• Moin,


    ich hab auch so einen Hund gehabt, der geschrieen hat, wenn er orgendwo hin wollte - meine Güte war das peinlich, weil die Leuts auch gucken kamen und meinten, ich würde meinen Hund misshandeln..... :ops: Da braucht man echt starke Nerven.


    Allerkleinste Schritte, das haben die anderen ja schon gesagt... mein Trainer meinte, das an lockerer Leine gehen, dürfen am Anfang nicht mehr als 10 bis 20 Meter sein, bei Deiner Problematik vermutlich eher nur 5..... er hat uns geraten, die Leine zum üben in Geschirr und Halsband einzuhaken, damit wir a. stehen bleiben und signalisieren jetzt üben wir und b. der Hund merkt "jetzt üben wir" dabei soll der Hund, wenn er kann, sitzen... und natürlich gibt es Leckerlies dabei, entweder man lässt sie auf den Boden, neben die Füsse, fallen damit er lernt "beim Fuße meines Chefs ist es toll" oder, wenn der Hund größer ist, füttert man ihn nebenbei. Dann sitzen lassen, Leine wieder umhaken und weiter gehen und das, während eines Spaziergangs (nicht unbedingt zu Beginn, wenn der Hund sich lösen muss) ein paar Mal, zwei, drei Mal...... und aufhören, wenn es gut geklappt hat.


    Leckerchen kann man später irgendwann weg lassen..... aber das ist der 10. Schritt nach allem Üben. Die meisten verlangen von ihrem Hund zu Beginn viel zu lange Strecken..... und das frustriert dann alle. Wenn stehen bleiben beim ziehen nicht hilft, vielleicht helfen Richtungswechsel?


    Du könntest jedes Mal wenn er in die Leine geht, einfach umdrehen und dazu irgendein Komando sagen, etwa "schade" sobald die Leine locker wird (das wird sie weil er Dir folgt) kommentarlos umdrehen und wieder dorthin gehen, wo ihr hinwollt. Ich hab das bei uns beobachtet, das hat superschnell geklappt, nach 5 Mal hatte der Hund raus, was auf das ziehen an der Leine folgt und es war besonders schwer, weil am anderen Ende sein Herrchen auf ihn gewartet hat.


    Natürlich muss man das konsequent tun, immer überlegen, was lernt mein Hund aus meinem Verhalten? Meist nicht das, was man erwartet, sondern hier eben auch "ich muss nur entsetzlich viel Theater machen, dann geht es auch weiter!"


    Für zwischendurch, hast Du mal über ein Antizuggeschirr nachgedacht? Es gibt auch welche, die dem Hund nicht weh tun, ihn aber am steten Ziehen hindern. Ich hab mit Diego auch viele Probleme gehabt und eines benutzt, damit haben wir es hinbekommen, aber über einen sehr langen Zeitraum. Ich hab es einfach gebraucht, weil ich einen, nicht zu 100%tig belastbaren kaputten Fuß hab und das stete Ziehen mir körperliche Probleme gemacht hat.


    Sundri

    • Neu

    Hi


    hast du hier Lui schreit* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Also diese Antizuggeschirre würde ich nicht empfehlen.
      Ich habe vor ein paar Jahren eine ältere Labbi Hündin übernommen, die war auch nicht leinenführig , die Vorbesitzer sind mit ihr auch nur mit so einem Antizuggeschirr raus. Und sie hat damit genauso gezogen wie mit einem normalen. Das war so eines das irgendwie unter den Achseln durchlief. Sie war da schon ganz wund und trotzdem hat sie weiter gezogen.
      Ich bin mit ihr mit einem normalen Geschirr gelaufen und nach ein paar Wochen hat sie es auch gelernt gehabt, dass man an der Leine nicht zieht.


      Fängt sie denn schon Zuhause mit dem Jaulen an, wenn ihr euch für den Spaziergang anzieht?


      Wenn ja würde ich da auch schon ansetzen. Z.B. Sich alle paar Minuten anziehen Leine vom Haken nehmen Schlüssel nehmen usw. Und dann alles wieder ausziehen. So, daß sie irgendwann denkt die Spinnen doch und sie relaxt bleibt.

