Führungsproblem, Flegelphase, Bindung und Auslastung
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Halli hallo hallöchen :)
Der Betreff spiegelt meine Probleme mit meinem Balou wieder, vielleicht ist auch nur eines davon zutreffend.
Ich erzähle einfach mal ein bissel.Ich hatte schon immer Hunde, eine Beardie-Hündin, einen Windhund-Labbi-Mix, einen undefinierbaren Teneriffa-Mix, also auch nichts wirklich leichtes..
Seit einem Monat betreue ich jedes Wochenende einen Hovawart-Border-Mix Balou. Er ist 1,5 Jahre alt.
War früher mit der Besitzerin in der Hundeschule, hat dort auch Welpenagility gemacht. (die Besitzerin nimmt ihn unter der Woche ins Geschäft mit, ich entlaste sie am Wochenende)Eigentlich kann er:
Sitz, bleib, platz, hier, komm, pfote, "mitte" also einparken zwischen den beinen, rolle.
Er apportiert liebend liebend gern, spielt perfekt Frisbee.Wir laufen immer lange, davon die meiste Zeit aber Kopfarbeit (Spiele suchen+ apport, frisbee spielen, Ball spielen) Beim Ball spielen muss er warten, bis ich ihm sage, dass er loslaufen darf, weil er sonst so hektisch wird.
Jetzt seine Problemchen:
- wenn er unterwegs nen Ast findet, gibt er ihn unter keinen Umständen wieder her. "Aus" kann er also nicht so gut, vom Gefühl her sieht er das als seine Beute, auf der er jetzt alleine rumkauen will
- Ebenso rennt er beim Gassi manchmal aus unersichtlichen Gründen einfach weg. Und kommt dann wieder, wenn es ihm eben passt. (Kann 2 Minuten sein, kann 1, 5 Stunden sein).
- Wenn irgendwo in Sichtweite ein Hund oder Fahrrad oder egal was ist, rennt er hin.
! Nicht, weil er mit den Hunden spielen will ! Er will nur Hallo sagen, und dann wieder weiterrennen- aber wieder : er lässt sich da nicht abrufen
- er ist noch nicht so richtig leinenführig, es bessert sich aber seit ich ihn am Wochenende habe.
d.h. bisher hat er mich hin und her gezogen, wenn er mein,t überall hinmarkieren zu müssen.
Habe ihm jetzt beigebracht, dass er erst am Feldrand Pipi darf. Genauso zieht er eben zu nem anderen Hund, ob ich will oder nicht, er ist halt saukräftig.Was hilft: Egal wo und wie und was, Platz macht er eigentlich immer. D.h. wenn ih seh, da vorne ist ein Hund, lass ich ihn abliegen, dann bleibt er da. (wenn er an der Leine ist).
- er darf nicht aufs Sofa. Wenn ich aber nicht da bin hüpft er hoch und schläft da. Wäre für mich ok, aber letztes Mal hat er ein Kissen komplett zerrupft?!
- er darf natürlich (!!) nichts vom Tisch fressen, letztes mal hat er sich aber einfach was genommen, als die Besitzerin kurz aus dem Raum war.Im Haus ist er an sich total gechillt, liegt sich hin und pennt. Man merkt ihn kaum.
Seitdem er zwei mal weggerannt ist, darf er bei mir nur noch an der Schleppleine laufen, und ich mach viel "Bindungsübungen", sprich: ruf ihn, er kriegt Leckerle, wenn er mich einfach so anschaut kriegt er ab und zu Leckerle oder einfach so n Ball geschmissen. Wenn ich seh, irgendwas lenkt ihn ab, beschäftige ich ihn mit dem Ball. etc.
--> ich möchte einfach, dass er ohne dass ich Angst haben muss, dass er wegrennt, ihn ohne Leine laufen lassen können. Egal, ob irgendwo 1 km weit weg ein Fahrrad fährt oder ein anderer Hund ist.
Wie fixiere ich ihn auf mich?
--> fühle mich von ihm "verarscht", als ob er mich nicht ganz ernst nimmt. z.B. wenn er wegrennt. Wie zeige ich ihm, dass ich der Rudelführer bin? (ich drück ihn schon immer hinter mich, damit ich als erstes aus der tür geh zb.)
--> Wieso dreht er im Haus gerade so auf und macht alles, was er eigentlich nicht darf? (obwohl ich beim Gassi echt viel mit ihm mach)
--> Flegelphase find ich bisschen spät mit 1,5 Jahren oder?
--> wie laste ich ihn noch mehr aus?
--> möchte ein richtiges Team werden, aber wie?
