Endlich ein Hund! - und plötzlich Angst?!

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier und brauche mal ein bisschen "Hilfe" oder wohl eher Zuspruch?! :hilfe:


    Wir sind eine vierköpfige Familie von Mitte 30, unsere Kinder sind 5 und 10 Jahre alt, außerdem leben noch zwei Katzen-Senioren (12 und 16, aber fit wie ein Turnschuh) bei uns.


    Seit ungefähr 1,5 Jahren wünscht unser Großer sich einen Hund. Ein halbes Jahr später hatte er mich soweit, dass ich auch angesteckt wurde, und seit gut einem Jahr ist der Wunsch bei mir ebenfalls sehr groß.
    Der Kleine erzählt nun auch seit gut 5 Monaten immer wieder von "unserem Hund", und zu guter letzt hat nun auch endlich der Papa vor gut zwei Wochen sein Okay für einen Hund gegeben :gut: .


    Ja, und nun, wo eigentlich alles perfekt ist, wir uns gestern die ersten Welpen angesehen (und nicht mitgenommen haben, da die Züchterin definitiv mehr Wert auf die Geldeinnahmen als auf die Hunde gelegt hat) - kriege ich plötzlich Schiss! Hä, ja spinn' ich denn?! Heute habe ich sogar mehrfach gedacht "will ich das denn auch wirklich?". Kennt Ihr das?! Ich hab plötzlich Angst, dass das Leben mit Hund doch nicht so toll ist, wie wir denken; dass es uns zu sehr einschränkt und wir es am Ende noch bereuen; dass die Aufzucht eines Welpen uns alle überfordert....usw. (was ich überhaupt nicht glaube, aber die Angst ist halt da).


    Dabei sind die Bedingungen jetzt eigentlich wirklich gut: wir besitzen Eigentum (Wohnung) mit großer Terrasse und Grünanlagen in der Nähe, in unserem Haus (also bei anderen Familien) leben schon zwei andere kleine Hunde, wir unternehmen sehr viel draußen in der Natur (Spaziergänge im Wald, geocachen...wir sind definitiv als Familie viel mehr draußen als alle, die wir kennen), wir fahren fast immer in "hundegerechte" Urlaube, mein Mann arbeitet nur 1x pro Woche und könnte da jetzt auch einige Wochen aussetzen (ich arbeite Vollzeit), sprich, es wäre fast immer jemand für den Hund da...noch dazu wandert mein Mann auch gerne mal weite Touren...


    Ich selbst bin mit Yorkshire Terriern aufgewachsen, meine Eltern hatten eine beim VDH eingetragene Zucht, ich war bei Deckakten, Geburten, Welpenaufzucht (im Wohnzimmer) und -abgabe schon als Kind dabei, unsere Hunde waren IMMER Teil unserer Familie und sind mit in den Urlaub gefahren usw...(meine beiden Geschwister besitzen übrigens auch Hunde :D ).
    Auch mein Mann ist mit Hunden (Spitzen) aufgewachsen, hat aber nie so eine tiefe Bindung zu ihnen gehabt, wie ich sie zu unseren Hunden hatte.


    Wir haben uns übrigens für einen Tibet Terrier entschieden - optimale Größe, robust, wetterfest, kein Jagdtrieb, wesensfest, aber doch mit genügend "will to please"....wir denken alle, dass es der optimale Hund für uns ist (was meint Ihr?). Alternative wäre evtl. der Border Terrier, aber eigentlich steht der Tibi schon fest.


    Ja, aber nun diese Angst, dass es die falsche Entscheidung ist, sich dann auch WIRKLICH einen Hund anzuschaffen.
    Wie war das denn bei Euch, haben sich Eure Erwartungen mit der Realität gedeckt? Von den meisten höre ich "es ist anstrengender, als man sich vorstellt, aber ich würde es nie wieder anders haben wollen" - also vermutlich so, als wenn man ein (Menschen)Kind bekommt, ja? :D


    Eigentlich gruselt es mich auch nur vor der ersten Zeit, wenn der/die Kleine noch nicht alleine bleiben kann, nachts jault, nicht stubenrein ist....vielleicht wäre ein älterer Hund besser?! Aber das möchten meine drei Männer nicht.


