Wir üben das alleine sein...

  • Die Frage ist nicht leicht zu beantworten.
    Wahrscheinlich ist jeder Hund da anders.
    Unser Alph machte tatsächlich "gar nichts", blieb in Türnähe und bellte und jaulte, dass die Ohren (der Nachbarn :| ) klingelten. Der hat auch nichts getrunken. Also gebrüllt und "aktiv gewartet". Er hat bei uns noch nie etwas kaputtgemacht, auch dass er auf die Möbel ginge habe ich nicht bemerkt (wenn er das unbemerkt schafft: es sei ihm gegönnt :smile: ).

    Ich kann mir aber vorstellen, dass hektische Aktivität eine Übersprungshandlung ist, wenn es starken Stress gibt. So wie Menschen auch unterschiedlich sind. Einige erstarren, andere rennen hektisch umher und haben keine ruhige Minute und stopfen sich überdies auch noch wahllos Lebensmittel ein ;)

    Bei uns hat beim Training übrigens "ritualhaftes Wiederholen" geholfen. Also immer gleicher, unaufgeregter Ablauf. Sich selbst fertigmachen zum Aufbruch, Hundedecke in den Flur, für den Hund Kaustange, ruhig rausgehen.
    Der wahre Held des Alleinbleibens ist Alph übrigens nie geworden. In neuer Umgebung (z.B. Ferienhaus) ist daran gar nicht zu denken....

  • Hm, ja da kann was dran sein.
    Hab sie heute früh für 40 Minunten alleine gelassen, muß ja auch irgendwann mal einkaufen :roll:
    Hab sie in der Zeit aufgenommen.
    Die erste halbe Stunde hat sie fast durchgebellt, immer so 3 bis 5 mal, denn mal ne knappe Minute Ruhe und wieder von vorne.
    Die letzten 10 Minuten war Ruhe.
    Hab dann noch ein paar Mal mit ihr geübt, war dann nie länger als 1-2 Minuten draußen, da hat sie nicht gebellt aber saß sofort hinter der Tür, hatte sie vorher immer auf ihre Decke geschickt, jedesmal wenn ich wieder rein bin, ist sie gleich wieder auf die Decke zurück.
    Sie weiß also schon das sie sich nicht artig verhält :???:
    Heute Nachmittag mußte ich zwecks Nachtschicht vorschlafen.
    Ich verstehe das nicht, habe knapp 4 Stunden oben geschlafen und es kam nicht ein Mucks von ihr,
    auch wenn ich ne halbe Stunde im Keller bin, ist sie ruhig, obwohl die Tür zu ist, da guckt sie mich manchmal richtig verpennt an wenn ich denn wieder aus dem Keller hoch komme, so nach dem Motto: Ach ja, du warst ja unten :headbash:
    Warscheinlich muß ich von oben über ne Feuerleiter abhauen damit sie ruhig bleibt.
    Bin echt Mal gespannt ob wir ab Montag besser werden, so langsam fragen die Nachbarn schon nach und das Thema Hundesitter läuft auch nicht so recht an....
    Das mit dem Ritual werde ich aber auch nochmal testen, bis jetzt hieß es immer ich soll den Hund ignorieren beim kommen und gehen.

    Gruß, Henning

  • :lol:
    Da wird auch keine Feuerleiter helfen. Das hatte ich einmal versucht.
    Hundi ins Bett gebracht wie immer Tür zu und versucht raus zu schleichen in Socken.
    Denkste, kein Minute schon hat ers gerafft und losgelegt.

  • Ja das ist schon echt komisch, heute morgen bin ich aus der Nachtschicht nach Hause gekommen während meine Freundin mit Ronja Gassi war, sie hat mich also nicht gesehen bevor ich ins Bett bin.
    Als Frauchen raus ist hab ich nur darauf gewartet das das Theater wieder los geht....
    und was war? Madame hat richtig schön geschnarcht :)
    Nach der Mittagrunde mußte ich zur Nachbarin ein Paket abholen, hab sie da mal wieder aufgenommen, sofortiges fiepen und ab der 7 Minute bellen :(
    Ich weiß nicht so Recht wie ich nun mit ihr das Üben starten soll ab Montag, mit Ritual, ohne, mit Beschäftigung, ohne..., man das wird lustig :banned:

    Gruß, Henning

  • Wir haben erstmal mit kleinen dingen angefangen.
    Ich schliesse öfter die tür mal so nur kurz.
    Koche mit der jacke und schlüsselbund und unterbinde seine kontrollgänge.
    Sobald er mir nachrennt wird er auf den platz geschickt.
    Ausserdem muss er immer auf den platz vor wir gehen. Er muss dort warten bis wir angezogen sind und wird dann dort abgeholt.
    Und wir sagen nicht mehr tschüss und nicht mehr hallo.

