Freilaufen, aggressiv
-
-
Hallo an alle.
Also, ich möchte euch mal kurz meine situation schildern:
ich bin 14,1/2 und habe leider keinen eigenen Hund. Aber seit nem dreivierteljahr gehe ich immer mit Neo, dem Hund einer Bekannten aus unsrem Dorf, spazieren. Er ist ein schwarzer Gebirgsbracken-Labradormischling. hmm, vielleicht bisschen mehr als nen halben Meter hoch. Naja, jedenfalls gehe ich endweder mit ihm zum frisbeewerfen oder ich geh auf einem betoniertem Feldweg(da fahren nur ab und zu Traktoren) spazieren.
er ist dabei nicht angeleint, da er eigentlich recht gut hört und herkommt, wenn ich rufe. Naja, außer er hat grad was SOOO mega intressantes gerochen, dann bin ich ihm ziemlich egal. Naja, jedenfalls ist das, oder ein Problem, dass er ohne leine immer sehr weit vorraus läuft. zwar bleibt er immer wieder stehn, und schaut zu mir, wenn ich zu weit weg bin, aber er ist immer mindestens 50 meter von mir weg, außer ich ruf ihn her. nun ja, ich will ihn aber auch nicht alle 2 minuten herrufen, wenn er zu weit weg ist, weil er sich ja irgendwann denken wird, "warum ruft sie mich immer, wenn sie eh nichts will". so denk ich mir das zumindest.
ich will ihn nicht an die Leine nehmen, zumindest nicht die ganze Zeit, weil er ja auch ausgelastet werden soll. (die besitzerin hat gerade ein Baby bekommen, und ich fühl mich auch verantwortlich, immer mit ihm zu gehn, weil ich ihn so lieb habe.
Neo ist unkastriert. er versteht sich mit Rüden GAR nicht, heißt er fängt an zu knurren. Meistens, wenn ich einen Hund sehe, ruf ich ihn her(falls er ihn noch nicht gesehen hat) und leine ihn an. er zieht dann schrecklich und winselt manchmal, wenn er zu dem hund will. oder er knurrt. bei manchen hunden, die er kennt, wird er echt böse und die beiden wollen sich, naja, gegenseitig an die gurgel. solche begegnungen kommen aber sehr selten vor, da ich meistens, wenn ich irgendwo einen hund sehe, kehrtmache. (mit hündinnen versteht er sich eig. schon)
Naja, und heute ist es dann passiert, wie ich es mir immer schon bewusst war, dass es passieren muss:
ich bin mit meiner Besten Freundin mit ihm spazieren gegangen. Ziemlich lange sogar. es war schon echt dunkel, wir waren schon in der nähe von dem haus(noch auf wiese, also nicht IM dorf) und ich hab ihn nochmal freilaufen lassen. er, wie immer, flitzt los. ich denk mir nichts dabei, und hab mit meiner freundin weitergeredet. naja, er ist dann um die ecke. ich bin schneller gegangen. naja, wie es kommen musste, stand neo bei einem etwas kleinerem hund, der angeleint war, und dessem herrchen. ich hab die zwei nicht erkannt, aber neo war aggressiv, hat geknurrt und sie haben gerauft. der besitzer war ganz ruhig, dazu muss ich echt respekt sagen. ich bin hin gelaufen und energisch gesagt: "neo, aus, geh sofort weg". ich bin nicht dazwischen gegangen, weil mir die besitzer auch gesagt haben, falls die mal raufen, soll ich nicht dazwischen gehen, weil ich sonst auch was abkriegen könnt. naja, ich habs dann geschafft ihn wegzukriegen und hab ihn mal in die andre richtung gescheucht und ihn dann angeleint. und natürlich auch bisschen geschimpft. die hunde haben nichts abgekriegt, aber ich war echt fertig. ich hab dem andren besitzer entschuldigung zugerufen, und er hat gemeint, nächstes mal bitte anleinen... oa, ich fühl mich echt schrecklich. ich habs auch den besitzern gesagt. die haben gesagt, das kann vorkommen, aber ich fühle mich so schrecklich. ich hätte ihn anleinen müssen...
ich hab im moment auch keine lust, morgen wieder mit neo zu gehen...
Kann mir jemand vielleicht helfen? ich werde ab jetzt sicher sobald es dunkler wird, ihn anleinen. wegen dem zu weit vorrauslaufen hab ich schon oft gelesen, man soll mit einer langen schleppleine üben, aber neo merkt den unterschied zwischen angeleint und nicht angeleint, also, wenn er "frei" ist.
Danke, für antworten... LG -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wenn der Hund nicht auf Dich hört gehört er generell an die Leine. Und zwar so lange bis er auf dich hört - in jeder Situation!
