Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

    Naja also ich bin Bestatterin und kenne den Sterbeprozess beim Menschen sehr gut (rein aus Altersschwäche). Das habe ich mir mal von einer Palliativ Ärztin erklären lassen und selbst bei meinem Opa erlebt. Wie der Körper sich entscheidet zu sterben und es ein ganz normaler Vorgang ist, von nicht mehr essen wollen, nicht mehr trinken und einschlafen. Und es ist niemand verhungert dabei, Essen und Trinken hätte den Körper gequält und den Sterbeprozess verlängert. Bei Interesse kann man das alles nachlesen..
    Ich dachte eben das gibt es beim Tier auch und da bin ich mir auch ziemlich sicher. Wenn mein Hamster im Nest einschläft hält das niemand für Quälerei, die meisten Hamsterhalter finden das erstrebenswert.

    Ich finde Pferde werden schon alt, im Gegensatz zu unseren Hunden :ka: Ich hoffe das mein Kleiner mich die nächsten 20 Jahre noch mindestens begleitet, meine Stute wird sicherlich auch noch steinalt :dafuer:


    Beim Hund schaut man doch auch, wie lang geht's ihm gut, wie kann ich ihm helfen oder ist er austherapiert. Die wenigsten unserer 4-Pfoten tun uns den "Gefallen" selber einzuschlafen. Da müssen wir ja auch oft entscheiden wann gut ist und wann es sich noch lohnt weiterzumachen. Beim Pferd ist es da doch ähnlich, oder nicht?

    Hab mal nachgelesen und das deckt sich mit meiner "Sicht" der Definition:

    Zitat

    [...] unterschieden wird jedoch zwischen:



    • natürlich (meist definiert als Tod aus innerer - körperlicher - Ursache, z. B. infolge von Krankheiten, Missbildungen oder Lebensschwäche, ohne schädliche Fremdeinwirkung in der Krankheitsentwicklung [...]

    Ja und da steht auch Lebensschwäche ohne schädliche Fremdeinwirkung :ka: Umfasst also auch das was ich gesagt habe.
    Ich hab verstanden, beim Pferd ist sterben aus Lebensschwäche nicht erstrebenswert. Pferde schläfert man besser ein, weil sie sich im Alter oft quälen vor allem mit Magenerkrankungen. Danke für das Beantworten meiner Frage.

    Zitat von LeesyPeesy

    von nicht mehr essen wollen, nicht mehr trinken und einschlafen.

    Rein medizinisch haben dann bereits einige Organe versagt (Leber, Niere) und verursachen (auch beim Tier) Inappetenz und Übelkeit.


    Es ist natürlich eine "beschönigende Formulierung", dass der Körper sich entschieden hat.


    Aber was, wenn der Körper so entscheidet, der Mensch aber noch leben WILL vom Kopf her?
    Oder wenn der Mensch eigentlich der Meinung ist, im hohen Alter alles gesehen und gehabt zu haben und es Zeit ist zu gehen, der Körper aber einfach noch weiter funktioniert (so gewesen bei meiner Oma bis die mit 92 starb).


    Ein fettes Pony mit Hyperlipädemie (Blutverfettung aufgrund von Fasten, z.B. bei einer Kolik) hört auch auf zu fressen. Und strirb daran meist.
    Nicht, weil der Körper das so "beschlossen" hat, sondern weil durch die Blutverfettung die Leber versagt.

    Okay also in meinen Quellen finde ich nichts von Organversagen, sondern das es noch nicht so weit erforscht ist, man aber davon ausgeht das durch die verminderte Kalorienaufnahme Schmerzen vermindert werden.


    Ich weiß nicht, für einige Fälle mag es eine beschönigende Formulierung sein, aber rein aus meiner Erfahrung kenne ich einige Fälle, in denen die Menschen nicht krank waren sondern aus reinem Willen gestorben sind. Sei es weil der Tod des Partners nicht ertragen wurde oder weil man keinen Lebenswillen mehr hatte. Letztes Jahr habe ich das drei Mal erlebt. Die Leute waren total gesund, aber sind ihren Ehepartnern nach einem, sieben und elf Tagen hinterher gegangen.
    Das scheint für deine Oma nicht eingetreten zu sein und sterben wollen und es nicht dürfen ist schrecklich. Das leugne ich nicht.


    Das mit dem Pony trifft nicht das was ich meine. Und wenn man meine Beiträge liest, kann man das auch heraus lesen. Man ist medizinisch heute doch so weit, das man weiß ob das Pony eine Blutverfettung hat oder nicht. Dann kann man doch einschläfern, wenn das Tier sich quält.


