Unsicherheit oder Aggression? Oder Beides?
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Hallöchen,
Tja, wo fange ich an. Sicherlich gab es schon unzählige Threads die sich mit diesem Thema beschäftigen. Dennoch möchte ich hier meinen ganz bestimmten Fall erläutern.
Es geht um unseren drei Jahre alten kastrierten Dackel-Pinscher-Mix Rüden namens Kingston, welcher erst seit 4 Monaten bei uns ist.
Wie so viele Hundebesitzer, welche ihren ersten Hund bekommen haben, will man natürlich alles richtig machen. Wobei man sagen muss, dass Kingston schon eine gewisse Grunderziehung genossen hat und sich absolut sozial gegenüber Menschen und diverser andere "Ablenkungen" in freier Natur verhält. Es gibt keine Probleme mit Spaziergängern, Joggern, Fahrradfahren, Autos, Zügen, Vögel etc...
Zuhause ist er sehr ausgeglichen und gehorsam. Besucher werden weder verbellt noch angesprungen.
Das Blatt wendet sich aber, wenn es nach draußen geht. Denn sobald er einen Artgenossen sieht oder nur ansatzweise riecht, ist es aus mit der Ausgeglichenheit und der ruhigen Energie. Dann mutiert er sozusagen und greift, wie aus einem Instinkt heraus, die anderen Hund an. Ich kann euch genau beschreiben wie das abläuft:1. Er fixiert den anderen Hund, egal wie weit weg, egal was für ein Hund und egal wie er aussieht
2. Nach ca 3-5 Sekunden fängt er an zu fiepen und winseln
3. Übergang zum Bellen, eher monoton (wie gelernt), kein schnelles Kläffen. Die Ohren nach vorn gerichtet, die Rute hochgestellt. Er zeigt keine Drohgebärden wie Zähne fletschen, außer halt das fixieren. Wenn der andere Hund ganz nah ist, geht er sofort in Angriff über, oder er wartet bis der andere Hund auf ihn zukommt. Sobald in Reichweite wird zugeschnappt. Bisher hat er einen Hund ins Bein gebissen, den anderen in die Schnauze.
4. Wenn sich der andere Hund entfernt, oder wir uns entfernen wird so lang gebellt bis der andere Hund außer Sichtweite ist.Und so läuft das jedesmal ab, ausnahmslos. Natürlich reagiert er in dem Moment nicht auf uns.
Was wir bisher getan haben:
Natürlich jede Art von Dominanz unterbunden und Rudelführerschaft übernommen (Vor dem Hund rein/raus, vor dem Hund essen, Spiele nicht den Hund starten/beenden lassen, keine übermäßigen Begrüßungen/Verabschiedungen vor/nach dem Allein bleiben, usw...)
Also dass er denkt, er sei der Chef kann man damit schon mal abhaken. Ansonsten bekommt er natürlich alle hündischen Bedürfnisse befriedigt, er darf draußen auch schnuppern (ist ja n dackel) und auch so sehr viel Auslauf (morgens 1 Stunde, nachmittags 2 Stunden, abends halbe Stunde). Leinenführigkeit haben wir in den letzten Monaten intensiv geübt, vor allem da wir sehr urban wohnen und es einige viel befahrene Straßen gibt.
Da ist uns sehr wichtig, um ihn, vor allem in solchen Situationen, unter Kontrolle zu halten.Was wir speziell wegen seiner Aggression/Unsicherheit getan haben:
- Wir versuchen mit Hilfe der Trainigstechnik "Zeigen & Benennen" die anderen Hund aus großer Entfernung als etwas Positives darzustellen. Was auch hier sehr schwierig ist, da es eigentlich egal ist wie weit der Hund weg ist. Er erkennt auf ca 200m einen Hund, wenn dieser besonders groß ist und schon da wird er unruhig. Es gibt also kaum eine Möglichkeit ruhiges Verhalten zu belohnen. Es reicht schon wenn er einen anderen Hund riecht und er fängt an zu fiepen und winseln, manchmal auch kurz Bellen.Ansonsten haben wir auch schon unterschiedliche Sachen ausprobiert. Wenn ein anderer Hund besonders nah ist, stelle ich mein Bein zwischen Ihm und den anderen Hund, sage "Lass es!" und versuche Ihm verstehen zu geben, das ich nun die Situation übernehme und ich die Lage kläre. Das funktioniert mehr schlecht als recht. Auch ein konditioniertes Futtergeräusch, welches wir 3 Monate intensiv schon üben, lenkt ihn nicht ab.
