Extruder oder kaltgepresst?

  • Als Hersteller von einem Extruder würde ich das auch behaupten. :lachtot:


    Fangen wir mit dem Grundlagen an. ;)
    Egal ob Fertigfutter oder Extruder, die Mehrzahl der herkömmlichen Futter besteht aus vorbehandelten Mehlen, das Fleisch wurde getrocknet, entfettet und auch hygienischen Gründen gemäß der Verordnung erhitzt.
    Zwischen Extruder und Kaltegpresstem gibt es an dieser Stelle nur einen Unterschied:
    Das Fleischmehl für Extruder ist stark entfettet, weil bei der späteren Produktion Fett stören würde. Die Fleischgrundlage für Kaltgepresstes enthält dagegen schon fast den Fettgehalt, den das spätere Futter hat.


    Egal welches Herstellungsverfahren, die pulvrigen Komponenten werden zusammengerührt, erhitzt und in Form gebracht.


    Beim Kaltpressverfahren werden geringere Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad und weniger Druck verwendet.
    Daher sind die Kohlenhydrate tatsächlich etwas schlechter verdaulich. Zusätzlich ist der Fettgehalt der meisten Sorten eher gering, denn sonst halten die Kroketten schlecht die Form und es ist zu viel Pulver im Sack. Daher stammt die meiste Energie bei diesen Sorten aus Kohlenhydraten.


    Beim Extruder sorgen Temperaturen zwischen 140 und 250 Grad für eine bessere Verdaulichkeit der Kohlenhydrate. Außerdem wird das Fett zusammen mit den Vitaminen erst später aufgebracht, daher können diese Sorten ein viel höheren Fettgehalt haben. Allerdings sinkt bei diesem Verfahren die Verdaulichkeit des Proteins. Bei hohen Temperaturen und starkem Druck gehen Teile des Proteins eine feste Verbindung mit den Kohlenhydraten ein, die auch durch Verdauung nicht mehr gelöst werden kann.


    Gibt ein Hersteller an, dass er auch Frischfleisch zufügt, dann hilft das nichts. Denn dann muss er den gesamten Brei nochmals hoch erhitzen, egal wie er ihn später zu Brocken formt.


    Beide Herstellungsverfahren haben Vor- und Nachteile. Es kommt einfach darauf an, was der jeweilige Hund besser verträgt und besser verdauen kann.
    Hunde haben durchaus die passenden Enzyme, um Kohlenhydrate aufzuschließen. Aber die Menge schwankt nicht nur von Rasse zu Rasse, sondern auch von Hund zu Hund.


    Das ist genauso, wie man die schonende Erhitzung bei Dosen abschminken kann. Fügt der Hersteller rohe Zutaten in die Dose, dann muss er mindestens 25 Minuten auf mindestens 120 Grad erhitzen. Schonend ist anders. ;)


    Jule


    Bubeck deklariert Trockenfleisch, Magnusson dagegen Frischfleisch.
    Bei Bubeck müsste man nachfragen, aber bei Magnusson liegt der Fleischgehalt in der fertigen Krokette unter 15 %.

  • Seltsam, das ist das erste mal dass ich davon lese, dass Extruder besser sein soll als Kaltgepresst.
    Vor allem ist in der Realität auch das Kaltgepresste teurer.
    Außerdem müssen dem Kaltgepressten nicht wie beim Extruder künstlich die Vitamine zugesetzt werden die durch die hohe Temperatur zerstört werden. Die Zutaten bleiben somit natürlicher.
    Außerdem zieht das Kaltgepresste nicht so extrem Wasser im Magen des Hundes was wir auch an der Flüssigkeitsaufnahme gemerkt haben. Der Output ist auch aus diesem Grund nicht so riesig.
    Die Menge die man verfüttert ist beim Kaltgepressten deutlich kleiner.


    Das vorausgesetzt der Hund verträgt das Futter.

