Leinenaggression bei ehemaliger Straßenhündin
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Habe mir nun überlegt, dass ich mir heute mal so eine Wasserflasche zum spritzen kaufe, und versuche sie damit dann mal in ihrem Programm zu stören/unterbrechen.Das halte ich nicht unbedingt für zielführend. Das kann in meinen Augen ganz schön nach hinten los gehen, vor allem bei unsicheren Hunden. Hast du es mal mit einem Trainer versucht, der direkt vor Ort da ist und in Echtsituationen übt? Ich glaube das wäre sinnvoller als Hundeschulen durchzukauen.
Den Weg von DTRL2014 finde ich sinnvoll. Gibt es denn was, worauf dein Hund total abfährt?
Wir hatten anfangs mit unserer Hündin das gleiche Problem und sind so vorgegangen. Allerdings haben wir sie am Anfang, als sie in der "Zone" war auch durch leichtes Anstupsen in die Schulter raus geholt und so ihre Aufmerksamkeit bekommen und dann mit Leckerli gehalten und auf genügend Abstand geachtet. Das ist hier im Forum aber umstritten und wir haben es nur unter Aufsicht vom Trainer gemacht.
Wir haben das Problem nicht 100% im Griff, aber sie hat große Fortschritte gemacht und bellt nur noch selten. Und wenn, lässt sie sich per Wort da rausholen. -
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Trainer habe ich auch schon versucht aber da hat mir jeder gesagt ich soll sie im Genick nehmen, ihr ein Bein weg ziehen und sie auf den Boden bringen. :-/
Was auf das sie total abfährt habe ich leider noch nicht gefunden. Ich kann ihr nen lecker Knochen him halten aber wenn da ein Hund ist dann ist der interessanter. -
Dann war das ein doofer Trainer. Die erste Trainerin, die ich hatte, hat Zoey massiv gemaßregelt und mir noch Vorwürfe gemacht, dass ich mit dem jaulenden Hund Mitleid hatte.
Nicht gleich aufgeben! Es gibt gute Trainer!Wir haben mit Pansen gearbeitet (inzwischen nehmen wir normale Leckerlie oder Käse oder so, aber für den Anfang Pansen). Dann wie schon beschrieben vorgehen, du siehst den anderen Hund ja meist vorher. Ein wenig Abstand nehmen - oder mehr, bin auch ins Gebüsch gegangen. Hund absitzen lassen und Aufmerksamkeit auf dich lenken (wie gesagt haben wir das mit Anstupsen gemacht) und dann den anderen Hund schön gefüttert. Dafür nicht zu große Häppchen nehmen und Hund die Gelegenheit geben, den anderen zu sehen.
Das Problem hatte sich nach einer Session mit dem Trainer schon sehr gebessert, bei ihm war sie ganz brav. Ich übe immer noch das genauso gut hinzubekommenAber der Grundstein war gelegt und das Problem war auch bei uns danach viel, viel besser.
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Wenn deine Hündin aus Unsicherheit an der Leine pöbelt, würde ich auf solche Maßnahmen wie Wasserflaschen, Rappeldosen etc. verzichten. Dein Hund ist in der Situation überfordert und reagiert aus der Not heraus, das würde ich persönlich nie bestrafen.
Der fremde Hund versetzt deine Hündin in Stress. Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, weil sie entweder in ihrem früheren Leben zu wenig Kontakt zu Artgenossen hatte oder schlechte Erfahrungen gemacht hat, bei manchen ist es auch einfach eine Phase in der Entwicklung.
Das Problem bei der Leinenaggression ist, dass es sich für den pöbelnden Hund in der Regel lohnt. Du weichst ja aus, wenn sie mit ihrem Spektakel anfängt oder der andere Hund wird weggenommen. Damit verstärkt sich das Verhalten von Begegnung zu Begegnung, weil deine Hündin lernt: so werde ich den unerwünschten anderen Hund fix wieder los.
Wenn der andere Hund dann auch noch zurückprollt, maximiert sich das. Denn dann findet deine Hündin den anderen wirklich bedrohlich und sie lernt immer weiter, dass fremde Hunde negativ sind.Das einzige, was da langfristig hilft, ist ihr zu zeigen, was sie stattdessen tun soll und richtiges Verhalten zu bestätigen. Das dauert eine Weile, dafür brauchst du Geduld und Durchhaltevermögen.