Mit diversen Ablenkungen wie Leberwurst, welche er auch nur in dieser Situation (solange er noch nicht bellt oder ausflippt) bekommt, funktioniert nur so lange er an der Tube lutscht. Sobald wir weitergehen dreht er sich um, stämmt die Beine in den Boden und bellt. Noch bevor er anfängt zu bellen, habe ich auch schon versucht kleine Futtersuchspiele zu machen, um ihn sozusagen auch im Weitergehen auf mich und das Spiel zu lenken. Das funktioniert nur ganz kurz, zwischendurch schaut er immer wieder zum anderen Hund, und bellt.
Ich habe halt Angst, dass ich mit diesen Ablenkungen sein Verhalten eher bestärke. Deswegen zweifle ich mittlerweile an der Vorgehensweise.
Natürlich versuchen wir auch nicht "zu viel" zu sagen oder ihn zu beruhigen oder zu schimpfen, das würde ihn sicherlich noch unsicherer machen.
Ich will in dieser Situation so souverän, ruhig und bestimmend sein wie möglich und ihm klar machen, dass andere Hunde was ganz normales/neutrales sind. Aber aus irgendeinem Grund kommt diese positive Einstellung nicht bei ihm an, oder ich mache mir nur was vor.Wenn ich jetzt nun alle Faktoren berücksichtige, was wir schon ausprobiert haben, und die diverse Literatur zu Gemüte geführt haben, würde ich schon fest zum Entschluss kommen, dass er im Welpenalter NIE Kontakt zu anderen Hunden hatte und/oder vielleicht sogar stark traumatisiert ist, durch einen unschöne Hundebegegnung.
Hier noch ein paar Sachen die mir während diesen Situationen aufgefallen sind:
Wenn er sich richtig "eingebellt" hat, läuft er kreuz und quer vor den Füßen herum, stellt sich mir absichtlich oder unabsichtlich in den Weg und schaut mich manchmal auch kurz an, so als würde er eine Reaktion von mir erwarten. Stellt sich die Frage soll ich reagieren? Wenn ja, wie? Oder einfach komplett ignorieren?Wie haben auch schon Tests ohne Leine gemacht (mit Maulkorb) und ohne unsere Anwesenheit, um auszuschließen ob es eine Art von Leinenaggression ist, oder Beschützerinstinkt. Das Verhalten war das Gleiche.
So nun sind die "Profis" unter euch gefragt ;-)
Uns würde es ja schon reichen, wenn er nicht immer schon total aus der Fassung wäre, wenn er schon andere Hunde "riecht". Gibt es in dem Moment eigentlich überhaupt irgendeine angebrachte Reaktion? Oder einfach weiter gehen und ignorieren?Und schlussendlich stellt uns sich die Frage: Was sind eigentlich seine Intentionen wenn er so ein Verhalten zeigt? Also wir tippen auf eine sehr ausgeprägte Form von Unsicherheit.
danke euch schon mal und einen sonnigen Gruß aus Karlsruhe
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Hört sich nach Unsicherheit an!
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Schwierig so aus der Ferne - aber ich schreib mal meinen Eindruck:
Ihr habt ihn erst seit 4 Monaten und habt schon allerlei probiert - da können kaum Erfolge sichtbar werden, ihr manövriert euch damit selber in eine erzieherische Sackgasse. Der Kerl ist noch nicht lang genug bei euch um wirklich angekommen zu sein, auch wenn es immer so scheint.Zeigen und Benennen ist wirklich eine feine Sache wenn sie kontinuierlich und konsequent angewendet wird - vielleicht gebt ihr zu schnell auf? Habt ihr mal jemanden gefragt (Trainer) der euer Timing beobachtet und bewertet?
