Leinenaggression bei ehemaliger Straßenhündin

  • Ich würde darum bitten (bzw. mich interessiert es), dass vor den "Methoden", wie man das bei seinem Hund geregelt bekommen hat, kurz zu erläutern, wie das Verhalten des eigenen Hundes ausgesehen hat.


    Es macht sowohl vom Handling als auch vom Training ja doch einen sehr großen Unterschied, ob man "nur" einen Leinenpöbler hat oder einen Hund, der grundsätzlich mit Fremdhunden nicht kann (oder gar mit allen).


    Ohne eine Wertung abgeben zu wollen, will ich gerade mal ein paar Unterschiede zeigen zw. Bonnys und meinem Fall.
    Einfach, um daran zu erinnern, dass die Methoden des einen genau die falschen für den anderen sein können:


    Zitat


    Pöbelt der entgegenkommende Hund an der Leine und hängt darin, muss ich meine Hunde absitzen lassen um ihnen zu sagen was sie zu tun haben. Dann sind sie auch ruhig und lassen den Pöbler passieren.


    War das von Anfang so? Also, dass du deine Hunde hast absitzen lassen können? Gerade wenn der andere Hund auch ein Pöbler war, hatte ich bei Hermann schon verloren. Da konnte ich Hermann nur noch am Geschirr festhalten und abwarten, bis er seinen Stress weggefrustet hatte.
    Auch ansonsten brauchte es Monate, bis Hermann sitzen bleiben konnte. Ein anderer Hund hatte (bzw. jetzt wieder) ihn geistig vollkommen paralysiert. Konnte ich Hermann bei 50m Entfernung absitzen lassen, musste die Entfernung auch beibehalten werden. Kam der andere Hund näher, ging der Hintern direkt wieder hoch. Da hat man als Halter auch keinen Einfluss drauf. Hund hat Panik, macht sich also bereit - Flucht oder Angriff!


    Zitat


    Kommt mir jemand entgegen mit einem Freigänger - der mir von weitem zu brüllt das die Hunde das schon unter sich regeln bspw - bleibe ich ebenfalls stehen und lasse die Hunde sitzen, bitte den Menschen den Hund bei sich zu behalten. Tut er das nicht und der Hund kommt nah - blocke ich ihn ab - und dazu kommt es auf das Gegenüber an. In der Vergangenheit hat es ausgereicht, mit festen entschlossenen Schritten auf den Hund zu zulaufen und ihn mit fester Stimme zu verjagen, natürlich fixiere ich den Hund dabei. Das war die schärfste Art. Aber spätestens dann hat Mensch kapiert, das ich keinen Kontakt möchte und holt Hund zurück. Oft reicht es auch sich zwischen die Hunde zu stellen - meine gehen dabei freiwillig hinter mich.


    Auch da. Von Anfang an?
    Ich hatte bis zum Schluss, als es schon richtig gut klappte und ruhige Kontakte sogar möglich waren, überhaupt keine Möglichkeit andere Hunde (am Anfang alle, am Ende, diejenigen die auf uns zugerast kamen) zu verscheuchen. Individualdistanz in solchen Situationen gute 10m. Überschritt Hund die grenze, stürmte Hermann bereits los. Hätte ich den Hund in der Entfernung vertreiben wollen, hätte ich Hermann ebenfalls das Signal dazu gegeben. Zusammen mit Herrchen vertreiben macht ja gleich doppelt so viel Spaß.


    Welche Möglichkeit blieb mir? Toleranz, Toleranz, Toleranz. Daran üben, dass Hermann auch in solchen Situationen ansprechbar blieb. Soweit, bis Hermann sich eher auf eine Übung eingelassen hat und den schnüffelnden Hund in dem Moment vergisst; oder in den meisten Fällen: Üben, dass er sich überhaupt abwenden kann und dem anderen den Hintern zudreht. Viele heranstürmenden Hunde, die auf einmal den Hintern zugewendet bekommen und sehen, dass der andere Hund uninteressiert in die andere Richtung geht, drehen wieder ab.


    Nichtsdestotrotz steht ich natürlich auch immer zwischen den Hunden, wenn es zur Kollision kommt.


