
Ideen um (nicht) allein zu bleiben
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HermannDS -
31. Oktober 2013 um 23:59
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Zitat
Ich mein mal von einem Versuch gelesen zu haben, in dem man Tierheimhunde mit Musik bespielt hat. Radio und normale Musik hat da nix geholfen. Aber Klaviermusik hat sie nachweislich entspannter gemacht.Meine wissenschaftliche Logik würde jetzt allerdings sagen, dass das widersprüchlich ist. Wenn in einer Studie Klaviermusik nachweislich Entspannung hervorruft und andere Musik nicht, müsste die Schlussfolgerung daraus ja sein, dass man Klaviermusik nicht mehr als Entspannungssignal konditioniert werden muss. Wenn es denn medizinisch belegbar sein soll, dass die Musik entspannt (und nicht das Training).
Und wenn man es konditioniert, müsste das ja auch mit jeder anderen Musik gehen.Wenn ich Hund manipulieren kann, dass der Maulkorb was ganz feines ist, müsste ich ihm ja auch vermitteln können, dass Heavy Metal Schlaflieder sind *rumphilosophier*
Heute kam der Müll raus. Ohne Knochen, aber auch ohne Gefiepe. Als ich gerade unten war, fing sogar jemand an zu bohren. Vor der Tür stand er glaub ich trotzdem.
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Na dann viel Spaß beim Konditionieren auf Heavy Metal
Also, da du meine Aussage in Frage gestellt hast, hab ich jetzt tatsächlich ne halbe Ewigkeit nach dem Buch gekramt, in dem ich davon gelesen habe.
2002 untersuchte Dr. Deborah Wells (irische Psychologin und Tierverhaltensforscherin) die Wirkung verschiedener akustischer Stimulationen auf Hunde. Getestet wurde die Wirkung von:a) -menschlichen Konversationen
b) -Stille
c) -klassische Musik (Vivaldi, Beethoven...)
d) -Heavy Metal
e) -und eine Zusammenstellung von PopmusikErgebnis war folgendes:
Bei a), b), e) gab es keinen Effekt und es war keine Verhaltensänderung zu verzeichnen. Bei d) gab es deutliche Anzeichen von Aufregung, einschließlich mehr Gebell. Bei c) passierte das Gegenteil. Die Hunde wurden ruhiger, verbrachten mehr Zeit ruhend und waren insgesamt entspannter. *1So... es gab aber noch eine weitere Studie dazu, nämlich von Lisa Spector (ausgebildete Konzertpianistin), Joshua Leeds (Psychoakustiker) und Susan Wagner ( Tierärztin). Hier wurde an 150 Hunden getestet, welche Art von klassicher Musik am effektivsten wirkt. Das Ergebnis war, dass Klaviermusik am erfolgreichsten war, als komplexere Musik mit mehr Instrumenten.
Klaviermusik mit 50-60 Schlägen pro Minuten bewirkte, dass 85% der Hunde sich in häuslicher Umgebung entspannten und über die Hälfte von ihnen sogar einschlief! Dieser Test funktionierte auch bei 70% der Hund im Tierheim (Zwingerumgebung). *2*1: Wells, D.L.; Graham, L; Hepper, P.G., The influence of auditory stimulation on the behaviour of dogs housed in a rescue shelter.
*2: J.Leeds & S. Wagner, Through a Dog's Ear, Sounds True: Boulder, CO, 2008So, das erstmal als Antwort, warum ich auf Klaviermusik und nicht auf Heavy Metal konditioniere. Du hast recht, klar hat Musik schon automatisch ne entspannende Wirkung, jedoch nicht so entspannend, das mein Hund darüber hinaus auf einmal von heut auf morgen seine Trennungsangst vergißt und in einem Dornröschen Schlaf schlummert. Ich hab durch mein Training lediglich die Entspannung (die durch die Musik eh schon hervorgerufen wird) noch weiter vertieft, sodass mein Wuff so fest schläft und entspannt, dass sie es ertragen kann, dass ich während dessen das Haus verlasse.
Sicherlich kann man auch auf Heavy Metal oder sonst was konditionieren. Du kannst auch ne Socke in den Raum legen und deinen Hund darauf konditionieren. Aber dann wünsche ich viel Spaß bei diesem Aufwand! Warum soll man sich nicht ein Medium zur Hilfe nehmen, dass eh schon beruhigend wirkt??? -
Zitat
Na dann viel Spaß beim Konditionieren auf Heavy Metal
Also, da du meine Aussage in Frage gestellt hast, hab ich jetzt tatsächlich ne halbe Ewigkeit nach dem Buch gekramt, in dem ich davon gelesen habe.
