Schwere Arthrose im Ellenbogen

  • Hallo!


    Ich bin neu hier und möchte mich gerne ein bisschen über Erfahrungen mit schwerer Arthrose im Ellenbogen austauschen.
    Mein Hund Leo, ein Labrador, knapp acht Jahre alt, wurde vor einem Jahr wegen Cauda Equina-Syndrom operiert, das ist auch eigentlich alles gut gelaufen, neurologisch ist alle soweit gut bei ihm. Aufgrund Spondylose in der Lendenwirbelsäule hat er schon auch mal Rückenprobleme, aber ich glaube, die halten sich in Grenzen.


    Im Juni vergangenen Jahres begann er plötzlich, vorne rechts zu lahmen, vorher hat man da nie etwas bemerkt. Das Röntgenbild zeigte eine schon fortgeschrittene Arthrose, von einer OP wurde mir abgeraten. Wir haben dann regelmäßig Physiotherapie gemacht, Cimalgex gegeben, im Herbst eine Goldakupunktur durchführen lassen. Alles ohne nennenswerten Erfolg, er lahmt nach wie vor, eigentlich eher schleichend immer mehr.


    Leo wird gebarft, getreidefrei, hauptsächlich Huhn, manchmal Rind, manchmal Fisch. An Nahrungsergänzung erhält er hochdosiert Glucosamin und Chondroitin, außerem MSM, Hagebuttenpulver und Kollagenhydrolysat, außerdem Lachsöl.


    Vor etwa fünf Wochen hatte er eine heftige Entzündung im Gelenk, seither ist es viel schlechter geworden. Ich war in drei verschiedenen Tierkliniken, niemald will etwas für meinen Hund tun. Die letzte Tierärztin hat ihm nun Phen Pred verordnet, damit die Entzündung mal zurückgeht. Nach fünf Tagen lahmt er immer noch, scheint aber weniger Schmerzen zu haben. Leider trinkt er auch vermehrt und muss mehr Urin absetzen, also eine Dauerlösung ist das irgendwie auch nicht. Es soll nun Cortison oder Hyalurinsäure ins Gelenk gespritzt werden, später vielleicht auch Thrombozyten-Konzentrat aus Eigenblut.


    Zusätzlich zu allem leidet Leo auch unter einer Schilddrüsenunterfunktion und ich glaube, er ist noch nicht gut eingestellt. Momentan bekommt er Forthyron 400, zweimal täglich eine Tablette. Aber die Symptome kommen langsam wieder.


    Eigentlich ist Leo ein lebensfroher Hund, der sehr an unserem Leben teilnimmt und immer noch sehr geren spazieren geht. Insofern ist es bisher keine Option für uns, ihn gehen zu lassen.


    Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit Arthrose und noch einen Tip für mich?
    Kennt jemand die Injektionsbehandlung mit Cortison, Hyaluronsäure oder Thrombozytenkonzentrat?


    Ich freu mich auf Eure Berichte!


    Liebe Grüße,
    Birgitta

  • Die Frage ist eigentlich erst einmal, ist es nur Arthrose oder gibt es einen Auslöser für die Arthrose, also ED? Aus welcher Gegend kommt Ihr denn?

  • Hallo,


    wir kommen aus Baden-Württemberg.
    Alle Tierärzte, die bisher eingeschaltet wurden, sind der Meinung, dass es eine schwere Arthrose aufgrund angeborener Fehlstellung ist (also schon ED - was ja ein Sammelbegriff für viele verschiedene Erkrankungen des Ellenbogens ist). Die Osteophyten sind deutlich zu sehen, das Gelenk hat auch im abgeschwollenen Zustand mehr Umfang als das linke.
    Keiner möchte mehr operieren oder arthroskopieren. Der einzige, der eine OP vorgeschlagen hat, wollte iene SHO durchführen, also eine Umstellungsosteotomie. Das möchten wir nicht, weil Leo hinten zu wenig Kraft hat, um eine solche OP wegzustecken.


    Liebe GRüße,
    Birgitta

  • Genau das war der Grund für meine Frage, ich hab selber einen Schäferhund, bei dem eine Umstellungsosteothomie auf beiden Seiten gemacht wurde, allerdings hat er hinten keine Probleme und von daher kann ich nicht beurteilen, inwieweit das risikoreich ist. Prinzipiell halte ich jetzt nach nunmehr zwei operierten Beinen wirklich viel von der Umstellungsosteotomie..., aber eine Frage, bei der SHO wird der Oberarmknochen umgestellt oder?