    Zitat


    Man kann jeden Hund beeinflussen - mit dem eigenen Verhalten, man muss nur entschlossen auftreten. Man kann dem Gegenüber aber auch signalisieren hey alles easy. Du bist dort wir sind hier - du möchtest vorbei, alles okay. Eine gute Möglichkeit dabei ist auch die Hunde hinter den Gartenzäunen zu beobachten. Beispielsweise, der der dort sitzt und einfach nur bellt und damit lediglich sagt: hey ich hab dich gesehen, alles okay. So ähnlich ist es auch bei Freigängern, der dann fragen will, hey wer bissn Du? Wenn meine Hunde oder ich dann antworten würden, wir sind die Größten würde der Schuss möglicherweise nach hinten los gehn. logo.


    Das hängt wieder auch vom anderen Hund ab. Es gibt genügend Hunde, die sich nicht im Ansatz für dich interessieren. Da kann man noch so entschlossen und "souverän" wirken. Hund sieht Hund *Wooooza*... Mir haben schon einige Hunde die Beine weggezogen. Sie konnten nicht an mir vorbei? Wen interessiert's - Bretter ich einfach durch.


    Zitat


    Dieses Artikulation der Hunde sieht einfach meist nur bedrohlich aus, aber in Wirklichkeit sind die wenigsten davon blutrünstige Killer, klar denen möchte ich gott bewahre auch nicht begegnen. Aber beim Rest habe ich eben die Erfahrung gemacht, das wenn man ruhig und gelassen bleibt sich meist alles in heißer Luft auflöst. Vielleicht hatte ich auch Glück.


    Da stimme ich dir zu. Hilft auch dabei, nicht in Panik zu verfallen. Am Problem des Hundes muss das wie gesagt aber nichts ändern.


    Zitat


    Diese Hündin hier würde ich 100 - 150 mal am Tag sitzen lassen, egal wo - auch in der Wohnung, konsequent also ohne das Kommando zu wiederholen, durchsetzen. Würde ich draußen auf einen Hund zulaufen und sie baut sich auf, drehe ich um und laufe langsam in die entgegengesetzte Richtung, natürlich nehme ich sie dabei mit und lasse sie nicht in der Leine nach hinten hängen während ich nach vorne laufe. Hat sie sich beruhigt, drehe ich wieder um und laufe auf denn fremden Hund zu. Beruhigt sie sich gar nicht, gehe ich natürlich nicht wieder in die Situation zurück. Sie wird sich aber spätestens nach ein par Begegnungen beruhigen, da sie schnell kapiert, das man ihr Verhalten nicht duldet. Dann würde ich auch anfangen sie absitzen zu lassen, wenn sie es außerhalb der Hundebegegnung zuverlässig ausführt, schon aus der Entfernung, bevor sie sich aufbaut. Damit sage ich ihr klar, was sie tun soll. Steht sie auf, setze ich sie wieder hin. Und wenn sie sich aufbaut gehe ich aus dem Sitz aus der Situation raus.


    Das weggehen, um dann wieder umzudrehen, hätte in Hermanns Situation einiges verschlimmert. Die wenigsten Hundehalter bleiben stehen (selbst wenn ich darum gebeten habe und dies bejaht wurde), wäre ich also in die andere Richtung gelaufen, um es dann nochmal zu versuchen, wäre mein eh schon gestresster Hund einem noch näheren Hund konfrontiert gewesen.


    Also, was ich damit sagen will: Es hängt immer von der Ausgangssituation ab.
    Einem Leinenpöbler Sicherheit zu vermitteln, dass keiner rüber kommt, wenn er an der Leine ist, ist eine andere Geschichte, als einem Hund (irgendwas) zu vermitteln, während dem fettgedruckte "P"s in den Augen stehen.



    Nur als Vergleich, wie es gerade um Hermann steht, nachdem er vor 3 Wochen OPreif gebissen wurde:
    Ich konnte heute morgen die Wiese nicht betreten, weil in 200m Entfernung ein Hund lief und Hermann bereits da anfing zu knurren und nur noch gelähmt stehen bleiben konnte....

  • Zitat

    Ich würde darum bitten (bzw. mich interessiert es), dass vor den "Methoden", wie man das bei seinem Hund geregelt bekommen hat, kurz zu erläutern, wie das Verhalten des eigenen Hundes ausgesehen hat.


