Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • @ U und M
    Oh man! Das hört sich ja alles ziemlich doof bei dir an! Ich finde aber auch, dass ne halbe Stunde motzen in 7 Stunden noch im Rahmen sind. Sie scheint sich ja wieder ein zubekommen. Trotzdem stresst das natürlich in Bezug auf die Nachbarn. Das kann ich gut verstehen.
    Ich habe bei U auch stark die Vermutung, dass es wirklich motzen ist und das die Hormone auch einen großen Einfluss haben. Daher finde ich die Idee mit dem Chip super und wusste nicht, dass es so was auch für Hündinnen gibt. Gibt es da auch erst mal ne erst Verschlechterung? Die hatte ich bei Jordi ja extrem und da ging mit dem Alleinsein dann wirklich gar nichts mehr. Aber als der Chip dann wirkte, waren wir wieder auf dem alten stand.
    Da sie ja zu motzen scheint, ist es eine gute Idee das abzubrechen. Ein versuch ist es finde ich definitiv wert.
    Ich finde es toll, dass ihr nächstes WE etwas Schönes macht und ihr beide mal etwas die Zeit genießen könnt.
    Zum Thema Abgabe: Wie du ja weißt war das bei uns ja auch schon ein großesThema und ich kann dich gut verstehen. Bevor ich Jordi bekommen habe, konnte ich die Leute nie verstehen, die ihren Hund abgeben. Nun kann ich es. Es gibt einfach Umstände, da geht’s nicht mehr und dann ist es für alle beteiligten besser, wenn der Hund ein anderes schönes zuhause findet. Ich will damit nicht sagen, dass du sie jetzt abgeben sollst, aber ich finde den Gedanken nicht verwerflich oder verurteile ihn.
    Du machst so viel für sie und irgendwann ist eine Grenze erreicht. Ich bin ja auch ein sehr aufopferungsvoller Mensch und verliere mich dann gerne mal. Es ist wirklich ein schmaler grad, inwiefern man sich für den Hund einschränkt damit er nicht leidet und inwiefern man selber leiden kann. Mein leidensdruck war zwischenzeitlich zu groß und ich hatte Jordi nicht behalten, wenn es sichnicht gebessert hätte. Die Hundehaltung soll ja eigentlich bereichernd sein und nicht zu einem Ballast werden.
    Nun hast du ja aber einige Zukunftspläne und damit stehen ja auch positive Veränderungen für U an. Vielleicht ist es Sinnvoll erst mal die großen Schritte (Chip, Umzug ,berufliche Neuorientierung) abzuwarten und dann nochmal zu schauen?
    @Laviollina
    Das was du M geschrieben hast in Bezug auf die Ausbildung hat mich etwas wach gerüttelt. Ich versuche ja auch mein komplettes Leben nach dem Hund zu richten und das betrifft dann eben auch die Job Wahl. Du hast aber wirklich Recht,dass das nicht richtig ist. Ich muss mich da selber immer mal wieder raus holen, aus diesem Teufelskreis, alles nach dem Hund zu richten.

  • Ich habe ja selbst nach meinem Studium die Entscheidung in welche Richtung ich beruflich gehe nach dem Hund getroffen (l ersten, der problemlos auch 9 Std alleine bleiben würde). Ich habe mich dann für eine Richtung entschieden, wo ich vermeintlich den halben Tag von zu Hause arbeiten kann. Aber auch weil ich mal Kinder wollte, was jetzt auch nichts wird.


    Von der Tätigkeit her war das zufällig denke ich eine gute Entscheidung. Von dem Zeiten.. Naja, ich bin jetzt doch fast vollzeit aus dem Haus, habe Fahrtzeit täglich zum Sitter, übe nebenbei alleine bleiben und arbeite dann noch spät abends.. Also Loch hätte rein von der Richtung auch das machen können, wo ich ganz normal 40 Std außer Haus bin, weil ich durch Wilma jetzt eh täglich einen Sitter brauche.

    Ich würde im Nachhinein definitiv nicht was machen beruflich was mich unglücklich macht, nur für einen Hund. Man verbringt täglich mehr Zeit auf der Arbeit und wenn der Hund nicht mehr ist, muss man noch 25 Jahre weiter den Job machen.

