"Darf's auch einfach nur ein ganz normaler Hund sein?"

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    Bei denen wäre ich nämlich auch gern Hund.


    Das beste Kompliment überhaupt! :D
    Ich finde es übrigends klasse, wenn der Hund menschliche Bedürfnisse als quasi seine Aufgabe erfüllt und der Mensch im Gegenzug auf die Bedürfnisse des Hundes eingeht. Da eine Balance zu finden, ist vielleicht auch viel Erfahrungssache. Wer einmal einen Hund hatte, der einen so richtig überfordert hat, wird sich beim zweiten dann vielleicht doch überlegen, ob es unbedingt z.B. ein Parson Russel sein muss (die finde ich optisch zB. ganz niedlich - wäre aber von so einem Energiebündel überfordert).

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    Und wenn so Kommentare von Hundesportlern kommen, wie einige Seite vorher geschrieben, würde ich auch nur müde lächeln und sagen: Nun gut, du hast dir deinen Hund als Sportgerät ausgesucht, ich mir meinen als Begleiter meines Alltags. Da werden wir schon beide die richtige Wahl getroffen haben.


    Entspannt euch doch einfach alle mal und messt euch nicht ständig mit anderen!


    Im Sport ist das Messen mit anderen ja ein wichtiger Punkt, sonst gäbs keine Wettkämpfe. Das macht ja auch Spaß.
    Wenn das alle so wenig leistungsorientiert (und damit entspannt!) sähen, wie ich - dann wärs auch ziemlich langweilig.
    Der Unterschied für mich ist, dass ich gerne (grad erst letztes Wochenende) auch als Zuschauer zu einem Turnier fahre, mir tolle Leistung anschaue und die bewundern kann. Ich schau nicht auf die Leistung herab und sag, dass die alle nur Sportgeräte haben, wo sie nur mit dem Finger schnippsen müssen. Arbeit steckt da schließlich drin, von allein klappt das nicht.
    Ganz nebenbei hab ich mich wie Bolle über den Geordy gefreut. Ich hab schon öfter mal geschrieben (in einschlägigen Collie-Threads), dass der ein Problem mit Menschen- und Hundemengen hat. Total gestresst ist, hektisch, verunsichert. Am Wochenende war er zwar aufgeregt, klar. Aber der hat fast die ganze Zeit auf einer Bank gesessen, Kopf auf die Ballustrade gelegt und zugeschaut. Ich brauchte den nicht mal festhalten, der saß für seine Verhältnisse quasi tiefenentspannt da (wie ein Kleinkind vorm Trickfilm :D ).
    Ich denke, der wird dann dieses Jahr doch noch selbst starten dürfen. Aber mit inzwischen 5 Jahren bekommt er seine Leistungsurkunde nicht mehr voll, jedenfalls nicht mit mir ;)

  • Bis vor wenigen Jahren habe ich einen BGS gefuehrt. Weil ich eine zeit lang zu wenig Einsatzmoeglichkeiten hatte, hab ich Mantrailling angefangen. Fuer den Hund war es kein Ersatz der jagdlichen Arbeit. Er hat die Arbeit gut und ausdauernd geleistet, aber offensichtlich ohne wirkliche Passion. Sicher waer mir das nicht aufgefallen, wenn ich nicht Jagd und Sport bei meinem Hund haette vergleichen koennen. Nur als Begleithund ist so einer nicht geeignet. Es geht natuerlich, aber es fehlt ihm viel Leben.

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    Im Sport ist das Messen mit anderen ja ein wichtiger Punkt, sonst gäbs keine Wettkämpfe. Das macht ja auch Spaß.
    Wenn das alle so wenig leistungsorientiert (und damit entspannt!) sähen, wie ich - dann wärs auch ziemlich langweilig.


    ich rede ja vom aneinander messen nicht im Bezug auf den Sport.

  • Es geht nicht (nur) um's profilieren oder messen, sondern um die empfundene "Abwertung" der Arbeit, die hinter einem 'normalen' Hund stecken kann.


    Ich denke es ist etwas anderes, wenn man einen Hund hat, der viel von selbst (als natürlich) anbietet oder ob man wirklich Herzblut in die Arbeit mit/an dem Hund gesteckt hat, bis er unkompliziert wirkt.


    Klar braucht man nichts darauf geben, wenn jemand Fremdes dann ankommt und behauptet, "ach, das ist ja auch Rasse xy" - aber ich kann auch verstehen, dass solche Aussagen keine Begeisterungsstürme auslösen.

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    Bis vor wenigen Jahren habe ich einen BGS gefuehrt. Weil ich eine zeit lang zu wenig Einsatzmoeglichkeiten hatte, hab ich Mantrailling angefangen. Fuer den Hund war es kein Ersatz der jagdlichen Arbeit. Er hat die Arbeit gut und ausdauernd geleistet, aber offensichtlich ohne wirkliche Passion. Sicher waer mir das nicht aufgefallen, wenn ich nicht Jagd und Sport bei meinem Hund haette vergleichen koennen. Nur als Begleithund ist so einer nicht geeignet. Es geht natuerlich, aber es fehlt ihm viel Leben.


