Aggression bei bestimmten Menschen

  • Guten Morgen MitHundeBesitzer!

    Ich habe "Das andere Ende der Leine" gelesen und ich denke ich verstehe die Probleme meiner Hündin.
    Menschen mit großen Sonnenbrillen und großem Fellkragen...
    Menschen mit Regenschirmen...
    Menschen die meine Hündin mit ihrem Blick fixieren und sie ansprechen (obwohl sie unbekannt sind)...
    Menschen im Dunkeln :hust:
    usw. ...

    Also irgendwie alles verständlich, oder DOCH NICHT??? :???:

    Sie ist auch sofort angriffslustig, die Haare stehen und sie bellt und würde sicherlich auch beissen.

    Ich hab es schon mit Entspannung meinerseits versucht... aber ihre Reaktion ist unabhängig von meiner Befindlichkeit und Erwartungshaltung. Auch wenn andere mit ihr unterwegs sind ist sie so...

    Soll ich jetzt anfangen alle Menschen zu Markern, oder nehme ich es so hin wie es ist??? :hilfe:


    Liebe Grüße und einen schönen Tag!!!

  • Hallo,

    Wenn du denkst, dass es durch Angst begründet ist, würde ich dir das Buch "der ängstliche Hund" von Nicole Wilde empfehlen. Habe es gerade durch und es wird uns sicher im weiteren Training helfen.
    Wenn du wirklich glaubst, dass sie beissen könnte, würde ich sie auf jeden Fall mit einem Maulkorb sichern, wenn du das nicht es schon machst.

  • Unser Maulkorbtraining verläuft sehr, sehr schleppend... sobald sie das Ding trägt versucht sie es abzustreifen... Sie hat eine recht lange Schnauze, aber ein kleines mini-Gesicht, deswegen sitzt der Maulkorb auch nicht perfekt. Ich wollte aber unbedingt einen hundefreundlichen Maulkorb (Baskerville).

  • Hast du sie von klein auf an?

    Wenn nicht, vielleicht wurde sie früher von "solchen" Menschen geschlagen? Oder sogar schlimmeres?

    Ich würde nicht wollen das mein Hund so reagiert, ist ja auch immer Stress für euch beide...

    Wie man das allerdings weg bekommt, weiß ich leider nicht...

  • Sie ist von Anfang an bei mir... es ist wirklich nie etwas vorgefallen, eigentlich eher im Gegenteil. Sie ist (leider) die Niedlichkeit in Person und wenn sie zu Fremden darf, passiert ja auch immer etwas neutrales bis schönes... Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Leckerlies...

    Der Maulkorb ist der Baskerville Ultra (bissel zu groß). Wir sind eigentlich schon so weit, dass sie ihre Schnauze von alleine reinsteckt, ich ihn zumachen kann und sie Leckerlies bekommt, bzw. einfach nur gestreichelt wird. Aber sobald es ans "Eingemachte" geht und die Welt erkundet werden muss, findet sie ihn absolut dooooof ;)

  • Moin,

    da Lucas ja auch auf bestimmte Menschen reagiert und Diego zeitlebens Angst vor dunkeln Männertypen hatte, weiß ich wie anstrengend das sein kann.

    Mein Trainer meint, üben und die Dinge in den Alltag integrieren - am Besten sieht das so aus, das man mit dem Hund auf so eine Person zugeht und das solange, wie man seine Aufmerksamkeit auf sich lenken kann, mit Leckerchen oder sonstwas - ablenken. Wenn das nicht mehr geht, stehen bleiben und zurück weichen - notfalls, bis sein Wohlfühlabstand wieder erreicht ist.

    So die Theorie.

    Nun übt es sich so schlecht mit Passanten, die ja ihren eigenen Wege gehen...... und nicht mal stehen bleiben, wenn wir es brauchen würden.

    Ich übe im Alltag wie folgt, ich nehme Lucas ins Fuß und gehe stur mit ihm auf den betreffenden Menschen (oft Walker - oder ein älterer Herr, der immer einen Stock mit sich führt, oder eine Spaziergängerin, die seltsam ihre Hände vor dem Körper schwingt) zu und tue so, als sei nichts los. Ich merke anhand seiner Körpersprache wie es ihm geht und wenn nötig lenke ich ihn ab, soweit es geht. Lasse ihn sitzen und schauen, spreche ihn an - auch oft auf Höhe der Leute (etwa sag ich dann "siehste, der tut Dir nix, das ist nur ein Schirm kein Prügel") dann weiß zumindest der Mensch was los ist - da wir immer die gleichen Leute treffen (meistens jedenfalls) "gewöhnt" er sich an diese und heute kommen wir schon sehr viel entspannter an diesen vorbei, als zu Beginn.

    Selbst an dem kleinen Mädchen, das so große Angst hat, kommen wir mittlerweile vorbei, er giftet sie zwar noch an, bleibt aber an meiner Seite.... es wird - langsam.

    Normalerweise nimmt er von den meisten Menschen allerdings nicht mal Notiz, egal ob Radfahrer, Jogger, Walker - egal ob mit oder ohne Hund oder Reiter - kein Interesse. Also denke ich mir, das die anderen etwas in ihm auslösen und dagegen arbeiten wir halt an. Der Herr mit Schirm jedenfalls wird nur noch misstrauisch beäugt, sobald Lucas ihn erkennt - ist es gut.

    Sundri

  • Obwohl ich oft versuche die Körpersprache meiner Süßen richtig zu deuten, bereitet mir das Schwierigkeiten. Ich kann, bis sie aggressiv wird, nicht unterscheiden ob sie neugierig ist, oder ängstlich.
    Bei "neugierig" wäre ja Hingehen und Sehen das nix passiert optimal (oder?), wenn es aber in Aggression umschwenkt schon zu spät. Soll ich also ALLE Menschen markern und positiv verstärken, oder nur die die ich auch gruselig finde :roll: ???

  • Zitat

    Obwohl ich oft versuche die Körpersprache meiner Süßen richtig zu deuten, bereitet mir das Schwierigkeiten. Ich kann, bis sie aggressiv wird, nicht unterscheiden ob sie neugierig ist, oder ängstlich.
    Bei "neugierig" wäre ja Hingehen und Sehen das nix passiert optimal (oder?), wenn es aber in Aggression umschwenkt schon zu spät. Soll ich also ALLE Menschen markern und positiv verstärken, oder nur die die ich auch gruselig finde :roll: ???

    Hallo,
    Ich würde nur alles Personen markern, wenn sie vor den meisten Angst hat. Es bringt ja nicht, wenn sie bei 9 Menschen die sie oke findet super Leckerchen bekommt und bei dem einen vor dem sie sich fürchtet genau das selbe passiert. Wohnt ihr denn ländlich oder in der Stadt. Wenn du pro Spaziergang 30 Menschen triffst, wird es auch schwer alle zu markern, oder?

    Und Körpersprache lesen, kann mensch doch sehr gut lesen. Wird sie steif? Wie steht die Rute? Wedelt sie? In welche Richtung? Versuch die doch da ein bisschen zu informieren. Wird sicher einfacher, wenn du erkennst, wo das Problem liegt. Und je genauer du weißt, was ihr wirklich Angst macht. Ich schreibe gerade jedesmal genau auf, wenn mein Hund angst bekommen hat, wie es war. Als wie war die Person, was hatte sie an hatte, aus welcher Richung sie kam usw..

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