  • Wie sollen denn beim Kaltpressverfahren die Vitamine überleben?
    Die Innereien, die die wichtigen Vitamine liefern müssen ebenso totgekocht werden, wie für alle anderen Futter auch. Die Vitamine werden nicht wiederbelebt, nur weil der letzte Produktionsschritt etwas kühler abläuft. ;)

  • Zitat

    Wie sollen denn beim Kaltpressverfahren die Vitamine überleben?
    Die Innereien, die die wichtigen Vitamine liefern müssen ebenso totgekocht werden, wie für alle anderen Futter auch. Die Vitamine werden nicht wiederbelebt, nur weil der letzte Produktionsschritt etwas kühler abläuft. ;)


    Es sind ja nicht nur Vitamine etc. in den Innereien.
    Ich finde es durchaus einen Unterschied ob man auf 60 oder 120 Grad erhitztes Futter füttert.

  • Was meinst du denn, wie hoch ein Kaltgepresstes Futter vor dem letzten Produktionsschritt erhitzt werden muss.
    Nur weil die Hersteller ein anderes Verfahren anwenden, dürfen sie die Vorgaben des Gesetzgebers nicht umgehen. Totgekocht wird auch das Kaltgepresste. ;)


    Aber Marketing ist alles! :hust:

  • Es ist mir trotzdem generell lieber ein Futter zu geben das statt Tod-Tod-Tod nur todgekocht wurde.
    Zusammen mit dem Vorteil das es sich nicht so extrem vollsaugt (vergleich Royal Canin, Belcando, Best Nature, Real Nature) und der kleineren Futtermenge.
    Aber das mag jeder sehen wie er will. :winken:

  • Zitat

    ach so...kennt Jemand Futalis Hundefutter?
    Sie stellen für jeden Hund das Futter extra auf dessen Bedürfnisse abgestimmt zusammen.
    Hat Ihr Erfahrungen mit diesem Futter?


    Ja, ich hab mal ne Probepackung bestellt. (Ich hab auch ne MENGE an Futtersorten durch ;) aber mir hat das irgendwie auch Spass gemacht) Es ist Augenwischerei. Da gibt es ein paar Basiskroketten und dann wird je nach Wunsch das eine oder andere Krokettchen dazugegeben. Kein schlechtes Futter aber viel zu teuer.

  • Zitat

    Es ist mir trotzdem generell lieber ein Futter zu geben das statt Tod-Tod-Tod nur todgekocht wurde.
    Zusammen mit dem Vorteil das es sich nicht so extrem vollsaugt (vergleich Royal Canin, Belcando, Best Nature, Real Nature) und der kleineren Futtermenge.
    Aber das mag jeder sehen wie er will. :winken:


    Dass es nicht so aufquillt ist sicherlich ein Vorteil, aber ansonsten ist bei kaltgeresstem Futter tatsächlich auch viel Augenwischerei dabei. Es darf genauso wenig schimmeln wie Extruderfutter und deshalb sind die verderblichen Anteile des Futter genauso pasteurisiert wie beim Extruder.
    Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass bei Kräutern und Öl etc die niedrigeren Temperaturen etwas schonender sind. Und die Zusammensetzung ist in der Regel besser, wahrscheinlich weil das Zielpublikum von vorneherein ein anderes ist.


    Gebackene Futter habe ich auch mal ausprobiert (Bubeck Excellent, ich glaub Ente) Mein Hund mochte es nicht und nachdem so ein Bröckchenen mal einen ganzen 30 Grad Waschgang unbeschadet überstanden hat(!!), habe ich beschlossen dem Magen meiner Maus diese Steine nur noch als Leckerlie zu geben. 'schonend gebacken' LOL!!

  • Das mit dem gebackenen Futter ist ja übel :mute:


    Ich finde die Zutaten im Real Nature tatsächlich sehr gut. Obwohl natürlich einige Zusätze wie z.b. das Grünlippmuschelpulver zu gering sind um wirklich was zu bewirken.
    Ich finde es erschreckend, was Futtertechnisch in dem Tierheim los ist aus dem ich Yoshi habe.
    Dort schreiben sie nämlich zum einen bei den Spenden, sie wollen nur Dosen wie z.B. Rinti und Co.
    Auf der anderen Seite wollen sie aber Royal Canin und mir wurde sogar das Royal Canin cc als super hochwertiges Futter angepriesen.
    Zum Glück war mein Hund zu diesem Zeitpunkt schlauer als ich und hat das Futter verweigert.
    Wenn ich mir im Nachhinein die Inhaltsstoffe anschaue kann ich das voll und ganz verstehen.

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