Obdachlose und Hunde
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In Deutschland hat jeder Mensch anrecht auf eine Wohnung (zb. Sozialwohnung) und "Grundeinkommen". Zudem gibt es in jeder größeren Stadt Wohnprojekte.
Es ist leider wirklich so, das die Entscheidung auf der Straße zu bleiben in gewisser Weise selbst gefällt ist. Allerdings, das ist die Krux dabei: Die Leute können meist nicht anders. Sie haben, so könnte man es nennen, verlernt in einer Norm zu leben, dazu gehört zb. eine Wohnung zu halten, geschweige denn eine zu finden.
Psychisch aber auch Aufgrund der netten Begleiterscheinungen wie Alkohol und Drogen. -
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Zitat
Nun, kein Mensch muss in Deutschland auf der Strasse leben. Die meisten tun es freiwillig.
Hast du dich mal im Bereich der Wohnungslosenhilfe umgesehen?
So vereinfacht kann man das einfach nicht sehen. Es kriegt nicht jeder einfach eine Wohnung (bsw. mit einem massivem Suchtproblem das man dem Menschen ansieht oder aber auch bei völlig überfülltem Wohnungsmarkt ist es oft fast unmöglich), das stimmt einfach nicht. Neben der "Möglichkeit" einer eigenen Wohnung gibt es noch Unterkünfte für Wohnungslose und das das für viele keine bessere Möglichkeit ist, kann ich gut verstehen.Was die Grundfrage angeht: Das kann man meiner Meinung nach eben so wenig pauschalisiert beantworten wie eine Frage wie "Ist ein Wohnungshund glücklich?". Es kommt halt einfach immer auf den Einzelfall an.
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Hier entstand mal die Diskussion, ob Hunde zu den "Luxusgütern" gehören und wenn man sich kein Futter kaufen kann, dann kann man halt keinen Hund halten. Wie seht ihr das?[/quote]
Da habe ich auch mal kurz reingelesen.. aber ich denke solange man dem hund genug futter ermöglichen kann (muss ja nicht immer das teuerste sein) und es dem hund sonst gut geht ists okay. eine andere sache ist ja den hund als luxusgut zu bezeichnen..
das klingt fast als wäre er eine ware o.ä. ... naja kann man ewig drüber diskutieren
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Also ob die Hunde glücklicher sind als in einem Haushalt kann man ja pauschal schonmal nicht sagen.
Ich denke es gibt Hunde, denen geht es auf der Straße besser wie manch anderen Hunden in einer Wohnung.
Es gibt auch vernachlässigte Hunde die in einer Wohnung gehalten werden.Man könnte die Frage auch umkehren/umwandeln: sind Hunde die in einem häuslichen Umfeld leben glücklicher als Hunde die auf der Strasse (mit Mensch, natürlich, Strassenhunde sind nochmal ein anderes Thema)leben?!
Ich glaube die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, es ist immer abhängig vom anderen Ende der Leine....
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Zitat
Nun, kein Mensch muss in Deutschland auf der Strasse leben. .
Also ganz so ist es nicht.
Eine passende wohnung zu finden, u die dann sogar noch zu bekommen, ist ja für 'normale' menschen schon oft schwer genug. Wenn man dann noch ohne arbeit ist minimiert sich das noch mal ganz deutlich (egal ob das amt die kosten übernehmen würde, das wollen manche vermieter einfach nicht). Eine arbeit bekommt man ganz, ganz oft aber nicht ohne festen wohnsitz, u schon dreht man sich im kreis.
Schlafstellen, unterkünfte, od wieauchimmer man es nennen mag, sind auch nicht für alle vorhanden. Va für leute mit hund ist es (je nach stadt) zum teil extrem schwierig!
Das nächste ist, das diese unterkünfte oft so vollgestopft sind, das ich garantiert auch lieber auf der straße schlafen würde, als in einem kleinen raum, in dem es furchtbar stinkt, u neben mir noch 20 andere drin liegen.
Usw. Also ganz so einfach ist es auch nicht.Ob's den hunden gut geht?
Ich kenne bei weitem mehr obdachlose, drogenabhängige uä (was nicht bedeutet das einer auch gleich das andere ist!!), die ihr letztes hemd für den hund geben würden, u selbst nicht essen bevor der hund bekommen hat, als das ich sowas von 'normalen' leuten kennen würde. -
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Wer auf der Straße lebt, der will das auch so... Ich bin immer wieder begeistert von der Sozialkompetenz mancher hier. Als ob man schon Ahnung hat, wenn man einem Penner mal einen Euro überreicht hat.