-
Zitat
... weil er sich ja irgendwann denken wird, "warum ruft sie mich immer, wenn sie eh nichts will". so denk ich mir das zumindest.
Spielt er gerne mit Dir? Mit oder ohne Spielzeug?
Dann wäre das eine Möglichkeit: Du rufst ihn und es passiert etwas Tolles - Action!
Ein Spiel, oder Du versteckst Lecker, je nachdem, auf was er besser anspricht!
Erstmal ohne Ablenkung üben und dann die Ablenkung langsam steigern und am Anfang mit Schleppleine abgesichert. -
Hallo,
lass dich nicht entmutigen und sei Neo weiterhin ein guter Spielpartner ! Verstehe das als " Warnschuss ", dass Du ihn in Zukunft näher bei Dir behalten musst. Bei 50 m Abstand kannst Du ihn niemals kontrollieren ! Wie Hanne schon sagt, mach Dich spannend, mach was Tolles mit ihm , wenn Du ihn rufst. Und mach Dir nicht so einen Kopf, was der Hund wohl " denkt". Wichtig ist, dass Du ein gutes Gefühl hast und die Situation kontrollieren kannst. Der Hund kann auch an der Leine Spaß haben. Meiner hatte neulich auch eine sehr heftige Rauferei, jetzt ist er halt mehr an der Leine und kommt dann an übersichtlichen Stellen zum Spielen und Trainieren frei, das reicht völlig.
Viele Grüße
Julia
-
Danke Julia, für die nette Antwort. ich werd sie mir zu <3 nehmen und ihn nur noch auf strecken, die lang zu überschauen sind freilaufen lassen, und bei ecken oder so was ihn an die leine nehmen. dankeschön
-
-
Mit einer 20 m Schleppleine ist dein Hund auch glücklich und hat ausreichend Freiheiten. Kommen andere Hunde, kannst du dann kurz anleinen. So mache ich es auch, da meiner auch nicht abrufsicher ist. Dann brauch man keine Angst mehr zu haben und das Gassi macht wieder Spaß ;-)
-
kann dich nur zu gut verstehen. meine hündin ist genauso. ich habe mir angewöhnt sie nur an solchen plätzen freilaufen zu lassen, wo ich die ganze umgebung im blickfeld habe und kein anderer hund mal schnell um die ecke biegen kann. oder ein eingezäuntes grundstück. sonst muss sie leider an der leine bleiben. schleppleine geht bei uns nicht, da meine madam zuviel kraft hat und wenn sie mir in die schleppe springt, ich das nicht mehr stehen kann. da meine kleine hunde auch richtig angreift und bevor was schlimmes passiert, trägt sie zusätzlich maulkorb. sie würde einen kleinen hund auch töten. so fühle ich mich sicherer und das überträgt sich auch auf sie. bei uns gibt es leider viele kleine hunde, welche oft unangeleint auf uns zuschiessen. so kann sie die nur unter sich begraben, aber nicht beissen. gehe zusätzlich in die hundeschule, nur leider funktioniert da alles einwandfrei, nur zu hause ist sie wie ausgewechselt. kenne das gefühl nur zu gut, keine lust mehr auf spaziergänge zu haben, aber auch solche hunde wollen raus, mach das beste draus.
-
also, ich bin grad vorhin wieder mit ihm gegangen. sie hatten besuch, und es war sogar ein anderer hund da. (ob der kastriert war, weiß ich nicht). ich konnte trotzdem mit ihm gehen, da der andre hund eher ruhig war, und neo eher der wilde typ ist. naja, ich bin mit der schleppleine, und immer wenn er zu mir her ist und mich angeschaut hat, hab ich ihm den frisbee geworfen. (nicht weit weg, und wenn, ohne leine). er ist immer brav her und dann hab ich ihn gelobt und ohne frisbee wieder los geschickt. irgendwann hat ers gecheckt und ist die ganze zeit um mich rum. hab ihn dann auch an einem weit überschaubaren feldweg abgeleint. da ist er immer noch zu mir, weil ich eben den frisbee hatte. aber sobald ich ihn dann werfe und er ihn fängt (ohne leine), kommt er nicht sofort und rennt erstmal bisschen vor, um zu schnuppern und irgendwohin zu machen. dann kommt er aber wieder. irgendwann ist dann uns ein anderer hund entgegengekommen. ich seh die andren immer zuerst, da ich extra aufpasse, und dann sind wir umgedreht und auf so einen kleinen "berg". dort werfe ich immer mit ihm, weil ich da alles überschauen kann.
