Hund beißt wegen Knochen
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Hallo zusammen,
ich brauche dringend euren fachmännischen Rat:
Gestern hat mein Golden Retriever meinen Freund gebissen, als er ihm einen Straußenknochen weggenommen hat. Die Situation war folgende: Riley hat diesen Straußenknochen gestern zum zweiten Mal bekommen, er wurde mir für die Zahnpflege empfohlen. Des weiteren wurde empfohlen, dem Hund diesen Knochen anfangs nur 15-20 Minuten zu geben und das ganze langsam zu steigern (soll ja wie gesagt der Zahnpflegen dienen). Als mein Freund ihm den Knochen wegnehmen wollte, ging alles ganz schnell, Hund zog Lefzen hoch, gab aber keinen Laut von sich. Mein Freund nahm mit "aus" den Knochen weg und schon biss er in die Unterarminnenseite. Es ist nichts passiert aber Riley war richtig böse, so kenne ich ihn garnicht. Vorgestern hab ich ihm den Knochen weggenommen, da hat er zwar auch gedroht aber das war es nach einem "nein" dann auch. Ich hab mich so sehr erschrocken und weiß nicht wie ich mich jetzt verhalten soll.
Normalerweise gibt Riley gut Dinge ab, er bekommt dann meist im Tausch ein Leckerlie oder eben das abgenommene Teil zurück und wird natürlich gelobt. Auch Ochsenziemer oder ähnliches. Ich nehme ihm natürlich nicht ständig was ab, er darf in Ruhe fressen, aber es ist mir wichtig ihm alles abnehmen zu können, da er leider im Freilauf auch draußen vieles frisst (Retriever halt) und ich immer die Möglichkeit haben will ihm das abzunehmen. Sein Fressen nimmt er auch erst wenn er von mir das Kommando "jetzt" bekommt. Was mache ich nun? Also klar, den besagten Knochen bekommt er erstmal nicht mehr und weiter? Wäre es eine Möglichkeit, den Knochen in der Hand zu behalten, ihn dran kauen zu lassen und hin und wieder ihn durch "aus" zum Loslassen zu bewegen, sodass er den Knochen nicht ganz für sich hat und es so zu trainieren? Oder ist das blöd?
Danke schon mal!
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Also erstmal, dein Hund ist nicht übermäßig aggressiv oder so. Dass Hunde ihr Fressen verteidigen, ist erstmal eine natürliche Reaktion. Vor allem, wenn es um etwas besonders Gutes geht.
Warum habt ihr nicht mit ihm getauscht, wenn ihr es sonst immer so macht? Vor allem, nachdem der Hund dir bereits gedroht hatte?
Ich würde nicht zulassen, dass dein Freund dem Hund solche Dinge wegnimmt. Dass unsere Hunde uns ihr Kauzeug wieder abgeben ist ein großer Vertrauensbeweis. Du kannst nicht erwarten, dass DEIN Hund auch deinem Freund alles abtritt.
Ich würde wieder anfangen übers Tauschen zu üben. Muss natürlich was vergleichbar Leckeres sein, ein Stück Wurst z.B.
Außerdem einfach mal neben dem Hund setzen, während er den Knochen hat und nichts machen. Sodass er merkt, er wollt ihm das Teil nicht immer wieder abnehmen, sobald ihr euch nähert. Dann von Tag zu Tag ein bisschen näher dran sein. Wenn er droht, nicht zurück weichen. Einfach da bleiben und nichts tun.
Du musst das jetzt trainieren. Ihm den Knochen vorenthalten ist keine Lösung. Wenn er merkt, dass er euch damit erschrecken kann und damit Erfolg hat, wird er das Verhalten auch auf andere Sachen ausweiten. Das wäre nur natürlich. -
Ne das ist mir schon klar, dass er nicht aggressiv ist und auch dass Futterverteidigung normal ist. Wir wollten ja tauschen, er hatte das Leckerlie schon in der Hand, aber der Knochen war wohl einfach besser.
Zur Aufklärung: es ist unser gemeinsamer Hund, wir leben gemeinsam, wobei ich mehr mit dem Hund arbeite.
Ok, gut das mit dem Danebensetzen werden wir versuchen.
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Zitat
Als mein Freund ihm den Knochen wegnehmen wollte, ging alles ganz schnell, Hund zog Lefzen hoch, gab aber keinen Laut von sich. Mein Freund nahm mit "aus" den Knochen weg und schon biss er in die Unterarminnenseite.
Hallo,
dein Freund hätte besser schnell das Weite gesucht, als der Hund die Lefzen hob.
ZitatVorgestern hab ich ihm den Knochen weggenommen, da hat er zwar auch gedroht aber das war es nach einem "nein" dann auch.
Da hast du schon einen Fehler gemacht, dein Hund droht, du verbietest es mit "nein", ignorierst seine Signale, bei deinem Freund hat er nun schneller reagiert.
ZitatIch hab mich so sehr erschrocken und weiß nicht wie ich mich jetzt verhalten soll.
Das kann ich mir vorstellen.
ZitatNormalerweise gibt Riley gut Dinge ab, er bekommt dann meist im Tausch ein Leckerlie oder eben das abgenommene Teil zurück und wird natürlich gelobt. Auch Ochsenziemer oder ähnliches.
Es klingt so, als hättest du bei der Übung "aus" einen Trainingsfehler begangen.
Nimmst du ihm die Dinge ab und gibst ihm dann ein Leckerlie?