Ich halte nichts davon, einen gestressten Hund absitzen zu lassen, weil das damit geforderte "Abwarten" oftmals überhaupt nicht zum Erregungslevel passt. Es wird also etwas verlangt, was der Hund nur sehr schwer ausführen kann, deswegen würde ich immer weitergehen.
Hier wurde ja schon geraten, deine Hündin bei Hundebegegnungen hinter dir laufen zu lassen. Ich würde fürs Erste auch zu mehr Abstand raten. Vermeide es, dass fremde Hunde euch so nahe kommen, dass sie wirklich Körperkontakt haben könnten. Halte so viel Abstand, wie sie braucht um Ruhe zu bewahren und lass deine Hündin einfach mal gucken. Wenn sie nicht fixiert, kannst du sie dabei auch loben oder füttern. Ich würde fürs Erste z.B. die Straßenseite wechseln, wenn dir Hunde auf dem Gehweg entgegen kommen. Solche engen Kontakte wirst du für den Anfang nicht positiv gestalten können. Deine Hündin braucht ganz viele langweilige und ereignislose Begegnungen um zu verstehen, dass es erstmal keinen Grund zur Beunruhigung gibt, wenn da andere Hunde sind. Dann kannst du die Abstände verkleinern.
Wenn sie ein Lieblingsspielzeug hat, kannst du sie auch damit belohnen. Wichtig ist dabei, dass du sie immer schon dann ansprichst, wenn sie sich noch nicht über den herankommenden Hund aufregt. Denn wenn sie erstmal richtig loslegt, ist es in der Situation schon zu spät.Mit dem Freilauf ist es so eine Sache... wenn sie wirklich öfters ungerechtfertigt maßregelt und sich "assi" benimmt, wie du selber sagst, läuft sie langfristig natürlich Gefahr, mal an einen Hund zu geraten, der das nicht so witzig findet und ihr eine entsprechende Abreibung verpasst. Das Risiko wäre mir persönlich zu groß. Außerdem ist es für die anderen Hunde natürlich unangenehm, wenn sie sich von deiner Hündin drangsalieren lassen müssen.
Ich würde sie aus den Situationen herausnehmen, wenn sie sich unangemessen benimmt. Auch wenn das bedeutet, dass du sie momentan fast gar nicht mehr mit anderen Hunden "spielen" lassen kannst. Dieses "miteinander spielen" unter völlig fremden Hunden ist sowieso häufig überbewertet und viele Hunde kommen mit diesen unkontrollierten Situationen schlecht zurecht.Hundeschulen helfen bei Leinenaggro leider oft nicht. Das liegt daran, dass Hunde situationsgebunden lernen und zwischen "Hundeplatz" und "Alltagsgassi" sehr wohl unterscheiden können. Wenn du dir professionellen Rat holen möchtest, suchst du dir am Besten einen guten (!) Trainer für ein paar Einzelstunden, der dir in eurer normalen Umgebung Tipps gibt.
Wenn ein Trainer deinem Hund Gewalt antut - einem unsicheren Hund die Beine wegzuziehen und ihn auf den Boden zu drücken fällt für mich eindeutig darunter - dann nimm deinen Hund und geh nach Hause. Vielleicht kann dir hier jemand einen kompetenten Trainer empfehlen, ich kenne mich in Frankfurt leider nicht aus.
Ich wünsche dir und deiner Hündin alles Gute. -
@Sjerri Schöner Beitrag
Jedoch habe ich mit dem Absitzen bessere Ergebnisse erzielt, da es Zoey leichter fällt, so ruhig zu bleiben. Wenn sie sich bewegt, konzentriert sie sich nicht so gut, habe ich das Gefühl. Es ist bis heute so, dass es ihr mit Absitzen wesentlich leichter fällt und Vorbeigehen schwieriger ist. Zudem hatten wir am Anfang ein Geschirr, sodass sie einen ziemlichen Radius hatte, auch wenn wir sie ganz kurz genommen haben.
Allerdings habe ich das mit dem Weitergehen schon oft gehört. Ist wahrscheinlich einfach Hund-bezogen. Oder es liegt an mir -
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Ich hatte bzw habe seit einigen Wochen dasselbe Problem.