Wo kommt das Kerlchen denn her? Je nachdem wie er vorher behandelt wurde kann es eine Weile dauern, bis er sich auf euren Erziehungstil einläßt - der ja durchweg positiv und freundlich zu sein scheint. Für viele Hunde die vorher mit Hauruck erzogen wurden ist es echt "schwierig", sich auf einen anderen Erziehungstil einzustellen.
Grundsätzlich wäre mein Rat sich mal ein/zwei Stunden bei einem Trainer zu gönnen der aufs Handling schaut und Tipps geben kann - manchmal sieht mans selber einfach nicht. Oder sich selber filmen zu lassen und sich das dann anschauen - da fällt objektive Bewertung aber schwer.
Ansonsten Zeiten und Wege zum Gassigehen wählen wo möglichst wenig vierbeiniger Verkehr herrscht - gerne auch mal einfach umdrehen wenn von weitem Hunde kommen oder sich in die Büsche schlagen damit Hundi nicht so austickt. Zusätzlich würd ich ein Alternativverhalten einüben (anschauen, Pfote geben, Kreiseln) was hochwertig belohnt wird. Dieses fordere dann in minimaler Reizlage (Hund am Horizont) ein, belohne ihn ausgiebig und hochwertig. Langsame Steigerungen sind da unerläßlich !!Es ist schwer für so einen offensichtlich unsicheren Hund wie deinen, eine andere Strategie zur Bewältigung seines Hundeproblems anzuwenden bzw erstmal zu erlernen. Denn bisher ist er mit seiner Strategie Pöbeln und Beißen ja gut durchgekommen: die anderen Hunde haben sich entfernt..............
Mit deinen bisherigen Versuchen machst du in meinen Augen nichts falsch ausser das du zuwenig Geduld bei einer Methode aufbringst - entscheide dich für ein oder zwei Varianten und ziehe das durch. Jahrelang erlerntes und erfolgreiches Verhalten läßt sich nicht in so kurzer Zeit wieder "löschen". Verstärken wirst du das Pöbelproblem durch Leberwurst nicht - du brauchst aber mehr Geduld und dein Hund im Zweifelsfalle noch mehr und noch häufigeren Abstand zum Auslöser.
Und vielleicht beliest du dich mal ein bissi zur "Rudelführerschaft" - die Zeiten wo ein Hund hinter dem Menschen durch die Tür ging, immer ausweichen musste und erst als letzter zu fressen bekam sind definitiv vorbei. Diese ganzen Theorien sind lange widerlegt - dein Hund wird nicht die Herrschaft an sich reissen wollen nur weil er zeitgleich speist
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Ehrlich finde ich nicht, dass es sich nach einem unsicheren Hund anhört. Er wählt lediglich aggressives
Verhalten um die Situation für sich zu regeln. Damit hatte er vermutlich immer Erfolg und warum sollte er
daran was ändern.
Ihr setzt ihm nichts entgegen, was ihn dazu bringen könnte von diesem Weg abzuweichen und eine andere
Lösung auch nur in Erwägung zu ziehen.
