Hund immer an der Leine lassen-geht das?
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Doch, das kann ich mir sehr gut vorstellen, und genau darum schrieb ich ja auch, dass es immer unvorhersehbare Härtefälle geben kann, so wie dein Hund offenbar. Aber genauso wie es undifferenzierte Schreiber gibt, gibt es wohl undifferenzierte Leser, die sowas lieber ignorieren, damit sie die sarkastische Keule schwingen können.
Okay, hätte nicht sein müssen, geb ich Dir Recht (aber ich bin halt auch nur ein Mensch
, und manchmal ärgere ich mich einfach über solche Pauschalurteile - ich versuche aber, mich zu bessern !)
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Aber dass es Ausreisser gibt, bedeutet nicht, dass man gar keine allgemeinen Richtlinien zur Hundehaltung haben kann. Bloss weil ich mit einem bestimmten Hund trotz intensiver Bemühungen ein angestrebtes Ziel nicht erreichen kann, heisst nicht, dass das Ziel Sch***e ist und nicht anstrebenswert.
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Hi
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Gerade unter Windhund- bzw. Podencohaltern ist das oft eine verbreitete Einstellung. Da wird erst gar nicht richtig trainiert, sondern halt oft einfach "auf gut Glück" abgeleint.
Joa, oder, was ich eigentlich häufiger erlebe: Es wird erst gar nicht der Versuch gemacht in Richtung Ableinbarkeit zu trainieren, weil man sich wegen den ganzen Horrorgeschichten die einem erzählt werden so fürchtet der Hund könnte weglaufen. Dann lässt man ihn lieber gleich an der Leine und erzählt allen wie selbstständig diese Hunde doch wären (was eigentlich ein sehr trauriger Gegensatz ist).Es geht, so mein Eindruck, gar nicht mal umbedingt nur um`s jagen, obwohl die meisten schon sagen sie haben Angst, dass der Hund "jagen" geht.. aber wenn man dann mal nachfragt, haben die eher die Vorstellung, dass der gemeine Windhund nix besseres im Kopf hat, als beim losmachen der Leine erstmal planlos wegzulaufen.
Was natürlich durchaus passieren kann wenn der Hund angestaute Energie von Wochen und Monaten an der Leine rumdümpeln hat... das Problem hatte die Vorbesitzerin meines ersten Rüden.
Er bekam selten genug Auslauf, geschweige den Freilauf, und wenn sie ihn dann mal ableinte bestätigte er natürlich alle Vorurteile in Gänze indem er erstmal mit Vollgas am Horizont verschwand und für Stunden (manchmal auch Tage) nicht mehr gesehen ward.Das hat sich erst gebessert, als ich nach der Übernahme a) am Gehorsam und Radius gearbeitet hab und b) er mehr Bewegung kriegte und fast täglich Möglichkeit zum Freilauf hatte, erst gesichert und dann mit zunehmendem Gehorsam halt ganz frei.
Wenn der Dampf mal aus dem Kessel ist, ist die Versuchung Blödsinn zu machen auch nicht so groß.Da beißt sich die Katze in den Schwanz, je weniger Gelegenheit der Hund zum Freilauf hat, desto mehr angestaute Energie hat er (nicht nur physisch, sondern vor allem psychisch), desto unberechenbarer wird er reagieren... man hat dann beim nächsten Mal erst Recht Angst, ihn abzuleinen, weil das letzte Mal so doof war... wenn man sich dann endlich wieder durchringt, ist der Hund schon wieder auf 180 und hat natürlich keine Augen mehr für Herrchen wenn er ENDLICH mal darf... und so weiter.
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Bei vielen Hunden könnte man aber auch hier durch AJT viel erreichen. Ich habe mittlerweile einige Podencos kennengelernt, die lange nicht so "krass drauf" sind wie mein Mix
Ja, schon. Kommt halt immer drauf an, was man sich erhofft. Viele Elemente aus dem AJT finde ich gut, z.B. die Sachen zum Aufmerksamkeit auf den Halter lenken oder Übungen zur Impulskontrolle. Das kann alles schon sehr viel helfen, hab auch einiges davon schon angewendet.
Wo es halt meistens scheitert ist dann, wenn wirklich interessantes Wild (bei meinen vor allem Hase und Reh) auftaucht. Vögel oder so, ja, da kann ich ihnen was besseres in Zusammenarbeit mit mir bieten. Hasen? Vergiss es, es gibt nix im Universum was besser ist. Da hat das AJT dann seine Grenzen und man ist finde ich mit Management (wissen, wo man die Leine besser gar nicht erst abmacht) besser dran.Ich find das auch nicht schlimm, es gibt für mich halt ne breite Grauzone zwischen "Ist 100% abrufbar, kann immer freilaufen" und "Ist nicht perfekt abrufbar, muss für immer an der Schleppleine bleiben".
Hört sich hier von manchen so an als gäbe es da wenig Knautschzone, von wegen "Ich kann noch nicht garantieren, dass mein Hund in absolut JEDER Situation von Wild abrufbar ist, und bis das so ist muss er halt an der Leine bleiben!"
Ganz ehrlich, DANN dürften meine Hund niemals ohne Leine laufen, weil ich ganz genau weiß, dass sie eben nicht abrufbar wären wenn ihnen Wild vor die Nase springt.