-- er ist nicht kastriert ,meint ihr, das hat was damit zu tun ??? -- er ist wohl schon öfter auch wegen läufigen Hündinnen weggerannt... -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Zitat
--> ich möchte einfach, dass er ohne dass ich Angst haben muss, dass er wegrennt, ihn ohne Leine laufen lassen können. Egal, ob irgendwo 1 km weit weg ein Fahrrad fährt oder ein anderer Hund ist.
Wie fixiere ich ihn auf mich?
--> fühle mich von ihm "verarscht", als ob er mich nicht ganz ernst nimmt. z.B. wenn er wegrennt. Wie zeige ich ihm, dass ich der Rudelführer bin?Sichere ihn doch vorerst mit Hilfe einer Schleppleine (immer nur am Geschirr festmachen)
So hat er relativ viel Freiheit, aber du hast die Möglichkeit auf ihn einzuwirken und kannst so den Rückruf verfestigen, die Orientierung auf dich verstärken und üben, dass man nicht zu Hunden, Fahrrädern etc. hinrennt.
So, wie es jetzt ist, würde ich ihn keinesfalls frei laufen lassen. -
Liebe risibisi,
beim Lesen gruselts mich und das nicht zu knapp...
"Mehrfach" (!!!) weggewesen, nach 1,5 Std (!!) wiedergekommen ...
DAS kann und darf mir EINMAL PASSIEREN und danach ist der Hund an der (Schlepp)Leine !!
Welches Gefahrenpotential für Hund und Menschen dahinter steckt,,scheint dir nicht recht bewusst zu sein.
Verkehrsunfälle mit Todesfolge zB , durchaus im Rahmen des Möglichen.
Getötete Haustiere , verletzte Kinder durch Anspringen ...such's dir aus aus dem bunten Katalog der Möglichkeiten...Was andere Hundehalter über die "der-will-nur-hallo-sagen-Hunde (und vor allem ihre Besitzer ) denken,,kannst du in einem anderen Thread hier lesen . :/
Alte, kranke, läufige , ängstliche etcetc Hunde STEHEN ÜBERHAUPT NICHT AUF HALLOSAGEN!!!
Es scheint dir an (spezifischem Hunde) Wissen und persönlicher Reife zu fehlen,
sorry, ich mein das ganz neutral und will dich damit weder beleidigen noch angreifen noch kritisieren .Aber überschau mal die möglichen Konsequenzen deiner bisherigen Vorhergehensweise ,
und vor allem hol dir n Trainer !! Und lass ihn die Besitzerin bezahlen.
Die hat bestimmt keine Zeit, denk ich mal, mit ihrem Geschäft .Und : mir einem Hovawart -Border-Mischling hast du ein "ganz anderes Potenzial
" auf deiner Couch sitzen als alle Hunde bisher...
Liebe Grüsse und bitte nicht böse sein, aber doch zu Herzen nehmen
Monika
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Zitat
Eigentlich kann er:
Sitz, bleib, platz, hier, komm, pfote, "mitte" also einparken zwischen den beinen, rolle.
Er apportiert liebend liebend gern, spielt perfekt Frisbee.
Wenn er von anderen Hunden nicht abrufbar ist, kann er es eben nicht!
Und an Äste würde ich ihn gar nicht heran lassen, ist sehr verletzungsträchtig!
Damit erledigt sich dann auch das "Aus" Problem und man kann es in aller Ruhe neu aufbauen! -
Zitat
.....
- Ebenso rennt er beim Gassi manchmal aus unersichtlichen Gründen einfach weg. Und kommt dann wieder, wenn es ihm eben passt. (Kann 2 Minuten sein, kann 1, 5 Stunden sein)......Für Dich vielleicht "unersichtlich". Hättste ne Nase, würdest Du wissen, welchen Spuren Hündchen da gerade nachgeht: die Kröte jagt!!!
Die Idee, an den Problemen zu arbeiten, ist ja sehr löblich - aber erstens wird das sicherlich schwer, wenn Du den Hund nur am Wochenende hast. Zweitens wird Dir die Halterin das Gelernte alles wieder versauen, wenn sie nicht mitzieht, weil er bei ihr dann mit seinem falschen Verhalten wieder Erfolg haben wird, was dieses verstärken wird. Schätze, das wird ne Sisyphos-Arbeit für Dich.....
Und am Jagen zu arbeiten nur 2mal die Woche, das ist echt aussichtslos, da arbeitest Du Dich auf für nix und wieder nix. Das ist ungefähr so, wie wenn Du 3mal im Jahr was Essen könntest - würde auch net helfen, Dich vorm Verhungern zu retten. und genauso wenig hilft Anti-Jagd-Training, wenns nicht konsequent täglich udn jeden Moment durchgezogen wird.