    MMn ist sterben ganz natürlich und gehört nun mal zum Leben dazu. Ein natürlicher Tod aus Altersschwäche (!!) ist für mich eben erstrebenswert und ich würde das meinem Tier nicht vorenthalten wollen. Wenn sich mein Tier quält dann schläfere ich es ein, aber solange das nicht der Fall ist eben nicht.
    Wie gesagt beim Pferd scheint das anders zu sein. Bei Kleintieren ist es erwünscht. Wenn mein Hamster im Nest eingeschlafen ist und ist 3 Jahre alt, dann schreiben alle wie gut er es doch hatte. In vertrauter Ungebung verstorben, friedlich und ruhig. Ob ihm der Kreislauf weggesackt ist? Keine Ahnung.
    Mein letzter Hamster fing Nachts an zu schreien und da habe ich ihn geschnappt und bin zur TÄ. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen zu sagen irgendwas will nicht mehr, dann stirbt er zuhause, wie schön.


    Vielleicht versteht man mich jetzt. Der Tod ist immer noch ein riesiges Tabu Thema und wird oft als ganz furchtbar empfunden.
    Eure Meinungen stehen fest, ich wollte hier auch keinen bekehren und damit sollte das Thema denke ich durch sein. So richtig passend für diesen Thread ist es ja nicht.

    Vielleicht melde ich mich etwas spät, aber ich musste letztes Jahr auch mein Seelenpferd gehen lassen. Ich weiß auch nicht, ob die Diskussion "Schlachter oder Einschläfern" hier schon geführt wurde, aber ich möchte es gern trotzdem erzählen, einfach weil es mir total nahe ging und grade, wenn man eure Berichte so ließt immer noch geht. :(
    Und zwar geht es um meine RB, die letzten Sommer auf Wunsch der Besitzerin zum Schlachter kam.
    Sie hat das Stütchen damals sehr günstig von der Vorbesitzerin für ihre Tochter übernommen. Die Erste Besitzerin hatte eigentlich Turnierambitionen, sodass sie bis L/M gefördert wurde. Dann wurde sie krank (Atemwegserkrankung, was genau es war, weiß man nicht genau) und verlezte sich am Kopf und wurde daraufhin eben günstig abgegeben. Als Freizeitpferd für die Tochter. Ich bin zu der Zeit nach knapp 2 Jahren Pause wieder mit dem Reiten angefangen und da eben auch eine RB für besagte Stute gesucht wurde, hab ich mich gemeldet... und es passte wie Arsch auf Eimer. Manchmal gibt es ja solche Tiere, da weiß man einfach, dass sie etwas ganz besonderes sind... Jedenfalls War sie von da an wie mein eigenes Pferd, die Besitzerin hat noch ein zweites, eigenes Pferd und sich daher nicht wirklich für sie interessiert. Wir hatten ein tolles Jahr zusammen (auch wenn sie es einem nicht immer ganz leicht gemacht hat ;)), bis zu besagtem Sommer. Da wurden ihre Atemprobleme wieder schlimmer, an den heißen Tagen stand sie schwitzend und schwer atmend in der Box und da die Besitzerin selbst unter einer Atemwegserkrankung leidet und nunmal auch keine wirkliche Bindung zum Tier hatte, hat sie sich relativ schnell dazu entschlossen sie zu erlösen. Für sie hieß das Schlachter. Ich hatte wirklich lange mit ihrer Entscheidung zu kämpfen und konnte auch danach erstmal nicht zum Stall. Ich glaube sie hat nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Aber ich weiß nicht, ob sie durch ihre eigene Vorerkrankung nicht zu voreingenommen War. Für mich War das schlimmste, machtlos zu sein bei der Entscheidung und dieses Warten auf den Termin, wenn der Schlachter sie abholen kommt und dass sie mir damals verboten hat, dabei zu sein, wenn sie abgeholt wird. Sie hatte vorher oft erwähnt, dass sie mir die Stute schenken würde, wenn ich sie haben wollte. Damals ging es aber einfach von den Umständen nicht... ich habe mir danach lange Zeit noch Gedanken gemacht, was ich getan hätte. Ich komme ja auch aus dem Gesundheitlichen Bereich. Ich weiß wie schrecklich Atemnot ist. Aber hätte sie damals mir gehört, hätte ich wahrscheinlich trotzdem anders gehandelt. Ursachenforschung betrieben, Umstellen (Offenstall oder ggf. an die See) irgendwas, aber es mir nicht so leicht gemacht...
    Ich habe bis heute kein solches Verhältnis zu einem Pferd gehabt obwohl ich momentan einige Pferde mitreite/versorge ist da doch keins wie sie. Vielleicht ist das auch was anderes, wenn man wieder "ein eigenes" hat. Zum Schluss nochmal eine Frage, wäre es für euch eine Option euer Pferd zum Schlachter zu bringen? Oder lieber Einschläfern?
    Naja. Ist jetzt doch etwas länger geworden als erwartet der Text. :fear:

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