Was ist an Rassehunden besser als an Mischlingen?


  • Nein, natürlich lügt nicht jeder, der einen Hund abgibt. Allerdings fühlen sich viele Leute besser, wenn der Hund quasi selbst "Schuld" hat an der Abgabe.


    Das wurde mir mal im Tierheim Berlin gesagt. Viele Leute, die einen Hund abgeben, geben als Grund Allergie von Kindern oder Aggression gegenüber Kindern an. Ob das stimmt oder nicht steht in den Sternen, das Tierheim muss die angebliche Aggressivität angeben und den Hund ggf. nicht zu Kindern vermitteln.


    Ich übernahm meinen Am Bulldog x Dt. Drahthaar mit der Angabe, er liebt Katzen und verträgt sich nicht mit anderen Rüden. Na ja, das stimmte nur bedingt :roll: . Er liebte Katzen..... allerdings nur als Beute, er war eine unglaubliche Jagdsau. Mit anderen Rüden hatte er dagegen zeitlebens nicht die geringsten Probleme.

  • aber ich stimme dennoch zu, dass die allermeisten ihr verstecktes Päckchen tragen.

    Und verstehst du unter "Päckchen tragen" das Gleiche wie "frollein"?


    Dann leben wir wohl auf unterschiedlichen Planeten.


    Oder es ist tatsächlich so, dass die fiesen Hunde in italienischen (etc.) Tierheimen tatsächlich unter der Masse an friedlichen Hunden untergehen und dass das hier aufgrund der höheren Nachfrage nicht so ist. Ich kann es mir nicht anders erklären.

  • Schauu, das steht auf der voherigen Seite (54) im Beitrag 531.


    In Kombination mit der Aussage, dass das auf die meisten Tierschutzhunde zutrifft, finde ich das schon sehr extrem. Ich bin nicht sicher, ob es so gemeint ist - aber Fakt ist doch, dass "Päckchen tragen" allein doch irgendwie nicht viel aussagt.


    Ich meine, fällt z. B. darunter, dass ich Ylvi eine Ohrentropfen geben kann, ohne dass sie danach etwas verstört ist?
    Zwischen diesem Problem (das keins ist) und massiven Aggressionen gegenüber Menschen liegen ja Welten.

  • Ich meine damit Vorerfahrungen, die sich ungünstig auswirken können. Bei kleinen Dingen rede ich von PäckCHEN und bei großen vom Paket.

  • Ja eben, ich auch. Wobei diese ungünstigen Auswirkungen auch nicht schlimm sein müssen.
    Feli, die nichts als das Tierheim kennengelernt hat, bis sie 5 war, sitzt eben erstmal ne Stunde unterm Tisch und schaut sich von da alles an. Umso mehr freut man sich, wenn sie nach einer Weile auftaut und mittendrin herumwuselt. :)

  • Zitat

    Das wurde mir mal im Tierheim Berlin gesagt. Viele Leute, die einen Hund abgeben, geben als Grund Allergie von Kindern oder Aggression gegenüber Kindern an. Ob das stimmt oder nicht steht in den Sternen, das Tierheim muss die angebliche Aggressivität angeben und den Hund ggf. nicht zu Kindern vermitteln.

    Vielleicht wollen die Leute bloß nicht, dass er als Kinderspielzeug endet.

  • Hi,


    ich wollte zum Thema auch gern was beitragen, nicht zum Thema das inzwischen diskutiert wird, sondern zum Ausgangsthema. Ich hoffe das ist in Ordnung :)


    Mischlinge sind für mich nicht schlechter als Rassehunde. Das Problem ist die "Zucht" der Mischlinge.


    Rassehunde werden auf ihre rassespezifischen Krankheiten hin untersucht. Ein guter Züchter schaut sich das Wesen eines Hundes an, hat etwas Ahnung von Genetik, Vererbung usw. Er beschäftigt sich mit der Zucht. Ich spreche hier von einem GUTEN Züchter. Wie bei allen Sparten, gibt es auch hier Leute, die mit wenig Ahnung verpaaren.


