EXTREME Panik vor dem Autofahren

  • Hallo Hundefreunde,


    folgender Sachverhalt:
    Unser 5 Monate alte Australien Shepherd Beagle Mix hat ein massives Problem mit dem Autofahren.
    Während der Fahrt vom Züchter nach Hause, hat er geschlafen. Dann während einer kurzen Pause habe ich
    dummerweise von seinem Welpenfutter gefüttert. (ca 10-20g). Es kam wie es kommen musste und er erbrach kurz daraufhin. Bis zum Ende der fahrt war dann "Ruhe".
    Seit dem hat er vor und während der Fahrt extremen Speichelfluss. Ich konnte eine Messung machen und war bei ca 100 ml Speichel nach einer 40 min. Fahrt.
    Er muss jeden Tag 40 min. im Auto sitzen, hat sich aber nicht daran gewöhnt. Während der jetzt 3 Monate bei uns zu Hause hat es sich nicht verbessert. Er sitzt im Auto, es läuft im den Mund runter und die gesamt Box ist nass. Wir müssen IMMER 2 große Handtücher mitnehmen, da diese nach einer Fahrt wirklich komplett durchnässt sind.


    Aktuell ist es soweit, dass er morgens wenn meine Verlobte sich fertig macht, schon anfängt zu speicheln. Er verkriecht sich bereits 20 min vor Abfahrt irgendwo. Im Auto dann das gleiche.
    Nach der Fahrt zur Arbeit möchte er bis er wieder zu Hause ist, ca. 8 Std. nicht fressen. Er schläft zudem sehr sehr lange. Natürlich füttern wir vor den Fahrten nicht, sodass er nicht erbricht sondern nur speichelt.
    Selbst unser Tierarzt hat soviel Speichelfluss noch nicht gesehen.


    Bisherige Therapie
    - verschiedene Positionen im Auto (Kofferraum, Fußraum, Box, Rückbank, Box abgedunkelt, Schoß)
    - Füttern am Auto
    - Leckerlie (Fleischwurst) am Auto, im Auto und in der Box. (er hüpft selbst in die Box für die Fleischwurst, sabber
    danach aber wie immer)
    - Medikamente gegen Reisekrankheit (Name entfallen, vom Tierarzt verschrieben)
    - neue andere Kofferraumbox gekauft, 1 1/2 Wo. in der Wohnung, er hat sie angenommen und wurde nur darin
    gefüttert. Offen und geschlossen kein Problem
    - neue Box ans Auto gestellt, kein Problem
    - neue Box ins Auto + Hund herein gesetzt - das speicheln beginnt ganz normal
    - 20 sek fahrt vom Hof auf den Parkplatz, leichter Speichelfluss.



    So, dass ist unsere bisherige "Leidensgeschichte".!
    Eigentlich kann man sagen, dass es ja verkraftbar wäre, denn es bringt den Hund nicht um und wenige Minuten nach einer Fahrt ist er wieder locker und verspielt, aktiv wie immer. Jedoch belastet es jeden Morgen, wenn man schon weiß, dass man seinem geliebten Kumpel gleich wieder den Start in den Tag vermiesen muss.


    Vielleicht ja jemand noch einen Tipp oder Ansatz, den ich bisher nicht bedacht habe.
    Danke euch ...

  • Habt ihr es mal mit einem anderen Auto ausprobiert?
    Wir hatten im Urlaub das Auto von meinem Vater mit, unser Hund hat dort drinnen gehechelt und gespeichelt wie verrückt.
    In unserem Auto hat er das Verhalten wieder sofort eingestellt.

  • Bei jungen Hunden ist das Gleichgewichtsorgan im Innenohr noch nicht ausgereift, darum wird vielen jungen Hunden beim Autofahren kotzübel (darum das Speicheln).


    Das gibt sich in der Regel von alleine, wenn die Hunde 7 - 12 Monate alt sind.


    Allerdings sehe ich hier ein großes Problem:

    Zitat

    Nach der Fahrt zur Arbeit möchte er bis er wieder zu Hause ist, ca. 8 Std. nicht fressen.


    Der kleine Kerl kommt so ja nicht auf 3 Mahlzeiten am Tag. Da könnte die körperliche Entwicklung Schaden nehmen.


    Medikamente würde ich auf keinen Fall geben. Man kann einen Hund nicht über Monate mit Medikamenten vollstopfen.


    Ihr könntet nochmal eine Tierheilpraktikerin nach einem homöopathischen Mittel fragen, vielleicht hilft das.


    Ansonsten würde ich mir ernsthaft überlegen, den jungen Hund tagsüber in Betreuung zu geben, zumindest für ein paar Monate.

  • Danke für die Antwort. Noch 2 Monate dann beginnt bei ihm ja das 7 Monatsalter. (Sagt man das so?)


    Er isst Abends dafür dann 2 Mal, sodass er die Tagesmenge einhalten kann. Wir achten da sehr drauf.


    Das mit der Tierheilpraktikerin werde ich versuchen, danke für den Tip

  • es kann aber auch sein, dass sich das nie legen wird. Meinen Ersthund bekam ich mit rund 2 Jahren und habe ihn jetzt weitere 2 Jahre. Bis heute kotzt er mir das Auto voll und speichelt wie verrückt. Von anfänglichen 10 Minuten haben wir uns mittlerweile auf knapp 30 Minuten gesteigert. Meine anderen beiden Hunde haben überhaupt keine Probleme mit Autofahren, so unterschiedlich können eben Hunde sein. Da ich selbst als Kind so extrem war und jahrelang nach ein paar km gespeit habe, trage ich es mit Fassung.