Mein Hund kommt von der Straße und hat am anfang auch aus Unsicherheit ne miese Bellorgie mit knurren und abwehren gestartet. Da er sich aber in die Situation so reingepusht hat, habe ich die Wasserflaschenmethode benutzt, nicht als Bestrafung (eben weil unsicher) sondern um ihn ggf aus diesem hsyterischen Bellkreislauf zu kriegen und das ganze zu unterbrechen (dabei reicht ein kleiner Spritzer im Nacken, das tut dem Hund nicht weh, er "erschrickt" im schlimmsten Fall nur) und da hatte ich die Aufmerksamkeit und konnte easy drumrumlaufen mit gut zureden.
Heißt nicht, dass ich die Methode empfehlen würde, weil das von Hund zu Hund anders wirken kann. Bei mir hat es aber geholfen. Weil so wie meiner in die Leine gerannt ist und gekläfft hat, hat nichts anderes genutzt, gut zureden, festhalten zurückziehen, ablenken, ging alles nicht er war zu festgefahren und dieses Verhalten musste ich unterbrechen und ich schreie meinen Hund nicht an (die Wasserflasche war aber auch nichmal der erklärte Bösewicht, aus der hat er trotzdem immer gerne getrunken und macht es auch immernoch)
Jetzt fing er wieder an, wohl wegen des Welpen, und da mache ich gezielte Übungsrunden mit ihm. Heißt Geschirr, Führleine, Leckerchen - Käse. Und nur bei Hundebegenungen kriegt er dieses tolle Leckerchen (wirklich nur dann, als Differenzierung). Ich lass ihn den anderen Hund sehen (von daher mach ich mir im Moment bei engen Gassenbegegnungen keine Hoffnung und gehe auf große übersichtliche Straßen oder Passeos zum Üben) sage: "ruhig" und kriege seine Aufmerksamkeit und schiebe das Leckerchen rein: ich fütter den Hund also schön. Fixieren wird nicht belohnt. Ich lotse ihn auch mit dem Leckerchen um die anderen Hunde rum, wenn sie zu nahe sind, bleibe also nicht stehen. Gehen sie im Abstand an uns vorbei wird abgesetzt, Hund schaut mich an, kann auch mal zu dem anderen rüberlinsen (immerhin soll er ihn ja wahrnehmen und wissen worum jetzt geht) und Leckerchen rein
Er rallt das schon ganz gut. Super Lecker gibts nur bei anderen Hunden und die doppelte Dosis wenn er das gewünschte Verhalten zeigt. Es gibt auch Hunde, vorallem die kleinere Sorte, mit denen er super klarkrommt und sich top benimmt. Das Verhalten wird dann ebenfalls verstärkt.
Nebenbei Leinenführigkeit üben!
Und den Hund eventuell mit leichten Tricks und Erfolgserlebnissen selbstbewusster machen.Nicht überfordern, sich selbst und den Hund nicht zu krass unter Druck setzen. Lieber in kleinen ruhigen Schritten jeden Tag ein paar Minuten intensiv üben. Ich kann nicht auf jedem Spaziergang mit 2 Hunden alles von mir und dem Hund erwarten. Da würde ich lieber stressauslösende Situationen meiden und einen bestimmten Spaziergang wirklich zur ruhigen Übung nutzen. Nicht immer ist man selbst in der Verfassung punktgenau zu reagieren.
Ich nehme mir da jetzt seit ein paar Wochen extra Zeit, mache einen extra ruhigen Übungsspaziergang um den Hund ganz in ruhe und bewusst klar zu machen was ich möchte. Die ganze Übungssache würde ich dann ausweiten, je sicherer Ich und der Hund werden.
Aber ich würde dir trotzdem raten, zu einem guten Trainer zu gehen und den um Rat zu fragen, eben um genau zu reagieren und nicht unerwünschtes Verhalten zu verstärken und um einfach mal von jemandem die Lage einschätzen zu lassen, warum der Hund das macht, was es triggert, verschlimmert etc
Ist aber kein hoffnungsloser Fall! Nur die Ruhe bewahren so schlimm es auch klingt, in kleinen Schritten bewusst und konzentriert üben, dem Hund Sicherheit und Selbstvertrauen durch kleine Übungen und Spielchen geben und üben üben üben!Liebe Grüße und Kopf Hoch!
