Kann Hundesignale nicht deuten - streicheln? spielen?

  • Hallo Hundeprofessionals,

    ich habe seit 1 Woche einen Pflegehündin aus Ungarn. Sie ist 1 Jahr alt, wurde mit Ihrer Mutter im Tierheim mit 10 Wochen und ihren 6 Geschwistern abgegeben. Sie war jetzt die letzte, die von dort vermittelt wurde.

    Wobbel ist ein ängstlicher Hund. Kein Wunder bei der Lebensumstellung. Sie ist bei Autos ängstlich, kann beim spazierengehen nicht entspannen und kann nur im Garten ihr Geschäft machen. Beim Spazieren ist die Rute knapp bei den Hinterläufen aber nicht eingezogen. Bleibe ich stehen und lasse sie schnuppern geht die Rute meist zwischen die Beine. Sie geht gut an der Leine und hört gut auf kleinste Leinenkorrekturen.

    Soweit sogut. Mein Problem ist folgendes. Ich weiss nicht, ob ich sie streicheln soll oder ob ich ihre Angst daheim unterstütze. Sie wedelt mich in der Früh an. Ich gehe in die Hocke, sie kommt leicht wedelnd und geduckt zu mir und wenn ich sie dann untern Kopf streichle wird sie ganz steif, schleckt sich das Maul und das Wedeln hört auf. Ich weiss, dass das Angstzeichen sind, also höre ich gleich auf und sie stubbst dann mit der Schnautze damit ich weitermache. Und was nun? Sobald ich sie berühre ist sie wieder Bocksteif.

    Und habt ihr vielleicht einen Spieltipp? Im Garten habe ich gestern das erste Mal eine Spielaufforderung von Ihr erhalten. Wenn ich aber darauf irgendwie reagiere, dann wieder totale Unsicherheit von ihr. Tennisball kennt sie anscheinend nicht. Soll ich das Seil, dass sie im Haus liebt werfen? Kong mit Leckerlies hat sie herinnen verschmäht. Leckerlies hat sie gestern überhaupt das erste Mal gefressen und das im Garten. Drinnen dürfte sie ängstlicher sein.

    Ich hoffe ich konnte die Situation verständlich erklären und vielleicht habt ihr gute Tipps für mich.

    LG
    dogfan365

  • Ich würd gar nicht viel an ihr " rummachen" und sie weitest gehend ignorieren. Wozu soll sie spielen? Sie muss doch erstmal " ankommen" und deinen Alltag kennen lernen. Damit hat sie doch genug zu tun.

  • ich denke wenn sie mal Spaß hat, wedelt und vor mit herumspringt, dann wäre es doch toll für sie, wenn ich "mitspielen" könnte.
    Und ich soll sie auch ignorieren wenn sie mich wedelnd begrüßt?

  • was heißt "unter dem Kopf" streicheln? Vielleicht zu nah an Kopf, probiere es doch mal unten an der Brust zwischen den Beinen leicht zu kraulen, ev. wirkt das weniger bedrohlich auf sie.
    Ich wünsch Dir viel Geduld, es kann noch sehr lange dauern bis sie Vertrauen fasst und insgesamt sicherer wird. Berichte doch mal weiter über die Entwicklung...

  • Berühre sie vielleicht so (selten), dass du sie dabei nicht anguckst. Oder beschwichtige selbst, auch wenn es dumm aussieht, mit der Zunge. Zusätzlich würde ich für jede Manipulation an ihr ein Signalwort einführen, damit sie weiß, dass sie berührt wird. Das hilft ihr, sich einzustellen.

    Selbiges gilt fürs Entgegenkommen. Wende deinen Körper ab udn signalsiere ihr, dass du ihr nichts Böses willst.

  • Ich weiß nicht mehr die autorin des buches, aber sie schrieb auch gähnen und strecken wirkt beschwichtigend.
    Ersteres kann ich bestätigen. Als unsere fellnase noch sehr unsicher war hab ich immer ausgiebig gegähnt vor dem hinhocken und anleinen (das war ihn am anfang sehr unangenehm...)

  • Wenn sie zu dir kommt, wenn sie sich freut, viell. streichelst du sie erstmal nicht, wenn ihr das noch unangenehm ist. Vielleicht lobst du sie fürs kommen einfach, indem du dich ganz sehr darüber freust und gibst ihr ein leckerlie.

    Setz dich zu ihr auf den Boden und lass sie zu dir kommen, gehe nicht in ihre Richtung. Gib ihr zwischendurch immer mal ein Leckerli und sprich mit ihr in liebem Ton. Ich denke, sie braucht einfach noch eine Weile, um zu dir Vertrauen zu fassen und dann wird sie sicherlich auch das Streicheln genießén können.

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