Entfernung im Freilauf

  • Guten Abend!
    Ich bin ganz neu hier und lese mich so durch, bin aber auf dieses Problem noch nicht gestoßen - sollte ich jetzt also ein Thema anschneiden, zu dem es schon x Threads gibt, tut mir das Leid.
    Mein Problemchen (mehr ist es auch nicht), stellt sich dar wie folgt: Ich habe einen sehr agilen griechischen Hütehund letzten Sommer im Urlaub adoptiert. Wir verstehen uns sehr gut, wenn man das sagen kann. Die Kleine hört sehr gut, alles klappt prima. Aber: Ich würde sie draußen so gerne ohne Leine laufen lassen, weil sie strassensicher ist und auch umgänglich mit allen anderen Hunden. Nur hat sie einen riesigen Radius um mich rum. Sie rennt nie weg und bleibt im Sichtfeld, aber wenn die Straße lang ist, ist der Hund eben auch weit weg. Natürlich kann ich sie jedes Mal ranrufen, dann kommt sie auch. Aber so weit weg klappt dann z.b. "sitz" auch nur jedes zweite Mal. Und dann bin ich beim Spazieren mega gestresst, weil ich ständig hinterher rufen muss und Naja. Die Hundetrainerin meines Vertrauens sagt dazu nur, dass das eine Altersfrage ist und ich damit leben muss, bei ihren wäre das am Anfang auch so gewesen, aber mittlerweile weg. Hmm. Kennt ihr das auch? Oder habt ihr das euren Hunden abtrainieren können? Oder findet ihr das generell ok?
    Viele Dank und viele Grüße!
    Fifine

    • Neu

    Hi


    hast du hier Entfernung im Freilauf schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*


    • Ich würde es dem Hund anpassen.
      Habe zwei und der ältere macht überhaupt keine Probleme, hört auch auf größere Entfernung und wildert nicht, der darf dann auch einen größeren Radius haben.
      Der "Kleine" würde wohl auch gerne, hat die Ohren aber auch gerne mal auf Durchzug, wenn er weiter weg ist, und muss deshalb näher bei mir bleiben.
      Da muss ich dann halt etwas mehr achten und ihn öfters mal zurück rufen. Es ist so, wie es ist!

    • In einer bewohnten Gegend würde ich das nicht toll finden (es sei denn sie kommt bei Fremdhundesichtung sofort zu dir oder geht zumindest nicht zum anderen Hund hin).
      Meine Huskymische hat im Freilauf auch einen riesen Radius. Auf dem Feld ist sie gut und gern mal mehrere 100m weit weg, wenn das Gras grade hoch ist sieht man sie ab und an kaum noch.
      Ich finde das bei ihr okay denn sie lässt sich zuverlässig abrufen, rennt nicht zu anderen Hunden und steht sehr gut im Gehorsam.
      Meine CC würde ich niemals so weit laufen lassen, denn die jagd, hört nicht sonderlich vorbildlich und würde auch zu anderen Hunden rennen.

      Ich finde deshalb es kommt sehr stark auf den Hund an.
      Wenn es dir nicht gefällt obwohl der Hund gut hört würde ich dir empfehlen Distanztraining zu machen. Longieren bietet sich da gut an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dem Hund mithilfe von Distanztraining sehr gut begreiflich machen kann welche Distanz man okay findet und was zu weit weg ist.
      Leelah hat dieses Training auch schon hinter sich und bleibt in bewohnten Gebieten nun in einem 20m Radius bei mir.

    • Zitat

      Die Kleine hört sehr gut, alles klappt prima. Aber: Ich würde sie draußen so gerne ohne Leine laufen lassen, weil sie strassensicher ist und auch umgänglich mit allen anderen Hunden. Nur hat sie einen riesigen Radius um mich rum. Sie rennt nie weg und bleibt im Sichtfeld, aber wenn die Straße lang ist, ist der Hund eben auch weit weg.

      Läufst Du denn nur an Straßen? In Feld und Wald ist ein größerer Radius doch nicht so das Problem (falls nicht starker Jagdtrieb besteht). Mein Hund nimmt sich auch gern mal einen größeren Radius. Wenn es mir zu viel wird, 40 - 50 Meter, dann rufe ich ihn tatsächlich zu mir und mache mich ansonsten auf unseren Spaziergängen immer mal wieder richtig spannend. An Straßen läuft mein Hund nur angeleint. Ich kenne zu viele traurige Beispiele, wo der "straßensichere" Hund, dann doch mal unvermittelt losgespurtet und vor ein Auto gerannt ist.

      LG Appelschnut

    • Wie alt ist die Kleine denn? Hütehunde haben normalerweise eher überschaubare Radien, aber vielleicht hat ja da noch eine Bracke (Laufhund) mitgemixt....