Da ich ein ähnliches Problem hatte kann ich aus meiner Erfahrung sagen, wenn ihr es nicht schafft die Aufmerksamkeit
eures Hundes einzufordern, sobald ein anderer Hund auftaucht, werdet ihr auch kaum eine Änderung in seinem
Verhalten erreichen. -
uns hat ein sehr kompetenter trainer vermittelt
den hund schon im ansatz bremsen,das heißt fixiren schon im ansatz zu unterbinden.
und
den hund aus der situation nehmen,nicht warten bis der andere hund in reichweite ist sondern vorher handeln indem man ein bischen an die seite geht,damit es garnicht erst zu solch situationen wie ins bein o. schnauze beißen kommt.
ob dein hund dem anderen im vorweg gedroht hat.. ich bezweifle das man dies immer sofort sieht,zumal ein dackel ja recht "weit unten ist" im gegensatz eines menschen,was die größe angeht.auch der andere hund spielt dabei eine ebenso große rolle... wie schaut dieser?
dazu ist mimik beim hund ein sehr komplexes gebiet was man nicht mal eben zu lesen lernt... ihr habt den hund ja erst sehr kurz u. es ist euer erster hund.wir haben einen unsicheren hund und kennen diese probleme nur zu gut..........ohne fachliche hilfe wäre ich mit meinem verzweifelt.. und er hat noch nie gebissen oder offensichtlich gedroht.
wir arbeiten an diesem thema nun seit fast 3 jahren und das täglich.
inzwischen kann ich meinen hund und bedingt auch fremde hunde ganz gut lesen,wie man so schön sagt...
aber mal den schönen tag genießend ,träumend durch den wald... das geht nicht,ich muß immer mit augen u. kopf beim hund sein.als mensch im haus rudelchef zu sein reicht nicht aus.
draussen ist fast noch wichtiger......lg kirsten
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danke für deinen Eindruck.
Natürlich sind 4 Monate nicht viel und er befindet sich ja sicherlich auch noch in der Eingewöhnungsphase. Mental habe ich mich auch schon mal darauf eingestellt, dass sowas "Jahre" dauern kann. Meine Angst ist nur, dass wir etwas tun, was sein Verhalten bestärken könnte, und es somit "schlimmer" wird.
Das Zeigen und Benennen ist auf jeden Fall ein langwieriger Prozess, und sicherlich machen wir nicht alles richtig.
Dennoch finde ich das eine sanfte Methode, welche sich auch mit der Ursache und nicht nur mit der Symptombekämpfung beschäftigt.
Aufgeben kommt auf keinen Fall in Frage, aber du hast recht, ich muss lernen geduldiger zu sein.Also wir haben ihn aus dem Tierheim, allerdings konnte nicht viel über seine Herkunft gesagt werden, da er mit seinem Bruder ausgesetzt wurde. Er war insgesamt 3 Monate im Tierheim. Den Bruder hatte wohl ein paar Monate vorher eine andere Familie genommen. Schade, wie ich finde, aber anscheinend normales Vorgehen in Tierheimen, nach dem Motto "besser einer als keiner". Was davor passiert ist, konnten sie uns nicht sagen, aber hatten die gleiche Vermutung, dass er nie Kontakt zu anderen Hunden hatte.
Tatsächlich versuchen wir auch aktiv Hunden aus dem Weg zu gehen bzw Wege zu wählen, wo die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung eher gering ist. Mittags gehts sogar raus ins Grüne, wo es keine anderen Hunde gibt. Das mit dem Altenativverhalten haben wir auch schon gelesen/gesehen und versuchen momentan herauszufinden welches am Besten funktioniert. Pfote geben ist nicht schlecht, darauf reagiert er ganz gut.
Es sein denn, und das passiert öfters mal, ein Hund kommt direkt auf uns zu. Komischerweise hat sich noch kein Hund von ihm provozieren lassen. Alle unangeleinten Hunde kamen total verspielt oder interessiert auf uns zu und wollten beschnuppern, obwohl er gebellt hat wie verrückt. Und jetzt kommts, sogar nach dem Schnapp-Versuch kommen manche Hunde immer wieder. Also entweder sind diese Hunde brutal ausgeglichen oder sehen in ihm keine Bedrohung. Ich finde, das ist eine weiteres Indiz dafür, dass er eher Unsicherheit ausstrahlt. Und das spüren die anderen Hunde. Ein Hund war sogar so cool drauf, dass Kingston in seine Richtung geschnappt hat und er trotzdem immer wieder mit Spielaufforderung gekommen ist.
