Hund beißt wegen Knochen

  • Das Kommando sollte eigentlich so gut sitzen, dass er es ohne Vorbeugen, oder aehnliches eurerseits ausgibt und liegen laesst.


    Ich wuerde es nochmal so trainieren, dass er den Knochen (oder was auch immer) fallen laesst und ihr gerade stehen bleiben koennt, dann koennt ihr ihn ins Sitz bringen und belohnen. Wenn er sich dann gleich wieder auf den Gegenstand stuerzen will koennt ihr ihn mit einem deutlichen NEIN! bremsen und wenn er den Gegenstand liegen laesst gleich wieder belohnen. Entweder hebt ihr den Knochen dann hoch und gebt ihn wieder oder gebt ihn wieder ueber euer Kommando zum Fressen frei.


    Da er nun schon eine schlechte Verknuepfung hat, wuerde ich anfangs das Objekt der Begierde wieder zurueck geben und erst wenn das gut sitzt mal ab und zu ganz wegnehmen. Wobei ich Kausachen immer so portioniere, dass ich das gar nicht brauche, ausser ein Hund klaut dem andern was.


    Normalerweise sollten aber zur Zahnpflege auch andere Kauartikel reichen. Der Hund "putzt" sich die Beisser nicht durchs Nagen, sondern durch den hoeheren Speichelfluss und die Reibung von Lefzen und Zunge waehrenddessen an den Zaehnen! Den selben Effekt hat man auch bei viel Bewegung fuer den Hund, wenn er mal Hecheln muss. Einen Straussenknochen hab ich noch nie gebraucht und das Gebiss meiner Hunde war immer bis ins Alter tiptop!


    Ich trainiere das Ausgeben oder besser gesagt, wenn moeglich erst gar nicht aufnehmen von Sachen draussen ueber ein scharfes PFUI!, so habe ich bei meinen Hunden keine Verknuepfung zum AUS! bei andern Dingen, wie Spielzeug oder so. Damit bin ich immer gut gefahren und die Hunde geben alles bereit willig her, auch die Kleine hat den Unterschied schon problemlos verstanden. Belohnt wird natuerlich beides!


    LG Sara

  • Mein Freund hat Riley übrigens scharf zurechtgewiesen und ist dann erstmal in den Keller abgerauscht um runterzukommen. Als er wieder hochkam, ist Riley zu ihm hin und hat ihm die ganze Zeit die Hand geschleckt.

  • Da wirst du jetzt unterschiedliche Meinungen zu hören bekommen. :)
    Wenn du wissen willst, was ich tun würde. Ja, wenn mein Hund mich anknurrt, dann wird er scharf verbal zurecht gewiesen. Trotzdem nehme ich ihm das Kauteil dann nicht einfach ab, sondern bringe ihn zum Beispiel aus dem Raum als Konsequenz. Kurze Auszeit auf dem Flur ist dann angesagt. Ob er das Teil dann mitnimmt oder fallen lässt ist erstmal zweitrangig. Er soll nur mitbekommen, dass seine Problemlösung mir grade so gar nicht zusagt. Wenn du Angst hast, dass dein Hund zubeißt, mach eine Hausleine ran vorher. Dann kannst du ihn an der Leine raus bringen.
    Dann versuch ich es später nochmal und biete ihm etwas, das verlockender für ihn ist. Du wirst ja wissen, auf was Riley so richtig abfährt. Und wenn du ihm einen zweiten Knochen hinhältst. Ist völlig egal. Hauptsache er tauscht und merkt, dass es positiv für ihn ist und das Knurren nicht die gewünschte Wirkung erzielt.
    Hazel würde z.B. für Käse alles tun und auch jedes Kauteil sofort fallen lassen. Man fängt ja auch nicht gleich an, einen Straußenknochen zu tauschen, sondern muss das langsam steigern.
    Dann kann man noch solche Dinge machen, wie z.B. den Fressnapf in der Hand halten, während der Hund daraus frisst oder im Vorbeigehen leckere Dinge in den Napf werfen, während er frisst. Egal wie, deine Nähe zum Fressen sollte immer positiv verknüpft werden.