Ich denke, ja, wenn Alkohol keine große Rolle spielt, geht es den Hunden gut. Sie haben ihre Vertrauten stets bei sich, sind nie allein und müssen nicht schon als Welpe vier Stunden im Käfig hocken, weil irgendein Trainer das als Spitzenerziehungsmaßnahme befindet. Sie dürfen sich entspannt mit anderen Hunden beschäftigen, ohne das lange geplant dirigiert zu bekommen. Meist ist für tierärztliche Begleitung gesorgt. Und sie haben eine Aufgabe, ich denke, das fehlt sehr vielen Hunden.
Aber ehrlich gesagt, sind da auch für mich die Hunde zweitrangig, ich weiß, worauf Straßenkinder verzichten müssen, und mir tut jeder Leid, der es nicht weiß. -
Früher dachte ich, dass es Hunden von Obdachlosen i.d.R. gut geht, aber in letzter Zeit habe ich mehr darauf geachtet, weil ich gerade viel in der Stadt / Bus / Bahn unterwegs bin. Seitdem sehe ich das irgendwie anders, also nicht so, dass es ihnen damit nicht gut gehen kann. Wenn man sich aber mal anschaut, was es für obdachlose Menschen sind (ich meine das nicht böse), die Hunde bei sich führen...
Naja, drei Alkis und zwei Mädels, die wirken als wären sie dauerhaft auf Drogen. Eine davon, die ihren Hund dann zum Betteln benutzt. Einer der Hunde ist höchst aggressiv und rastet aus, sobald er von jemandem berührt / gestreift wird (jetzt schon mehrfach beobachtet) und der besoffene Besitzer schreit dann rum: Ah ja, da weiß man, wer falsch ist. Mein Hund weiß das... zu wildfremden Menschen .
Dazu reagieren vier von den fünf extrem beschwichtigend, wenn ihre Besitzer mal etwas lauter werden und scheinen großen "Respekt" vor ihnen zu haben. Naja, die Obdachlosen-Hundeharmonie, die ich da früher reininterpretiert habe, ist inzwischen weg, was nicht heißen soll, dass es bei allen so sein muss. Mir tun die Hunde inzwischen eher Leid... -
Ich hatte in meiner Jugendzeit recht regelmäßig mit der jüngeren Punk-Fraktion der Obdachlosen zutun.
Ich bin bis heute fasziniert von den Hunden, die untereinander wunderbar verträglich sind bzw. Eine sehr stabile Rudeldynamik haben und auf jegliche Umweltreize auch in der lauten Innenstadt oder auf sehr engem Raum absolut entspannt und souverän reagieren.
Den Hunden, die ich kannte/kenne ging es immer gut, die Halter haben sich sehr gut um sie gekümmert, nicht zu viel mit ihnen gemacht und sie einfach gemütlich nebenher laufen lassen.
Ich glaube fast, den Hunden ging es besser als so manchem Hund in normalen Haushalten, sie wirkten viel entspannter, zufriedener und enger gebunden an ihre Halter als so manche Haushunde.[Tapatalk-Gekritzel]
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Die Orga, bei der ich helfe, hat vor einiger Zeit einen Hund an einen Mann vermittelt, der obdachlos war/ist und nun in so einem Heim für Obdachlose lebt. Der Hund und er waren Liebe auf den ersten Blick
Das Heim hat sich bereit erklärt, für Futter, Impfungen etc. aufzukommen. Es gab inzwischen wohl eine Rückmeldung. Der Mann und die Hündin geben sich gegenseitig Halt - beide waren mal "Streuner". Ich finde das eine sehr schöne Geschichte.
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Ein Obdachloser ist ja keine Sonder-Spezies, die nun durch Wohnstatus besser oder schlechter ist als jeder andere Mensch eben auch.
Für den Hund hängt viel davon ab, wie stabil sein Mensch ist und eher weniger davon, wie die konkrete Wohnsituation ist.
Ganz egal, wo der Hund nun wohnt: eine ausgeprägte Suchtproblematik, fehlende Impulskontrolle, Aggressionen und Übergriffe seines Menschen machen das Leben für den Hund eher unangenehm.
Stabile Zuwendung, ein gewisses Maß an Ausgeglichenheit und Empathie lassen sein Leben angenehm sein.
Egal wo.
Auf den einzelnen Menschen kommt es an, deswegen kann man diese Frage gar nicht pauschal beantworten. -
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