Bei mir käm der Hund einfach an die Leine und fertig. Sollte er weiterhin gravierendes Fehlverhalten zeigen, würd ich dem Besitzer entsprechend ans Herz legen, daran zu arbeiten oder sich nen neuen Sitter zu suchen. Den Aufwand kriegst mit keinem Geld der Welt bezahlt...... Auslastung ist der Job des Halters, und wenn ich sitte, ich würd nen Horror-Aufschlag verlangen, wenn sich ein Hund im Haus wie dieser Hund gebärden würde, um die Schäden ersetzen zu können.
Schätze, für den Hund bist Du ein toller Spielgefährte, den er aber nicht ernst nimmt, weil er sich immer durchzusetzen schafft, aber nicht mehr...
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Danke erstmal für die schnellen Antworten :)
Ich nehm gar nichts persönlich. Daher beschießt mich nur
Vorab das Wichtigste:
Bei mir ist er IMMER an der Schleppleine !!!!
Dadurch entfallen schon mal die Hälfte aller angreifenden Kommentare.Nachdem er einmal weg war hätte mein Herz des auf keinen Fall mehr ausgehalten, und auch meine Verantwortung jedem anderen gegenüber!
Die Schleppleine ist natürlich an seinem Geschirr festgemacht.Ob es jetzt hilft, zwei Tage die Woche zu üben oder nicht sehe ich dann ja.
Ich will ihn nicht hergeben, er liegt mir sehr am Herzen!Freue mich jetzt über Tips.
Wie binde ich ihn mehr an mich, außer den Übungen, die ich bereits mache?
Denkt ihr, dass es was damit zu tun hat, dass er noch unkastriert ist? Oder kennt ihr Hunde, die in dem Alter in einer Flegelphase waren?Danke!
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Ich kann das von der Rasse her nicht wirklich einschätzen, aber wenn du die Lust dazu hast würde ich es versuchen mit Training... Klar kann es sein, dass es nicht fruchtet, weil in der Woche nicht mitgezogen wird, mit der Option musst du rechnen. Es kann aber auch sein, dass er weiß, dass du ihm gewisse Dinge eben nicht durchgehen lässt und er es dadurch auch lässt. Oder sogar, dass er anfängt zu übertragen, was aber bei dem Zeitverhältnis eher unwahrscheinlich ist...
Bindung stärkst du nur mit der Zeit. Durch Beschäftigung mit dem Hund, durch gemeinsame Aufgaben und Erfolge.
Anjou (Aussie) hatte seine heftigste Zeit zwischen 1 und 2 bzw. noch was darüber hinaus. Er hatte allerdings andere Baustellen... Die Aussies sind Spätzünder, keine Ahnung, ob das beim Border auch so ist... Und ob Flegelphase oder nicht... Wenn er es bisher nicht gelernt hat nicht zu jagen etc., dann wird er es auch weiter tun, wenn er Spaß dabei hat bzw. es eben sein Instinkt ist.
Kastration hat wenig damit zu tun... Dem Hund mangelt es dann eben noch an Erziehung, nicht einer OP -
Wenn ich es richtig verstanden habe bist du "nur" die Wochenendbeziehung für den Hund.
Du bist erst sehr kurze Zeit mit ihm zusammen und ihr kennt euch noch nicht besonders gut.
Beziehungen brauchen Zeit.
Flegelphase mit 1,5 Jahren ist gut möglich.
Die großen Rassen entwickeln sich erst recht spät vollständig.LG, Friederike
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Flegelphase ist typisch in dem Alter.
Den Rassemix finde ich schon explosiv. Der "bewachende" Hovi und der auf viele Reize reagierende Border.
Da schlagen gegensätzliche Herzen in der Brust. (könnte ich mir vorstellen)
Ich würde nicht so viel auf Gassigängen machen. Ich finde, dass die Hunde oft einfach nur lernen: GASSI = Jagen-Fun-äktschen.
Man kann den Kompromiss machen und zu einer Wiese gehen und da was "üben". Und auf dem Gassigang passiert halt nichts.
Das ist für manche Border besser, sonst wären die "Dauerangeschaltet".Was für "Erziehungstipps" suchst du denn? Auslasten kannst du gut mit Fährte/Trail zu Beispiel, das ist gut an der Leine zu machen und gut für die Bindung und liegt beiden Rassen im Blut.
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Zitat
Seit einem Monat betreue ich jedes Wochenende einen Hovawart-Border-Mix Balou. (die Besitzerin nimmt ihn unter der Woche ins Geschäft mit, ich entlaste sie am Wochenende)Du betreust Balou also erst seit vier Wochen und das nur an den Wochenenden.
