Aggressive Kommunikation, wo die Grenze ziehen?

  • so wie du die beiden situationen beschreibst, find ichs auch (soweit man das aus der ferne denn beurteilen kann) schon ok, diesen weg zu gehen.
    ich hatte es vorher so verstanden, dass joda nie in egl welcher situation drohen darf:

    Zitat


    Ich soll laut der Trainerin jegliches aggressives Verhalten unterbinden und jedes Ignorieren oder freundliches Kontaktaufnehmen bestätigen.
    D.h. Joda darf nicht Fixieren, Knurren, Zähne zeigen.

    das hätte ich nicht unbedingt als richtigen trainigsansatz gewählt. aber so wie es sich jetzt darstellt, dass es sehr wohl situationen gibt, in denen sie ausdrücken darf, dass ihr etwas nicht passt und sie lernt, wo es angebracht ist und wo nicht, gefällt mir schon besser.

    ob nun deine trainerin in diesen situationen immer richtig handelt und ob dieser weg gut zu euch passt, wirst nur du wirklich entscheiden können.
    das einzige, was mir noch wichtig wäre, dass deine trainerin dir auch sicherheit gibt...(evtl. ists auch noch zu früh dafür und sie will erstmal mit joda arbeiten), aber später auch solche situationen mit dir sucht in denen du mit joda arbeitest und sie "nur" als verstärkung dabei ist.
    versteht man, was ich meine?^^

  • Zitat

    Ich habe lediglich Vorschläge gemacht und geschildert wie ICH es handhaben würde oder gehandhabt habe.
    Ich habe nicht gesagt Nele mach das mal so und so mit Joda, das wird klappen!

    Janosch wurde schon öfter als aggressiv und bissig bezeichnet und obwohl er mich jetzt schon mehrfach gebissen/gezwickt hat, bin ich nicht der Meinung, da er nicht beschädigen will, sondern das meist in seiner Raserei passiert. Er ging/geht aber ähnlich wie Joda auf viele Hunde mit lautem Getöse drauf wenn sie auf seine Warnungen nicht reagieren. Nur das er eben noch keinen Hund arztreif gebissen hat, was vielleicht auch nur an seiner Größe liegt.
    In meinem ersten Post hab ich geschrieben, dass ich das als großen Unterschied zwischen Joda und Janosch sehe.

    Ich finde auch, dass du den Unterschied klar beschrieben hast.

    Zitat

    Ich schätze Nele so intelligent ein, dass sie sich dann das nützliche für sich rauspickt und meine Vorschläge nicht 1:1 umsetzt.

    :???: :???: :D

    Zitat

    Schon hier überlege ich, was will die Trainerin?
    War das eine geplante Aktion?
    Dein Hund ist territorial? hast du geschrieben?
    Ist sie auch bei DIR "eifersüchtig" oder kontrolliert dich als Resource?

    Ja, das Vermute ich stark. Allerdings gab es auch viele Situationen in denen ich andere Hunde streichelnt konnte ohne dass Joda ein Problem damit hatte. Gestern in der Stunde hat sie aber Ansätze gemacht, sich zwischen mich und die anderen Hunde zu schieben, wenn ich mich hingehockt habe. (Trainerin meint, ich soll aktiv mit den anderen Hunden Kontakt suchen, um dann, falls Joda positives Interesse zeigt mich zurückzuziehen. Ansonsten würde es ja kaum zu Kontakt kommen, da die freilaufenden natürlich anderes im Kopf haben, als ausgerechnet zu dem Hund zu gehen, der an der Leine ist. Und wenn dann ja eher stürmisch.)


    Zitat

    Wenn du das alles nicht in Detail von der Trainerin nochmal erzählt bekamst, warum sie genau an dieser Stelle DEINEN Hund massregelte. Und warum sie sich überhaut hinhockte und der Hund "kuscheln" sollte, ist mir an der Stelle unklar.

    Aus dem eben geschriebenen Grund. Sie provoziert damit Kontakt

    Zitat

    Es kann ja genau richtig sein, dass sie das gemacht hat. Es kann aber eben auch genau falsch gewesen sein, von der Trainerin, deinen Hund zu DIESEM Zeitpunkt mit solch einer Situation zu konfrontieren.
    Das liest sich eher dilletantisch.
    Aber vielleicht ist es auch genau richtig und dein Hund braucht genau dieses "Training".
    Andererseits müsstest du UNS etwas erzählen können, von dem Training, wenn es richtig ist. Und nicht im Nachhinein, deine Fragezeichen hier im Forum klären lassen.
    Es passt einfach nicht zusammen. Ich denke, du hast deinen Weg noch nicht gefunden.