2002 untersuchte Dr. Deborah Wells (irische Psychologin und Tierverhaltensforscherin) die Wirkung verschiedener akustischer Stimulationen auf Hunde. Getestet wurde die Wirkung von:a) -menschlichen Konversationen
b) -Stille
c) -klassische Musik (Vivaldi, Beethoven...)
d) -Heavy Metal
e) -und eine Zusammenstellung von PopmusikErgebnis war folgendes:
Bei a), b), e) gab es keinen Effekt und es war keine Verhaltensänderung zu verzeichnen. Bei d) gab es deutliche Anzeichen von Aufregung, einschließlich mehr Gebell. Bei c) passierte das Gegenteil. Die Hunde wurden ruhiger, verbrachten mehr Zeit ruhend und waren insgesamt entspannter. *1So... es gab aber noch eine weitere Studie dazu, nämlich von Lisa Spector (ausgebildete Konzertpianistin), Joshua Leeds (Psychoakustiker) und Susan Wagner ( Tierärztin). Hier wurde an 150 Hunden getestet, welche Art von klassicher Musik am effektivsten wirkt. Das Ergebnis war, dass Klaviermusik am erfolgreichsten war, als komplexere Musik mit mehr Instrumenten.
Klaviermusik mit 50-60 Schlägen pro Minuten bewirkte, dass 85% der Hunde sich in häuslicher Umgebung entspannten und über die Hälfte von ihnen sogar einschlief! Dieser Test funktionierte auch bei 70% der Hund im Tierheim (Zwingerumgebung). *2*1: Wells, D.L.; Graham, L; Hepper, P.G., The influence of auditory stimulation on the behaviour of dogs housed in a rescue shelter.
*2: J.Leeds & S. Wagner, Through a Dog's Ear, Sounds True: Boulder, CO, 2008So, das erstmal als Antwort, warum ich auf Klaviermusik und nicht auf Heavy Metal konditioniere. Du hast recht, klar hat Musik schon automatisch ne entspannende Wirkung, jedoch nicht so entspannend, das mein Hund darüber hinaus auf einmal von heut auf morgen seine Trennungsangst vergißt und in einem Dornröschen Schlaf schlummert. Ich hab durch mein Training lediglich die Entspannung (die durch die Musik eh schon hervorgerufen wird) noch weiter vertieft, sodass mein Wuff so fest schläft und entspannt, dass sie es ertragen kann, dass ich während dessen das Haus verlasse.
Sicherlich kann man auch auf Heavy Metal oder sonst was konditionieren. Du kannst auch ne Socke in den Raum legen und deinen Hund darauf konditionieren. Aber dann wünsche ich viel Spaß bei diesem Aufwand! Warum soll man sich nicht ein Medium zur Hilfe nehmen, dass eh schon beruhigend wirkt???Lach, keine Sorge. "In Frage stellen" ist zu viel. Ich kenne die Studien noch ein bisschen aus meinem Studium (Musikwissenschaften) und wir hatten damals schon die Frage, ob es im Grunde genommen nicht mit jeder Art von Musik funktioniert. Die Aussage ist (aus wissenschaftlicher Perspektive) eben haarig formuliert, weil man (als Wissenschaftler) dann eben sagen kann: "Wenn klassische Musik so entspannend wirkt, müsste ich ja gar nicht mehr konditionieren" Studentengeblödel eben ^^
Dass man sich mit Heavy Metal das ganze schwieriger macht, liegt ja irgendwie auf der Hand (solche Studien gibt's ja auch mit Menschen ^^), aber lustig wär's bestimmt. Dann müsste man sich jedenfalls keine Gedanken mehr darüber machen, ob der Hund die Klingel noch wahrnimmt
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Wenn du die Zeit und Nerven hast, dann kannst du ja gerne auf Heavy Metal konditionieren. In der Theorie ist fast alles möglich! Ich dachte nur ich erläutere mal den schnellen und einfachen Weg.
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hat zufällig jemand Ahnung was unter Klaviermusik mit 50 bis 69 Schlägen pro Minute fällt? Würde nämlich gerne dann mal ne entsprechende CD bestellen und es versuchen zu konditionieren. hab nur leider keine Ahnzng von Klassik.
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Von Musik hab ich keine Ahnung, aber nach der einen Studie, von der ich geschrieben habe, ist diese CD hier entstanden:
Vielleicht wär das was für euch?