  • Zum Thema Abgabe: Wie du ja weißt war das bei uns ja auch schon ein großesThema und ich kann dich gut verstehen. Bevor ich Jordi bekommen habe, konnte ich die Leute nie verstehen, die ihren Hund abgeben. Nun kann ich es. Es gibt einfach Umstände, da geht’s nicht mehr und dann ist es für alle beteiligten besser, wenn der Hund ein anderes schönes zuhause findet. Ich will damit nicht sagen, dass du sie jetzt abgeben sollst, aber ich finde den Gedanken nicht verwerflich oder verurteile ihn.
    Du machst so viel für sie und irgendwann ist eine Grenze erreicht. Ich bin ja auch ein sehr aufopferungsvoller Mensch und verliere mich dann gerne mal. Es ist wirklich ein schmaler grad, inwiefern man sich für den Hund einschränkt damit er nicht leidet und inwiefern man selber leiden kann. Mein leidensdruck war zwischenzeitlich zu groß und ich hatte Jordi nicht behalten, wenn es sichnicht gebessert hätte. Die Hundehaltung soll ja eigentlich bereichernd sein und nicht zu einem Ballast werden.

    Ich hätte das früher nicht so gedacht, aber inzwischen glaube ich, dass wirklich einfach nicht jeder Hund in jedes Leben und in jede Lebenssituation passt. Früher war mir aber eben auch nicht klar, wie spezialisiert viele Hunderassen sind, also dass sie traditionell für ganz bestimmte Aufgaben in ganz bestimmten Umgebungen und ganz bestimmten Einsatzsituationen gezüchtet worden sind. Für viele Hunderassen liegen diese Zeiten nur ein paar Generationen zurück oder sind immer noch aktuell.
    Hunde sind zwar außerordentlich anpassungsfähig, aber selbst sie kommen auch mit all ihrem Willen und ihrer Entschlossenheit ggf. nicht gegen hunderte von Jahren an Zuchtauslese & Genetik an.


    Das oben hat jetzt nicht direkt etwas mit dem Alleinebleiben zu tun, aber wenn man sich für einen Hund bereits sehr verbiegen muss, um dessen Bedürfnissen möglichst weit entgegenzukommen, bekommt auch eine Alleinbleibproblematik mehr Gewicht.


    Im Sinne von Mensch und Hund ist dann ja auch die Frage, inwieweit der gegenseitige Kompromiss (denn auch der Hund muss ja massive Kompromisse machen) für beide Teile des Teams ok ist.
    Das kann jeder Halter nur vollkommen individuell für sich und seinen Hund beantworten und sicherlich fällt diese Antwort auch je nach Tageszeit, Nervenkraft, Jahreszeit, etc. anders aus.


    Aber wie bereits weiter oben in einem anderen Beitrag geschrieben, ich glaube inzwischen wirklich, dass ein (übertrieben gesagt) sich Aufopfern für den Hund auch dem Hund nicht guttut.
    Jedes soziale Lebewesen möchte akzeptiert, geliebt und gerne auch bewundert werden für das, was es ist. Dann geht es ihm gut. Immer wieder zu merken, dass man irgendwie Probleme bereitet, dass man immer wieder irgendwie schlechte Stimmung auslöst und dass die eigenen Bedürfnisse anderen eine Last sind, das ist einfach nicht schön und kann natürlich nicht glücklich machen. ... und kein Mensch kann eine solche Situation dauerhaft glaubwürdig überspielen.


    Auf einem anderen, aber dazugehörigen Blatt stehen eventuelle, selbst eingeredete Schuldgefühle des Haltes. In diesem Fall rede ich mal als Beispiel von mir :) Ich habe in den ersten beiden Jahren mit Elvis oft gedacht, er wäre bei einem Jäger besser aufgehoben. Bis mir klar wurde, dass kein Jäger Elvis als Jagdhund einsetzen würde, ganz besonders nicht in Deutschland. Es hat mir geholfen, zu realisieren, dass ich möglicherweise tatsächlich Elvis' beste Option bin. Mit all meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ohne diese Schuldgefühle ging es mir und damit auch Elvis dann plötzlich besser.
    Darum finde ich es auch wichtig, sich ganz realistisch zu überlegen, wie die für den Hund bessere Option aussehen würde. Unter welchen Haltungsbedingungen würde der Hund aufblühen. Die kann man dann ggf. suchen oder ein lebenswertes Arrangement in diese Richtung finden.