Es war echt super lustig, er war ganz brav. wir haben auch so ein suchspiel gemacht, und ich hab auch echt gemerkt, dass abwechslung echt was bringt. also, es warr echt gut, und ich hab mir vorgenommen, ab jetzt immer mit schleppleine zu gehen, und dann eben leckerlie als belohnung, wenn er her kommt, um das noch aufzufrischen.
Danke nochmal für die tipps -
@ Neolein
Habe mir jetzt alles durchgelesen und will jetzt meine Meinung dazu sagen .
Ich denke , du siehst alles zu " Rosa " beziehungsweise versuchst du den Hund besser zu reden . Denn ich finde , wirklich besprochen ist mit dem Hund noch nichts , auch wenn diese Ablenken " jetzt " funktioniert . Irgend wann wird ein anderer Hund dann doch wieder interessanter oder er kommt dann mal nicht wenn man ihn ruft und läuft zu dem anderen Hund .
Denn ein Erfolgserlebniss hatte er bereits , raufen , auch wenn du ihn vertreiben konntest beziehungsweise er aufgehört hat . Aber davon kann man nicht ausgehen , das es beim nächsten mal auch so ist .Du weist das der Hund so ist , also auch rauft und du hast 2 Möglichkeiten , naja , eigentlich 3 .
1 ) Der Hund bleibt an der Schleppleine/Flexileine .
2 ) Wenn er frei laufen soll , dann mit Maulkorb .
3 ) Dem Hund das Raufen beziehungsweise die Aggression abtrainieren . Denke aber das wirst du ohne Hilfe nicht schaffen .
LG .
-
Hallo Neolein,
zunächst einmal finde ich es echt toll, dass du dir mit deinen 14 1/2 Jahren so viel Gedanken zum Hund und Erziehung und Umgehensweise machst. Hut ab, dass ist nicht normal in dem Alter, grad weil ja andere Dinge oft Wichtiger erscheinen
Du musst dir wegen des Vorfalls jetzt erstmal keine großen Vorwürfe machen. Du hast ja schon von selbst erkannt, dass die Situation so nicht hätte passieren dürfen. Und der Nachbar war ja auch zum Glück weitestgehend entspannt dir gegenüber. Solange also den Hunden nichts passiert ist, hack das erstmal ab und mach dir deswegen keinen Kopp mehr.So als Tips gäbe es ne ganze Menge. Das Schwierige ist halt, dass du nicht der Besitzer des Hundes bist. Aber es scheint ja so zu sein, dass ihr eine gewisse Bindung durch die häufigen Gassigänge aufbauen könntet.
Dazu solltest du aber noch ein paar Dinge über die Rasse wissen. Kannst ja danach mal googlen.Soweit ich weiß ist die Rasse Gebirgsbracke ein Schweißhund, also ein Jagdhund. Auch der Labrador kann jagdlich ambitioniert sein. Das heißt für dich, dass du ein Augenmerk auf Dinge jagen im Spiel, und auf Nasenarbeit haben solltest. Vermutlich hat Neo da seine speziellen Neigungen, welches du mal genauer beobachten kannst.
Schau mal ob er besonders viel mit der Nase am Boden stöbert, wenn er sich von dir entfernt. Oder streckt er öfter mal die Nase hoch in den Wind und bleibt kurze Zeit steif stehen? Das heißt, Neo mag gern mit der Nase arbeiten.
Hier kannst du zum Beispiel Leckerchen-Such-Spiele machen. Als Beispiel: Lasse ihn sitz machen, leg ein paar Leckerchen ein paar Schritte entfernt in einer Reihe hin, geh zu Neo zurück und gib ihm ein Suchen-Signal. Er wird große Freude dabei haben, sich die Leckerchen der Reihe nach mittels Schnüffeln zu suchen. Anfangs legst du die Leckerchen nicht zu weit weg, und nicht zu weit auseinander. Später kannst du die Abstände vergrößern, die Strecken verlängern, oder auch mal einen Leckerchenhaufen im Gestrüpp verstecken.
So hast du drei Effekte: Neo baut durch "gemeinsames" Schnüffelspiel eine engere Bindung zu dir auf. Neo wird seiner Neigung entsprechend etwas gefordert, was zu mehr Zufriedenheit führt. Und du hast ein gutes Ablenkungsmittel, wenn ihr auf andere Hunde trefft, und du merkst, dass Neo grad rumpöbeln will. Dann kannst du mal ein paar Leckerchen ins Gras werfen, und Neo suchen lassen.Neo empfindet offensichtlich viel Stress, wenn er an der Leine auf andere Hunde trefft. Das merkt man am Bellen, Qiutschen und Leinezerren. Ob hier Territorialverhalten (Schutz- oder Wachtrieb) oder Unsicherheit (Angst) der Grund ist, können wir leider nicht genau sagen, da wir den Hund ja nicht sehen können um die Körpersprache zu analysieren. Du könntest aber mal drauf achten, ob er in so einer Situation eher geduckt wirkt, Rute eingeklemmt, Tippelschritte ( auf Beine achten) eher nach hinten obwohl der Oberkörper nach vorne zieht. Das wäre ein Unsicherheitsanzeichen.
