Milztumor - Hund eingeschläfert - große Vorwürfe

  • Es tut mir leid für dich, so eine Entscheidung ist immer sehr schwer.


    Du musst aber kein schlechtes Gewissen haben, du hast zum Wohle von deinem Hund entschieden. Das ist echt eine große Op.
    Und es ist wirklich so, dass man dann viele 4-6 Wochen nach der Op doch einschläfern muß, weil es ihnen wieder sehr schlecht geht.

  • Du hast richtig entschieden, mach dir keine Vorwürfe mehr. Denn es könnte auch sein, du würdest dir Vorwürfe machen, wenn du noch gewartet hättest oder ihn hättest operieren lassen und er hätte länger/heftiger gelitten und Schmerzen gehabt. So ist es besser, es war richtig!


    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit :solace:


    LG Francisca

  • Mach dir keine Vorwürfe, du hast richtig gehandelt...


    Bei meiner Schäferhündin war es so, dass sie einen unerkannten Milzturmor hatte und dieser erst 'auffiel', als dieser platzte... Das konnten wir dann erst bei der TA-Untersuchung feststellen... Und hatten auch sofort diese niederschmetternde Diagnose und keine Chance mehr ihr zu helfen...


    Fühl dich gedrückt, du hast richtig entschieden...

  • Ich danke euch für die lieben Zusprüche :solace:


    Es wird wohl noch seine Zeit brauchen, bis ich die Schuldgefühle von mir nehmen kann und glauben werde, dass es das Richtige war. Aber es hilft ungemein zu wissen, dass ihr auch so handeln würdet.

  • Es ist immer schwierig diese Entscheidung zu treffen.
    Der Hund lässt sein Leben, man selbst verliert ein Familienmitglied
    und den treusten Freund.. Es ist einfach mies, Gott spielen zu müssen..
    Trotzdem muss man froh sein über diese Möglichkeit!
    Jeder, der einem Menschen beim Dahinsiechen und Warten
    auf Erlösung zusehen musste, weiß das.. Da hätte man gern
    die Möglichkeit legal unerträgliches Leid zu ersparen..


    Dein Hund hatte ein langes Leben, er durfte es würdevoll,
    geliebt und gehalten beenden- alles ist in Ordnung..
    Bei dieser Diagnose hätte ich wohl die gleiche Entscheidung
    getroffen. Mach dir keine Vorwürfe..
    Man muss öfter mal harte Entscheidungen treffen, sind die
    Folgen davon negativ, fragt man sich immer ob es die richtige
    Wahl war.. In deinem Fall brauchst Du bestimmt nicht so
    zweifeln.. :hug:

  • Du hast vollkommen richtig gehandelt so schwer es auch ist.
    Vor 3 Jahren habe ich meinen Rüden wegen Milztumor einschläfern lassen, mich haben auch lange Schuldgefühle geplagt.
    Seine Geschichte war fast exakt die gleiche.
    Seinen Hund gehen zu lassen ist in diesen Fällen der letzte Liebesbeweis, versuche dir keine Vorwürfe zu machen.


    Liebe Grüße
    Christa

  • Du hast richtig entschieden!


    Ich will Dir mal eine Geschichte erzählen: Wir haben unseren alten Familienhund mit über 11 Jahren wegen einer Krebserkrankung operieren lassen, weil uns der Tierarzt in der Klinik versicherte, der Hund würde danach wieder auf die Beine kommen und noch lange leben. Ganz ehrlich, wir waren vor dem Gespräch gedanklich schon so weit, den Hund einschläfern zu lassen, aber haben dann dem Tierarzt vertraut.


    Die OP wurde also gemacht, es folgten viele Wochen der intensiven Pflege, in denen es dem Hund nicht gut ging. Als er sich schließlich von der OP erholt hatte, folgten noch ein paar schöne Tage, in denen wir Hoffnung schöpften, es würde nun alles gut werden. Dann ging es mit dem Zustand so rapide abwärts, dass wir ihn einschläfern mussten ohne noch irgendetwas unternehmen zu können.


    Wenn ich im Nachhinein mit klarem Kopf über die Situation nachdenke, bin ich wütend und traurig, dass wir damals diesem Tierarzt vertraut haben, der übrigens im späteren Gespräch so tat, als ob wir und nicht er sinnloserweise auf diese OP gedrängt hätten. Dabei hatten wir intuitiv bereits die richtige Entscheidung im Kopf. Heute wäre ich klüger und würde darauf vertrauen.