    Jupp, deswegen versuche ich ja gerade auch, möglichst viele Denkanstösse und Vorschläge zu bekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob das unser Weg ist oder nicht. Die Trainerin hat mir das schon schlüssig erklären können. Das wäre ihr Weg mit diesem Hund. Aber das heißt ja nicht automatisch, ob es auch meiner ist. Ich bin unsicher, ja, genau, weil ich Joda nicht noch mehr verkorksen will als ich es vielleicht schon getan habe.

    Zitat

    Den wirst du aber meiner Meinung nicht in detailsfragen in einem Forum finden können, weshalb dein Hund nun hier knurren darf und nicht an einer anderen Stelle ist schlicht nicht zu beantworten und kann richtig und falsch sein.
    Dazu muss man den Hund sehen.

    Wir können dir (was ich ja schon versuchte) Trainerempfehlungen geben, oder allgeine Herangehensweisen diskutieren.

    Den Hund kann hier nach deinen Angaben NIEMAND einschätzen, weil man DICH dazu nicht sieht.
    Dein Hund wird schon etwas mehr Pfeffer im Hintern haben als Otto Normal Hund. Das glaube ich schon herauszulesen. Aber wie DU damit umgehen musst und wie dein Hund im Verhalten korrigiert werden kann, das sprengt hier in meinen Augen den Rahmen und ich möchte dich ehrlich gesagt etwas warnen vor allzu laienhaften Tipps von manschen.

    Ich frage doch extra hier im Forum, weil ich weiß, dass es hier doch einige sehr erfahrene Hundehalter gibt. Ich will hier keine Erklärungen oder Lösungen, sondern nur Denkanstöße, vielleicht Richtungsweisungen, Kritik, etc. Natürlich weiß ich, dass niemand sagen kann, mach es so oder so ohne mich und Joda gesehen und kennengelernt zu haben. Aber es hilft mir, von Erfahrungen anderer zu lesen.

    Zitat

    Beissen hat nichts mit Hundegrösse zu tun.

    Dein Hund warnt. Der Hund, der TE hat laut ihrer Beschreibung schon mehrere Hunde SCHWER verletzt. Siehst du da echt keinen Unterschied?

    Also schwer verletzt kann ich so nicht unbedingt unterschreiben. Ich will nichts schönreden und ja sie hat das Potenzial Hunde schwer zu verletzen. Aber in den meisten Fällen handelte es sich um ein Loch im Pelz, dass dann aber natürlich tierärztlich versorgt wurde. Es klingt irgendwie auch so, als ob sie ständig Hunde angegriffen und zusammengebissen hat. Nein hat sie nicht. Es gab mehrere Vorfälle von denen ein paar mit einer Bissverletzung endeten.
    Ich schildere euch mal den zweiten Fall. Der erste war ja mit 7 Monaten kurz nach ihrer ersten Läufigkeit mit dem Rüden, der schwere Verletzungen hatte, wahrscheinlich weil ich Joda wegheben wollte.
    Das passierte auf einem Hof, wo ich als Stallhilfe gearbeitet habe. Ein erwachsener Rüde, Leo, der 13 jährige Rüde Bifi (der verletzt wurde) und eine Hündin Paula (zwei Monate jünger als meine beiden) leb(t)en dort. Ich war fast täglich dort, seit meine vier Monate alt waren. Paula kam also ziemlich zeitgleich dazu. Die Welpen/Junghunde sind durch den Stall getobt und es gab keine nennenswerten Probleme. Also Joda und Phelan erwachsener wurden, kam es ab und zu mal zu Streitereien, die aber nicht ernst waren.
    Nach dem Beißvorfall mit Bifi und Joda, haben wir die Hunde erst mal getrennt. Weil wir eben nicht sicher waren, ob Joda beim nächsten Streit wieder beißt.
    Wir haben dann nach und nach Kontakt wieder zugelassen und Joda und Paula haben wieder miteinander gespielt.
    Am Tag vor der Beißerei mit ihr, sind die beiden wie blöd durch den Stall, mal die eine, mal die andere unten und oben. Wirklich und komplett entspannt.
    Am nächsten Tag haben wir beschlossen alle vier Hunde (Leo, Paula und meine beiden, Bifi haben wir außen vor gelassen) wieder zusammen zu führen. Dafür sind wir auf eine große Weide, damit viel Platz da ist und keine denkt, dass das ihr Territorium ist.
    Zwischen Leo und meinen gab es nie Probleme. Wir also die Hunde freigelassen.
    Phelan und Paula hatten gleich am Anfang ein Thema miteinander, was ohne weiteres unblutig ausgegangen wäre. Aber Joda ist mit dort rein und hat zugebissen. Paula hatte eine Bissverletzung am Bein, eine am Oberschenkel.
    Als wir dazu kamen, hing Joda ihr an der Kehle, wir haben gewartet, bis sie von selber loslässt und haben dann getrennt. An der Kehle hatte Paula keine Verletzungen, dort hatte Joda nur gehalten.