      Dass noch nicht jedes Kommando auf grosse Entfernung klappt, ist verständlich. Bleib dran, und baue kleinschrittig auf, es lohnt sich im Endeffekt! Es ist auch normal, dass der Hund in sehr übersichtlichem Gelände einen grösseren Radius hat, denn das Kontakt halten funzt da ja auch auf grosse Distanzen. Du kannst das mittels einer sehr langen (!) Schleppleine begrenzen. Die kann man auch zum üben von Kommandos auf Distanz nutzen. Hier bei uns lernen die meisten Hunde ein Kommando zum Wenden: eine Art unvollständiger Rückruf, bei dem der Hund nicht ganz rankommen muss, sondern bloss den Radius verringert. Sehr nützlich, und erzeugt weniger Stress als ein ständiges abrufen.

      Ich würde aber keine durchgängige Schleppleine empfehlen. Wenn euer Hund grundsätzlich so toll hört, und auch gut Kontakt hält (wenn auch von ferne), dann liegt in ausgesuchten Gegenden Freilauf durchaus drin. Aber vielleicht nicht unbedingt auf einem Spaziergang von A nach B, oder auf einem Rundkurs. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, das einfach stationär an passender, sicherer Stelle zu machen. Der Hund darf erst völlig unbehelligt Dampf ablassen, merkt aber bald, dass ich stationär bin. Dann kann ich beginnen, Einladungen auszusprechen, mit mir was zu tun. Er wird viel eher darauf eingehen, als wenn er merkt, wir sind auf einem bestimmten Kurs unterwegs.

      Nicht jeder Hund kann stressfrei einen beliebigen Radius einhalten, denn der Radius hängt auch von der Genetik ab. Berücksichtigt man dies, kann Radiuskontrolle viel einfacher werden.

    • Danke für eure Antworten!
      Ich gehe täglich mit ihr in den Wald/Park/See etc, da lasse ich sie grundsätzlich von der Leine, da sie jagdlich völlig desinteressiert ist. Andere Hunde findet sie schon spannend, und Hunde, die sie kennt, begrüßt sie nach wie vor welpig überschwänglich, aber es ist nicht so, dass sie vorrennt zu anderen Hunden. Ich halte es im Moment so, dass sie in meiner ruhigen Wohngegend ohne Leine laufen darf, nehme sie an befahreneren Straßen aber grundsätzlich an die Leine, was ich auch nicht ändern möchte, da ich zu viel Angst habe, dass doch was passiert.
      Das Distanztraining klingt sehr spannend. Wo kann ich mich denn hier da einlesen? Auch über Schleppleine und Longieren werde ich mich informieren.
      @najira: Wie baust du das Kommando dieses unvollständigen Rückrufs denn auf? Lotte ist 10 Monate alt. Und da ist sicherlich nicht nur Schafhund drin. Die Mutter ist ein "reiner" Hütehund (was in Griechenland auf dem Land natürlich aber auch keinen Rassestandard darstellt) und der Vater entweder auch einer der Schafhunde dort oder ein Straßenhund. Wobei sie sehr auf die Schafhunde dort kommt, zumindest dem Aussehen nach....

    • Zitat

      Das Distanztraining klingt sehr spannend. Wo kann ich mich denn hier da einlesen?


      Würde mich auch intressieren, ich hab das bisher immer selbst irgendwie eingefriemelt. :lol:

    • Und wie friemelt man das ein? Bei deiner Leelah hat es ja funktioniert :-) Mir fehlen da gute Ideen für....

    • Ich weiß nicht, wie es ist, wenn sich der Hund auch von Anfang an nach rechts oder links weiter entfernt... meine Hündin hat anfangs "einfach nur" getrödelt und der Abstand wurde größer und größer... Dann lief sie eben an der Schleppleine, ich hab dann einen Radius festgelegt und ein Kommando eingeführt, das bei uns eben heißt: Achtung Grenze, bitte schließe auf ;)

      Ich habe kurz vor Leinenschluss immer ein kurzes "Ey" gesagt und bin weitergegangen, natürlich nicht so, dass es böse geruckt hat, aber Leine war eben zu Ende, Hunde musste weitergehen. Zu Beginn gab es dann auch durchaus mal einen Keks bei mir oder ich habe sie verbal gelobt und mich über sie gefreut. Für uns hat das zuverlässig geklappt, es gibt nur noch ein kurzes "e" mittlerweile und sie weiß bescheid! :) Auf dem Feld ist das natürlich was anderes, da wird sich weiterhin mal verschnüffelt und der Radius kann gern größer sein :)

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