Diese Erlebnisse hatten wir hauptsächlich am Anfang. Jetzt halten wir uns so gut es geht fern von anderen Hunden.Gibt es etwas "modernere" Literatur? In den älteren Büchern ist das mit der Rudelführerschaft nämlich immer ein großes Thema.
@ YorkieFan
sind Entgegensetzen und Aufmerksamkeit erhaschen nicht zwei verschiedene Sachen? Entgegensetzen hört sich für mich immer nach "Cesar Milan - Mentalität" an, nach dem Motto "Ssshh + Fingerpok". Aufmerksamkeit finde ich natürlich auch das A&O. Aber, er soll ja nicht abgelenkt werden, so dass er den "Feind" nicht mehr im Sichtfeld hat. Ich finde es eher wichtig, Gefahren war nehmen zu lassen und sie als unbedeutend oder ungefährlich darzustellen. Ich stelle mir grad vor, ich will ihn ablenken und er hat den Hund gar nicht richtig gesehen/wahrgenommen, er schaut auf mich/zu mir und aufeinmal kommt der andere Hund unvermittelt zu uns. Ich glaube der Schreck wäre weitaus größer. Ich habe dazu mal ein super Beispiel aus einem anderen Forum gelesen:
Hier muss man schlicht unterscheiden zwischen "Verhalten belohnen" und "Reize positiv belegen". Belohne ich den Hund dafür, dass er ruhig bleibt, belohne ich Verhalten - was ich selbstverständlich weiter tun darf. Bestätige ich allerdings schon den Blick zum anderen Hund, belege ich einen Reiz positiv. Beides in Kombination bringt deutlich bessere Erfolge als das alleinige Belohnen von Verhalten.
Ein Beispiel: Ein Mann mit Messer steht vor Dir und Du hast Angst. Ich gebe Dir alle paar Sekunden einen 50 EUR-Schein, solange Du nicht schreist. Fühlst Du Dich besser? Vermutlich nicht, denn der Mann ist da immer noch. Und wenn die Angst zu groß wird ist auch der Hunderter kein Anreiz mehr für Dich nicht zu schreien "GEH BLOSS WEG". Da geht es ums nackte Überleben für Dich!
Wenn ich aber schon aus 100 Meter Entfernung Dir den Mann zeige, Dir dann einen 50 EUR Schein gebe und mit Dir in einem großen Bogen dran vorbei gehe, wirst Du irgendwann Vertrauen in mich haben und mir folgen. Und dann wird auch irgendwann der Mann mit dem Messer seinen Schrecken verlieren. Du erkennst vielleicht, dass er dir gar nix tut und nur Kartoffel schälen will@ mogambi
das mit dem beißen ist nur die beiden Male am Anfang passiert. Jetzt schaffen wir es meist genügend Abstand zu halten. Ich muss allerdings dazu sagen, dass beide Hunde nicht angeleint waren und trotz Rückrufversuch ihrer Hundebesitzer auf uns zugekommen sind. Ich finds zwar schlimm das ein Hund gebissen wird, er kann ja nichts dafür, aber es ist unverantwortlich einen unangeleinten Hund auf einen angeleinten Hund zulaufen zu lassen. Solchen Hundebesitzern kann nur eines sagen "selbst schuld, die Arztrechnung dankts, traurig für den Hund". Aber auch da versuche ich souverän zu bleiben und streite nicht rum.
Du hast recht, ich müsste mich in dem Moment einfach mal runter beugen, bzw mal ein Video machen/machen lassen. Also wie gesagt, die anderen Hund bleiben meist sehr relaxt, eher weniger Hunde die zurück bellen oder ihn von sich aus anbellen.
Den schönen Tag genießen werden wir dabei wohl sicherlich nie, aber das war uns schon im Tierheim bewusst und haben uns mental darauf eingestellt. Er braucht auch nicht mit anderen Hunden beste Freunde werden, und seine Instinkte komplett unterbinden will ich auch nicht, und mein Gott, wenn er mal bellt, dann soll er halt, mir egal was andere denken. Aber was ich nicht kann und will, ist, seine Aggression zu tolerieren.@ alle
Früher oder später werden wir wohl um fachliche Hilfe nicht drum rumkommen.
