ab da war dann auch der Trainingsschritt ihn in der Wohnung allein zu lassen nicht mehr zu groß. Dementsprechend musste er auch gar nicht unruhig sein. Längere Zeit bellen, jaulen oder fiepen lassen - egal wie lang - wäre hier sehr kontraproduktiv.

  • Hallo Zusammen,

    Bei uns läuft es ganz gut, aber nicht ohne Fiepen 🙈 Gestern hat er wieder eine Stunde alleine verbracht, 20 Minuten gekauft, kurz gefiept, dann 30 Minuten geschlafen. Gestern Nachmittag und heute morgen wollte es nicht klappen.

    Allerdings haben wir ihn nach der Mittagsrunde ohne Begrenzung oder Tür zu immer wieder auf seinen Platz geschickt und nach dem 6. Mal ist er auch geblieben und ruht da jetzt ganz ohne Fiepen. Ich glaube wir müssen dringend mehr an dieser Alltagsdistanz üben und hier Entspannung reinbringen, bevor wir die Türen einfach schließen...auf jeden Fall spannend zu sehen.

    Lolalotta , welche Stellschrauben waren das bei euch? :-)

  • Ich glaube wir müssen dringend mehr an dieser Alltagsdistanz üben und hier Entspannung reinbringen, bevor wir die Türen einfach schließen...

    Ohne das hier, wäre es bei uns vermutlich überhaupt nichts geworden, dass er wieder alleine bleibt.

    Bei mir hing das ja vermutlich mit Umzug und Schwangerschaft zusammen, dass er nicht alleine bleiben konnte.

    Wir haben:

    - Hintergrundstress grundsätzlich größtmöglich reduziert

    - konditionierte Entspannung aufgebaut

    - sein Kontrollverhalten grundsätzlich eingeschränkt durch Kindergitter

    Ersteres und Letzteres hängt wohl eng zusammen. Wenn ich nur aufs Klo gehe, würde er vor der Badtür warten - ich habe für die 2min das Kindergitter geschlossen und den Kontrollgang verhindert. Er würde gerne vor der Wohnungstür ruhen um gleichzeitig zu wachen - ich verhindere auch das durch das Kindergitter.

    Konditionierte Entspannung haben wir super kleinschrittig aufgebaut und er hatte große Probleme damit ohne mich in greifbarer Nähe zu entspannen. Er war im Wohnzimmer und ich saß mit einem Hocker direkt vor dem Kindergitter, war also rein physisch nicht weit weg. Auf mich aber nicht zugreifen zu können, fand er oberätzend und saß also einen halben Meter vor mir und starrte mich durch das Kindergitter an. Es hat lange gedauert, bis er sich bequem zurückzog und mit den (immer wieder positiv aufgeladenen) Signalen richtig entspannte.

    Danach erweiterten wir das um den Rest der Wohnung: Er im WoZi, ich/wir im Kinderzimmer, im Bad, im Schlafzimmer... Erst als ich mich einigermaßen frei bewegen konnte, habe ich die Wohnung verlassen.

    Wirklich toll findet er das allein sein wohl immer noch nicht, sein Bedürfnis wäre ein anderes - wie entspannt er in den 14 Tagen Corona-Quarantäne war, als hier keiner gekommen und gegangen ist, zeigte das deutlich 😅 - aber er ist auch nicht mehr völlig gestresst damit. Das Niveau ist okay.

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