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Mein Weg wäre inzwischen:
- stressige Situationen, z.B. viele Hunde im Freilauf eher meiden
- Bögen laufen
- am Gehorsam arbeiten (z.B. Sitz in allen Situationen festigen, Schritt für Schritt die Ablenkung steigern; Abruf verbessern, mit Schlepp als Sicherung)
- Ursache herausfinden!!! Will sie zum Hund hin oder eher weg? Will sie die Hunde trennen, oder eher mitmischen/mobben? Hat sie eine große Individualdistanz? usw.
- herausfinden unter welchen Umständen das Verhalten weniger ist (ausgelasteter Hund, immer gleiche Strecken, wenige Hundebegegnungen, neue Umgebung usw.)
- Situationsmanagement festlegen: was mache ich wenn mein Hund überdreht? Immer gleich handeln, damit sich der Hund darauf verlassen kann. Eine Möglichkeit wäre weggehen oder am Geschirr halten bis es aufhört
- Frühzeitig agieren! Nicht erst wenn der Hund pöbelt (Wasserspritze), sondern sofort wenn der andere Hund gesehen wird handeln
- Andere Hunde positiv belegen (bei Sichtung gibts Leckerlie) und Blickkontakt zu dir bestätigen
- nicht ablenken (nur in Notsituationen)
- Ruhig bleiben -
Danke für eure Antworten.
Ich vermute im Freilauf will sie Polizei spielen und die anderen auseinander bringen.
Am Geborsam sind wir momentan dran, aber das dauert natürlich.
Mit der Wasserspritze dachte ich mir das so, wie AnjaNeleTeam das geschrieben hat.
Werde mich nachher mal wapnen und dann mal mit Hundi los stampfen. Aber warscheinlich treffen wir genau dann keinen anderen Hund. :-/ -
Wie sieht es denn ansonsten mit deiner Hündin aus?
Ich hatte bei Hermann zunächst auch die Ambitionen, "Trainingsspaziergänge" zu machen, weil das Problem mit den anderen Hunden ja gelöst werden musste. Fakt war, dass ihm das gar nicht gefallen hat und ich schließlich feststellte, dass andere Hunde zwar durchaus ein Problem waren, sie aber nur die Spitze des Eisberges markierten.
So folgten 2-3 Monate, in denen ich Hermann erstmal gezeigt habe, dass das Leben ziemlich entspannt und schön an "Papas" Seite sein kann. Wir sind allem aus dem Weg gegangen. Immer Orte gesucht, die leer waren. Kam jemand dazu (mit Hund zB) sind wir auf eine andere Wiese gegangen etc. pp.
Hermann musste überhaupt erstmal seinen grundständigen Stresspegel abbauen. Das fing bei so kleinen Sachen an, dass er bei 'nem größeren Stein schon schreckhaft hingesprungen und wüst drumherum getänzelt ist, nur um verwundert festzustellen, dass das Teil ja gar nicht reagiert. Irgendwann war er dann so runtergefahren, dass er dann auch begriffen hat, dass er zu so "merkwürdigen" Objekten auch im normalen Tempo hinlaufen kann, und mal schnüffeln kann.Hatte er erstmal begriffen, dass nicht alles im Leben "Ernst Tod" heißt, war er überhaupt erst zugänglich für erste Grundgehorsams-Übungen. Ab dem Moment hab ich dann auch wieder angefangen "an" Hunden zu trainieren, bzw. es einfach wie es kam in die Spaziergänge miteingeflochten. Und das war anfangs lediglich, Hermann zu zeigen, dass er nicht gezwungen wird, zu einem anderen oder an einem anderen Hund vorbei zu laufen. Hund sieht Hund, Straßenseite wechseln. Hund sieht Hund, abbiegen und riesigen Bogen laufen (in etwa so, wie es hier ja auch schon beschrieben wurde; etwa im Sinne: "Sieh mal Hermann, ein Hund. Sieh mal Hermann, das juckt uns nicht die Bohne. Sieh mal Hermann, wir können nämlich einfach links gehen...").
