Er WILL es einfach nicht ...

  • Hallo liebe Mitglieder,
    Vielleicht hat einer von euch DEN goldenen Rat für mich da ich langsam mehr als verzweifle :hilfe:
    Hier geht es um das leidige Thema allein bleiben... Soviel vorweg... Ich möchte nicht jammern bin aber eigentlich ziemlich am Ende und kurz vorm durchdrehen :ugly:

    Seit letzten Jahr Oktober besitze ich einen kleinen Corgi Welsh Cardigan Rüden der mittlerweile drei Jahre alt ist.
    Er wurde im Wald an einen Baum gebunden vorgefunden. Laut Aussage des Tierheims war er dort schon länger.
    Ein Spaziergänger fand ihn und brachte ihn ins Tierheim wo ich mein Herz an ihn verlor :ops:
    Er war in sehr schlechter Verfassung und es war natürlich keine weitere Vorgeschichte bekannt. Das Tierheim konnte mir deshalb keine genauen Angaben machen weil er dort nur eine Woche war bis er zu mir kam.
    Sie sagten sie wüssten nicht ob er allein bleiben kann. Falls nicht könnte ich ihn zurück geben...
    Ich war sooo hochmotiviert das ich mir dachte egal was kommt ich bekomm das schon hin...

    Sonstiges:
    Er darf mit mir auf die Arbeit (noch). Er hasst Auto fahren. Er müsste max am Tag 4 Std. Allein bleiben.
    Sind zu dritt in unserem Haushalt , mein Freund ich und Hund. Der Hund lebt bei mir seit Oktober 2012.
    Und grundsätzlich kontrolliert der Hund , soweit mein Verständnis , alles.. Alles und nochmal alles. Mich, Möbel , unsere Wohnung allleeess :dead:

    Da ich nun die Arbeitsstelle wechseln möchte und zwar dringend läuft mir nun die Zeit ein bisschen davon. Daher wende ich mich an Euch falls da jemand eine zündende Idee hat immer her damit.

    Was wir alles probiert haben:
    Grundsätzlich vorweg ich übe seit einem Jahr fast ununterbrochen jeden Tag. Bis zum heutigen Tag hat sich nichts verändert oder verbessert.
    - alles was man im Netz bereits findet, das übliche Jacke an Jacke aus haben wir durch. Auch Schlüssel,Schal und sonstige Reize. Steigern klappt nicht da der Hund nicht eine Minuten ruhig ist. Es gibt auch keinen ruhigen Augenblick zum zurückkommen... Müll wegbringen Drama
    - aufnehmen meiner Stimme, Radio an, Fernseher an
    - Hund nur in einem Zimmer , ganze Wohnung , hundebox offen/geschlossen
    - Kong geben, müde machen, auspowern, auslasten natürlich auch geistig immer mit dabei
    -durch alle Türen gehen nur durch Haustüre gemischt... Wie auch immer :headbash:
    - Hundetrainer...mit den gleichen Tips wie oben
    - Kleidungsstück da lassen
    - belohnen/ nicht belohnen
    - nicht begrüßen kein verabschieden
    - USW...

    Was der gnädige macht:
    Er fiept winselt bis jaulen dann bellen. Durchgehend. Zum Schluss monotones bellen.
    Er geht nicht an Futter egal was es ist. Geht er doch ran ist es kurz und sogar dabei jault er.
    Kaputt macht er nichts.

    Leider wird es nicht möglich sein den Hund auf eine andere Arbeitsstelle mitzunehmen.
    Ich arbeite in einem Bereich da ist es fast unmöglich.
    Hundesitter sehe ich nicht wirklich als Lösung. Tierheim auch nicht.
    Ich habe hier niemand der ihn nehmen würde zumindest nicht 5 Tage je Woche 4 stunden lang.
    Seit über einem Jahr war ich nicht mehr weg z.b Kino oder ähnliches.
    Der Hund bleibt bei niemand andern allein und auch nicht mit Hunden die alleine bleiben können.
    Allerdings ist es ihm egal wer bei ihm bleibt ob ich oder jmd. anders Hauptsache nicht allein.

    Am Anfang dachte ich er hat einfach Angst aber ich wurde eines besseren belehrt. Er kontrolliert mich auf Schritt und tritt.
    Folgt mir überall hin. Keine Türe darf zu fallen sonst Theater. Egal ob Bad oder Küche.
    Er beobachtet mich non stop. Stehe ich auf - steht er auf.
    Das habe ich mittlerweile unterbunden. Es hat sich minimal entspannt. Nur minimal.
    Ich mach die Türen hinter mir zu und Bett und Couch ist auch tabu.

    Genug erzählt


    Und nun raus damit. Jemand eine zündende Idee ???

  • Weil ich glaube das ich damit auch nur eine gewisse Zeit überbrücken könnte.
    Es aber nichts an dem grundlegend Problem ändert.
    Natürlich wäre es eine Art Ausweichmöglichkeit wenn es hart auf hart kommt und gar nichts mehr geht.
    Da ich aber noch ein bisschen Zeit habe und noch ein bisschen Nerven würde ich die Chance gerne nutzen und mich nicht darauf ausruhen das ich in paar Monaten dann einen Hundesitter nehme :verzweifelt:

  • Du hast ja schon mal erkannt was als erster Schritt zwingend passieren muss: er muss entspannen und dich nicht mehr verfolgen.

    Ich würde langsam anfangen, zunächst bewusst morgens und abends mehrere Std in der Wohnung komplett ignorieren, egal was er macht. Nicht anschauen, nicht ausweichen wenn er im weg steht sondern langsam wegschieben NICHTS.