    Unser Hund war fit bis zu dem Tag, an dem plötzlich das Krebsleiden zu Tage trat. Ich wünschte, wir hätten es damals sofort beendet und ihm nicht die Tortur dieser OP angetan. Seine Zeit war einfach gekommen. Du hast anders entschieden. Als es dem Hund schlecht ging, hast Du nicht lange gewartet und Dich sinnlosen Ilusionen hingegeben. Du hast im Sinne des Hundes entschieden und das war richtig!

  • Mach Dir keine Vorwürfe, Du hast alles richtig gemacht und Deinem Hund langes Leiden erspart. Du hast gemerkt, dass es ihm schlecht ging......... die Prognose war auch schlecht ...... und Du hast ihn in Würde gehen lassen.
    Alles Gute! :candle:

  • Der Hund


    Wir knieten um dich, alle im Rund,
    Und keiner dachte: da stirbt nur ein Hund –
    Du stolzes Tier, du lieber Gesell,
    Noch einmal war dein Auge hell,
    Jetzt strecktest du dich, ganz vornehm und groß,
    Dann sank dein Kopf in meinen Schoß.


    Und wie ich dir leise die Haare strich,
    Als junges Geschöpf wieder sah ich dich:
    Als tollenden, übermütigen Tropf,
    Im Maul einen großen Blumentopf.
    Sah, wie ich dich ins Haus gebracht,
    Und wie sie über dich gelacht.
    Deine dummen Streiche schwebten vor mir,
    Und wie du lerntest, du kluges Tier,
    Sah wachsend deine sprungfrohen Sehnen
    Zu edelschlanken Gliedern sich dehnen.
    Und sah dich, wie du, Schritt um Schritt,
    Wohin wir gingen, gingest mit,
    Fidel mit unserm frohen Mut
    Und tierlich und tröstend, ging’s nicht gut.
    Dann, wie du einst schlimm erkranktest, Hund,
    Und wie wir uns sorgten: wirst du gesund? –
    Ja, damals ward uns allmählich klar,
    Was langsam aus dir geworden war . . .
    Was war es doch? Du bliebst ja Tier,
    Und doch mit einem verkehrten wir,
    Der sah aus deinen Augen her,
    Steckte im Tiere und war doch mehr –
    Als träumte da noch irgendwer drin,
    Kam nur nicht aufwärts zum wachen Sinn,
    Ein Rechter und Guter, der wollt‘ empor,
    Doch wie ein Druck lag ihm was vor:
    Ein Fühlen blieb er, dunkel, doch heiß,
    „Kannst du mich erlösen?“ fragt‘ er leis
    Und war doch zufrieden und gab sich zur Ruh –
    Und der tief drinnen, der warst erst du!


    Warst halt als nächster zu mir gesellt
    All der andern in Wald und Feld,
    All des stumm Brüderlichen umher
    In Wies und Busch und Luft und Meer –
    Der großen Seele, die alles trägt,
    In dir schlug und ins uns noch schlägt . . .


    Nun neben der Türe zu unserm Haus
    Heben wir dir dein Lager aus.
    Schlafe da ruhig! Ein junger Fant
    Nimmt dir die Wacht ab. Doch kommt über Land
    Mal recht was Böses und will herein:
    Ich weiß, wirst du am Platze sein.


    Ferdinand Ernst Albert Avenarius

  • Danke für eure lieben Worte!


    Ich selber wusste immer, durch meine Tätigkeit auf einer Krebsstation, wie unfair es ist, Menschen so lange leiden zu lassen, bis sie erst mit unerträglichem, meist langem Leid von uns gehen konnten. Umso dankbarer war ich, dass ich dieses Leid meinem Hund wenigstens ersparen konnte. Aber auch erst jetzt wurde mir bewusst, wie schwierig es ist, für ein Lebewesen zwischen Leben und Tod entscheiden zu müssen. Ich denke, ich werde da noch lange daran zu knabbern haben. Aber letztendlich habt ihr Recht. Man sollte dankbar sein für die wunderschönen Jahre, die man mit seinem treuen Freund verbringen und dass man ihm das schlimmste Leiden ersparen durfte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!