    Berichtet doch mal von Euren Erfahrungen! :hilfe:

  • Ja, das ist normal - zumindest wenn man ein verantwortungsbewusster Mensch ist :D Hatte ich auch beim ersten Hund, beim Zweiten und auch beim Dritten :roll:


    Ein Welpe ist wirklich sehr anstrengend und man wird auch das eine oder andere Mal an seine Grenzen kommen - aber man wächst auch mit seiner Aufgabe und so ein Welpe wird ja Gott sei Dank schneller erwachsen, als ein Kind :lol:


    Ansonsten würde ich an Eurer Stelle vielleicht sogar überlegen, einen erwachsenen Hund zu Euch zu nehmen. Man hat zwar auch am Anfang das Gefühl: Was mache ich hier eigentlich?, aber der Alltag stellt sich schneller ein und die physischen Möglichkeiten wie Stubenreinheit und Alleine bleiben sind eher vorhanden.

  • Hallo,


    ich finde auch, dass deine Bedenken, Ängste etc. normal, und ganz in Ordnung sind. Es ist besser, sich darüber Gedanken zu machen, als einfach einen Hund zu nehmen und es später dann auch bereuen.. ( Weil man sich nicht informiert hat, nicht wusste was auf einen zukommt etc.)


    Und wenn du bei der Züchterin ein komisches Gefühl hattest, finde ich das vollkommen okay, dass du dort keinen Hund gekauft hast. Schließlich warst du ja nur zur Besichtigung dort, und wenn dein Bauchgefühl sagt 'nein' , dann sollst du ja auch darauf hören, ich glaube, du musst nichts bereuen:-)


    Lass dir Zeit, guck dir die Züchter an.. Tibis sind eine PRIMA Wahl. Ich selber habe einen, die Hunde sind einfach klasse :gut: Max versteht sich gut mit anderen Rüden, haart nicht, hat überhaupt keinen Jagdtrieb (bei uns leben zwei Graupapageien mit ganztägigen Ausflug, aber ebenso draußen bei Wild verhält er sich ignorant und ist abrufbar) Ich finde Tibet Terrier sind super Familienhunde! Es mag sein, dass einige behaupten, es sei von Hund zu Hund anders.. Aber Tibis sind sehr geduldig und aufgeschlossen, freundlich und meiner Meinung nach die tollsten Begleiter! .. Ich spreche nur aus Erfahrung:-)


    Und ob es eine Welpe sein soll, oder nicht.. Klar, jedes Kind will lieber einen Welpen :???: Und ich denke, wenn ihr genügend Zeit und Geduld habt, spricht da doch nichts gegen, oder? Mit genügend Infos, Hilfe, Willen und Herz kriegt man das schon hin. Und falls du Fragen haben solltest, gibt es ja immer noch unser tolles Forum.


    Liebe Grüße und berichte uns von eurem neuen Familienzuwachs :-)

  • Ach wie gut ich dieses Gefühl kenne!
    Ich war mir SO sicher und dann als es plötzlich ernst wurde hab ich mir Sorgen gemacht ob ich auch wirklich der perfekte Besitzer für meinen Kleinen bin? Blödsinn, ich kann ihn mir nicht mehr weg denken :)
    Ich finde es sehr gut, so ehrlich zu sich selbst zu sein und diese Gedanken zuzulassen!
    Geh einfach in dich, ob dein Sohn dich "überredet" hat oder ob es wirklich gut passt?! Und ich finde die Bedingungen klingen sehr hundefreundlich! Aber: Welpen sind wirklich wirklich anstrengend UND wirklich wirklich toll! (Ich finde sie am tollsten wenn sie noch jung und klein aber schon ein bisschen "Hund" sind :) )

  • Zitat

    Eigentlich gruselt es mich auch nur vor der ersten Zeit, wenn der/die Kleine noch nicht alleine bleiben kann, nachts jault, nicht stubenrein ist....vielleicht wäre ein älterer Hund besser?! Aber das möchten meine drei Männer nicht.


    Wer hat bei euch die Hauptverantwortung für den Hund? Wer wird die meiste Erziehung übernehmen? Wer wird sich drum kümmern, wenn was schief läuft?


    Deine Kinder wohl kaum, daher würde ich deren wünsch nach einem Welpen nicht unbedingt nachgehen.
    Das ist ein Ding, dass du mit deinem Mann besprechen musst, ob er wirklich sicher ist, dass ein Welpe das richtige ist. Er ist schließlich mehr zu Hause, hat sich mit Pipi, Durchfall und Kotze rumzuschlagen. Ständig bereit zum rausrennen.
    Ich würde deine Bedenken wirklich noch mal mit ihm
    Besprechen. Die wenigsten Welpen sind selbstläufer und erziehen sich so nebenher mit.