    Bachblüten, Coccolus, Ingwertabletten, Tabletten vom Arzt, schrittweise eingewöhnen ist Auto etc., hat alles nichts gebracht. Ein einziges Mal hat er nicht gespeit und das erstaunlicher Weise über eine Strecke von 2 x 300 km. Der Trick: Fast ausschließlich Autobahn, bisserl Hüttenkäse morgens gegeben und paar in Bachblüten ertränkte Leckerlies. Ansonsten kurven wir über die Landstraße, daher hat sich das Ergebnis nicht mehr wiederholen lassen.


    Eigentlich sagt man, gar nichts füttern vor der Fahrt. Hüttenkäse beruhigt aber den Magen, so einen Eßlöffel voll würde ich mal ausprobieren.

  • Ich hatte einen jungen Hund mit ähnlich massivem Problemen. Das einzige ( wir haben vorher auch einiges ausprobiert...) war ein gaaaanz langsamer Aufbau mit viel Geduld. Absolut notwendig ist aber dafür, dass er für mehrere Wochen nicht mehr Auto fahren muss, da dies alles kaputt machen würde.
    Unser Training sah so aus:
    Morgens zum Füttern ging es raus zum Auto, Hund mit Futter in die Box. Die Boxtür und Autotür blieben offen. Nach dem Füttern wurde der Hund sofort wieder ins Haus gebracht. Das habe ich 3x täglich gemacht.
    Als ich nach 2 Wochen das Gefühl hatte, dass er keine prinzipielle Panik mehr hat und das Sabbern aufgehört hatte, fing ich an, beim Füttern erst die Boxtür und später auch die Autotür zu schließen. Der Hund kam aber immer sofort nach dem Fressen wieder ins Haus.
    Im nächsten Schritt, als nach weiteren Wochen das Schließen der Türen kein Problem mehr war, habe ich während des Fütterns den Motor angemacht, aber bin nicht gefahren.
    Ab hier ging es schneller: als der Motor kein Problem mehr war, bin ich während des Fütterns eine Winz-Runde um den Block gefahren.
    Das habe ich nach und nach immer mehr ausgebaut ( wohlö gemerkt immer 3x am Tag, wobei 2x sicher auch ginge) aber dann war es kein Problem mehr, der Hund hatte keinen Stress mehr, sprang gern in die Box und hat weder gespeichelt noch sich übergeben....

  • Lilly hatte auch massive Panik vorm Autofahren, sie war nach einer kurzen Fahrt durchnässt vor lauter Sabbern und hat auch gekotzt wie verrückt. Gepinkelt hat sie auch.
    Ich habe dann Fleisch gekocht, in kleine Stücke geschnitten, sie auf den Beifahrersitz gesetzt, mich auf den Fahrersitz, und sie gefüttert (bzw erstmal gewartet, zu Anfang war sie so gestresst dass sie das Futter nicht angenommen hat). Das habe ich ganz ganz oft gemacht. Auch heute kriegt sie während der Fahrt noch was zu essen und ich warte immer nen Moment bevor ich losfahre, bis sie relativ entspannt ist.
    Es hat lange gedauert, aber inzwischen fährt sie auch Strecken bis 5 Std. ohne Beruhigungsmittel, das hätte ich nie für möglich gehalten.
    Also haltet durch! :gut:

  • Huhu,
    ich sehe dass der Thread schon älter ist. Hat sich das Problem denn mittlerweile gelöst?


    Falls nicht...
    Wohin fahrt ihr denn mit dem Kleinen wenn er jeden Tag die Strecke fährt? Jolie hatte am Anfang auch Angst vor dem Autofahren, mittlerweile hüpft sie ohne Kommando in ihre Box (die sie zu Hause immer ignoriert hat). Wir vermuten dass es daran liegt, dass sie die Autofahrten irgendwann mit etwas positiven verbunden hat, denn meistens ist sie nur aus diesem Grund gefahren, zum Beispiel extra laaaange Spaziergänge, in Tierparks etc. Sie freut sich zwar wenn sie wieder rauskann, aber ansonsten macht sie keine Probleme mehr. Vielleicht liegt es daran? Bei unserem letzten Hund war es so dass er genau wusste warum er ins Auto muss: Tierarzt oder Ausflug/Urlaub - und dementsprechend war sie auch drauf.


    Einen Hinweis hab ich noch für dich: bitte transportiere deinen Hund nie auf dem Schoß, im Fußraum etc., denn da ist er ja idR nicht gesichert. Das ist nicht nur im Falle eines Unfalls unglaublich gefährlich für alle im Auto, sondern auch noch extrem teuer (Bußgeld und Versicherungen übernehmen in diesem Fall keine Kosten). Sorry für die kurze Moralapostel - dient letzlich ja nur der Sicherheit :).

  • Hat jetzt nichts mit den Thema zutun, aber bitte nenne diesen Vermehrer nicht ´Züchter´. Das ist eine Beleidigung für jeden Züchter der keine 2 unterschiedliche Rassen vermischt und Mixe züchtet. Nichts anderes ist ein Hütehund* jagdhundmix.

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