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Soo, ich hab ein bisschen rum gefragt und eine Sharpei besitzerin hat gemeint das Thundershirt geht trotz Falten, da es ja um das neue Körpergefühl geht. Allerdings hat sie ihren Hund bandagiert.
Ich würde es einfach mal probieren. Vielleicht hilft es ihm. :) -
Wir hatten auch einen Alleinsein-Problematiker, allerdings nicht ganz so extrem wie deiner.
Ich hab wirklich viel probiert, von Thundershirt bis Adaptil, unterschiedliche Räume, Kong, usw.
Alles ohne Erfolg.
Das einzige was den absoluten Durchbruch sogar innerhalb relativ kurzer Zeit gebracht hat, war eine große Box.
Ich weiß, dass viele dagegen sind den Hund in der Box alleine zu lassen, aber mein Hund ist für mich der Beweis, dass manchen Hunden dieser beengte Raum mehr Sicherheit gibt, als ein komplettes Wohnzimmer.
Dazu bekommt er das Radio angeschaltet.
Seitdem hat er kein Problem mehr mit dem Alleinsein.
Ich habe zwischenzeitlich auch mal versucht ihn wieder ohne Box im Wohnzimmer alleine zu lassen, aber er hat sofort wieder angefangen zu heulen.
Natürlich muss man den Hund auch erstmal kleinschrittig an die Box gewöhnen, aber die Erfolge haben sich mit der Box sofort viel schneller eingestellt, als zuvor ohne. -
Zitat
Soo, ich hab ein bisschen rum gefragt und eine Sharpei besitzerin hat gemeint das Thundershirt geht trotz Falten, da es ja um das neue Körpergefühl geht. Allerdings hat sie ihren Hund bandagiert.
Ich würde es einfach mal probieren. Vielleicht hilft es ihm. :)Danke sehr, ich werde mich mal in die Thematik genauer einlesen. Das mit den Bandagen ist ein guter Tipp zum testen :)
ZitatWir hatten auch einen Alleinsein-Problematiker, allerdings nicht ganz so extrem wie deiner.
Ich hab wirklich viel probiert, von Thundershirt bis Adaptil, unterschiedliche Räume, Kong, usw.
Alles ohne Erfolg.
Das einzige was den absoluten Durchbruch sogar innerhalb relativ kurzer Zeit gebracht hat, war eine große Box.
Ich weiß, dass viele dagegen sind den Hund in der Box alleine zu lassen, aber mein Hund ist für mich der Beweis, dass manchen Hunden dieser beengte Raum mehr Sicherheit gibt, als ein komplettes Wohnzimmer.
Dazu bekommt er das Radio angeschaltet.
Seitdem hat er kein Problem mehr mit dem Alleinsein.
Ich habe zwischenzeitlich auch mal versucht ihn wieder ohne Box im Wohnzimmer alleine zu lassen, aber er hat sofort wieder angefangen zu heulen.
Natürlich muss man den Hund auch erstmal kleinschrittig an die Box gewöhnen, aber die Erfolge haben sich mit der Box sofort viel schneller eingestellt, als zuvor ohne.Das war auch der Tipp meiner Trainerin und die hat er und liebt er zum Schlafen oder wenn ich hier Hausarbeiten machen etc. Er ist mir dann nur beim ersten Mal so in Panik verfallen (trotz kleinschrittigem Aufbau), dass das sogar schlimmer war als ohne. Ich hatte für den Moment dann genug von der Idee. Allerdings hatte ich jetzt letztens auch nochmal darüber nachgedacht, das vielleicht doch nochmal aufzubauen.
Also manchmal kann man sich über den eigenen Hund nur wundern. Geht's zum Gassi bleibt Monsieur nämlich immer nett in der Wohnung sitzen und guckt einen an, als wolle er sagen "Darf ich mitkommen? Ist ja nicht selbstverständlich"
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MischlingNelly
Danke für die Beschreibung und den CD-TippIst ja im Prinzip ähnlich, wie beim Geruch. Bei mir scheitert es gerade ein wenig daran, dass meine Wohnung offen ist und ich sie nicht in einen anderen Raum bringen kann. Aber dafür findet sich sicher eine Lösung. Einen Versuch ist es wert und bei dir klingt es ja wirklich sehr erfolgreich!
(auch wenn das ganz und gar nicht meine bevorzugte Musik ist)
Falls das Thundershirt doch nicht funktionieren sollte, wäre ja vielleicht Bandagieren nach Tellington eine Möglichkeit..
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