    Last not least habe ich in den letzten Wochen viel gelesen und ein Fazit daraus ist, dass der Halter für den Hund eher die Elternrolle übernimmt als die "Chefrolle". Wir als Halter tun vieles für unsere Hunde, was die Eltern für einen Kaniden tun, bevor er sich selbständig macht und seine eigene Familie gründet (wir beschaffen ihnen Nahrung, füttern sie, pflegen sie, streicheln sie, umsorgen sie, geben ihnen einen Ort an dem sie sicher etc.). Das finde ich wichtig im Kopf zu haben, damit dem Hund nicht zu viel Verantwortung zugeschoben wird. und man sauer wird, weil der Hund nicht "mitmacht". Sie sind eben keine gleichebrechtigten Partner :)
    Aber ich glaube eben auch wie gesagt, dass bei aller Fürsorge, es Hunde gibt, die nicht für jede Sitation "passend" gemacht werden können.


    Uff, sorry, langer Text, kein echtes Fazit.
    Ich glaube, was ich sagen will ist, dass einfach nicht alles machbar ist und man sich und seinem Hund auch das Leben sehr schwer machen kann, wenn man das versucht. Gleichzeitg glaube ich aber ebenso, dass es grandiose, kompromissbeladene Arrangements gibt, in denen alle Beteiligten ihr persönliches Glück finden. Mögen U und M gemeinsam in den Sonnenuntergang spazieren, vielleicht irgendwo außerhalb des Molochs der Großstadt, wo U dann ihre gechillte Seite auspacken kann.


  • Mögen U und M gemeinsam in den Sonnenuntergang spazieren, vielleicht irgendwo außerhalb des Molochs der Großstadt, wo U dann ihre gechillte Seite auspacken kann.

    das -und natürlich der rest vom post- ist sehr schön geschrieben. das stimmt wohl. bei meinem letzten hund dachte ich tatsächlich auch immer man könne "alles schaffen mit der richtigen erziehung" und "erziehung ist ein allerheilmittel" etc. stimmt eben nicht. das mit der großstadt stimmt auch. ich brauch einfach mal ne "kleinere" großstadt und nen tapetenwechsel. wie gesagt: mal sehen, angepeilt ist ende des jahres ein umzug, aber das dauert... ich werd da nix überstürzen. aber gut, umziehen will ich schon ne ganze weile. und das grün tut mir tatsächlich auch sehr gut und fährt mich runter ;) hast schon recht. achja...wir werden sehen. heut hab ich nicht trainiert, sondern mir nen ruhigen gemacht. wir haben heut nen chiller-tag. morgen dann ;)
    montag dann business as usual -hoffe ich zumindest-, dienstag und mittwoch ist sie beim sitter (nicht wegen dieser woche, sondern aus anderen gründen) und dann ist die woche auch schon zur hälfte rum ;)

  • Ich fühle mit, drück dich auch.


    Vor zwei, drei Seiten stand mal was mit dem Ort des Alleinebleibens. Ich glaube, das habe ich bei Henry auch unterschätzt.
    Wir haben ihm nie das WoZi zur Verfügung gestellt, weil er da einfach so unglaublich viel anstellen kann.
    Aber ich muss sagen, wenn er die Tage immer mal alleine drin war (und JA, endlich bleibt er da auch mal alleine, auch wenn wir in der Wohnung sind), dann kann es zwar vorkommen, dass er Erde aus unserer Palme verteilt, aber nie viel.
    Meistens aber thront er auf seinem Sofa-Platz.
    Er steht auch total oft vor der geschlossenen WoZi Türe und will da rein. Ich glaube, das ist einfach sein "Relax-Raum".