    Es gibt Zuchten, die im prinzip Mischlinge produzieren. So meine Hound Hündin. Sie ist ein Scandinavian Hound, diese Rasse wird für den Zughundesport gezüchtet. Hound sind Mischlinge, bei meiner Hündin ist Husky, Vorsteher und deutsch Kurzhaar drin, teilweise werden Windhunde mit eingekreuzt etc. Jedoch ist die Zucht hier nicht willkürlich. Der Züchter hat ein Zuchtziel, Vorstellungen die der Hund erfüllen soll. Er muss fitt sein, gesund usw.


    Ein kleiner Einblick, Hera hat relativ fleischige Ohren, im Vergleich z. Bsp. mit meinem Jack-Russel-Mix. Dies ist, damit die Ohrenspitzen im rauhen Klima nicht abfrieren. Auf solche Kleinigkeiten wird hier schon geachtet. Die Züchter achten auf Krankheiten, Wesen, Genetik, Vererbung. Natürlich gilt das auch hier, für die guten Züchter.


    Bei vielen Mischlingszuchten, wird aber einfach was gefällt verpaart. Es wird nicht nach rassespezifischen Krankheiten geschaut, ob die Hunde zueinander passen, wie das Wesen ist usw. Sind wir mal ehrlich, jeder von uns, findet seinen eigenen Hund super hübsch und vom Wesen her toll. Aber das alleine reicht zur Zucht für mich als Kriterium nicht aus.


    Ich habe erst gestern von einer Verpaarung gelesen, da hat es mir die Zehennägel aufgedreht. Bordercollie mit Yorki-Pekinesen-Mix. Und die Verpaarung war gewollt und wurde schonmal so durchgeführt. Die Mutter ist übrigens der Yorki-Pekinesen-Mix gewesen. Nun gut, nehmen wir den Vater, der wurde bestimmt nicht auf MDR1 getestet. Je nach Ergebnis, wäre das aber für die Welpenabnehmer eine wichtige Information, denn haben die Welpen MDR +/- nehmen die Nebenwirkungen bei hoch dosierten Zytostatika und Laktonen schon zu. Ist der Rüde MDR -/- und das wurde noch nicht erkannt (was unwarscheinlich ist) kann schon die Spot on Gabe tötlich enden.


    Es ist einfach nicht so, das bei Mischlingen nur die guten Sachen vererbt werden, es können auch Krankheiten vererbt werden. Und Züchter von Mischlingen setzen sich mit der Zucht meiner Meinung nach nicht genügend auseinander und verpaaren Hunde aus falschen Gründen miteinander.


    Was bei Mischlingen jedoch besser ist, ist der Genpool. Dieser ist vielfältiger, was zur besseren Gesundheit beiträgt. Einige Rassen haben ja durch die Zucht, wie sie heute betrieben wird, einen sehr geringen Genpool. Da wären wir dann bei der Rassehundzucht. Hierzu kann ich das Buch empfehlen: Rassehund wohin? Das ist informativ und gut geschrieben und sagt alles zur Rassehundzucht, wo ich der Meinung bin, das sollte jeder Züchter und Hundekäufer wissen. Denn nur wenn man sich informiert, kann man was verändern in der Zuchtproblematik bei Rassehunden.


    Dann gibt es die Rassehunde, die einfach nur noch Qualzuchten sind... Achherje, das Thema ist zu lang um es hier zu schreiben. Aber ich denke das Grundsätzliche, was ich sagen wollte, habe ich gesagt. Mischlinge sind nicht zwangsläufig schlechter, nur die Zucht könnte man verbessern. Eine verantwortungsvolle Mischlingszucht, würde ich grundsätzlich sogar einer Rassehundzucht vorziehen.

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