    Methoden schreibe oder erzähle ich grundsätzlich nicht gerne als Auschnitt vom Ganzen. Deshalb habe ich dazugeschrieben, wie ich es mit meinen Hunden und mit der Hündin der Themenstarterin machen würde. Nicht als Pauschalrezept für jeden Hund - der den Hintergrund nicht gelernt hat.


    Mein Rüde ist ein ehemaliger Straßenhund aus einer ausländischen Tötung. Seit einem dreiviertel Jahr bei mir. Damals 1,5 Jahre alt. Zu seinem Verhalten damals:
    - verbellte und verknurrte grundsätzlich alle Menschen - biss auch zu.
    - zeigte niemals Angst, Unsicherheit oder Schwäche - ging immer nach vorne.
    - Hunden wollte er grundsätzlich zeigen das er der Stärkere ist - Pöbeln an der Leine hierbei wäre noch milde ausgedrückt. Im Freilauf ging er bedachter, aber nicht weniger intensiv ran.
    - jagte Fahrräder, Autos, Jogger...usw. usf.


    Die Hündin der Themenstarterin ist ebenfalls eine Straßenhündin und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, das sie Meisterin in Kommunikation ist und keinesfalls aggressiv, sonst hätte sie die Straße gar nicht erst überlebt. Ihr pöbeln ist lediglich ein Schutzverhalten - so hat sie es gelernt. Auf der Straße sind fremde Hunde keine Freunde, da muss jeder gucken wo er bleibt - also signalisiert sie Stärke.


    Zitat

    Ohne eine Wertung abgeben zu wollen, will ich gerade mal ein paar Unterschiede zeigen zw. Bonnys und meinem Fall.


    Der Unterschied liegt nicht bei den Hunden, sondern in der Art unserer "Erziehungs-Methoden". :smile:


    Zitat

    Es macht sowohl vom Handling als auch vom Training ja doch einen sehr großen Unterschied, ob man "nur" einen Leinenpöbler hat oder einen Hund, der grundsätzlich mit Fremdhunden nicht kann (oder gar mit allen).


    Das Handling ist das gleiche, nur die Intensität ist eine andere.


    Nein, definitiv war es nicht von Anfang an so, das ich die Hunde absitzen lassen konnte und so mancher herankeifender Winzling hat mich in Schweissausbrüche versetzt, weil ich Angst um ihn hatte.


    Den Hund am Geschirr festzuhalten und in der Stresssitution zu verharren baut beim Hund noch mehr Druck auf.
    Warum drückst Du Hermanns Hintern nicht wieder nach unten, wenn er aufsteht? Generell, nicht nur in der Hundesituation? Oder Du gehst ganz aus der Situation raus - bevor Du mit ihm "kämpfen" musst? Man hat als Mensch sehr wohl Einfluss und kann entscheiden bevor der Hund zwischen Flucht oder Angriff wählt.


    Zitat

    Das hängt wieder auch vom anderen Hund ab. Es gibt genügend Hunde, die sich nicht im Ansatz für dich interessieren. Da kann man noch so entschlossen und "souverän" wirken. Hund sieht Hund *Wooooza*... Mir haben schon einige Hunde die Beine weggezogen. Sie konnten nicht an mir vorbei? Wen interessiert's - Bretter ich einfach durch.


    Du wirst mir sicherlich zustimmen, das man einen herankommenden Fremdhund mit dem eigenen Verhalten negativ beeinflussen kann? Warum sollte es auf positive Art nicht möglich sein? :smile:
    Ich sehe doch schon wie der Hund ankommt und wenn er alles andere als ruhig und gelassen ist, bin ich mit Sicherheit auch nicht mehr ruhig, sondern nur noch entschlossen.


    Das Hermann so sehr verbissen wurde, tut mir wirklich leid. :verzweifelt: So etwas darf einfach nicht passieren. Das es nun eine schwierige Ausgangssituation für Euch beide ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich mache mich nun gleich mal auf die Suche, ob man den tragischen Vorfall hier lesen kann?! Alles Gute für Euch...