  • Huhu, ich denke auch, dass das ganz normal ist.
    Ging mir genauso. ich weiß noch als wir die 4h zu Arthas' Züchter fuhren um ihn abzuholen und mit jedem Km verkrampfte sich mein Bauch mehr, ich freute mich zwar, aber andererseits wollte ich da plötzlich garnicht mehr hin, weil ich so viele Zweifel hatte. Was, wenn wir dem Hund nicht gerecht werden könnten? Was, wenn es dieses und jenes Problem geben würde? Mir wurde bewusst, dass sich mein ganzes Leben nun ändern würde. Da kann man schonmal ins Zweifeln kommen.
    Lass deine Gefühle zu, ist wirklich normal. Aber eure "Rahmenbedingungen" sind doch wirklich toll, das wird schon :)

  • Beu eurer Familienkonstellation ist es dein Mann, der die Bezugsperson sein wird, die Erziehung übernehmen muss und die Arbeit hat. Was sagt er denn?
    Wenn dein Mann nicht selbst wirklich einen Hund will, finde ich deine Bedenken gar nicht mal so falsch...


    Wenn er aber wirklich mitzieht, dann wird das schon alles. Die "spinn ich denn jetzt total?" Gedanken hatte ich auch!

  • Gerade musste ich ein wenig schmunzeln.
    Ich habe mich nach langem Suchen für einen Welpen entschieden. Meine alte Dame ist mit über 17 Jahren anfang des Monats von uns gegangen und nun sollte es ein Baby sein. Fakt für die Entscheidung ist die Tatsache das hier ein Borderjungspunt und eine 7jährige Mix-Hündin leben und sich ein neuer Hund wohl besser eingewöhnt wenn er noch klein ist.
    Quer durch die Republik bin ich gefahren um meinen "Traumhund" zu holen. Süß ist sie die Kleine, aber anstrengend. Ich hätte nie gedacht wie viel Wasser so ein Teil erwärmen kann und wie viele Haufen da rauskommen. Eigentlich könnte ich permanent mit einem Wischlappen herumlaufen. Herumtragen wird auch nach einer Woche zu einer Aufgabe. Sie zappelt und durch das noch zu große Fell ist alles irgendwie flutschig. Dazu hat sie schon fast ein Kilo zugenommen.
    Ob das alles so richtig war?
    Ich denke schon und werde es hinkriegen. Es wird alles besser. :roll:
    Wenigstens lässt sie mich nachts schlafen und das Autofahren klappt auch.


    Gruß Terrortöle

  • Zitat


    Wir haben uns übrigens für einen Tibet Terrier entschieden - optimale Größe, robust, wetterfest, kein Jagdtrieb, wesensfest, aber doch mit genügend "will to please"....wir denken alle, dass es der optimale Hund für uns ist (was meint Ihr?). Alternative wäre evtl. der Border Terrier, aber eigentlich steht der Tibi schon fest.


    Zum Tibet Terrier:
    Vergiss bitte nicht, dass es Hütehunde sind und demzufolge auch durchaus Jagdtrieb vorhanden sein kann. Kann man allerdings bei unserem Exemplar zu 95% durch Antijadgtraining (Vorstehen etc.), Ersatzbeute und viel Aufmerksamkeit in den Griff bekommen.
    Ungeschoren sind sie kleine Dreckschleudern.
    "Will to please" - nur, wenn es sich lohnt und Du Dich souverän und konsequent genug zeigst, dass alles mit Dir zusammen cool ist.


    Aber sonst sind sie toll ;)


    In der Welpengruppe war Nala der Streber vor dem Herrn, der von den anderen wenig wissen wollte. Ein gleichaltriges Tibimädchen war damals schon so richtig schön A*hund und hatt dazu noch das Pech ein etwas unfähiges Omifrauchen erwischt zu haben und von der Welpen- auf die Erwachsenenflexi zuwechseln.
    Ergo: DEN Tibet Terrier gibt es nicht.

  • Zitat

    Gerade musste ich ein wenig schmunzeln.


    Ich auch! Mir ging es nämlich im Sommer genauso. Klassiche Welpenblues (bei mir Junghundeblues...)!
    Ich hab mich einen Tag vor der Ankunft von Trico auch gefragt ob das jetzt so eine grandiose Idee war und auch als er da war, waren die ersten Tage horror, weil es eben eine riesen Umstellung ist. Ich hatte damals schon Abgabegedanken aber jetzt, Monate später ist alles gut, niemals würde ich ihn wieder hergeben.
    Von daher würde ich sagen, dass ist vööööööllig normal, mach dir keinen Kopf und wenn du den Hund erstmal hast und ein paar Monate damit lebst, wirst du darüber lachen :ugly: =)

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