Zwei Fragen, die mich aber dennoch brennend interessieren würden:
1. Wie würdet ihr reagieren wenn euer Hund schon beim Geruch anderer Hunde anfangen würde unruhig zu werden und fiepen und winseln würde?
2. Welche Alternativveraltensweisen gibt es und welche haben bei euch gut funktioniert?Vielen dank schon mal an alle
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Mit entgegen setzen meine ich, dass er vermutlich gar keine Ahnung hat, dass ihr sein Verhalten
nicht wollt. Und ich habe auch nicht geschrieben, dass du seine Aufmerksamkeit erhaschen sollst, sondern
mit ihm so üben, dass du sie bekommst wenn du ihn dazu aufforderst. Egal was um euch rum los ist.
Dann mußt du aber zum einen erstmal erkennen ob dein Hund ganz bei dir ist oder nicht und es muß zum
anderen natürlich Folgen haben, wenn er dich ignoriert. Aus reiner Menschenliebe wird das nicht klappen,
er wird dann entscheiden ob du wichtiger bist oder der Aussenreiz.Andere Hund meiden kannst du natürlich versuchen, wenn du einsam genug wohnst. Ändert aber ja am
Problem nichts. Sobald er einen anderen Hund sieht fällt er in sein altes, erfolgreiches Verhalten zurück.
Vermutlich bestärkt ihr das sogar noch. Besser wäre es ihn kontrolliert mit anderen Hunden zu konfrontieren.
Am ehesten geht das auf einem Hundeplatz, wo dann auch die anderen Halter mit darauf achten Abstand
zu halten. Habe ich jedenfalls damals so gemacht. So wich die Aggression nach und nach durch Gewöhnung
und der Erkenntnis dass nichts passiert. Auch du kannst da wesentlich entspannter bleiben als draussen in
der freien Wildbahn.Ob das alles Jahre dauern muß kommt sicher auf die Herangehensweise und die Umsetzung an. Es gibt da nicht
den einzigen, richtigen Weg. Aber man kann sich da sicher jahreslang mit beschäftigen -
Zitat
Mit entgegen setzen meine ich, dass er vermutlich gar keine Ahnung hat, dass ihr sein Verhalten
nicht wollt. Und ich habe auch nicht geschrieben, dass du seine Aufmerksamkeit erhaschen sollst, sondern
mit ihm so üben, dass du sie bekommst wenn du ihn dazu aufforderst. Egal was um euch rum los ist.
Dann mußt du aber zum einen erstmal erkennen ob dein Hund ganz bei dir ist oder nicht und es muß zum
anderen natürlich Folgen haben, wenn er dich ignoriert. Aus reiner Menschenliebe wird das nicht klappen,
er wird dann entscheiden ob du wichtiger bist oder der Aussenreiz.Andere Hund meiden kannst du natürlich versuchen, wenn du einsam genug wohnst. Ändert aber ja am
Problem nichts. Sobald er einen anderen Hund sieht fällt er in sein altes, erfolgreiches Verhalten zurück.
Vermutlich bestärkt ihr das sogar noch. Besser wäre es ihn kontrolliert mit anderen Hunden zu konfrontieren.