    PS: Ich hoffe Du liest meine Zeilen auch nicht als Wertung, würde ich mir nie erlauben, da ich weder Dich noch den Hund kenne. :smile:

  • Hab das hier nur mal am Rande erwähnt. Gibt letztlich auch nicht viel.
    Hermann (Schlepp) trifft auf freilaufenden Hund, dumme Situation, ließ sich nicht vermeiden. Erste Sekunde lief alles super, Hermann erschreckt sich, Hund greift an. Hermann bekommt Panik und bellt, anderer Hund hackt immer wieder drauf.
    Ende vom Lied: 6 Wunden im Gesicht, bis zum Knochen oder durch, mehrere Löcher in der Brust.


    Aber inzwischen alles verheilt (physisch).




    Zu dem anderen: (1) Klar, keine Wertung. (2) Natürlich ist es immer schwierig "mal eben" die eigene Situation zu erklären, aber ich denke schon, dass sich ein Leinenpöbler anders handlen lässt, als ein Hund mit genereller Hundeproblematik. Also je nachdem was für eine Art vom Leinengepöbel. (u.a. Frust, weil er unbedingt hinwill, lässt sich ja auch ganz anders belohnen und hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass Herrchen/Frauchen nicht "souverän" genug ist).


    Zu deinen Fragen:


    Zitat


    Den Hund am Geschirr festzuhalten und in der Stresssitution zu verharren baut beim Hund noch mehr Druck auf.
    Warum drückst Du Hermanns Hintern nicht wieder nach unten, wenn er aufsteht? Generell, nicht nur in der Hundesituation? Oder Du gehst ganz aus der Situation raus - bevor Du mit ihm "kämpfen" musst? Man hat als Mensch sehr wohl Einfluss und kann entscheiden bevor der Hund zwischen Flucht oder Angriff wählt.


    Hermann musste ich zB genau in dieser Situation lassen. Meine Hand war in der Nähe des Geschirrs (für 'nen Notfallgriff), aber solange er nicht ansprechbar war, wäre alles mehr Stress gewesen (also sowohl vor, als auch zurück). Verharren war da genau das richtige. Auf den richtigen Moment warten, ansprechen und dann aus der Situation rausholen.
    Kommt ein Hund auf uns zugerast und Hermann ist ohnehin schon am Keifen, sichere ich ihn auch vorerst nur. Denn auch da gilt: Vor schicken geht eh nicht, und zurück zwingen (nichts anderes wäre das dann) würde es auch viel schlimmer machen.
    Sichern, den Moment abwarten, im richtigen Moment wieder ansprechen, umlenken. Anderen Hund mit Körper und/oder Fuß auf Abstand halten.


    Ich würde Hermann übrigens niemals wieder ins Sitz zurückdrücken. Das hat einen Grund, warum er wieder hochkommt. Ist ja keine 16 Wochen alt und kann noch nicht sitzen ;)
    Kann er sein Sitz nicht halten, ist der Stresspegel zu hoch. Der macht das nicht, um "mir auf der Nase herumzutanzen". Fange ich an, ihn herunterzudrücken, schaffe ich es vllt, dass er im Sitz bleibt. Sieht dann richtig ruhig aus, und am Ende springt er aus dem Sitz auf den Hund.


    Wann immer es mir möglich ist, gehe ich rechtzeitig aus einer "noch nicht schaffbaren" Situation heraus.





    Zitat


    Du wirst mir sicherlich zustimmen, das man einen herankommenden Fremdhund mit dem eigenen Verhalten negativ beeinflussen kann? Warum sollte es auf positive Art nicht möglich sein? :smile:
    Ich sehe doch schon wie der Hund ankommt und wenn er alles andere als ruhig und gelassen ist, bin ich mit Sicherheit auch nicht mehr ruhig, sondern nur noch entschlossen.


    Klar kann man das grundsätzlich. In meinem Fall ist die Schwelle aber ziemlich schmal, damit die Intensität hoch genug ist, den anderen Hund abzuhalten, aber gering genug, um Hermann nicht anzustacheln.