    • Ich habe bei meiner alten Hündin auch die Leinenführigkeit mit der Stehenbleiben Methode geübt. Hat bei ihr auch super funktioniert. Tja bei Hazel war da leider Hopfen und Mals verloren. Sie kam dann immer zurück, aber sobald es weiter ging, ging auch das Spiel von vorne los. Also musste ich mir auch was anderes überlegen.
      Ich handhabe es inzwischen so, dass Hazel an der Leine nicht mehr vor mir gehen darf. Sie muss neben mir bleiben.
      Wenn sie versucht an mir vorbei zu laufen, dann sage ich unser Abbruchsignal und "schiebe" sie mit dem Körper zurück. Also ich schlage quasi einen 180 Grad Winkel und laufe auf sie zu. Am Anfang kann man auch super eine Begrenzung seitlich nutzen, zum Beispiel eine Mauer. Dann kannst du ihr einfach ein Bein in den Weg stellen. Ich hab das Ganze auch noch mit einem Kommando belegt, "Bei mir".
      Zusätzlich hab ich dann Aufmerksamkeit beclickert. Also jedes Mal, wenn sie mich ansah, gab es einen Klick und Belohnung. Wenn man den Klicker nicht mag, kann man auch ein Lobwort verwenden. :)
      Inzwischen läuft es super, auch in der Stadt unter großer Ablenkung. Die klare Begrenzung nach vorne ist eindeutig für Hazel und sie kann sich so leichter konzentrieren.
      Wenn man nicht immer die Zeit hat, das Training konsequent durchzuziehen, unterscheiden viele auch zwischen Geschirr und Halsband. Am Halsband wird dann geübt und am Geschirr darf gezogen werden.
      Mag praktisch sein, für mich ist es nichts. Dann nehm ich den Hund lieber ne Zeit lang nicht mit an Orte, wo es zu aufregend für ihn ist oder ich das Training nicht durchsetzen kann. Geht meiner Meinung nach schneller so. Die Ablenkung kann man dann langsam steigern.


      Was das Schreien angeht. Euer Hund muss dringend Frustrationstoleranz lernen. Sich langweilen können, muss erlernt werden. :)
      Und auch hier würde ich es für den Übergang so machen, dass ich den Hund erstmal nicht mit in die Stadt etc. nehme. Das ist für euch und für den Hund purer Stress. Dem Hund macht der Ausflug auch keinen Spaß, wenn er merkt, dass ihr immer genervter werdet.
      Als Hazel noch ein Welpe war, konnte sie auch nicht warten und fing das Jaulen und Rumhüpfen an. Ich habe es durch Füttern gelöst. Wichtig ist, dass du mit dem Füttern beginnst, BEVOR der Hund anfängt Mist zu machen. Sonst belohnst du ihn. Am Anfang hab ich dann wirklich stetig gefüttert, also ein Leckerli nach dem anderen reingeschoben. Dann hatte sie keine Gelegenheit mit Mist anzufangen. Ich hab das Hauptfutter verwendet, sonst wäre sie ja speckfett geworden. :D
      Langsam habe ich dann die Abstände zwischen den Leckerlis verlängert. Und jetzt gibt es nur noch ein Leckerli, wenn sie besonders brav war in einer schwierigen Situation. Aber das braucht Geduld und Konsequenz. Wenn ihr sie einen Tag schreien lasst und dann wieder füttert, wird es nichts. Daher auch der Tip sie erstmal Situationen, in denen ihr nicht konsequent sein könnt, nicht auszusetzen.


      Zusätzlich mache ich mit Hazel Übungen zur Frustrationstoleranz.
      Zum Beispiel Futter in einem Schüsselchen aufstellen. Hund ist zwischen dir und der Schüssel und sie muss zuerst zu dir kommen, bevor ihr gemeinsam hingeht. Das Gleiche kann man auch mit einem Spielzeug machen. Spielzeug schmeißen, Hund darf nicht hinterher, sondern kommt erst zu dir und ihr geht gemeinsam oder sogar nur du holst das Spielzeug und sie bekommt es gar nicht.
      Oder üben an Futter vorbeizulaufen ohne hinzuwollen. Lauter solche Übungen helfen ihr dabei, dass sie lernt Frust auszuhalten. Am Ende kommt natürlich immer die fette Belohnung, wenn sie gut mitmacht.