  • Und das Ergebnis von immer wieder Zurückweichen der Besitzer hab ich jetzt hier sitzen: von mir vor 3 Jahren gezogen, mit 8 Wochen ein toller und unauffälliger Welpe und nun mit 3 Jahren wieder zurück bei mir als Züchter, weil sie wegen starker Aggressionen gegen Menschen (auch ihre Besitzer) und auch Hunde eingeschläfert werden sollte, wenn ich sie nicht genommen hätte.....
    Nach nur knapp 3 Wochen hier im Rudel hat sie sich zu einem tollen Hund gemausert, der volles Vertrauen zu mir hat, mit dem ich alles machen kann ( nur Fremde können sie noch nicht aktiv anfassen, aber sie bewegt sich sicher und angstfrei zwischen fremden Menschen), der nun endlich Grenzen kennt und sich in seinen Grenzen sehr sicher und wohl fühlt. Alles war vorher ein großes Problem war ist nun kaum noch eins. Sie ist ein dominanter aber zugleich auch unsicherer Hund, der missverstanden und in jeder Hinsicht unterfordert wurde...


    Ähnliches wie die TS hatte ich vor ein paar Tagen mit der Hündin mit einem Frisbee, sie trug es beim Spiel in ihr Körbchen und versuchte mich durch deutliches Knurren und Fletschen davon fernzuhalten. An diesem Punkt bekam sie eine sehr deutliche Ansage und seit dem Moment kann ich, was auch immer ich von ihr möchte, für mich beanspruchen, sie gibt es sofort ab und es ist ok.
    Es gibt Situationen, die kann man leider nicht mit dem Wattebäuschen klären und einen Hund in Wesen und Verhalten zu vermenschlichen ist sehr unfair. Er ist ein Hund und sollte es bleiben dürfen.

  • Einen Hund für Knurren zu bestrafen (oder zu maßregeln, wie es hier gerne genannt wird), finde ich einfach nur gefährlich. Im Schlimmsten Fall warnt der Hund demnächst nicht mehr, sondern beißt direkt zu. Der Hund verknüpft in den meisten Fällen die Strafe nicht mit dem Nichtbefolgen des Kommandos, sondern mit dem Knurren.


    Knurren ist in erster Linie einfach Kommunikation. Ich bin jedenfalls immer dankbar, wenn ein Hund mit mir kommuniziert, anstatt direkt zu handeln! Mit solchen Hunden lässt sich wesentlich einfacher arbeiten. Ziel sollte es immer sein, dass der Hund seinem Menschen so weit vertraut, dass er es nicht nötig hat zu knurren.


    LG Buchstabensuppe

  • Zitat

    Und das Ergebnis von immer wieder Zurückweichen der Besitzer hab ich jetzt hier sitzen: von mir vor 3 Jahren gezogen, mit 8 Wochen ein toller und unauffälliger Welpe und nun mit 3 Jahren wieder zurück bei mir als Züchter, weil sie wegen starker Aggressionen gegen Menschen (auch ihre Besitzer) und auch Hunde eingeschläfert werden sollte, wenn ich sie nicht genommen hätte.....
    Nach nur knapp 3 Wochen hier im Rudel hat sie sich zu einem tollen Hund gemausert, der volles Vertrauen zu mir hat, mit dem ich alles machen kann ( nur Fremde können sie noch nicht aktiv anfassen, aber sie bewegt sich sicher und angstfrei zwischen fremden Menschen), der nun endlich Grenzen kennt und sich in seinen Grenzen sehr sicher und wohl fühlt. Alles war vorher ein großes Problem war ist nun kaum noch eins. Sie ist ein dominanter aber zugleich auch unsicherer Hund, der missverstanden und in jeder Hinsicht unterfordert wurde...


    Ähnliches wie die TS hatte ich vor ein paar Tagen mit der Hündin mit einem Frisbee, sie trug es beim Spiel in ihr Körbchen und versuchte mich durch deutliches Knurren und Fletschen davon fernzuhalten. An diesem Punkt bekam sie eine sehr deutliche Ansage und seit dem Moment kann ich, was auch immer ich von ihr möchte, für mich beanspruchen, sie gibt es sofort ab und es ist ok.
    Es gibt Situationen, die kann man leider nicht mit dem Wattebäuschen klären und einen Hund in Wesen und Verhalten zu vermenschlichen ist sehr unfair. Er ist ein Hund und sollte es bleiben dürfen.


    Sie hat es ja alleine durch scharfes Zurechtweisen versucht. Die Konsequenz war, dass der Hund beim nächsten Mal ihren Freund gebissen hat. Grenzen aufzeigen ja, aber an den Ursachen muss genauso gearbeitet werden.
    Warum auch immer, der Hund hat nicht das Vertrauen in seinen Menschen, dass es positiv für ihn ist alles mit dem Menschen zu teilen. Vllt darf er auch ansonsten zu viele Entscheidungen selbstständig treffen. Das kann natürlich sein. Das kann aber niemand anhand der Posts hier wissen.