    Nach zwei wochen hat sich schon ein bisschen was getan.
    Er wird nicht mehr so hysterisch zur begrüssung und bleibt öfter freiwillig liegen.
    Heute früh hab ich ihn wieder mal mitgelassen ins schlafzimmer, da hat er einen korb.
    Nach kurzer zeit ist er alleine ins WoZi zurück und hat sich zurück in seine box gelegt.
    :rollsmilie2:
    Ausserdem muss er nun öfternachfragen (zur tür raus, fressen nehmen zb).
    Wenn es was zu futtern oder tun für ihn gibt rufe ich ihn vor er von selbst kommt.
    Er scheint sogar froh zu sein das ihm entscheidungen abgenommen werden und reagiert mit mehr ruhe, hätte ich nie erwartet.
    Ich glaube an uns..das wird schon

    Achja und geistige Auslastung bringt uns auch viel im punkt ruhe.
    Auch wenns nur ein paar kleine übungen sind.

  • So mal eine kleine Zusammenfassung nach einer Woche üben.

    Hab jetzt eine Kamera installiert mit der ich übers Smartphone die Dame zu Hause beobachte und hören kann.
    Habe am Montag dann gleich angefangen, gut 25-30 mal Tag raus und rein, immer kleine Abstände.
    Am Mittwoch war sie schon soweit das sie gut 20 Minuten schafft ohne Laut zu geben.
    Sie wartet zwar hinter der Haustür, aber ist auch lange nicht mehr so gestresst wenn man wieder kommt, hechelt nicht mehr wie doof...
    Ich war schon echt beeindruckt und mir gedacht wir sind auf nem guten Weg.... :gut:

    Naja...
    Am Freitag wollten wir mit Freunden Essen gehen, damit sie dann nicht zu lange alleine ist und anfängt zu bellen, haben meine Schwester und ihr Freund ( die beiden kennt sie schon recht gut und läßt sich auch problemlos streicheln von beiden ), auf sie in der Zeit bei uns zu Hause aufgepasst.
    Waren knapp 2 Stunden weg und Ronja war wohl doch relativ unentspannt, sie ist immer im 5 Miunten Rythmus zur Haustür und dann wieder zurück zu den beiden.
    An der Tür hat sie denn auch ein bissel gefiept.
    Hm, das war ja doch nicht so doll wie gedacht.

    Gestern war sie dann den ganzen Tag nicht alleine, nur Abends für 10 Minuten und da hat sie denn wieder vollen Alarm gemacht, so ein Mist...

    Heute vormittag haben wir mit ihr wieder geübt, ich hab das Gefühl wir sind wieder absolut bei 0, sie springt sofort die Türklinke an und bellt sofort los :verzweifelt:

    Das ist echt blöd, sie hat ja schon gezeigt das es geht, aber nun wieder so eine Rückschritt, das kann ich nicht so ganz verstehen.

    Gruß, Henning

  • ich versteh schon, dass bei euch die zeit drängt.

    aber bei euch ist die situation zum alleinebleiben- lernen auch wirklich nicht die idealste.

    weiter oben schrieb jemand ganz richtig: "das was ihr euch in kleinen schritten aufbaut, reisst ihr sofort wieder ein", sprich: wenn der hund mal 10 minuten schafft, kommt sofort der rückschritt, weil eben länger noch nicht geht....kein guter kreislauf.

    normalerweise würd ich da raten, den übungszeitraum zu verkleinern und nach "gefühlten 100x" wo der kurze zeitraum wirklich völlig ohne stress für den hund vorüberging, erst den nächsten kleinen schritt zu tun.

    so hab ichs bei allen meinen hunden hinbekommen - bei dem einen schneller, beim nächsten brauchte ich eben länger.

    sam konnte nach 3 wochen problemlos vormittags alleine bleiben - joey hat 3 monate für den gleichen zeitraum gebraucht.

    eurer hund hat definitiv stress mit alleine bleiben. und auf die weise, wie ihr es versucht, wirds wohl noch länger dauern.

    wenn das mit den langsamen mini-schritten nicht funktioniert bei euch - dann fällt mir wirklich nur noch ein hundesitter ein.