    Natürlich wurde Paula tierärztlich versorgt und Joda bekam ihren Maulkorb.

    Ich weiß, dass wir alle viele Fehler gemacht haben. Aber wir waren davon überzeugt, dass Paula und Joda zusammen friedlich sein würden. Dass dann ausgerechnet Phelan und Paula sich angezickt haben, haben wir leider nicht erwartet. Dass darauf hin Joda sich mit ins Getümmel gestürzt hat, finde ich gar nicht so verwunderlich.

    Zitat

    so wie du die beiden situationen beschreibst, find ichs auch (soweit man das aus der ferne denn beurteilen kann) schon ok, diesen weg zu gehen.
    ich hatte es vorher so verstanden, dass joda nie in egl welcher situation drohen darf:


    das hätte ich nicht unbedingt als richtigen trainigsansatz gewählt. aber so wie es sich jetzt darstellt, dass es sehr wohl situationen gibt, in denen sie ausdrücken darf, dass ihr etwas nicht passt und sie lernt, wo es angebracht ist und wo nicht, gefällt mir schon besser.

    ob nun deine trainerin in diesen situationen immer richtig handelt und ob dieser weg gut zu euch passt, wirst nur du wirklich entscheiden können.
    das einzige, was mir noch wichtig wäre, dass deine trainerin dir auch sicherheit gibt...(evtl. ists auch noch zu früh dafür und sie will erstmal mit joda arbeiten), aber später auch solche situationen mit dir sucht in denen du mit joda arbeitest und sie "nur" als verstärkung dabei ist.
    versteht man, was ich meine?^^

    Ich hatte das am Anfang auch so verstanden, dass sie überhaupt nicht mehr aggressiv reagieren soll. Aber meine Trainerin meint, es geht um unangemessenes Verhalten. Sicherheit kann sie mir geben. Sie ist sehr klar in ihrer Kommunikation mit den Hunden und greift schneller ein als manch HH überhaupt merkt, dass sein Hund gerade mobbt. Was sie will, sind entspannte Hunde.

    LG Nele

  • Also du hast eine Hündin, die meisten keinen Bock auf andere Hunde hat, manchmal aber eben schon bzw. einigen Hunden hinterherjammert. Das kenne ich, unsere Familienhündin ist ähnlich und mein Schäferhund mag auch nur ganz wenige Hunde wirklich leiden, dann quietscht er rum, dass er hin will.
    Bei mir ist es so, dass wenn der Hund in keinster Weise bedroht wird, sondern nur, weil er einen Hund sieht oder wittert, rumstänkert, das bei mir unter schlechtes Benehmen fällt und das dulde ich nicht. Ich erlaube jedem Hund, den anderen so doof zu finden wie er will - aber er kann es denken, nicht durch den Wald brüllen.
    Und teilweise geht es da auch um Territorialverhalten, wenn ich das dulden würde dürfte keiner mehr den öffentlich zugänglichen Wald betreten.

    Im Freilauf oder wenn ein Hund auf meinen angeleinten zustürmt stelle ich mich dazwischen und regele das. Dabei kann mein Hund auch gerne Theater machen, weil das einfach nur frech vom anderen ist. Macht er meistens aber nicht.
    Und wenn beide offline sind und die Größenverhältnisse passen und der andere sich zu dreist verhält, darf mein Hund ihm gerne sagen, was er davon hält. Allerdings beschädigt der auch nicht, würde er das tun wäre ich auch im Freilauf direkt bei ihm und würde bei Bedarf das für ihn regeln.