      Ja das sind jetzt so meine Gedanken zu dem Thema. :)

    • Zitat


      Für zwischendurch, hast Du mal über ein Antizuggeschirr nachgedacht? Es gibt auch welche, die dem Hund nicht weh tun, ihn aber am steten Ziehen hindern. Ich hab mit Diego auch viele Probleme gehabt und eines benutzt, damit haben wir es hinbekommen, aber über einen sehr langen Zeitraum. Ich hab es einfach gebraucht, weil ich einen, nicht zu 100%tig belastbaren kaputten Fuß hab und das stete Ziehen mir körperliche Probleme gemacht hat.


      Sundri


      Zeig mir das Antizuggeschirr, das keine Schmerzen verursacht. Denn allein so funktionieren sie. Was sollte den Hund sonst davon abhalten zu ziehen. Diese Geschirre laufen direkt an den Achseln, also einer sehr empfinlichen Stelle, entlang und schmerzen natürlich.

    • Meine Güte - so machen Spaziergänge sicher keinen Spaß!


      Bleibt sie denn im Freilauf schön bei dir?
      Wohnt ihr recht ländlich oder eher in der Stadt?
      Wieviel und wie lange geht ihr täglich raus?



      Mein Lösungsansatz ist ähnlich wie der einer meiner Vorschreiberinen.


      Ich würde NUR am Halsband Leinenführigkeit üben und auch nur in ganz ganz kurzen Einheiten - dafür aber X mal (je nachdem wie gut sie dann mitmacht und aufpassen kann) während des Spaziergangs.
      Ziehen darf sie vorerst nur am Geschirr.
      Da das ganze theater schon vor der Haustür losgeht würde ich sie auch erstmal ein wenig toben lassen um Energie abzubauen.
      Das kann je nach Hund auf der nächsten Wiese an der Schleppleine oder eben auch ohne Leine stattfinden.
      Ich würde schauen, dass ich ihr weniger "hochpuschende" als ruhige aber anstrengende Aktivitäten vor gebe.
      Z.b. Suchspiele.


      Sie beim Radfahren das Tempo vorgeben lassen würde ich nicht.
      Dann eher 1-2 x die Woche mit dem Hund zu einer Hundewiese / Hundeauslaufgebiet fahren wo der Hund dann 1-2 std mit anderen Hunden rennen und toben kann.



      Jegliches was sie hochpusht würde ich vermeiden und dann mal schauen wie sie sich so macht.


      Ein weiterer Anreiz für sie sich mehr auf dich zu konzentireren könnte die ausschließliche Fütterung aus der Hand sein.
      Mit Hunger im Bauch setzt Hund die Prioritäten da schon mal was anders als sonst ;)


      Den Ansatz von Lightning zum üben der Frustrationstolleranz find ich sehr schön.
      Das kann man prima allein oder mit Hundebegleitung im nächsten Wald üben. Ganz in Ruhe und abgeschieden.


      Wünsch dir gute Nerven und viel Erfolg.

    • Zitat

      Zeig mir das Antizuggeschirr, das keine Schmerzen verursacht. Denn allein so funktionieren sie. Was sollte den Hund sonst davon abhalten zu ziehen. Diese Geschirre laufen direkt an den Achseln, also einer sehr empfinlichen Stelle, entlang und schmerzen natürlich.


      Ich habe eines gehabt, das die Öse vorn auf der Brust gehabt hat, ansonsten war es normal geschnitten, mein Hund liebte es überhaupt nicht, von seinem Ziel weg gehzogen zu werden.... denn wenn er ins Geschirr ging, zog es ihn einfach seitlich davon ab.