  • ich hab am sonntag wieder mit ihr trainiert. maah...eher mäßig, nur ne stunde und ich wusste nicht mehr, wie KALT es werden kann, wenn man bei ca. 10grad nur draußen "rumsitzt" hmpf!


    nunja. zu heute schau ich mir eben das VIDEO an. unglaublich. ich glaub, ich darf einfach nicht mehr jeden tag filmen, dann funktioniert das mit dem video aufnehmen UND anschauen auch wieder :bindafür:


    mein erstes video seit ner woche.
    meine vermutung nun:
    es mangelt ihr grad eh an impulskontrolle und frustrationstoleranz -> daran müssen wir arbeiten!!! gerne nehme ich tips zum training der beiden(vielleicht besser per pn, damit es hier nicht OT wird) an, wenn ihr welche habt/teilen wollt. sie darf allerdings nicht viel stop-and-go-bewegungen machen (hüfte etc.).


    zudem wird meine eigene anspannung und angst vor den nachbarn und einfach mein "durch-sein" nach dem jahrelangen training einfach mit reinspielen.


    zudem hört sie vielleicht tatsächlich was? bin mir unsicher. heut auf dem video lag sie aufm bett auf der seite, ist weggedöst und dann AUF EINMAL -warum konnte ich aufm video nicht feststellen- aufgesprungen und zur tür, um zu motzen/unleidig zu sein.


    vielleicht ist da also tatsächlich etwas/ein geräusch/ oder oder? werd mal versuchen, das rauszufinden. ich geh ja fast immer zur gleichen zeit und sie hat eigentlich immer so nach 10-15 minuten das gleiche verhalten gezeigt, keine ahnung, warum.


    ich hab mir jetzt auf jeden fall vorgenommen:
    1 ich will jeden tag etwas mit ihr machen, was uns beiden spaß bringt.
    2 ich darf nicht vergessen, sachen zu machen, die mir spaß bringen
    3 ich will mir jeden tag eine gute eigenschaft von ihr in erinnerung rufen


    und wir könnten mal wieder tricksen und tatsächlich mal die anderen baustellen angehen...aber kein druck ;)


    :pfeif:
    das mit der abgabe ist dennoch eine option, die ich erwäge. ob ich es dann durchziehe, wer weiß. aber es ist eben EINE von mehreren optionen (weitere optionen: geld sparen, trainer_in draufschauen lassen;evtl doch mal was im hundesportbereich finden, was ihr spaß machen könnte). wenn ihr also adressen habt oder tips oder oder, bitte gerne per pn.


    mal sehen, wie lange münchhausen es dieses mal schafft, sich über wasser zu halten- und mit münchhausen meine ich mich und wie ich mich mit eurer hilfe am schopf aus dem loch gezogen habe :winken: :applaus:


    ich danke euch sehr :dafuer: für alles.
    ich bin einfach sehr, sehr froh, dass es diesen thread hier gibt :D


    achja: ich hab heute auch das "alte ritual", weiß nicht mehr, wer mir hier dazu geraten hat, sorry, wieder eingeführt. wir sind heut hier "zusammen runtergefahren nachm gassi" :bindafür:

  • Hiiieeerrr ich, das war iiiiccchhh mit dem zusammen runterkommen! "auf die eigene Schulter klopf" :lol:


    Ich freue mich für euch, vor allem für dich dass du jetzt alles wieder ein bisschen positiver sehen kannst =)


    Wenn sie tatsächlich so aufschreckt könnte ich mir gut vorstellen dass sie wirklich einfach was hört und dann meckern muss....würde meiner ganz genauso machen, den schreckt alles ausm Schlaf hoch. Daher das Radio!

  • @U und M Schön dass du dich dich wieder deutlich positiver anhörst. Ist ja auch eine doofe Situation wenn dein Hund gerade nicht sehr belastet werden darf. Aber oft hilft mentale Auslastung ja mindestens genauso viel.
    Wenn sie auf Geräusche reagiert, bzw. Wachtrieb hat finde ich das mit dem Radio auch eine gute Idee. Bei uns ist das auch immer an um Geräusche auszublenden und ist auch Teil unseres Weggeh-Rituals. Vor allem ist der Sender der eingestellt ist so schrecklich dass dieses Radio nur an ist wenn wir gehen. Das ist sozusagen sein Zeichen, dass er jetzt da bleibt und wir gehen. Obwohl ich mir manchmal denke wenn ich bei dem Sender alleine daheim bleiben müsste würde ich auch meckern / nach Hilfe schreien... :headbash:

  • @hundekeks007 jetzt hast mich aber neugierig gemacht: was läuft denn für musik auf dem sender? :lol:
    an das radio hatt ich auch schon gedacht. mal sehen. dazu müsste ich nämlich erst eines kaufen ;)

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