  • Also wir haben jetzt Gott sei Dank erstmal eine gute Möglichkeit gefunden Ronja unterzubringen wenn wir arbeiten sind, eine der Tierpflegerin aus dem Tierheim kümmert sich dann um sie, die kennt sie ja auch sehr gut :D

    Üben tun wir natürlich täglich, immer kleiner Schritte, aber ihr wisst sicherlich wie das ist mit dem "...wieder einreissen..."
    Manchmal bleibt sie mehrmals am Tag für gute 10 bis 15 Minuten alleine und am nächsten Tag macht sie nach 5 Minuten Alarm, genau dann ist man gerade mal wirklich kurz weg und denn ist sie halt noch 10 Minuten alleine.
    Wir achten auch immer drauf das wir nur dann reingehen wenn sie nicht gerade gebellt hat, insgesamt wird das bellen auch langsam weniger, also nicht mehr so ausdauernd.
    Wenn sie nicht gebellt hat bekommt sie nun immer wenn wir reinkommen ein kleines Leckerli, aber ohne das wir sie dabei großartig beachten.
    Bei bellen gibt es kein Leckerli..., so gaaanz langsam scheint sie das zu verstehen, hoffe ich jedenfalls
    Mit Beschäftigung bekommen wir sie auch schon echt lange ruhig.
    Wenn ich meine Schuhe anziehe (das ist ihr Zeichen das ich gehe, vorher war es der Schlüssel, aber der ist schon kein Aufbruchzeichen mehr :) ), kommt sie direkt vom Wohnzimmer in den Flur und legt sich auf die Decke, hole ich nun den großen Büffelhautknochen raus (bin schon komplett angezogen) dann nimmt sie den und haut ab auf ihren Platz im Wohnzimmer, ich gehe raus und der Hund wird 50 Minuten nicht auf der Kamera im Flur gesehen...Wenn ich dann wieder rein komme, schaut sie mal nach was da los ist. :roll:
    Also ist sie auch bestechlich, frage ist nur was ist wenn der Knochen weg ist bzw will ich ihr eigentlich auch nicht jedes Mal so´n Teil geben, gibt es da ähnliche Kauartikel die besser sind?

    Gruß, Henning

  • mal wieder ein kleiner Zwischenbericht:

    Tja, Madam ist nicht mehr bestechlich und läßt den Knochen links liegen sobald ich gehe.
    Übungen sind immer noch nicht über 20 Minuten, da ist die Schmerzgrenze.

    Gestern haben wir ne interessante Beobachtung gemacht, waren im Garten und sie konnte uns nicht sehen, da hat die nach 2 Minuten sofort gebellt, bin zweimal rein und hab ne Ansage gemacht, kannste vergessen...
    Beim dritten Mal hab ich mich so hingestellt das sie mich sieht und was macht Madame?
    Steht im Wohnzimmer wedelt mit der Rute schaut mich an und bellt :headbash:
    Das war wohl einfach n Trotzbellen so nach dem Motto *Wieso nehmen die mich nicht mit???*
    Dann hat Frauchen nochmal bescheit gegeben und siehe da, 45 Minuten Ruhe :D .


    Durch dieses Trotzverhalten frag ich mich so langsam ob das bellen wenn sie alleine ist auch Trotz ist?
    Es ist ja mittlerweile so, das sie sich zwar schon immer sofort hinter die Haustür legt wenn ich gehe, aber mich einfach nur doof anschaut wenn ich wieder kommen, selbst wenn sie zwischendurch gebellt hat... Also nicht mehr wie am Anfang, da hat die ja beim heim kommen gefiept, gewedelt und gehechelt, da war wirklich Stress, aber jetzt?
    Hab das Gefühl sie bockt nun, oder was meint ihr?

    Gruß, Henning

  • Als ich mir eben eure Geschichte hier durchgelesen habe ist mir aufgefallen, dass du schreibst das Ronja relativ entspannt ist wenn deine Freundin sie allein lässt... habe ich das missverstanden?
    Ich habe keine Ahnung ob das irgendwie zutreffen könnte, aber mir ist der Gedanke gekommen dass sie dich vielleicht "beschützen" möchte? Also das es für sie nicht erträglich ist wenn du allein gelassen wirst ( :lol: ) und bei deiner Freundin "macht sie sich keine Sorgen".. Das klingt ziemlich vermenschlicht, aber man weiß ja nie was in so einem Hundekopf vorgeht...

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