Was für ein Leckerlie bekommt er?Ich habe in der Konditionierungs - und Übungsphase stets Besseres "angeboten".
Fleischwurst, Hühnerherzen etc.
Das habe ich wortlos beim Kauen (zuerst bei eher langweiliger Beute) vor die Hundenase gehalten, ohne ein Wort zu sagen, erst als der Hund die Beute freiwillig ausspuckte, erfolgte das Wort "aus", dann gab es das Hühnerherz und die Beute zurück.
Ich denke, der Fehler war hier, indem ihr dem Hund die Beute einfach abgenommen habt, ohne Kommando, ohne, dass er es freiwillig ausgab, dann wurden noch sämtliche Warnungen ignoriert.Nein, ich würde den besagten Knochen nicht in der Hand halten, während der Hund daran knabbert, dafür ist es nun zu spät - die Gefahr, dass er wieder beißt, ist zu groß.
Ich würde das "Aus" noch mal richtig konditionieren, üben, üben, üben, bis es 100%ig klappt und zwar so, dass der Hund die Beute freiwillig ausspuckt.
Solange das nicht einwandfrei klappt, gibt es diesen Knochen nicht mehr.
Mit diesem Training würde ich erst in einer Woche starten, bis dahin würde ich ihm keinen einzigen Kauartikel mehr abnehmen, um zunächst das Vertrauen ("ich mache dir deine Beute nicht streitig") wieder aufzubauen.Viele Grüße
Themis -
[quote="Themis"][quote="Ilaria"] dein Freund hätte besser schnell das Weite gesucht, als der Hund die Lefzen hob.
Aber wenn man dann das weite sucht, ist das nicht erst Recht eine Bestätigung für den Hund, dass sein Verhalten richtig ist???
Anfangs habe ich ihm auch was anderes vor die Nase gehalten (wobei es vielleicht nicht immer toller war als das andere) und wir haben auch immer aus gesagt, allerdings in letzter Zeit dann nur noch "aus" und dann gab es das Leckerlie, das stimmt. Ich dachte wohl fälschlicherweise, dass das sitzt.
Ok, dann werden wir wohl ganz von vorne anfangen müssen, ich versteh nur nicht, warum ausgerechnet bei dem Knochen, bei allem anderen war das nie der Fall, egal was es war.
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So blöd wie es klingt, dann war das Leckerli nicht gut genug. Und vor allem, scheint das Ausgeben von Fressen dann nicht gefestigt genug zu sein. So ein Knochen ist ja schon die Königsdisziplin.
Klar darf man einen Hund zurecht weisen, wenn er einem Menschen droht und schon drei Mal, wenn er Anstalten macht zu beißen. Dann muss er meiner Meinung nach sogar scharf zurecht gewiesen werden. Trotzdem müsst ihr an der Ursache arbeiten. Ihr müsst einfach wieder üben, dass ihr keine Konkurrenten ums Fressen seid. Das hätte schon die Folge sein müssen, nachdem er dir gedroht hat. Dein Freund hat die Drohung erneut nicht für voll genommen und damit die Situation herauf beschworen.
Achso, es klang für mich so, als sei es allein dein Hund. Aber nur weil dein Freund in der gleichen Wohnung wohnt, heißt das nicht, dass der Hund ihm genauso vertraut/ ihn akzeptiert wie dich. Das entscheidet ein Hund nach anderen Kriterien.
Wenn du mit dem Hund mehr arbeitest, solltest auch du erstmal jetzt mit ihm üben. Wie gesagt, so ein Verhalten wird schnell ausgeweitet vom Hund. Vor allem, wenn er tatsächlich zugebissen hat. Das ist eine Grenzüberschreitung, die eigentlich nicht passieren darf. Aber jetzt ist es zu spät zum Wehklagen. -
Zitat
Aber wenn man dann das weite sucht, ist das nicht erst Recht eine Bestätigung für den Hund, dass sein Verhalten richtig ist???
NEIN!
Ihr hättet (du auch) dem Hund signalisieren müssen, ihn verstanden zu haben, jetzt habt ihr sein Vertrauen bezüglich Beute gebrochen und fangt bei Null wieder an.http://www.youtube.com/watch?v=33pFpFxnwoc
Besser so...
http://www.youtube.com/watch?v=9ihXq_WwiWM
als so....
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Zitat
NEIN!
Ihr hättet (du auch) dem Hund signalisieren müssen, ihn verstanden zu haben, jetzt habt ihr sein Vertrauen bezüglich Beute gebrochen und fangt bei Null wieder an.http://www.youtube.com/watch?v=33pFpFxnwoc
Besser so...
http://www.youtube.com/watch?v=9ihXq_WwiWM
als so....
Naja eher Jein. Wenn man immer wieder zurück weicht, sobald der Hund droht, wird er dieses Verhalten sehr wohl als Erfolgskonzept begreifen und wie gesagt, er wird dieses Verhalten dann ausweiten.
In der Situation hätte dein Freund aber lieber zurück weichen sollen als sich beißen zu lassen. Bzw. hätte er gar nicht versuchen sollen, den Knochen abzunehmen nach dem Vorkommnis bei dir.
Ihr hättet das Problem schon vorher erkennen und daran trainieren müssen. Spätestens aber jetzt muss daran gearbeitet werden. -
Ok, aber was denn nun? Zurechtweisen oder nicht? Und wenn ja, wie? Also angenommen, Hund will bei Übung nicht tauschen sondern knurrt oder so? Also jetzt mal so rein als Annahme? Was mach ich dann?
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Zitat
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