Am ehesten geht das auf einem Hundeplatz, wo dann auch die anderen Halter mit darauf achten Abstand
zu halten. Habe ich jedenfalls damals so gemacht. So wich die Aggression nach und nach durch Gewöhnung
und der Erkenntnis dass nichts passiert. Auch du kannst da wesentlich entspannter bleiben als draussen in
der freien Wildbahn.Ob das alles Jahre dauern muß kommt sicher auf die Herangehensweise und die Umsetzung an. Es gibt da nicht
den einzigen, richtigen Weg. Aber man kann sich da sicher jahreslang mit beschäftigenso nun die verspätete Antwort. Also wir haben unsere Strategie nun so angepasst, das wir ihn eher konfrontieren bzw keine Gedanken mehr machen wenn uns ein anderer Hund entgegen kommt, da wir gemerkt haben, dass das Bellen primär für ihn dazu dient, dass sich die anderen Hunde entfernen. Den anderen Hunden aus dem Weg gehen mag ja das allgemeine Stresslevel von hund und besitzer niedrig halten, löst aber keine Probleme. Genauso wie die Ablenkung, ist zwar nicht schlecht, wenn der Hund dabei nicht bellt, weil er grad was anderes macht, ändert aber auch nichts daran dass er ja weiß dass da ein anderer Hund ist. Deswegen laufen wir jetzt einfach den anderen Hunden solange hinterher (natürlich mit gewissem Abstand), dass er merkt, wenn er bellt, verschwinden die Hunde nicht, erst wenn er aufhört und sich beruhigt drehen wir um. Das es dann für ihn heißt:
bellen = nichts passiert
beruhigen = anderer Hund entfernt sichUnd zum Zeigen & Bennen, das Problem ist, dass er Probleme hat, den Reiz durch das Signal + Futter mit was Positivem zu verbinden. Momentan ist es nämlich so, er sieht einen Hund auf 50 meter Entfernung, ich mache das Signal und gebe ihm was, sobald er sich zu mir umorientiert. Genau ist diesem Moment wird er aber noch unruhiger. Es irritiert ihn anscheinend, dass es einer Handlung bedarf, sobald er einem Reiz ausgesetzt ist. Immer wenn wir uns anders als normal Verhalten, wird er noch unruhiger wenn er einen anderen Hund sieht. Sobald wir gar nichts machen, oder nur locker stehen bleiben, ist er zwar immer noch angespannt, beruhigt sich aber viel schneller und hört auch schneller auf zu Bellen. Deshalb empfinde ich es in unserem ganz speziellen Fall eher sinnvoller zu Konfrontieren, um zu zeigen, dass keine Gefahr für ihn besteht.
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Alles was funktioniert und dem Hund nicht schadet ist gut. Meiner Erfahrung nach sind Dackel in einem für sie erfolgreichen Verhalten sehr ausdauernd und man braucht schon gehörig Geduld und Nerven, um da ein anderes Verhalten einzutrainieren. Aber bei einer erfolgreichen Methode heißt es auch dranbleiben und nicht nach ein paar Mal die Methode wechseln.
Ich wünsch euch viel Erfolg und denke ihr seid auf einem guten Weg und macht euch echt Gedanken.Viele Grüße Nicole
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Zitat
Alles was funktioniert und dem Hund nicht schadet ist gut. Meiner Erfahrung nach sind Dackel in einem für sie erfolgreichen Verhalten sehr ausdauernd und man braucht schon gehörig Geduld und Nerven, um da ein anderes Verhalten einzutrainieren. Aber bei einer erfolgreichen Methode heißt es auch dranbleiben und nicht nach ein paar Mal die Methode wechseln.
Ich wünsch euch viel Erfolg und denke ihr seid auf einem guten Weg und macht euch echt Gedanken.Viele Grüße Nicole
Ja klar, die Grundmethoden wollen wir beibehalten. Er soll ja auch in dem Moment was anderes machen, ein alternatives Verhalten, klar. Aber es muss was sein, wo wir so wenig wie möglich selbst agieren. Dackel sind ja sehr selbständig, deswegen sollte es was sein, was er allein (für sich) machen kann. Also groß rumtanzen, nach dem Motto "guck mal hier was ich Tolles habe" und "schau mal, schau mal" macht ihn noch nervöser. Er erst weder verfressen noch verspielt, ist also nicht sein Ding (typisch Dackel halt). Also wenn Ihr Tipps und Ratschläge zum alternativen Verhalten habt, immer her damit ;-)
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