Ist es reines Territoriealverhalten, dann wird der Hund eher nach vorne gehen, mit Beinen, mit Kopf, mit dem ganzen Körper. Dann ist dir Rute oft hoch erhoben, und der gesamte Körper eher staksig und steif in seinen Bewegungen. Die Ohren sind oft gespitzt und hochgezogen. Manchmal wird der "Feind" auch vorher erst mit steifem tiefgestelltem Hals/Kopf fixiert, bevor die Explosion los geht.
Es gibts auch beides in Kombination. Oft gehen Unsicherheit und Verteidigungsabsicht Hand in Hand. Dann wechseln oft beide Verhaltensweisen im Sekundentakt.Ich würde anfangs erstmal raten, dass ihr beide aus der Situation heraus geht, also einen größeren Bogen um den anderen Hund rum lauft, soweit wie es nötig ist, dass sich Neo nicht unwohl und zum Bellen animiert fühlt. Notfalls dreh um, geht den Weg zurück, oder lauf ein Stück in den Acker, oder Wald, was sich halt grad anbietet. Natürlich rufst du frühzeitig Neo zurück, und leinst an, wenn dir jemand mit angeleintem Hund entgegen kommt
Man weiß ja nie vorher wer da genau kommt, obs Hündin oder Rüde ist, ob der andere lieb oder aggressiv ist usw. Meistens hat es ja seinen Grund warum der andere angeleint ist.
Wie du auch schon so schön erkannt hast, ist es tatsächlich sinnvoll Neo nur in wirklich übersichtlichen Gebieten frei laufen zu lassen, und auch nur dann, wenn er von der Tagesform her auch so drauf ist, dass er auf dein Rufen immer sicher zu dir kommt.
Um das ganze Rückruftraining interessanter zu gestalten, kannst du auch die Frisbey nutzen. Hiermit förderst du auch gleich noch euren Bindungsaufbau, weil es ja wieder ein gemeinsames Spiel ist. Wenn du das Apportieren noch vertiefen willst, dann kannst du auch mit einem Futterdummy arbeiten. Das ist son Ding mit Reißverschluss, wo man Futter und Leckerchen rein machen kann. Sieht n bissl aus wie diese Schulstiftmäppchen, die du bestimmt auch kennst.
Da machst du ein paar Leckerchen rein, Reißverschluss zu, und wenn der Hund darauf geiert, wegwerfen und wiederbringen lassen. Bringt er es brav zu dir, loben und aus dem Futterdummy Leckerchen hervorzaubern. Werfe das Ding anfangs nicht zu weit, damit du rechtzeitig eingreifen kannst, falls Neo das Ding zerpflücken will um an die Leckerchen zu kommen. Vielleicht hilft es auch das Ganze zunächst ein paar mal an der Schleppleine zu üben. Dann hast du bessere Kontroll.
Ist Neo erstmal richtig geil gemacht auf den Dummy, dann hast du ein gutes Ablenkungsmittel, wenn zum Beispiel andere Hunde entgegen kommen, und du merkst, dass Neo aggro wird. Dann Rückrufen, und als Belohnung ein zwei mal Dummy werfen, möglichst in andere Richtung.Nach dem ganzen Roman von mir
noch ein kleiner Tip bzgl. des zu weit Vorlaufen von Neo.
Eine kleine Übung könnte da schon Abhilfe schaffen. Wenn Neo nach deinem Geschmack zu weit vor läuft, dreh dich mal kommentarlos ohne was zu sagen um und geh eine andere Richtung. Anfangs so, dass Neo dich noch sehen kann, also nicht umme Ecke oder ums Gebüsch rum, sondern einfach wieder den Weg zurück gehen, oder querfeldein über die Wiese laufen. Anfangs wird es ein paar Sekunden dauern, bis Neo merkt dass du "weg läufst", wird dann aber in windeseile angerast kommen. Mach das immer, wenn er zu weit weg ist. Das bedeutet, dass du anfangs nur ein paar Meter weit gehen kannst, und gefühlt nur 200 m immer wieder hin und her läufst. Aber glaube mir mit der Zeit wird es besser und Neo wird hoffentlich bald den Radius ungefähr so einhalten, wie es dir noch gut erscheint. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!