Wie zeigt man, dass man die "Hosen anhat"?

  • Sadako:
    Falls Du Dich auf meinen Post beziehst, sag mir bitte, wo da von Härte die Rede ist... Nur weil ich nicht alles weichspüle? Und "Rang" hat nichts mit Wertigkeit zu tun (hatte es ja auch in ""-Zeichen gesetzt), aber wenn es einen gibt "der die Hosen anhat", dann gibt es doch auch das Gegenüber, das keine "anhat" und damit dann schon mal 2 Ränge - oder wie soll man es sonst nennen?


    Natürlich ist es super, wenn "die Hosen anhaben" einfach kein Thema ist, weil zwischen Mensch und Hund alles klar ist und sie als Team zusammen leben/arbeiten, aber wenn die Frage danach gestellt wird, geht es doch auch darum, dass das eben nicht immer der Fall ist.
    Dass jeder Hund individuell zu sehen ist, ist doch eigentlich klar (dachte ich). Und jeder Mensch eben auch und da gibt es unter anderem jene, die nicht die geborenen "Führungspersönlichkeiten" sind.
    Und besonders wenn ein erwachsener Hund neu einzieht, muss doch erst mal klar gestellt werden, wo in der für ihn neuen Gemeinschaft sein Platz ist, oder? Hunde untereinander machen das einem "Neuen" sehr schnell und sehr deutlich klar, und das selten liebevoll aus menschlicher Sicht...

  • Zitat

    Hunde untereinander machen das einem "Neuen" sehr schnell und sehr deutlich klar, und das selten liebevoll aus menschlicher Sicht...


    Ein Hund zieht aber zu Menschen...


    Kaum ein Haustier wird so häufig falsch verstanden, Verhaltensweisen falsch interpretiert und infolgedessen so ungerecht behandelt, wie der Hund.

  • teilweise finde ich es richtig schlimm wie sehr diese dominanzthese noch in den köpfen verankert ist.nen freund von mir drehte seinen labbi (der wirklich topp hörte und in meinen augen null dominant war) nach dem spiel immer auf den rücken damit der hund weiss wer der chef ist :muede:


    oder freunde schickten letztens ihren rüden sofort raus aus dem zimmer weil er seinen kopf auf deren bein ablegte, die erklärung war dass er sie damit dominiert hätte und deshalb jetzt verstoßen wird...furchtbar!


    ich wurde auch schon vorgewarnt weil ich meinen hund im bett schlafen lasse oder mal mit ihr auf dem sofa rumlümmel, sie wird sehr warscheinlich bald sehr dominant mir gegenüber und wird mich nicht mehr als chef ansehen....hm mist vllt muss ich meinen kopf öfter auf ihren rücken legen damit sie bescheid weiss :hust:

  • Zitat

    teilweise finde ich es richtig schlimm wie sehr diese dominanzthese noch in den köpfen verankert ist.nen freund von mir drehte seinen labbi (der wirklich topp hörte und in meinen augen null dominant war) nach dem spiel immer auf den rücken damit der hund weiss wer der chef ist :muede:


    Meine Labbihuendin lässt sich bei sowas immer freiwillig fallen, damit ich ihr den Wanst kraulen kann :D
    Ich kriegs nicht hin, sie aus einer netten Situation heraus herrisch auf den Rücken zu legen. Verfluchtes Vieh :lol:


    Nee, ernsthaft...wie doof, wirklich doof meine Hunde gucken würde wenn ich so manche Dominanzgeschichten spielen würde....:D



  • Liebe und Bindung ist schön und gut, aber der Hund muss auch hören. Mal ein menschliches Beispiel: Ein Sohn kann seine Mutter lieben und umgekehrt, aber wenn sie nie mal durchgesetzt hat, dass er auch mal im Haushalt mithelfen muss, kann es sein, dass er es dann einfach nicht macht. Mag Ausnahmen geben ;)


    Genauso mit einem Hund. Da hilft die ganze Bindung nix, wenn du nie klar gemacht hast, dass der Hase jetzt nicht gejagt wird. Regeln müssen einfach sein und die müssen teilweise eben durchgesetzt werden.

  • Zitat

    [...] Das fängt schon damit an, dass erst der Mensch begrüßt wird und als letztes der Hund - [...]
    Ich versuche ihr zu erklären, dass der "Ranghöhere" zum "Rangniedrigeren" kommt und nicht umgekehrt. Wenn sie also immer zu ihrem Max kommt, um ihn zu streicheln, denkt der halt auch "Aha, ich Cheffe!" Aber wie erklärt man dann "sozialkompatibel", dass der Hund nur gestreichelt wird, wenn er zum Menschen kommt und der Mensch sich nicht "anbiedern" sollte, wenn er seine Position festigen will? Klar, lade ich meine Hunde auch mal ein mit mir zu kuscheln, aber wenn sie nicht wollen, haben sie halt Pech gehabt - ich renn ihnen dann nicht hinterher...
    Es ist wie in der Kindererziehung - wer diskutiert, hat quasi schon verloren! Klare Grenzen und Regeln, auf die der Hund sich verlassen kann und innerhalb derer er sich sicher fühlt und dazwischen ganz viel Spaß! Der Mensch ist der "Bestimmer" und fällt die (für den Hund) wichtigen Entscheidungen (z.B. wir gehen rechts lang und nicht links, ich beende JETZT das Spiel, Du darfst aufs Sofa oder eben nicht...).
    [...]