      Im Übrigen bin ich der Meinung wenn eine Erziehungshilfe nicht wirkt - dann sollte ich sie weg lassen. Das ein Hunnd wund unter den Achseln ist ist einfach ein Unding. Malik muss leider so ein Geschirr tragen, da er anders nicht mehr an der Leine laufen kann, aber er reagiert darauf und deshalb klappt es einfach..... es ist selten, das er ins Geschirr läuft, anderes aber überschlägt er sich im K9 und an der Halsung - auch keine Lösung für einen alten Hund.


      Sundri

    • Für mich liest es sich so, als ob die nicht vorhandene Leinenführigkeit eher ein Symptom wäre für absolute Überforderung draußen.


      Es gibt viele Gründe warum ein Hund draußen überfordert ist. Zum Beispiel


      - zu lange Spaziergänge
      - zu häufige Spaziergänge
      - Aktionen beim Spaziergang, die den Stresspegel hochfahren wie Hundebegegnungen, Hetzspiele, Rennen,...
      - die "falsche" Umgebung
      - und so weiter


      Bei der Rassemischung würde ich fast eine Kombination aus mehreren Faktoren vermuten.


      Viele Grüße
      Corinna

    • Zitat

      Ich habe eines gehabt, das die Öse vorn auf der Brust gehabt hat, ansonsten war es normal geschnitten, mein Hund liebte es überhaupt nicht, von seinem Ziel weg gehzogen zu werden.... denn wenn er ins Geschirr ging, zog es ihn einfach seitlich davon ab.


      Im Übrigen bin ich der Meinung wenn eine Erziehungshilfe nicht wirkt - dann sollte ich sie weg lassen. Das ein Hunnd wund unter den Achseln ist ist einfach ein Unding. Malik muss leider so ein Geschirr tragen, da er anders nicht mehr an der Leine laufen kann, aber er reagiert darauf und deshalb klappt es einfach..... es ist selten, das er ins Geschirr läuft, anderes aber überschlägt er sich im K9 und an der Halsung - auch keine Lösung für einen alten Hund.


      Sundri



      Also da ist nur ne normale Öse auf der Brust, ohne dass sich was zusammen zieht? Aber dann kann ich auch einfach ein normales Geschirr benutzen. Die meisten haben auch ne Öse auf der Brust. Dann kann ich den Hund sogar vorne und hinten einhaken und ihn so gut halten.
      Der Sinn des speziellen Geschirrs erschließt sich mir nicht so ganz. :) Vllt hast du einen Link, wo man sich das Teil mal anschauen kann?

    • Moin,


      es zieht sich ein wenig über der Brust zusammen, aber man kann es so einstellen, das es nicht schmerzt, schau mal unter Easy walk harness nach, mit Links bin ich nicht so fit.


      Keines meiner anderen Geschirre hat eine Öse vorn an der Brust, aber ich bin auch nicht so Geschirrfreudig, als das ich mich da gut auskennen würde. Uns hat es gut geholfen, weil es den Hund einfach zu mir wendet, wenn er zu sehr zieht.


      In dem Fall um den es hier geht, wird es sicher ein längerer Weg, ich persönlich würde das mit dem schlichten Umdrehen einfach mal probieren, wie gesagt, hätte ich meinen Trainer bei Diego schon gehabt, wären wir sicher schneller zum Ziel gekommen.....


      Sundri



    • Das würde ich auch vermuten. Die Schreierei geht ja los, sobald der Hund eine Erwartungshaltung hat. Also auch schon drinnen beim bereit machen für's rausgehen.
      Ich tipe jetzt einfach mal ins blaue und denke, dieser Hund steht total unter Strom. Auch "übermütig" auf andere zurennen etc. muss nicht aus "Freude" sein, sondern kann aus Stress und überdreht sein entstehen.


      Ich denke in eurem Haushalt ist eine grundlegende Änderung des Umganges mit dem Hund nötig. Ruhige klare Führung, klare Leitplanken, wenig Action, und möglichst wenig verschiedene Leute die was mit dem Hund machen solange der "Umerziehungsprozess" läuft.

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