  • Zitat

    Hab das hier nur mal am Rande erwähnt. Gibt letztlich auch nicht viel.
    Hermann (Schlepp) trifft auf freilaufenden Hund, dumme Situation, ließ sich nicht vermeiden. Erste Sekunde lief alles super, Hermann erschreckt sich, Hund greift an. Hermann bekommt Panik und bellt, anderer Hund hackt immer wieder drauf.
    Ende vom Lied: 6 Wunden im Gesicht, bis zum Knochen oder durch, mehrere Löcher in der Brust.


    Ach Du liebe Güte!!! Und das passiert auch noch so nem jungen Hund... :verzweifelt: Aber mal ehrlich - der Besitzer des anderen Hundes hätte doch eingreifen müssen bevor es zu solchen Verletzungen kommt. Ich hoffe Du hast ihn angezeigt - das ist aber OT ich weiß. :smile:


    Wenn man nach dem hier so sehr verhassten Rudelführer-Prinzip arbeitet und klare Linien schafft, spielt es keine Rolle ob der Hund ein Problem mit anderen Hunden generell hat, oder ob er einfach nur pöbelt. Ich habe gerade einen 2 Stündigen Waldspaziergang hinter mir, mit meinen 2 und dem Hund einer Freundin (wir sind auch mal mehr) - im Freilauf natürlich. Es gab kein Gerangle, nicht einen Pöbler auch keine Zurechtweisung. Sie sind zusammen gelaufen und haben auch zusammen geschnuppert oder markiert. Und nein es war nicht von Anfang an so. Ist für mich er absolute Ideafall. Sie müssen untereinander gar nichts regeln. Weil wir das tun. Selbstverständlich haben wir auch andere Hunde getroffen - auch diese Begegnungen verliefen von unserer Seite aus lautlos.


    Der Weg für die Hündin der TS ist dahin sehr schnell, weil sie es kennt und gelernt hat. Man muß es einfach anwenden. Sie braucht kein Mitleid, sie braucht jemanden der ihr eine Hand reicht und ihr zeigt, hey Mädchen - alles gut, ich passe auf Dich auf. Das ist alles und so easy.

  • Zitat

    Ach Du liebe Güte!!! Und das passiert auch noch so nem jungen Hund... :verzweifelt: Aber mal ehrlich - der Besitzer des anderen Hundes hätte doch eingreifen müssen bevor es zu solchen Verletzungen kommt. Ich hoffe Du hast ihn angezeigt - das ist aber OT ich weiß. :smile:


    Wenn man nach dem hier so sehr verhassten Rudelführer-Prinzip arbeitet und klare Linien schafft, spielt es keine Rolle ob der Hund ein Problem mit anderen Hunden generell hat, oder ob er einfach nur pöbelt. Ich habe gerade einen 2 Stündigen Waldspaziergang hinter mir, mit meinen 2 und dem Hund einer Freundin (wir sind auch mal mehr) - im Freilauf natürlich. Es gab kein Gerangle, nicht einen Pöbler auch keine Zurechtweisung. Sie sind zusammen gelaufen und haben auch zusammen geschnuppert oder markiert. Und nein es war nicht von Anfang an so. Ist für mich er absolute Ideafall. Sie müssen untereinander gar nichts regeln. Weil wir das tun. Selbstverständlich haben wir auch andere Hunde getroffen - auch diese Begegnungen verliefen von unserer Seite aus lautlos.


    Der Weg für die Hündin der TS ist dahin sehr schnell, weil sie es kennt und gelernt hat. Man muß es einfach anwenden. Sie braucht kein Mitleid, sie braucht jemanden der ihr eine Hand reicht und ihr zeigt, hey Mädchen - alles gut, ich passe auf Dich auf. Das ist alles und so easy.


    Nein, angezeigt habe ich ihn nicht. Gab es auch keinen Grund zu.
    Zum Einen war das eine Sache von 5-6 Sekunden, da konnte man nicht noch schneller eingreifen und zum anderen wurde die Situation deshalb wohl noch verstärkt (also dass es kein normales Maßregeln war), aufgrund rassetypischer Schwierigkeiten von Hermann (Shar-Pei eben). Da glaube ich dem anderen Halter auch, dass er schockiert war über die Reaktion, die bis dahin nie so (!) heftig aufgetreten war. Er wird daraus gelernt haben, dass er doch nochmal an der Einschätzung seines Hundes arbeiten muss, aber eine Anzeige wäre nicht gerechtfertigt. Seine Versicherung zahlt (und wenn nicht diese, dann er selbst), zumal Hermann sich nicht verteidigt hat und sein eigener Hund nicht mal Fell gelassen hat.
    Die 500€ muss er mir erstatten (nicht wegen der Schuld, sondern wegen dem "Ausgang").