    Mit den Schweißhunden ist es aber auch ein Drama - ich erinnere mich daran, vor einigen Jahren tauchten sie überall auf, BGS, aus Tschechien zumeist, zu meinem Erstaunen auch HS und ich weiß gut, das es, auch für Jäger ein durchaus mittleres Drama war, so einen Hund überhaupt zu bekommen..... die sind ja nun die Fährtenhunde schlechthin für jegliche Nachsuchenarbeit und nein, wenn ich schreib, einen Jagdhund kann man auch gut durch Mantrailing und Rettungsarbeit auslasten, dann dachte ich eher an Vorstehhunde. Einen Schweißhund kann ich nicht einmal im eigenen Revier auslasten, das sind wirklich Hunde für Nachsuchenführer.


    Oder aber, nicht vergessen, all die vielen Jagdhunde und Jagdhundemischlinge aus dem Tierschutz - mich reizt es sehr, einen von ihnen eines Tages doch jagdlich auszubilden, einfach um zu sehen, ob und wie das möglich ist - auch in den Gruppen der Jägerschaft - mal sehen...... momentan nicht, aber wer weiß? Ich denke auch oft an all die Jäger aus dem Tierschutz, sie sind ja nun mal da und für sie muss es Menschen geben, die Freude daran haben, sie artgerecht zu führen. Nur als "mal neben dem Kinderwagen spazieren geh Hund" leiden sie am Ende ja doch.


    Es gibt übrigens ein interessantes Buch über das Thema, ich find`sd nur grad nicht, der Autor führt Springer Spaniel und hat einen aus jagdlicher Zucht und einen aus einer Showlinie nebeneinander ausgebildet um zu sehen, wie weit sie sich voneinander unterscheiden. Letzterer hat es übrigens nicht geschafft - manches ja, manches nein, das Fazit war halt, das es Ausnahmen geben mag, aber im großen und ganzen seien die Linien zu weit voneinander entfernt worden, innerhalb einer Rasse.


    Für mich immer ganz wichtig, die Wesensfestigkeit eines solchen Hundes und die hab ich bei einer guten Zuchtwahl in höhrem Maße als wenn ich eben nur auf Aussehen achte - und, ich persönlich kenne genug Münsterländer aus solchen Linien, und da ist keiner bei, dem ich in irgendeiner Form Ruhe bescheinigen würde, aber schön sind sie..... nun ja.


    Sundri

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    natürlich ist das super, wenn man Tiere aus dem Tierschutz aufnimmt, die schwieriger zu händeln oder Angsthunde sind und sonst schwer nur wieder einen neuen Besitzer finden, aber da müssen eben auch die Rahmenbedingungen stimmen.


    Also Vollzeitarbeitende, die auf eine zusätzliche Hundebetreuung angewiesen ist, könnte ich sowas natürlich nicht leisten.


    und das ist für mich auch wieder ein anderes Paar Schuhe, als den außergewöhnlichen Mali, Weimaraner oder sonst wie gerade schicken Hund, haben zu wollen, weil es ja so besonders ist und man ja nicht gewöhnlich ist, obwohl man den halt nicht entsprechend auslasten und beschäftigen kann.


    Das ist dann die realistische Einschätzung, von der ich sprach. :)

  • Letzteres (das andere Paar Schuhe) gehört dann evtl. in die Kategorie "Selbstüberschätzung". Aber im Grunde ist es ja wurscht, in beiden Fällen wäre das dann nicht der richtige Hund. Im ersten Fall sagt der Interessent selbst "nein" zu dem Hund, im zweiten Fall hoffentlich der Vermittler.

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    Und wenn so Kommentare von Hundesportlern kommen, wie einige Seite vorher geschrieben, würde ich auch nur müde lächeln und sagen: Nun gut, du hast dir deinen Hund als Sportgerät ausgesucht, ich mir meinen als Begleiter meines Alltags.


    Und wieso kann man bei dummen Kommentaren nicht einfach mal wie ein Erwachsener drüberstehen, sondern muss auf dem gleichen Niveau zurück stänkern :???:

  • Das ist doch kein stänkern.
    Das ist Tatsachen feststellen.
    Ich werte das doch gar nicht. Ich hab doch nichts dagegen, wenn jemand aktiven Hundesport betreibt und den dafür passenden Hund hat.


    In der Realität würde ich wahrscheinlich auch gar nix zu sagen, das war nur mein entsprechender Gedankengang dazu. In der Realität hatte ich auch solche Situationen nicht. Und ich gehe zwischendurch zu einem Hundetreff auf einem Schäferhundeplatz, wo die Organisatorin ihre Hunde aktiv im Sport führt und eine andere Vorstellung von Hundehaltung hat, aber da wird einfach gegenseitig akzeptiert, dass eben jeder eine andere Meinung hat.

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