Deshalb: "Übt" nicht zu viel. "Sich der Situation stellen" ist auch dann souverän, wenn man für den Hund entscheidet, dass man da jetzt nicht durch geht. Wichtig bleibt wohl, dass Hund schon mitbekommt, dass da ein anderer Hund ist, damit er auch begreifen kann, dass "Mutti" schon weiß, was sie tut.
Zu viel üben (auch geregelt und mit viel Abstand) bedeutet weiterhin (etwas) Stress für den Hund und vor allem Stress für den Halter, weil man eben in dieser "Arbeitshaltung" steckt.
Vergesst also nicht, genügend Spaziergänge einzuplanen, in denen ihr (so gut es geht) einfach Spaß habt, mit möglichst wenig Stressfaktoren für Mensch und Hund. Ansonsten ist man als Halter irgendwann psychisch ausgelaugt und dann nützt das beste Training nichts mehr. -
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Wie sieht es denn ansonsten mit deiner Hündin aus?
Ich hatte bei Hermann zunächst auch die Ambitionen, "Trainingsspaziergänge" zu machen, weil das Problem mit den anderen Hunden ja gelöst werden musste. Fakt war, dass ihm das gar nicht gefallen hat und ich schließlich feststellte, dass andere Hunde zwar durchaus ein Problem waren, sie aber nur die Spitze des Eisberges markierten.
So folgten 2-3 Monate, in denen ich Hermann erstmal gezeigt habe, dass das Leben ziemlich entspannt und schön an "Papas" Seite sein kann. Wir sind allem aus dem Weg gegangen. Immer Orte gesucht, die leer waren. Kam jemand dazu (mit Hund zB) sind wir auf eine andere Wiese gegangen etc. pp.
Hermann musste überhaupt erstmal seinen grundständigen Stresspegel abbauen. Das fing bei so kleinen Sachen an, dass er bei 'nem größeren Stein schon schreckhaft hingesprungen und wüst drumherum getänzelt ist, nur um verwundert festzustellen, dass das Teil ja gar nicht reagiert. Irgendwann war er dann so runtergefahren, dass er dann auch begriffen hat, dass er zu so "merkwürdigen" Objekten auch im normalen Tempo hinlaufen kann, und mal schnüffeln kann.Hatte er erstmal begriffen, dass nicht alles im Leben "Ernst Tod" heißt, war er überhaupt erst zugänglich für erste Grundgehorsams-Übungen. Ab dem Moment hab ich dann auch wieder angefangen "an" Hunden zu trainieren, bzw. es einfach wie es kam in die Spaziergänge miteingeflochten. Und das war anfangs lediglich, Hermann zu zeigen, dass er nicht gezwungen wird, zu einem anderen oder an einem anderen Hund vorbei zu laufen. Hund sieht Hund, Straßenseite wechseln. Hund sieht Hund, abbiegen und riesigen Bogen laufen (in etwa so, wie es hier ja auch schon beschrieben wurde; etwa im Sinne: "Sieh mal Hermann, ein Hund. Sieh mal Hermann, das juckt uns nicht die Bohne. Sieh mal Hermann, wir können nämlich einfach links gehen...").
Deshalb: "Übt" nicht zu viel. "Sich der Situation stellen" ist auch dann souverän, wenn man für den Hund entscheidet, dass man da jetzt nicht durch geht. Wichtig bleibt wohl, dass Hund schon mitbekommt, dass da ein anderer Hund ist, damit er auch begreifen kann, dass "Mutti" schon weiß, was sie tut.
Zu viel üben (auch geregelt und mit viel Abstand) bedeutet weiterhin (etwas) Stress für den Hund und vor allem Stress für den Halter, weil man eben in dieser "Arbeitshaltung" steckt.
Vergesst also nicht, genügend Spaziergänge einzuplanen, in denen ihr (so gut es geht) einfach Spaß habt, mit möglichst wenig Stressfaktoren für Mensch und Hund. Ansonsten ist man als Halter irgendwann psychisch ausgelaugt und dann nützt das beste Training nichts mehr.Danke für diesen tollen Beitrag!
Kurze Frage zur Selbstreflexion an die TS: Wie fühlst DU dich mittlerweile, wenn euch Hunde entgegenkommen?
Liebe Grüße,
Anni -
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