  • Ja, der Oberarmknochen wird durchgesägt und mittels Winkel anders zusammengefügt. Das größte Risiko dabei sind die bis zu zwölf Wochen der Heilungszeit, weil da nur minimal Knochen auf Knochen sitzt. Im Netz gibt es zu dieser OP kaum Berichte, und wenn, dass sehr schlechte. Ein (noch recht junger) Hund musste über Monate hinweg immer wieder operiert werden, weil sich die Schrauben gelöst hatten und ein schwere Sepsis entstanden ist.
    Wie alt ist denn Dein Hund und welche Art OP wurde bei ihm gemacht?

  • Also bei hier in Dresden in der Tierklinik habe ich mich damals mit dem Arzt ausführlich auch über die SHO unterhalten, hier hält der Arzt auch nichts davon, aufgrund folgender Erklärung: Hutch wurde mit 1 1/2 Jahren auf der rechten Seite operiert. Hier macht man aber nicht die SHO, sondern stellt die Elle um, Effekt ist der gleiche und es wird auch die Elle durchsägt und mittels Titanplatte wieder anders zusammengefügt. Hutch ist damals etwa 2-3 Wochen nach der OP ausversehen aus dem Auto gesprungen, dadurch ist im Knochen etwas gesplittert und Schrauben hatten sich gelöst. Der Arzt erklärte mir dann, wenn dies bei der SHO passiert wäre, hätte man keinen Plan B. Bei dem Fall, wo aber nur die Elle zersägt wird, konnte man das ganze mittels zweiter Titanplatte wieder richten. Die zweite OP also auf dem linken Bein haben wir genau heute mit der Nachbehandlung abgeschlossen, er ist Mit 3 1/4 und die OP war im Juli. Diesmal hat man gemerkt, dass durch das höhere Alter als bei der ersten OP einfach das Knochenwachstum langsamer ging. Bis auf die Komplikation bei der ersten OP, die auf meiner Schuld basierte, hatten wir gar keine Komplikationen.

  • Mein alter Rüde hat Hyaluron-Injektionen in das Ellbogengelenk bekommen wegen schwerer Arthrose als Unfallfolge. Es ist halt ein Eingriff in das Gelenk, von daher nicht ganz ungefährlich. Aber für ein gutes halbes Jahr war das Laufbild bedeutend besser, und selbst jetzt nach 2 Jahren benötige ich kein Schmerzmittel, sondern komme mit Nahrungsergänzungen hin.


    Was mir noch einfällt; des öfteren wird von guten Ergebnissen bei entzündlichen Prozessen im Gelenk durch Einsatz von Blutegeln berichtet.

  • pimpfi: das freut mich, dass bei Deinem Hund alles so gut gelaufen ist. Wie lange hat die Heilungszeit denn gedauert? Ich wünsche Euch, dass es so gut bleibt!


    Quarus: danke für die Info. Über die Hyaluronsäure denken wir sehr konkret nach. Es gibt inzwischen auch ein neues Verfahren (aus der Pferdemedizin), da wird eine Zweikammerspritze gesetzt, in der einen ist niedermolekulare, in der anderen hochmolekulare Hyaluronsäure.
    Blutegel haben wir schon einmal versucht. Bei Leo hat es leider keine Verbesserung gebracht :( :

  • Zitat

    pimpfi: das freut mich, dass bei Deinem Hund alles so gut gelaufen ist. Wie lange hat die Heilungszeit denn gedauert? Ich wünsche Euch, dass es so gut bleibt!


    Also bei dem ersten Bein hat die Heilungsphase knapp 2 1/2 - 3 Monate gedauert, wie gesagt, da war er auch noch jünger. Jetzt bei der zweiten OP waren es schon gute 5 - 5 1/2 Monate, bis er wieder komplett ohne Einschränkungen belastet werden konnte.


    Übrigens hatten wir jetzt bei der zweiten OP das erste nocheinmal geröngt, hier ist die Arthrose nicht weiter gegangen, von daher bin ich guter Hoffnung, dass alles gut bleibt.

  • Ich habe beim Hund keinerlei Erfahrung damit. Aber meinem Pferd hat bei einer nicht operativen Gelenksproblematik die Back on Track Gamaschen sehr geholfen.
    Beim Hund würde ich dann wohl die Decke zum draufliegen nehmen.


    So als kleine Ergänzung zu der Behandlung durch die Tierärzte vlt.

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