Trotzdem hören sie besser als 90% der Schäfer, Boxer, Sennenhunde und Labradore bei uns im Dorf und haben trotz täglichem Freilauf auch bisher wesentlich weniger Wildschaden angerichtet... nämlich gar keinen. -
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Ja, schon. Kommt halt immer drauf an, was man sich erhofft. Viele Elemente aus dem AJT finde ich gut, z.B. die Sachen zum Aufmerksamkeit auf den Halter lenken oder Übungen zur Impulskontrolle. Das kann alles schon sehr viel helfen, hab auch einiges davon schon angewendet.
Wo es halt meistens scheitert ist dann, wenn wirklich interessantes Wild (bei meinen vor allem Hase und Reh) auftaucht. Vögel oder so, ja, da kann ich ihnen was besseres in Zusammenarbeit mit mir bieten. Hasen? Vergiss es, es gibt nix im Universum was besser ist. Da hat das AJT dann seine Grenzen und man ist finde ich mit Management (wissen, wo man die Leine besser gar nicht erst abmacht) besser dran.Ich find das auch nicht schlimm, es gibt für mich halt ne breite Grauzone zwischen "Ist 100% abrufbar, kann immer freilaufen" und "Ist nicht perfekt abrufbar, muss für immer an der Schleppleine bleiben".
Hört sich hier von manchen so an als gäbe es da wenig Knautschzone, von wegen "Ich kann noch nicht garantieren, dass mein Hund in absolut JEDER Situation von Wild abrufbar ist, und bis das so ist muss er halt an der Leine bleiben!"
Ganz ehrlich, DANN dürften meine Hund niemals ohne Leine laufen, weil ich ganz genau weiß, dass sie eben nicht abrufbar wären wenn ihnen Wild vor die Nase springt.
Trotzdem hören sie besser als 90% der Schäfer, Boxer, Sennenhunde und Labradore bei uns im Dorf und haben trotz täglichem Freilauf auch bisher wesentlich weniger Wildschaden angerichtet... nämlich gar keinen.Dem kann ich mich absolut anschließen.
Und das "AJT" ist für mich auch eher das, was du beschrieben hast.
AM Wild wird mein Hund in diesem Leben nicht mehr kontrollierbar (außer bei Katzen, okay, sind ja auch kein Wild). -
Ich gehöre auch zu den Menschen, die es nicht schön finden, wenn ein Hund sein Leben lang nur an der Leine hängt. Ich bilde mir ein, dass ein Hund so nicht glücklich sein kann.
Es ist aber nunmal so, dass ich auch einen jagenden Hund zu Hause habe und leider auch mittlerweile die Grenzen des AJT kenne. Bei einigen Hunden funktioniert es einfach nicht optimal. Für meinen Hund gibt es nichts tolleres als einen Hasen zu hetzen und nichts was Antijagdtraining oder Jagdersatztraining ihm bieten können ist auch nur annährend so befriedigend für ihn. Ich trainiere zwar weiterhin am Gehorsam und an der Impulskontrolle und ich versuche ihn geistig und körperlich so auszulasten, dass er nach Möglichkeit nicht unter Strom steht, aber insgeheim habe ich mich damit abgefunden, das ein Abruf am Hasen niemals gelingen wird.
Das bedeutet aber nicht, dass mein Hund nicht offline laufen darf. Allerdings entscheidet die Tagesform, ob ich ableinen kann oder nicht. Ich habe gelernt meinen Hund zu lesen und wenn es mir zu riskant wird leine ich ihn wieder an. Ist er schon zu Beginn des Spaziergangs wibbelig, dann lasse ich die Schlepp dran und gut ist - es kommen auch wieder bessere Tage. Natürlich entscheidet auch meine Tagesform, denn wenn ich mich nicht zu 1000% auf meinen Hund konzentrieren kann und gleichzeitig in der Lage bin die Umgebung zu scannen, bleibt die Leine auch am Hund. Mir ist schon klar, dass trotzdem immer das Risiko besteht, dass uns was vor die Füße hoppelt und dann wäre er auf und davon, aber *klopfaufholz* bisher sind wir mit Training und Vorsicht sehr gut gefahren. In meinen Augen haben wir auch schon tolle Erfolge erzielt, denn von Spuren ist er jederzeit abrufbar und die Schleppleine muss meistens auch ich schleppen. Natürlich würde ich nie das Risiko eingehen ihn zu Dämmerungszeiten freilaufen zu lassen, aber tagsüber empfinde ich das Risiko Wild zu begegnen als so gering, dass ich damit Leben kann.
Die meisten Hundebesitzer mit denen ich ins Gespräch komme haben ähnliche Probleme mit dem Erfolg des AJT. Wirklich den Jagdtrieb kontrollieren können nur diejenigen, die schon von Welpenalter an konsequent die Weichen gestellt haben. Hatte der Hund allerdings in seinem Leben schon einige jagdliche Alleingänge, dann scheint es fast schon unmöglich dem Jagdtrieb etwas entgegen zu stellen.Ich bin mir bewusst, dass ich ein Risiko eingehe, auch wenn ich selbst es für klein halte. Wenn andere Hundehalter sichergehen wollen, dass ihr Hund keine Jagdausflüge unternimmt, dann hilft wahrscheinlich nur Training und Schleppleine. Sollte es trotz dieser Maßnahmen nicht klappen und der HH entscheidet sich dafür den Hund bei Spaziergängen nur noch an der Leine zu führen, dann kann ich das auch verstehen, aber für mich wäre das nichts. Ein Ausgleich für diese Hunde ist aber ein Muss.
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