Unter'm Strich war das bis jetzt nicht allzu viel Zeit, die du mit ihm verbracht hast, um eine Bindung und Gehorsam in jeder Beziehung zu erwarten, unabhängig davon, dass er noch sehr jung ist.ZitatEigentlich kann er:
Sitz, bleib, platz, hier, komm, pfote, "mitte" also einparken zwischen den beinen, rolle.
Er apportiert liebend liebend gern, spielt perfekt Frisbee.ZitatWir laufen immer lange, davon die meiste Zeit aber Kopfarbeit (Spiele suchen+ apport, frisbee spielen, Ball spielen) Beim Ball spielen muss er warten, bis ich ihm sage, dass er loslaufen darf, weil er sonst so hektisch wird.
Die vielen Kunststücke hat sicher die Besitzerin Balou beigebracht, aber die wichtigsten Sachen ("AUS" und den Rückruf) beherrscht er nicht.
Darauf sollte man sich nun konzentrieren und alles andere weglassen.Zitat- wenn er unterwegs nen Ast findet, gibt er ihn unter keinen Umständen wieder her. "Aus" kann er also nicht so gut, vom Gefühl her sieht er das als seine Beute, auf der er jetzt alleine rumkauen will
Welche Motivation hat der Hund denn überhaupt, seine Beute auf "aus" fallen zu lassen?
Wie gehst du vor?Zitat- Ebenso rennt er beim Gassi manchmal aus unersichtlichen Gründen einfach weg. Und kommt dann wieder, wenn es ihm eben passt. (Kann 2 Minuten sein, kann 1, 5 Stunden sein).
- Wenn irgendwo in Sichtweite ein Hund oder Fahrrad oder egal was ist, rennt er hin.
! Nicht, weil er mit den Hunden spielen will ! Er will nur Hallo sagen, und dann wieder weiterrennen- aber wieder : er lässt sich da nicht abrufenAuch hier die Frage, welche Motivation er hat, alles stehen und liegen zu lassen, um mit wehenden Ohren zu dir zu laufen?
Zitat--> fühle mich von ihm "verarscht", als ob er mich nicht ganz ernst nimmt. z.B. wenn er wegrennt. Wie zeige ich ihm, dass ich der Rudelführer bin? (ich drück ihn schon immer hinter mich, damit ich als erstes aus der tür geh zb.)
Zitat--> Wieso dreht er im Haus gerade so auf und macht alles, was er eigentlich nicht darf? (obwohl ich beim Gassi echt viel mit ihm mach)
Zitat--> Flegelphase find ich bisschen spät mit 1,5 Jahren oder?
--> wie laste ich ihn noch mehr aus?
--> möchte ein richtiges Team werden, aber wie?
-- er ist nicht kastriert ,meint ihr, das hat was damit zu tun ??? -- er ist wohl schon öfter auch wegen läufigen Hündinnen weggerannt...Denkt ihr, dass es was damit zu tun hat, dass er noch unkastriert ist? Oder kennt ihr Hunde, die in dem Alter in einer Flegelphase waren?
Die aufgeführten Problemchen haben nichts damit zu tun, dass er nicht als "Rudelführer" ansieht.
Übrigens, du musst dir den Stress nicht machen, grundsätzlich zuerst durch die Tür zu gehen, damit definierst du dich nicht als sogen. "Rudelführer".
Er verarscht dich auch nicht, mit der Flegelphase hat es insofern zu tun, dass er sich nun zum richtigen Hund entwickelt, seine Interessen motivieren ihn höher, andere Dinge zu tun, zu anderen Hunden oder Radfahrern zu rennen, läufige Hündinnen zu riechen etc., ist einfach interessanter als alles andere.
Ich glaube auch, dass du ihn mit dem gut gemeinten Beschäftigungsprogramm "übersättigst".
Du bist immer präsent und unterhälst ihn, wenn er dann etwas Besseres entdeckt, wird anderes Interesse in ihm geweckt und dann zischt der Gute eben ab.
In dem Alter werden Hunde eigenständiger, der Radius vergrößert sich.
Dieses "Unterwegsprogramm" würde ich drastisch reduzieren.
Die Motivation des Rückrufes erhöhen, ihn nicht zu oft zurückrufen, weniger ist mehr.Nein, durch eine Kastration ist keine Verhaltensveränderung hinsichtlich der aufgeführten "Probleme" zu erwarten.
Der Rückruf und das Kommando "aus" müssen noch geübt und vertieft werden, dazu müsste man erst erfahren, wie vorgegangen wurde, um herauszufinden, ob da vielleicht Fehler gemacht wurden.Viele Grüße
Themis -
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