  • Zitat

    Einen Hund für Knurren zu bestrafen (oder zu maßregeln, wie es hier gerne genannt wird), finde ich einfach nur gefährlich. Im Schlimmsten Fall warnt der Hund demnächst nicht mehr, sondern beißt direkt zu. Der Hund verknüpft in den meisten Fällen die Strafe nicht mit dem Nichtbefolgen des Kommandos, sondern mit dem Knurren.


    Knurren ist in erster Linie einfach Kommunikation. Ich bin jedenfalls immer dankbar, wenn ein Hund mit mir kommuniziert, anstatt direkt zu handeln! Mit solchen Hunden lässt sich wesentlich einfacher arbeiten. Ziel sollte es immer sein, dass der Hund seinem Menschen so weit vertraut, dass er es nicht nötig hat zu knurren.


    LG Buchstabensuppe


    Der Hund soll die Strafe ja auch als Konsequenz auf sein Knurren verstehen. Er soll begreifen, dass Aggression nicht die Lösung seines Problems ist. Ich biete ihm gleichzeitig ja auch eine Alternative dazu an.
    Schön, wenn ein Hund es nicht nötig hat zu knurren. Aber fast jeder Welpe wird mindestens einmal versuchen seinen Besitzer durch Knurren von etwas ab zu halten. Das sollte man nicht ignorieren, sondern ihm klar machen, dass dies nicht gewünscht ist.
    Und der Hund der TE wird nach diesem Vorfall zu 90% erneut versuchen einen Erfolg durch Aggression zu erzielen. Wie soll sie deiner Meinung nach dann handeln? Es ignorieren? Damit der Hund lernt, dass er damit Erfolg erzielen kann und sein Mensch Angst vor ihm hat?

  • Ne, ich hab leider nicht scharf zurechtgewiesen, sondern nur ein Nein gesagt, das war wahrscheinlich auch ein Fehler. Scharf zurechtgewiesen hat mein Freund, aber leider erst nach dem Biss. Er hat ihn scharf zurechtgewiesen und auf seinen Platz geschickt, was er auch befolgt hat. Generell hatte ich auch das Gefühl, dass Riley selbst etwas erschrocken war und danach hat er sich sehr unterwürfig gegenüber meinem Freund verhalten.


    Mein erster Instinkt wäre ja auch so wie MyMagic sagt, manchmal helfen Wattebäusche nicht, aber dann hört und liest man immer von Hund lesen und tauschen und niemals was wegnehmen etc. Mein Hund ist durchaus ein heißer Kandidat für Giftköder etc. ich muss einfach in der Lage sein, etwas ohne Tausch etc. wegnehmen zu können. Wie ich zu diesem Ziel komme ist mir prinzipiell egal, es muss nur einfach im Ernstfall anwendbar sein und mein Hund soll kein Risiko darstellen, auch für andere nicht. Draußen reagiert er auf Pfui und aus meistens, aber wenn es was ganz tolles ist und er frei läuft ist es ihm wurscht. Dann wird es eben aus dem Maul genommen und basta. Er ist ja auch erst 11 Monate alt und gerade voll am Grenzen austesten, deswegen ist es mir umso wichtiger jetzt die richtigen Bahnen einzuschlagen.


    Aber wie man hier sieht, sagt auch jeder was anderes, und jeder hat seine logischen Argumente, was mich nur noch mehr verwirrt.

  • Zitat


    Naja eher Jein. Wenn man immer wieder zurück weicht, sobald der Hund droht, wird er dieses Verhalten sehr wohl als Erfolgskonzept begreifen und wie gesagt, er wird dieses Verhalten dann ausweiten.


    Das stimmt so nicht!
    Auch Hunde setzen untereinander durchaus auf Deeskalation, ich habe es nicht nötig, mich mit meinem Hund um einen blöden Knochen zu hauen.
    Hier geht es nicht um "Gewinner" und "Verlierer", sondern um einen Vertrauensaufbau.
    Wenn der Hund mir deutlich signalisiert: "Lass mich in Ruhe, nimm mir meine Beute nicht weg, ist es besser, in dem Augenblick auf die Deeskalation zu setzen, ansonsten resultiert daraus, was genau hier passiert ist!
    Ein Biss!
    Das Vertrauen ist in diesem Fall nun auf beiden Seiten hin!
    Es wäre nichts passiert, wenn man die Warnung des Hundes ernst genommen und signalisiert hätte:
    "Okay, ich habe dich verstanden, ich lasse dich in Ruhe."
    Der Hund hätte in Ruhe aufgefressen, der Mensch wäre nicht gebissen worden und mit dem Training hätte man in Ruhe von vorne beginnen können, um das Verhalten des Hundes in Zukunft in richtige Bahnen zu lenken.