    Die Zeit dann steigern bis eine Beschäftigungsstunde, die du bestimmst übrig bleibt. Der Rest der Bespaßung nur draußen.

    Ich würde ihn einen festen Platz geben, vielleicht auch wirklich einen Kennel, der aber offen steht. An einem Platz an den er NICHT alles überblicken kann. Wenn er sich zu arg verfolgt würde ich ihn darauf verweisen.

    Fordert er keine Aufmerksamkeit mehr ein würde ich viel (!) in der Wohnung hin und her laufen. Wirklich Stunden ohne den Hund zu beachten. Erst noch mit offenen Türen. Irgendwann wird ihm das zu doof.

    Klappt das, gegen für Sekunden kurz die Türen zu. Dann mal länger im Bad und Co.

    Wenn das alles super klappt wird oft (!) die Haustür auf und zu gemacht. Dann eine sek.raus. egal ob er bellt, lieb ist, einfach keine Beachtung. Denn Rest hat du selber beschrieben. Aber es funktioniert halt nicht wenn der Hund schon in der Wohnung Stress hat.

  • Hallo Fräulein Wunder,

    Hast du es mit Komplettem Ignorieren versucht, sobald du z.b. dir Tür rein kommst?
    Leo war auch ein Hund der lange Zeit nicht bzw. nicht gut alleine Bleiben konnte.
    Er hat gehault gejaunert usw. Aber mit dem laufe der Jahre haben wir es geschafft das er allein blieb.

    Das du schon mal die Tür zu machst wenn du z.b. auf die Toilette gehst ist gut.
    Wie Reagiert dein kleier dann?

    Grüße Michi

    PS: auch wenn ihr das Jacke aus / Jacke an schon mal gemacht habt, wirst du da nicht drum herum kommen.
    Das habe ich auch bei Leo mit seinen Damaligen 12 Jahren gemacht. Da er immer wider mal meinte es ginge ihm nicht schnell genug.

  • Auf keinen Fall würde ich einen Hund über längere Zeit ignorieren.
    Das kann den Hund nur weiter verunsichern.

    Ich würde versuchen, die Erwartungshaltung zurück zu schrauben.
    Wichtig finde ich ein Abschiedsritual, einen Satz, der ihn darauf vorbereitet, dass Du gehst.
    Dann würde ich ihn mit der klassischen Homöopathie von einer Tierheilpraktikerin behandeln lassen.

    Wenn alles nix bringt, finde ich auch eine Betreuung angebracht.

  • Das ignorieren gibt einem Hund Sicherheit! Er merkt, dass ihm Entscheidungen angekommen werden und er es nicht selbst regeln muss.

    Ein Hund auf dessen Aktionen ständig eingegangen wird ist eher verunsichert, da ihm klare Führung fehlt. Es bringt Ruhe rein und er kann entspannen.

    Wie sie oben schreibt, er verfolgt sie, das wird auch schön mit Blickkontakt und Ansprache bestätigt worden sein in der Vergangenheit. Und ein Hund der es in der Wohnung nicht erträgt ignoriert zu werden und keine Aufmerksamkeit zu bekommen soll plötzlich ganz alleine bleiben, weil ignorieren verunsichern soll? Da fehlt irgendwie die Logik.

  • Zitat

    Das ignorieren gibt einem Hund Sicherheit! Er merkt, dass ihm Entscheidungen angekommen werden und er es nicht selbst regeln muss.

    Ein kurzes situationsbedingtes Ignorieren ist ok.
    Du aber schlägst ein stundenlanges Ignorieren vor.
    Das ist für den Hund das Schlimmste überhaupt.

  • Nee dadurch lernt er, dass nicht beachtet werden normal ist.

    Wenn ich von zu Hause aus arbeite wird mein Hund auch stundenlang nicht beachtet und liegt entspannt rum ob ich den Raum verlasse oder nicht. Ein Hund der ständig beachtet wird, wird irgendwann so unruhig wie der oben. Viele Hunde sind auch Stunden alleine, aber stundenlanges nicht beachten obwohl einer da ist soll “das schlimmste überhaupt“ sein - komisch.

    Bei mir gibt es Bespaßung wenn ich das will und sonst gehe ich auf irgendwelche Aufforderungen (die aber nicht mehr kommen) nicht ein. Schaue sie nicht bewusst an. Ich habe seit dem den entspannten Hund (der mich früher stundenlang belagert hat), der problemlos alleine bleibt und super hört. Alles obwohl sie täglich stundenlang “das schlimmste überhaupt“ erfährt, was auch jeder Trainer empfiehlt.

    Hunde schlafen 16 Std an Tag, zwei Std geht man Ca spazieren, noch eins zwei Std Beschäftigung das reicht! Wenn ein Hund ständig Aufmerksamkeit bekommt ist er nur überfordert und überdreht.

  • Zitat

    Und grundsätzlich kontrolliert der Hund , soweit mein Verständnis , alles.. Alles und nochmal alles. Mich, Möbel , unsere Wohnung allleeess :dead:

    Da wird auch das Problem liegen und genau da solltest du ansetzen.
    Laviollina hat ja schon einiges dazu geschrieben, dem schliesse ich mich an (ich böse ignoriere meine Hunde auch wenn ich arbeite ;) - aber sie kommen gar nicht mal an sondern pennen). Zusätzlich würde ich den Hund, wenn er hinter her tappelt (also kontrolliert) postwendend wieder auf seinen Platz verfrachten (ohne Lecker etc. sondern "zack" wieder auf den Platz)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!