  • Hallo Nightstalcer,

    hm Joda findet eigentlich Hunde im Prinzip gut. Ich würde sagen, dass sie 60 Prozent neutral sieht, 30 spielwürdig und den Rest zum Kotzen bzw zum Fertigmachen.

    Will nicht um die Prozente feilschen aber so in etwa würde ich sie einschätzen. Sie mag gerne in Hundegruppen laufen. Auch wenn nicht gespielt wird.

    Dass sie das eine Mal bei dem Jungrüden so gewinselt hat, ist echt die Ausnahme. Deswegen hat es mir ja auch so das Herz zerissen. Weil ich sie nicht lassen konnte.

    Ich würde Joda gerne alles allein regeln lassen, wenn sie offline läuft. Aber der Haken bzw. der entscheidene Unterschied ist halt, dass sie eben nicht nur sagt, dich finde ich doof, sondern zusätzlich auch noch zuhackt. Auch wenn ich es bei manchen Hunde wirklich nachvollziehen kann, dass sie die ätzend findet. Trotzdem würde es ja reichen ihnen einen Satz heiße Ohren zu verpassen ohne Blutvergießen.
    Ich finde das immer sehr beeindruckend, wenn wirklich souveräne Althunde erzieherisch tätig sind.


    Im Moment füttere ich ihr den Maulkorb schön. Sie läuft jetzt hier in meinem Viertel frei, aber mit dem Maulkorb. Bei Hundebegegnungen leine ich sie an. Ich merke, dass ich so viel entspannter bin als wenn sie keinen Maulkorb aufhat. (Bislang lief sie hier nur mit Leine aber ohne Maulkorb)
    Sie ist hier im Viertel im Freilauf echt toll. Ständig mit einem Ohr und Auge bei mir.


    Ich denke ich werde lernen müssen, Joda noch besser zu lesen. So dass ich den Punkt nicht verpasse, wo es kippt. Und gleichzeitig mit ihr trainieren, dass es auch cool ist, einfach mal weiterzugehen bzw. dem Ärger aus dem Weg.
    Dazu kommt noch die Vertiefung des Grundgehorsams, damit sie auch in so einer angespannten Situation verlässlich abrufbar ist bwz. wenigstens ein Neinkommando zu ihr durchdringt.

    Sie orientiert sich wirklich viel an mir und ist insgesamt eine sehr führige Hündin. Reagiert schnell auf Stimme und Stimmung und ist auch bemüht, es mir recht zu machen. Eigentlich sehr gute Voraussetzungen.

    LG Nele

  • Irgendwie finde ich manches etwas wirr. Eigentlich verhält sich deine Hündin nicht viel anders als meine. Warum muss die Trainerin den Hund streicheln und sie maßregeln, wenn ein anderer Hund kommt?

    Verhaltensforscher sehen das inzw anders. Da hat kein anderer Hund was zu suchen. Und Gefahrenabwendung ist HF seine Sache. Heißt, in dem Moment gehört der andere Hund weggeschickt. Und dann lernt deine Hündin, dass sie es nicht regeln muss, sondern ein anderer. Ich würde mich auf sowas nicht einlassen. Ressource? So ein Krampf, ihr gehört zusammen, da gehört kein anderer dazu. Schön, wenn es geht, wenn nicht, tja dann ist das so. Aber dann bist du gefordert. Wer sagt denn, dass jeder Hund mit dir knutschen soll? Wir knutschen doch auch nicht jeden, den wir treffen und Fremde schon gar nicht.

    Ansonsten wie gesagt sehr ähnlich zu meiner Hündin. Und weißt du, was ihr Problem war? Schilddrüsenunterfunktion und Schmerzen wegen Bandscheibenvorfall. Behandelt wurde sie völlig anders. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dein Hund vielleicht auch gesundheitliche Probleme hat. Schon mal gucken lassen? Denn dann würde es nicht wundern, dass sie nur ab und an Probleme macht. Ich würde echt mal ein Blutbild machen und die Hüften und Wirbelsäule abchecken lassen.

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