    Hier ist nun Gravierendes geschehen, weil der Mensch Drohsignale ignoriert hat - der Mensch ist nicht zurückgewichen!
    Hätte er es getan, wäre nichts passiert.


    Zitat

    Mein Freund hat Riley übrigens scharf zurechtgewiesen


    Damit erreicht man nichts!


    Zitat

    Alles war vorher ein großes Problem war ist nun kaum noch eins. Sie ist ein dominanter aber zugleich auch unsicherer Hund, der missverstanden und in jeder Hinsicht unterfordert wurde...


    Ähnliches wie die TS hatte ich vor ein paar Tagen mit der Hündin mit einem Frisbee, sie trug es beim Spiel in ihr Körbchen und versuchte mich durch deutliches Knurren und Fletschen davon fernzuhalten. An diesem Punkt bekam sie eine sehr deutliche Ansage und seit dem Moment kann ich, was auch immer ich von ihr möchte, für mich beanspruchen, sie gibt es sofort ab und es ist ok.
    Es gibt Situationen, die kann man leider nicht mit dem Wattebäuschen klären und einen Hund in Wesen und Verhalten zu vermenschlichen ist sehr unfair. Er ist ein Hund und sollte es bleiben dürfen.


    Ein "dominanter" Hund, der unsicher ist. :hust:


    Dein Rat in Ehren, aber nicht zum Nachahmen empfehlenswert.


    Eine Futter - bzw. Beuteaggression gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire eines Hundes, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger ausgeprägt, der Mensch kann daran arbeiten, aber mit Verstand.
    Dein Rat, dem Hund eine deutliche Ansage zu machen, kann dermaßen nach hinten losgehen, dazu muss man nur an den "richtigen" Kandidaten gelangen, den das nämlich in keinster Weise beeindruckt und somit kann man Aggressionen auch schüren.
    Schön, dass du damit dein Ziel erreicht hast.


    Bei mir hatte es bis jetzt kein Hund nötig, überhaupt irgendetwas verteidigen zu müssen, da ich bezüglich "Beute-Ausgabe" von Anfang an mit Wattebäuschchen geschmissen habe:
    "Aus" richtig (!) konditionieren, im Austausch mit Besserem.
    Noch nie hat mich einer meiner Hunde im Leben bedroht, weder beim Fressen noch wegen Spielzeug.
    Sie hatten es einfach nicht nötig, da sie mir vertrauen/vertrauten.

  • Zitat

    Ne, ich hab leider nicht scharf zurechtgewiesen, sondern nur ein Nein gesagt, das war wahrscheinlich auch ein Fehler. Scharf zurechtgewiesen hat mein Freund, aber leider erst nach dem Biss. Er hat ihn scharf zurechtgewiesen und auf seinen Platz geschickt, was er auch befolgt hat. Generell hatte ich auch das Gefühl, dass Riley selbst etwas erschrocken war und danach hat er sich sehr unterwürfig gegenüber meinem Freund verhalten.


    Mein erster Instinkt wäre ja auch so wie MyMagic sagt, manchmal helfen Wattebäusche nicht, aber dann hört und liest man immer von Hund lesen und tauschen und niemals was wegnehmen etc. Mein Hund ist durchaus ein heißer Kandidat für Giftköder etc. ich muss einfach in der Lage sein, etwas ohne Tausch etc. wegnehmen zu können. Wie ich zu diesem Ziel komme ist mir prinzipiell egal, es muss nur einfach im Ernstfall anwendbar sein und mein Hund soll kein Risiko darstellen, auch für andere nicht. Draußen reagiert er auf Pfui und aus meistens, aber wenn es was ganz tolles ist und er frei läuft ist es ihm wurscht. Dann wird es eben aus dem Maul genommen und basta. Er ist ja auch erst 11 Monate alt und gerade voll am Grenzen austesten, deswegen ist es mir umso wichtiger jetzt die richtigen Bahnen einzuschlagen.


    Aber wie man hier sieht, sagt auch jeder was anderes, und jeder hat seine logischen Argumente, was mich nur noch mehr verwirrt.


    Du wirst dir eine eigene Meinung bilden müssen. Hör auf dein Bauchgefühl, kann ich dir nur raten. Manchmal ist es besser aus dem Bauch heraus zu reagieren als gar nicht. So wie dein Freund. Der hat es schon ganz richtig gemacht, nachdem es sowieso passiert war. Den Biss zu ignorieren oder wegzulaufen wären wohl die schlechteren Alternativen gewesen.

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