    Is das in Stein gemeißelt?! Das klingt so unumstößlich. So nach dem Motte: "Wenn du das anders machst, dann tanzt der Hund dir immer auf der Nase rum, weil er ja von Natur aus respektlos ist.
    In einigen Punkten geb` ich Dir ja Recht.
    Klare, verlässliche Grenzen und Regeln sind vielleicht wichtig, um Halt und Orientierung zu geben. Zum Beispiel gebe ich diese aber vor, weil ich sie für richtig u. wichtig halte und nicht weil Hundetrainer oder Kynologe XY das so festgestellt hat (in Bezug auf Rangordnung).

    Ich stehe immer über dem Hund, denn ich gebe die Regeln vor, weil ich gelernt habe, was wichtig ist in unserer Gesellschaft, also im Zusammenleben mit anderen Menschen. Auch will ich einfach meine persönlichen Grenzen gewahrt haben. Aus diesen, eben genannten Gründen erziehe ich meinen Hund. Ich mache dem Hund begreiflich, was erwünscht ist und was gar nicht geht bzw. was ich nicht will. Der Hund lernt Dinge, die mir wichtig sind.


    Wenn ich mich bei meinem Hund anbiedern will, dann tu ich das. Es heißt ja nicht, dass der Hund gleich alle Regeln übern Haufen wirft und nun alle Grenzen übertritt. Ich bin nämlich der Meinung, dass nicht jeder Hund gleich aufmüpfig wird, nur weil es für Außenstehende kein erkennbares Ranking gibt.
    Wie gesagt, ich stehe immer über dem Hund, weil ich ihm die Ansagen mache. Mein Hund lernt mit der Zeit mich und meine Emotionen einzuschätzen. Ich finde einfach, dass man immer authentisch bleiben sollte, sowohl bei der Kindererziehung, als auch bei der Erziehung des Hundes. Nur weil man das eben so macht, wird es nicht automatisch richtig! ;)
    Ich bin der Meinung, dass es auch einen natürlichen Umgang mit den Dingen gibt. Eine Art Bauchgefühl, dass mir sagt, diese Methode, dieser Umgang mit dem Lebewesen Hund, geht oder geht gar nicht für mich, für uns...

  • Zitat

    Wenn ich so tue, als ob, indem ich dem Hund ständig vorschreibe, was zu tun ist, und ihn einschränke bis zum Gehtnichtmehr, er sich nicht mehr als 3 Schritte von mir entfernen darf, Fressen nur auf Kommando etc., wird ihn auch dies nicht davon überzeugen, daß ich Hosen anhabe, um bei dem Bild zu bleiben *gg Im Gegenteil, damit bin ich despotisch und definitv niemand mit Führungsqualitäten, zeige im Gegenteil sogar große Unsicherheit, weil ich sonst nicht alles würde regeln wollen, und Mißtrauen dem Hund gegenüber, sonst würde ich ihn ja machen lassen können. Sowas ist für mich kein Zusammenleben.


    Das möchte ich mal unterschreiben.
    Ein Hundehalter, der meint, er müsse seinem Hund alles mühsam beibringen, dem fehlt das Vertrauen, dass der Hund von sich aus viel lernt.
    Wer alles für den Hund regelt und bestimmt, zeigt seine Unsicherheit. Er demonstriert seine Angst, der Hund könnte ihm entgleiten.

  • Moosmutzel:
    Sicher ist das nicht "in Stein gemeißelt" sondern aufgrund des Beispiels etwas übertrieben ausgedrückt. Anti-Autoritär funktioniert beim Hund eben nicht ;-)
    Ich bin ganz Deiner Meinung, hab ja auch nicht gesagt, welche Regeln man aufstellen "muss". Das bleibt jedem selbst überlassen. Nur, wenn ich sie aufstelle, weil mir dieses und jenes wichtig ist, muss ich sie auch immer durchsetzen. Heute so und morgen anders, weil mir danach ist, wird der Hund kaum verstehen...


    Ein gutes Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand sind selten schlechte Ratgeber in der Erziehung, wenn man akzeptiert hat, dass der Hund eben etwas anders denkt, als der Mensch.

  • Zitat


    [...]


    Ein gutes Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand sind selten schlechte Ratgeber in der Erziehung, wenn man akzeptiert hat, dass der Hund eben etwas anders denkt, als der Mensch.


    :gut:


    Dein Beitrag war auch "nur" der Aufhänger für meinen Post, der meine Meinung zum Thema beinhaltet. ;)
    Oh Mann, wie sich dieser Satz anhört... :headbash:


    Zitat


    [...]
    Heute so und morgen anders, weil mir danach ist, wird der Hund kaum verstehen...


    Das stimmt wohl, aber ich denke, mit der Zeit wird der Hund mich so gut einzuschätzen gelernt haben, dass unsere Beziehung auch ein "heute so, übermorgen so" übersteht... ;) Natürlich nicht immer Hoppla Hopp und nicht in grundlegenden Sachen!

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