Degenerative Myelopathie (DM)

  • Der Dt. Schäferhund einer sehr guten Freundin, ist an einer Degenerativen Myelopathie erkrankt. Dies wurde, laut ihrer Aussage, durch einen Kernspin festgestellt. Er ist nun 8,5 Jahre alt. Bereits vor ca. drei Monaten ist der Freundin aufgefallen, dass ihr Hund sich immer wieder die eine Hinterpfote beim Gehen aufreißt, sprich die Pfote leicht über den Boden schleift, vorne an den Krallen. Sie dachte erst, dass ihm evtl. der Hinterlauf aufgrund eines Muskelkaters etwas wehtut, da sie mit ihm die Tage zuvor etwas mehr "trainiert" hatte. Sie besorgte ihm "Schühchen" und versorgte die Wunde nach einem Arztbesuch selbst. Wurde auch schnell besser. Der Hund ist aber generell eine einzige Baustelle....Allergien, aufgrund der Allergien immer wieder aufgekratzte und aufgebissene Stellen.... der Hund hat bereits zwei Knickohren, weil er sich so heftig kratzte, dass sich Blutergüsse am Ohr gebildet hatten, die geöffnet werden mussten und die Ohren danach abknickten.....

    Sie behandelt die offenen Stellen mit einem speziellen Spray, hat schon eine monatelange Vitamin-Spritzkur auf Anraten des Arztes verabreicht....gefüttert hatte sie immer hyperallergenes Futter.... jetzt seit mehreren Wochen barft sie..... aber, einfach keine Besserung.... Der Hund ist eigentlich noch super agil, lebensfreudig.... sie meinte allerdings, dass es sich jetzt nur noch um ein paar Wochen, oder Monate handeln kann, bis die Krankheit voll zuschlägt.....dass er irgendwann die Hinterbeine nicht mehr bewegen kann, die Muskulatur schwinden wird und er zum Schluss auch nicht mehr einhalten können wird - oder einfach nicht mehr selbst in der Lage sein wird, sein Geschäft zu verrichten......

    Sie hat natürlich furchtbare Angst... sie informiert sich, hat nun auch schon eine Stange Geld beim Tierarzt gelassen für alle möglichen Tests, weiß auch ansatzweise, was auf sie zukommen wird.... aber, sie hat wahnsinnige Angst vor der "entgültigen" Entscheidung, wenn sie merkt, dass der Hund nicht mehr aufstehen kann....

    Natürlich kann keiner wirklich helfen, weder mit Worten, noch mit Taten, aber, kennt sich irgendwer aus mit dieser Krankheit? Auf was muss man besonders achten und, wie könnte man dem Hund und dem Halter evtl. das Leben, diese paar Wochen/Monate, irgendwie erleichtern? Wann wäre bei euch "der Punkt" erreicht, das Tier gehen zu lassen?

    Ich persönlich habe von dieser Erkrankung erst das erste Mal gehört, als sie sie aussprach.....

    Vielen Dank

  • Ich weiß nur von unserer Physiotherapeutin, dass bei ihr vermehrt DSH in der Praxis mit DM erscheinen. Machen kann sie nicht viel, außer die Krankheit hinauszögern. Aufhalten ist unmöglich.

  • Danke für eure Antworten. Ich muss die Freundin mal Fragen, aber, ich glaube, sie hatte den Gentest "ob" es sein könnte, zuvor gemacht und das Kernspin dann zur Absicherung der Diagnose aufgrund des Hinterherschleifens des Hinterlaufes...... Ja, man kann nichts dagegen machen, nur abwarten.... sie hat jetzt schon Stunden auf dem Unterwasserlaufband gebucht, damit seine Muskeln schonend aufrecht erhalten werden.... aber, sie ist halt im Zwiespalt..... "auf Biegen und Brechen" wegen ein paar Tagen, mehr oder weniger, die Lebensqualität aufrecht erhalten...., oder nicht..... bei der Erkrankung hat das Tier anscheinend keine Schmerzen, aber, die Gewissheit, dass er einfach nicht mehr so kann, wie er möchte, das macht ihr halt zu schaffen.... einfach nur Kacke..... der Hund ist ALLES für sie..... ist auch für mich nicht einfach mitanzusehen, weil er echt so ein liebes "Bubi" ist.... so treudoof und einfach nur cool..... echt einfach nur madig....

  • Zitat

    Danke für eure Antworten. Ich muss die Freundin mal Fragen, aber, ich glaube, sie hatte den Gentest "ob" es sein könnte, zuvor gemacht und das Kernspin dann zur Absicherung der Diagnose aufgrund des Hinterherschleifens des Hinterlaufes......


    Der Gentest ist ja auch nur ein "Baustein" und keine sichere Diagnose. Kernspin soll tatsächlich als einziges Sicherheit liefern.

    Zitat


    Ja, man kann nichts dagegen machen, nur abwarten.... sie hat jetzt schon Stunden auf dem Unterwasserlaufband gebucht, damit seine Muskeln schonend aufrecht erhalten werden.... aber, sie ist halt im Zwiespalt..... "auf Biegen und Brechen" wegen ein paar Tagen, mehr oder weniger, die Lebensqualität aufrecht erhalten...., oder nicht..... bei der Erkrankung hat das Tier anscheinend keine Schmerzen, aber, die Gewissheit, dass er einfach nicht mehr so kann, wie er möchte, das macht ihr halt zu schaffen.... einfach nur Kacke..... der Hund ist ALLES für sie..... ist auch für mich nicht einfach mitanzusehen, weil er echt so ein liebes "Bubi" ist.... so treudoof und einfach nur cool..... echt einfach nur madig....


    So in etwa ist das wahrscheinlich wie die Knochenkrebs-Diagnose bei meinem Pondi seinerzeit. Du weißt genau, was das bedeutet, dass nur noch eine begrenzte Zeit bleibt. Heilen ist keine Option.
    Ich hab damals gelitten, geheult, getrauert - da lebte Pondi noch. Gleichzeitig erlebt man die Tage, die man noch hat, viel intensiver. Kann Dinge noch mal machen, die Hund immer so genossen hat.
    Mein Vorteil war: ich konnte Pondi sehr gut mit Schmerzmitteln versorgen. Ich konnte das noch mal erheblich aufstocken, als er nachts vor Schmerzen geschrien hat. Aber dieser Coctail war dann Ende der Fahnenstange, hat mir der TA gleich gesagt. Als er damit nicht mehr die Treppe hochkam, nicht mehr spazierengehen konnte, war für mich Ende. Was hätte es _ihm_ genutzt, noch mehr Tage unter Schmerzen zuzubringen, wenn man doch weiß, das ist nicht vorübergehend, das wird nur schlimmer? Ich konnte ihn dann gut gehen lassen, weil ich hatte die Möglichkeit, ihm weiteres Leiden zu ersparen.

    Deine Freundin kennt ihren Hund am besten. Sie wird wissen, wann er mit seiner zunehmenden Bewegungsunfähigkeit mehr leidet, als sein Leben genießt. Und dann kennt sie den Zeitpunkt, der ist richtig.

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