  • Hallöchen beisammen,


    wir haben heute eine Stunde bei einem meiner Meinung nach fähigen Hundetrainer. Aber er wollte das erste Treffen auf dem Hundeplatz stattfinden lassen. Da wird sie sich sicher anders verhalten als draußen, aber da will er uns schonmal zeigen, wie wir draußen mit ihr arbeiten können.


    Ich bin ja mal gespannt.


    LG

  • Der Trainer letzte Woche hat uns das Buch "Das Leitwolftraining" empfohlen, habe es jetzt mal bestellt und bin mal gespannt was darin so geschrieben ist.


    Gegen die Leinenaggro hat er uns gesagt, wir sollen sie, sobald sie einen anderen Hund Fixiert ansprechen und wenn das nichts bringt, dann mit drei Fingern in die Seite stupsen. Alles schön und gut. Hat mit Trainer auch klasse geklappt, Sonntag bis Dienstag ging es auch noch, aber Mittwoch hat es sie rein garnicht interessiert. Auch heute morgen nicht. :/
    Dieser Hund macht mich echt fertig.
    Dazu kommt, das ich es hasse wenn ich mir von anderen Hundebesitzern anhören darf, ich würde meinen Hund schlagen (weil ich sie ja in die Seite stupse).... :hilfe: :(

  • Zitat

    Der Trainer letzte Woche hat uns das Buch "Das Leitwolftraining" empfohlen, habe es jetzt mal bestellt und bin mal gespannt was darin so geschrieben ist.


    Gegen die Leinenaggro hat er uns gesagt, wir sollen sie, sobald sie einen anderen Hund Fixiert ansprechen und wenn das nichts bringt, dann mit drei Fingern in die Seite stupsen. Alles schön und gut. Hat mit Trainer auch klasse geklappt, Sonntag bis Dienstag ging es auch noch, aber Mittwoch hat es sie rein garnicht interessiert. Auch heute morgen nicht. :/
    Dieser Hund macht mich echt fertig.
    Dazu kommt, das ich es hasse wenn ich mir von anderen Hundebesitzern anhören darf, ich würde meinen Hund schlagen (weil ich sie ja in die Seite stupse).... :hilfe: :(


    Sorry, ich muss meckern... ;-)


    Hat der Trainer denn mal was zur Ursache gesagt? Dass, was er vorschlägt, ist ein deckeln der Symptomatik - ihr sollt ihr Verhalten "abstellen", durch positive Strafreize (nichts anderes ist das in die Seite kneifen in diesem Moment). An der Ursache der Leinenaggro wird das aber nichts ändern!


    Und, dein Beispiel zeigt auch sehr schön die Anfänge dessen, was bei vielen passiert: Der Hund lässt sich anfangs durch Aversivreize noch beeindrucken/erschrecken/unterbrechen und es scheint ok - dann aber (schon drei Tage später!) beeindruckt das den Hund nicht mehr - d.h., dir bleibt jetzt die Wahl, massiver im Unterbrechen zu werden, oder aber nochmal nachzudenken, den Trainer zu wechseln und dir jemanden zu suchen, der daran vernünftig arbeitet und nicht nur an den Symptomen herumdoktort.


    Zu diesem Buch kann ich nix sagen, der Titel klingt für mich aber schon abschreckend und die Dinge, die ich von Herrn Tomasini im Fernsehen gesehen habe, haben mir auch gereicht.


    Ich wiederhole auch gerne nochmal die Frage nach deinem Wohnort zwecks Trainerempfehlung (im Z&B-Thread hast du ja schon kurz gepostet, ich nehme also an, in diese Richtung darf es gehen?) - gerne per PN!


    Und, das zum Schluss... Ich bin ehrlich - ich würde dich auch nicht wohlwollend ansehen, wenn du an deinem Hund rumstupfst. :smile:
    Liebe Grüße,
    Anni

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